Menu Expand

Cite BOOK

Style

Sharma, D. (2003). Zustellungen im Europäischen Binnenmarkt. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50974-4
Sharma, Daniel H.. Zustellungen im Europäischen Binnenmarkt. Duncker & Humblot, 2003. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50974-4
Sharma, D (2003): Zustellungen im Europäischen Binnenmarkt, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50974-4

Format

Zustellungen im Europäischen Binnenmarkt

Sharma, Daniel H.

Tübinger Schriften zum internationalen und europäischen Recht, Vol. 67

(2003)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Ausgehend von einer Analyse der traditionellen Hindernisse für eine effiziente internationale und europäische Zustellung in Zivil- und Handelssachen untersucht Daniel Sharma, ob diese Behinderungen unter den heutigen Bedingungen des internationalen Rechtsverkehrs noch zu rechtfertigen sind. Dabei werden zur Rechtsvergleichung sowohl die einschlägigen Regelungen zum internationalen Straf- und Verwaltungsverfahrensrecht betrachtet, als auch die anglo-amerikanischen Zustellungsprinzipien, die den Parteien mehr Verantwortung übertragen als etwa das deutsche Zivilprozessrecht. Der Autor untersucht des Weiteren ausführlich die europäische Zustellungsverordnung und stellt die Frage, ob das reformierte deutsche Zustellungsrecht den Anforderungen des Binnenmarktes genügt. Es wird herausgearbeitet, dass auch die mittel- bis langfristig geplante Einführung eines europäischen Vollstreckungstitels ein zuverlässiges und effizientes Zustellungssystem im Binnenmarkt notwendig macht. Aufgrund der Harmonisierung im europäischen Binnenmarkt kommt Sharma zu dem Ergebnis, dass eine Dreiteilung des Zustellungsrechts (international, europäisch, national) wohl unvermeidlich ist.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 16
§ 1 Grundlagen 19
1. Problemstellung 21
a) Wirtschaftliche Bedeutung 21
b) Die Funktion der Zustellung 22
aa) Klägerinteresse 22
(1) Die Effektivität des Rechtsschutzes 22
(2) Wettlauf zu den Gerichten im Rahmen des EuGVÜ / der VO 44/01 23
bb) Beklagteninteresse 25
cc) Weitere Funktionen der Zustellung 25
dd) Folgen nicht ordnungsgemäßer Zustellung 26
c) Die herrschende Meinung zur Rechtsnatur der Zustellung 28
d) Auswirkungen auf die Praxis 29
aa) Das Problem: staatlicher Souveränitätsanspruch im Zivilprozess 29
bb) Die bisherige Lösung: das Rogationsprinzip 29
2. Zustellungsregelungen im internationalen Rechtsverkehr im Überblick 30
a) Verwaltungsrecht 30
b) Strafrecht 32
aa) Vertragsloser Rechtshilfeverkehr 32
bb) Zustellungen in das EU-Ausland 33
(1) Grundsatz 33
(2) Ausnahme 34
(3) Sprachregelung 34
(4) Übermittlung von Rechtshilfeersuchen 34
(5) Bewertung 35
cc) Zustellungen im Rahmen des Europäischen Rechtshilfeübereinkommens 35
c) Zivil- und Handelsrecht 35
aa) Bilaterale Vereinbarungen 36
bb) Multilaterale Übereinkommen 37
cc) Deutsche Vorschriften 38
§ 2 Völkerrechtliche Fragen der Zustellung 39
1. Die Qualifizierung der Zustellung als Hoheitsakt 39
a) Rechtsprechung 39
aa) Der EuGH 39
bb) Deutsche Gerichte 41
b) Literatur 43
aa) Die Schutzfunktion 44
bb) Die Warnfunktion 45
cc) Die Aufklärungsfunktion 45
c) Voraussetzungen der Qualifikation der Zustellung als Hoheitsakt 46
aa) Gewährleistung rechtlichen Gehörs als staatliche Aufgabe 46
bb) Zustellung durch staatlichen Organisationsapparat 46
cc) Beurkundung als hoheitliche Aufgabe 47
d) Kritik 48
aa) Die Schutzfunktion 48
(1) Wirtschaftliche Realität 48
(2) Kein rechtshilferechtlicher ordre public 49
(3) Integrationsstand der Prozessrechte und Umsetzung der Verträge 50
(4) Die Umgehung der Schutzfunktion 53
bb) Beibehaltung der Warn- und Aufklärungsfunktion? 53
cc) Die Neubewertung 54
(1) Beachtung aller Interessen eines Rechtsstreits 55
(2) Der Fall des Postmonopols 56
(3) Die Neudefinition der Zustellung 57
2. Die fiktive Inlandszustellung an Ausländer 57
a) Die Problematik 57
aa) Die gesetzliche Regelung 57
bb) Die Rechtsprechung zu § 175 ZPO a.F. 59
b) Kritik der Rechtsprechung 63
aa) Anwendung der verlängerten Einspruchsfrist des § 339 Abs. 2 ZPO 64
bb) Richterliche Hinweispflicht 66
c) Die Besonderheiten des europäischen Binnenmarktrechts 68
aa) Die Europäische Zustellungsverordnung 68
bb) Der Grundsatz der Gemeinschaftstreue 68
cc) Das Diskriminierungsverbot 69
d) Getrennte Behandlung von europäischen Binnen- und anderen Sachverhalten 73
3. Das völkerrechtliche Prinzip der Gegenseitigkeit im System der internationalen Zustellung 74
a) Das völkerrechtliche Prinzip der Gegenseitigkeit 74
b) Auswirkungen auf das Zivilprozessrecht 75
c) Das Gegenseitigkeitserfordernis im Binnenmarkt 75
§ 3 Die Neuregelung der europäischen Zustellung durch die EU-Verordnung vom 29. Mai 2000 77
1. Die (unendliche?) Geschichte des Europäischen Zustellungsrechts 77
2. Die neue Rechtsform der Verordnung 79
a) Neue Rechtsgrundlage 79
b) Unmittelbare Geltung und Angleichung nationaler Vorschriften 79
c) Unzulässigkeit von Vorbehalten 80
d) Durchführungshoheit der Kommission 80
e) Kontrolle durch den EuGH 81
3. Der Anwendungsbereich der EZVO 81
a) Territorialer Anwendungsbereich 81
b) Sachlicher Anwendungsbereich 82
aa) Zivil- und Handelssachen 82
bb) Gerichtliche und außergerichtliche Schriftstücke 83
cc) Unbekannte Anschrift des Empfängers 84
4. Verfahren nach der EZVO 85
a) Dezentralisierung 85
aa) Der neue Grundsatz der Dezentralität 85
bb) Die Ausnahme: Abweichung vom Dezentralisierungsgrundsatz 86
b) Zentrale Informationsstelle 87
c) Flexible Übermittlung 88
d) Sprachregelung 90
aa) Formblätter 90
bb) Zuzustellende Schriftstücke 90
e) Regelung der Fristen 91
f) Andere Arten der Übermittlung und Zustellung 92
aa) Konsularische und diplomatische Zustellung 90
bb) Zustellung durch die Post 93
cc) Direktkontakt zwischen Partei und Zustellperson 94
g) Weitere Regelungen 94
5. Verhältnis zu anderen Ab- und Übereinkommen 96
6. Kritik der EZVO 97
a) Struktur und Systematik des „neuen“ Zustellungsrechts 98
b) Einzelne Regelungen 100
aa) Die Sprachregelung 100
bb) Direkte Postzustellung 101
cc) Ungeschriebener Ablehnungstatbestand in Art. 19 EZVO? 102
c) Keine Heilungsvorschriften 103
d) Internationale Rechtshilfe: Angelegenheit der Verwaltung oder der Rechtsprechung? 104
e) Die EZVO – kleine Lösung einer geschlossenen Gemeinschaft? 105
§ 4 Auswirkungen der EU-Rechtsgemeinschaft auf das Zustellungsrecht der Europäischen Union 106
1. Anforderungen an die verfahrenseinleitende Zustellung 106
a) Art. 6 EMRK 106
b) Art. 12 EG 107
c) Art. 27 Nr. 2 und Art. 20 Abs. 3 EuGVÜ / Art. 34 Nr. 2 und Art. 26 VO 44 / 01 / EG 108
d) Art. 10 EG 109
e) Die Grundfreiheiten 109
2. Der Vorschlag der Kommission für ein europäisches Zivilverfahrensrecht 110
a) Die Vorschläge zur Zustellung 111
b) Fazit 112
3. Die Europäische Grundrechtscharta 112
a) Art. 41 EGC 113
b) Art. 47 EGC 113
c) Fazit 114
4. Der europäische Vollstreckungstitel 114
a) Das Modell 114
b) Anforderungen an das Zustellungsrecht – der Passeport Judiciaire Européen 115
aa) Umfassende Information von Behörden und Gerichten 116
bb) Die Beweiskraft eines einheitlichen Zustellungszeugnisses 118
(1) Das Interesse der Parteien an der Beweiskraft eines Zustellungszeugnisses 119
(2) Die Grenzen der Beweiskraft 119
c) Der Passeport Judiciaire als Teil einer umfassenden Neuregelung 121
aa) Sprachregelungen 122
bb) Belehrungen 124
cc) Zur Notwendigkeit einer Auslandszustellung 125
dd) Die Regelung der Fristen 125
ee) Die Anforderungen an die Zustellperson 128
ff) Heilungsmöglichkeiten 130
d) Die Regelungstechnik 130
e) Europäischer Vollstreckungstitel für unbestrittene Forderungen 132
§ 5 Die Neuregelung des deutschen Zustellungsrechts im Lichte der Anforderungen der Europäischen Rechtsgemeinschaft 134
1. Die wichtigsten Neuerungen 134
a) Systematik 134
b) Die Definition der Zustellung 135
c) Die Heilung mangelhafter Zustellungen 135
d) Ausweitung der Ersatzzustellung 136
e) Auslandszustellung 139
f) Zustellungsbevollmächtigter 140
g) Erweiterung der Zustellmöglichkeiten der Geschäftsstelle 141
2. Die Anforderungen des Binnenmarktes 142
§ 6 Weitere Vorschläge für eine Verbesserung des Europäischen Zustellungsrechts 144
1. Sprachregelungen 145
2. Der Grundsatz der Direktzustellung 147
3. Beschleunigung der internationalen Zustellung durch neue Technologien 149
a) Die Technologien 149
b) Exkurs: Die Reform des deutschen Rechts der Formvorschriften und ihre Auswirkungen auf das Zustellungsrecht 152
aa) Allgemeines und Definitionen 152
bb) Materiellrechtliche Anpassung 153
cc) Prozessrechtliche Auswirkungen 153
(1) Zulassung von elektronischen Signaturen als Beweismittel 154
(2) Anscheinsbeweis bezüglich der Echtheit von Signaturen 154
(3) Auswirkungen auf das Zustellungsrecht 154
4. Die Erweiterung des Kreises der Empfangsberechtigten 157
a) Bisherige Regelungen 157
b) Mögliche Neuerungen 159
5. Parteivereinbarungen 161
6. Der Vorschlag G. Geimers für ein neues Zustellungsübereinkommen 162
a) Der Ansatz 162
b) Zustellungsformen 163
c) Fazit 164
§ 7 Die beste Lösung: Eine strukturelle Reform des Europäischen Zustellungsrechts 165
1. Das bisherige System der internationalen Rechtshilfe 165
2. Neue Strukturen: Subsidiarität der staatlichen Rechtshilfe 165
a) Der Zweck des Zivilprozesses 165
b) Die Verschiedenartigkeit der Lösungen 166
aa) Ein kurzer Überblick: das anglo-amerikanische Zustellungsrecht in Zivil- und Handelssachen 167
bb) Der Gegensatz: der deutsche Grundsatz der Amtszustellung 169
c) Folgen für die Struktur europäischer Zustellungen 169
d) Die Praxis: Dreiteilung des Zustellungsrechts? 172
§ 8 Zusammenfassung 174
§ 9 Summary 176
Materialien 178
Literaturverzeichnis 180
Sachverzeichnis 189