Das Risiko materiell fehlerhafter Urteile
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Das Risiko materiell fehlerhafter Urteile
Schriften zum Prozessrecht, Vol. 165
(2002)
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Abstract
Die Autorin macht Einwendungen gegen die Auslegungen der deutschen, amerikanischen und schwedischen Beweismaßnormen, weil sie gleichzeitig von einem unelastischen und subjektiv-intuitiven Beweismaß ausgehen. Tatsächlich ist das Beweismaß sowohl in Straf- als auch Zivilfällen elastisch. Außer dem subjektiv-kognitiven Beweismaß sollte deshalb auch ein normativ-rationales Beweismaß angewandt werden, weil auf diese Weise sowohl die Rationalität als auch die eventuelle Irrationalität der Elastizität erklärt werden kann. Ein normativ-rationales Beweismaß würde zudem eine effektivere Kontrolle der Elastizität des Beweismaßes ermöglichen. Das normativ-rationale Beweismaß bezieht damit gleichzeitig Stellung hinsichtlich des Risikos fehlerhafter Urteile, und zwar mit Hilfe von vier in der Beweislastdiskussion gewöhnlichen Argumenten. Eine beschlußtheoretische Methode, die die Konsequenzen auf eine gerechte Weise zwischen den Parteien im Lichte der Argumente verteilt, wird vorgeschlagen. Minna Gräns diskutiert darüber hinaus den Wahrheitsbegriff, die Theorie der Beweiswürdigung, Irrtümer bei der Beweiswürdigung und die Bedeutung des Risikos hinsichtlich der Prozeßzwecke.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 13 | ||
Kapitel I: Probleme der gerichtlichen Schlußfolgerung | 15 | ||
A. Einleitung: Norm-, Tatsachen- und Subsumtionsunsicherheit | 15 | ||
B. Methode und Problemstellung der Abhandlung | 21 | ||
C. Über die theoretisch-methodologischen Rahmen der juristischen Argumentation | 27 | ||
D. Wahrheitserfindung und Wahrheitstheorien in gerichtlichen Verfahren | 33 | ||
I. Einleitung | 33 | ||
II. Verifikations- und Falsifikationskriterien | 35 | ||
III. Fakten in Normen | 38 | ||
IV. Über Wahrheitstheorien | 42 | ||
V. Die Wahrheitstheorien im Gericht | 45 | ||
Kapitel II: Zwecke und Funktionen des gerichtlichen Straf- und Zivilverfahrens | 48 | ||
A. Einleitung | 48 | ||
B. Der Strafprozeß | 49 | ||
I. Über die Gewichtung des kriminalpolitischen Zieles | 51 | ||
II. Rechtsschutz durch formelle Richtigkeit | 52 | ||
III. Materielle Richtigkeit | 55 | ||
IV. Die Bedeutung materieller Richtigkeit der Strafurteile unter Berücksichtigung der prozessuellen Zwecke | 58 | ||
C. Der Zivilprozeß | 62 | ||
I. Allgemeines | 62 | ||
II. Die handlungsdirigierende Funktion | 63 | ||
III. Die konfliktlösende Funktion | 74 | ||
IV. Materielle Richtigkeit | 79 | ||
V. Die Bedeutung materieller Richtigkeit der Zivilurteile unter Berücksichtigung der Funktionen | 84 | ||
D. Vorläufige Zusammenfassung | 87 | ||
Kapitel III: Materiell fehlerhafte Urteile | 90 | ||
A. Einleitung | 90 | ||
B. Fehlerhafte Verurteilungen und Freisprüche | 90 | ||
I. Verschiedene Ansichten der Schuld und Unschuld | 92 | ||
II. Typologie der Irrtümer | 92 | ||
1. Vollständiger Irrtum | 92 | ||
2. Teilirrtum | 93 | ||
3. Irrtümer bei der Auslegung | 93 | ||
III. Ursachen der Irrtümer | 95 | ||
C. Materiell fehlerhafte Urteile in Zivilsachen | 103 | ||
I. Typologie der Irrtümer | 104 | ||
1. Vollständiger Irrtum | 104 | ||
2. Teilirrtum | 105 | ||
3. Irrtümer bei der Auslegung | 105 | ||
II. Ursachen der Irrtümer | 107 | ||
III. Frequenz materiell fehlerhafter Urteile | 109 | ||
1. Berufungsquote | 110 | ||
2. Wiederaufnahmeverfahren | 112 | ||
3. Andere Methoden | 113 | ||
D. Vorläufige Zusammenfassung | 114 | ||
Kapitel IV: Grundzüge der Beweiswürdigung | 117 | ||
A. Allgemeines | 117 | ||
B. Der Beweismechanismus | 119 | ||
I. Das kausale und logische Verhältnis | 124 | ||
II. Kausalität und Erklären des menschlichen Verhaltens | 126 | ||
Kapitel V: Beweiswürdigung und Wahrscheinlichkeit | 134 | ||
A. Einleitung | 134 | ||
B. Der objektive Wahrscheinlichkeitsbegriff | 136 | ||
C. Der subjektive Wahrscheinlichkeitsbegriff | 138 | ||
D. Der formale Wahrscheinlichkeitsbegriff | 142 | ||
E. Über die Anwendbarkeit des Axioms P(a) = 1 – P(∼ a) bei der gerichtlichen Beweiswürdigung | 144 | ||
F. Die traditionelle Statistik und Beweiswürdigung | 147 | ||
G. Grundzüge der Beweiswertmethode | 150 | ||
I. Multiplikationsformel | 150 | ||
II. Additionsformel | 151 | ||
III. Einander widersprechende Beweisfakten | 154 | ||
H. Subjektive Wahrscheinlichkeit als Glaubensgrad | 156 | ||
I. Formeln und Intuition | 160 | ||
J. Die Anwendung numerischer Werte anstatt sprachlicher Ausdrücke | 163 | ||
Kapitel VI: Über die gegenwärtigen Beweismaßkriterien | 167 | ||
A. Einleitung | 167 | ||
B. Deutschland: Überzeugung über Wahrheit oder Wahrscheinlichkeit? | 168 | ||
I. Die subjektive und objektive Beweismaßtheorie | 169 | ||
1. Zivilsachen | 169 | ||
2. Strafsachen | 179 | ||
C. Über die Elastizität der amerikanischen Beweismaße | 183 | ||
I. Zivilsachen | 183 | ||
II. Strafsachen | 185 | ||
D. Kognitives oder normatives Beweismaß? | 189 | ||
E. Normativität des Beweismaßes in Schweden | 191 | ||
I. Fragestellung | 191 | ||
II. Olivecrona und Ekelöf; Normzwecke als leitendes Ziel | 192 | ||
III. Bolding und Lindell: materielle Richtigkeit als das wichtigste Ziel | 198 | ||
IV. Konflikt zwischen den Zielen? | 200 | ||
V. Der Zusammenhang zwischen der Normauslegung und dem Beweismaß nach Lindell | 202 | ||
VI. Kritik | 203 | ||
1. Zivilsachen | 203 | ||
2. Strafsachen | 207 | ||
VII. Die Eliminationsmethode von Diesen | 208 | ||
VIII. Zusammenfassung | 210 | ||
Kapitel VII: Allgemeine Entscheidungstheorie und Beweismaß | 211 | ||
A. Über einige entscheidungstheoretische Grundbegriffe | 211 | ||
B. Das Modell von John Kaplan | 214 | ||
C. Die Kritik von Tribe und Bourmistrov-Jüttner: Analyse und Gegenkritik | 216 | ||
D. Einige deutsche und amerikanische entscheidungstheoretisch geprägte Modelle | 223 | ||
I. Anwendung des Kaplan-Modelles nach Maassen und Motsch | 223 | ||
II. Das ideale Beweismaß nach Bender | 225 | ||
III. Herleitung des strafrechtlichen Beweismaßes nach Marshall & Wise | 227 | ||
IV. Die entscheidungstheoretische Begründung eines festen strafrechtlichen Beweismaßes nach Cullison | 228 | ||
E. Entwicklung des Kaplan-Modelles | 229 | ||
I. Über die Beweislast: deutsche Diskussion | 229 | ||
II. Die Beweislast in den USA | 232 | ||
III. Die Beweislast in Schweden | 234 | ||
F. Herleitung eines rationellen Beweismaßes | 235 | ||
I. Bewertung der Disutilitäten | 238 | ||
II. Allgemeine Wahrscheinlichkeit und Disutilität | 239 | ||
III. Beweismöglichkeiten und Disutilität | 240 | ||
IV. Normzwecke und Disutilität | 242 | ||
V. Sozioökonomische Risikotragfähigkeit und Disutilität | 243 | ||
G. Gewichtung der Argumente und das endgültige Beweismaß | 246 | ||
H. Lösung von Fällen, wo der P(BT)min – und P(~BT)min-Werte nicht erfüllt sind | 250 | ||
I. Beispiel: Verbraucherversicherung, NJA 1984, 501 | 252 | ||
Kapitel VIII: Zusammenfassung | 257 | ||
Literaturverzeichnis | 262 | ||
Sachwortverzeichnis | 273 |