Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Verbrechen an der Menschheit
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Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Verbrechen an der Menschheit
Zu einem zentralen Begriff der internationalen Strafgerichtsbarkeit
Hamburger Studien zum Europäischen und Internationalen Recht, Vol. 35
(2003)
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Abstract
Die Errichtung des ständigen Internationalen Strafgerichtshofes hat das Völkerstrafrecht wieder in das Blickfeld internationaler Aufmerksamkeit gerückt. Damit gelangt auch eines der grundlegenden Konzepte des internationalen Strafrechts abermals in die Diskussion: die Verbrechen gegen die Menschlichkeit.Das Konzept der Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das im Rahmen des Nürnberger Prozesses nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals formuliert und angewendet wurde, ist in der jüngeren Vergangenheit durch die Strafgerichtshöfe der Vereinten Nationen für das ehemalige Jugoslawien sowie Ruanda fortentwickelt worden. Weitgehend ungeklärt sind bisher jedoch die theoretischen Grundlagen des Konzeptes, insbesondere die Abgrenzung des Verbrechenstypus von den in internationalen Abkommen kodifizierten Kriegsverbrechen einerseits und Gewaltverbrechen nach dem nationalen Strafrecht andererseits. Offengeblieben ist auch, woraus sich die Rechtfertigung zur Ahndung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch die internationale Gemeinschaft unter Inanspruchnahme eines Rechts zum Eingreifen im Namen der Menschheit ableitet und wie derartige humanitäre Interventionen mit dem Grundsatz der Staatensouveränität zu vereinbaren sind.In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, anhand einer umfassenden Analyse der historischen Entwicklung des Konzeptes sowie seiner Bezugspunkte im internationalen Rechtssystem - insbesondere dem humanitären Völkerrecht - den Kernpunkt der Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufzufinden und hieraus eine Erklärung für die universelle Betroffenheit abzuleiten. Unter Berücksichtigung rechtsphilosophischer Konzepte, insbesondere der Völkerrechtslehre Kants, gelangt die Verfasserin schließlich zu der These, dass Kernpunkt der Verbrechen gegen die Menschlichkeit der Verstoß gegen das Menschenrechtsprinzip, den Grundsatz der Rechtssubjektivität des Individuums unabhängig von Gruppenkriterien, ist. Dieses Prinzip wird durch den Täter eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit in einer Weise negiert, die die Grundlagen der internationalen Gemeinschaft als einer Rechtsgemeinschaft angreift und eine Ahndung der Tat auf der internationalen Ebene erfordert.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 15 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 26 | ||
Einleitung | 29 | ||
Erster Teil: Historische Entstehung und Entwicklung des Konzeptes der „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ | 35 | ||
A. Der Erste Weltkrieg | 36 | ||
I. Die Verfolgung der armenischen Bevölkerung in der Türkei | 36 | ||
II. Die Bewertung der Kriegführung des Deutschen Kaiserreiches und seiner Verbündeten durch die sog. „Kommission der Fünfzehn“ | 39 | ||
1. Die Bezugnahme auf die „Gesetze der Menschlichkeit“ durch die Kommissionsmehrheit | 40 | ||
2. Bestimmung des Inhalts der „Gesetze der Menschlichkeit“ | 41 | ||
3. Die abweichende Meinung der Kommissionsmitglieder der Vereinigten Staaten | 42 | ||
4. Die Friedensverträge | 44 | ||
III. Ergebnis | 45 | ||
B. Der Zweite Weltkrieg | 46 | ||
I. Die strafrechtliche Behandlung der während des Krieges durch deutsche Staatsangehörige begangenen „Greueltaten“ | 46 | ||
1. Die Herausbildung eines politischen Konsenses zur strafrechtlichen Verfolgung von „Greueltaten“ | 46 | ||
a) Einleitung | 46 | ||
b) Überblick über politische Stellungnahmen, die sich mit den sog. „Greueltaten“ befaßten | 47 | ||
c) Zusammenfassung | 50 | ||
2. Die Vorbereitung der Prozesse | 50 | ||
3. Die Herausbildung der Definition der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 52 | ||
a) Grundlegung durch Robert H. Jackson | 52 | ||
b) Die Herausbildung einer Definition der Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch die Londoner Konferenz | 54 | ||
c) Das Ergebnis: Die Definition der Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach dem Londoner Abkommen | 58 | ||
4. Die Durchführung des „Nürnberger Prozesses“ | 59 | ||
a) Die Anklageschrift gegen die „nazistischen Hauptkriegsverbrecher“ | 59 | ||
aa) Die Struktur der Anklageschrift: die Verschwörung zum Angriffskrieg | 60 | ||
bb) Die Stellung der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 62 | ||
cc) Verhältnis zu den Kriegsverbrechen | 63 | ||
b) Das Urteil des Internationalen Militärgerichtshofes | 64 | ||
aa) Ausführungen zu den Kriegsverbrechen | 64 | ||
bb) Die Behandlung der Judenverfolgung | 66 | ||
cc) Allgemeine Ausführungen zu den Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 66 | ||
dd) Ergebnis | 67 | ||
5. Die Folgeprozesse | 69 | ||
a) Das Konzept der Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach dem Kontrollratsgesetz Nr. 10 | 69 | ||
aa) Sachlicher Anwendungsbereich | 70 | ||
bb) Zeitlicher Anwendungsbereich | 70 | ||
cc) Verhältnis zu den anderen Verbrechen | 70 | ||
dd) Bewertung | 70 | ||
b) Durchführung: die 12 Nürnberger „Folgeprozesse“ | 71 | ||
6. Ergebnis | 72 | ||
II. Die strafrechtliche Behandlung der Taten der fernöstlichen Kriegsgegner der Alliierten | 73 | ||
1. Die Einrichtung eines Internationalen Militärgerichtshofes für den Fernen Osten | 73 | ||
2. Das Konzept der Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach dem Statut des Militärgerichtshofes | 74 | ||
a) Einbeziehung von Taten gegen Angehörige der Streitkräfte | 74 | ||
b) Keine Aufnahme von Verfolgungen aus religiösen Gründen | 75 | ||
3. Das Tokioter Verfahren | 75 | ||
4. Bewertung | 77 | ||
III. Ergebnis: Die Entwicklungslinie des Konzeptes der Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach dem Zweiten Weltkrieg | 79 | ||
C. Die Gegenwart | 82 | ||
I. Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) | 82 | ||
1. Entstehungsgeschichte | 82 | ||
2. Die Errichtung des Strafgerichtshofes | 84 | ||
3. Die Definition der Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach dem Statut des Internationalen Strafgerichtshofes für das ehemalige Jugoslawien | 86 | ||
4. Überblick über die bisherige Arbeit des Strafgerichtshofes im Hinblick auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 88 | ||
a) Der erste Fall: Dusan Tadić | 89 | ||
b) Die erste Anklageschrift: Dragan Nikolic | 92 | ||
c) Das erste Urteil: Drazen Erdemovic | 94 | ||
5. Bewertung | 99 | ||
II. Der Internationale Strafgerichtshof für Ruanda (ICTR) | 100 | ||
1. Errichtung und Jurisdiktion des Internationalen Strafgerichtshofes für Ruanda (ICTR) | 100 | ||
2. Die Definition der Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach dem Statut des ICTR | 102 | ||
3. Die bisherige Arbeit des ICTR | 104 | ||
4. Diskrepanz zur innerstaatlichen Strafverfolgung | 105 | ||
5. Bewertung | 107 | ||
D. Ergebnis | 107 | ||
Zweiter Teil: Kodifikation von Teilbereichen des Konzeptes in internationalen Abkommen | 109 | ||
A. Die Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes vom 9. Dezember 1948 | 111 | ||
I. Der Begriff des „Genozids“ bzw. Völkermordes | 111 | ||
II. Die Abfassung der Konvention | 114 | ||
III. Der Inhalt der Konvention | 115 | ||
1. Präambel | 115 | ||
2. Vorgehensweise | 115 | ||
IV. Die Definition des Völkermordes nach der Konvention | 118 | ||
1. Schutzobjekte | 118 | ||
2. Angriffshandlungen | 120 | ||
3. Das Erfordernis der „Zerstörungsabsicht“ | 122 | ||
V. Bezüge des Völkermordes zum Konzept der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 123 | ||
1. Äußerer Zusammenhang | 123 | ||
2. Innerer Zusammenhang | 124 | ||
a) Genozid als Unterfall der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 124 | ||
b) Herausstellung des Verfolgungsaspektes | 125 | ||
c) Vernachlässigung der „unmenschlichen Handlungen“? | 126 | ||
d) Die Bedeutung des Konzeptes des Völkermordes für das Konzept der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 127 | ||
B. Die Konvention über die Unterdrückung und Bestrafung des Verbrechens der Apartheid vom 30. November 1973 | 128 | ||
I. Der Begriff der Apartheid | 128 | ||
II. Die Abfassung der Konvention | 129 | ||
III. Der Inhalt der Konvention | 130 | ||
1. Präambel | 130 | ||
2. Vorgehensweise | 130 | ||
IV. Die Definition des Verbrechens der Apartheid | 131 | ||
1. Angriffshandlungen | 132 | ||
2. Das Erfordernis der Unterdrückungsabsicht | 132 | ||
V. Bezüge der Apartheid zum Konzept der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 133 | ||
1. Apartheid als Unterfall der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 133 | ||
2. Die Apartheid als „Verfolgung aus rassischen Gründen“ | 134 | ||
VI. Ergebnis | 135 | ||
C. Das Übereinkommen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe vom 10. Dezember 1984 | 135 | ||
I. Vorgeschichte | 136 | ||
II. Der Inhalt des Übereinkommens von 1984 | 138 | ||
III. Die Definition der Folter nach dem Übereinkommen | 139 | ||
1. Taterfolg und Angriffshandlungen | 140 | ||
2. Der Täterkreis | 142 | ||
3. Die Tatzwecke – die spezifische Absicht des Folterers | 143 | ||
IV. Bezüge der Folter zum Konzept der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 145 | ||
1. Die Folter als Teil des Tatbestandes der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 145 | ||
2. Das Verhältnis zwischen Folter und unmenschlicher Behandlung | 145 | ||
a) Ausführungen im Zusammenhang mit der Auslegung des Art. 3 der EMRK | 146 | ||
b) Ergebnis | 148 | ||
3. Erläuterung des Begriffs der unmenschlichen Handlung durch den Unterfall der Folter | 148 | ||
D. Zusammenfassung: Gemeinsame Merkmale der durch internationale Abkommen geregelten Teilbereiche der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 149 | ||
I. Die Begehung schwerer Menschenrechtsverletzungen | 149 | ||
II. Vorliegen einer bestimmten Absicht des Täters | 150 | ||
III. Kollektivität der Opfer | 151 | ||
IV. Staatliche Beteiligung | 152 | ||
V. Ergebnis | 152 | ||
Dritter Teil: Definitionen des Tatbestandes der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 154 | ||
A. Die Kodifikationsarbeiten der Völkerrechtskommission der Vereinten Nationen (ILC) | 154 | ||
I. Die Formulierung der sog. „Nürnberger Prinzipien“ | 154 | ||
II. Die Entwürfe für einen „Kodex der Verbrechen gegen den Frieden und die Sicherheit der Menschheit“ | 156 | ||
1. Der Entwurf von 1954 | 156 | ||
a) Gliederung des Tatbestandes in „unmenschliche Handlungen“ und „Verfolgungen“ | 157 | ||
b) Das Erfordernis der „staatlichen Verwicklung“ | 157 | ||
2. Der Entwurf von 1991 | 158 | ||
a) Die Begehung schwerer Menschenrechtsverletzungen als gemeinsames Merkmal | 159 | ||
b) Die Liste der genannten Tathandlungen | 159 | ||
c) Beibehaltung und Definition der „Verfolgungen“ | 160 | ||
d) Die Kriterien der „System- oder Massenhaftigkeit“ | 160 | ||
e) Lösung des Täterkreises aus der „staatlichen Verwicklung“ | 161 | ||
3. Der Entwurf von 1996 | 162 | ||
a) Erweiterung des Kreises der Tathandlungen | 162 | ||
b) Die Definition der „unmenschlichen Handlungen“ | 163 | ||
c) Weitere Erfordernisse | 164 | ||
aa) Begehung „in systematischer Weise oder in großem Umfang“ | 164 | ||
bb) Anstiftung oder Leitung durch eine Regierung oder irgendeine Organisation oder Gruppe | 165 | ||
4. Zusammenfassung und Bewertung | 166 | ||
B. Die Definition der Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach dem Statut eines ständigen Internationalen Strafgerichtshofes | 168 | ||
I. Die Vorarbeiten der Völkerrechtskommission | 168 | ||
II. Das Statut von Rom | 169 | ||
III. Bewertung | 170 | ||
1. Die genannten unmenschlichen Handlungen | 170 | ||
2. Die Verfolgungen | 171 | ||
3. Der „großangelegte oder systematische Angriff gegen die Zivilbevölkerung“ | 172 | ||
C. Zusammenfassung | 172 | ||
Vierter Teil: Interpretation des Konzeptes durch die Rechtsprechung | 175 | ||
A. Die Auslegung des Tatbestandes der Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch die Rechtsprechung nach dem Zweiten Weltkrieg | 176 | ||
I. Das „überindividuelle“ Schutzgut der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 177 | ||
1. Die Menschheit als „Träger und Schützer“ bestimmter Werte | 177 | ||
2. Die Menschenrechte | 179 | ||
3. Die Menschenwürde | 181 | ||
4. Zusammenfassung | 183 | ||
II. „Schwerpunkt der Vorwerfbarkeit“: Verletzungshandlung oder Gesinnung? | 183 | ||
1. Die unmenschliche Gesinnung | 184 | ||
2. Die unmenschliche Tat | 185 | ||
3. Bewertung | 188 | ||
III. Der Zusammenhang mit einem System der Gewalt- und Willkürherrschaft | 188 | ||
IV. Zusammenfassende Definition | 193 | ||
V. Bewertung | 193 | ||
B. Die Elemente der Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach der Rechtsprechung der Kammern des Internationalen Strafgerichtshofes für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) | 195 | ||
I. Die Begehung der Tat innerhalb eines bewaffneten Konfliktes | 195 | ||
II. Die Ausrichtung gegen die Zivilbevölkerung | 197 | ||
1. Der Begriff der Zivilbevölkerung | 197 | ||
2. Das einzelne Opfer | 197 | ||
3. Bewertung | 200 | ||
4. Der Begriff der „Bevölkerung“ – Erfassung von Einzeltaten? | 201 | ||
III. Das Erfordernis der Diskriminierungsabsicht | 202 | ||
IV. Das politische Element | 204 | ||
V. Der Vorsatz: das Wissen des Täters um den Kontext seiner Tat | 207 | ||
VI. Zusammenfassung | 210 | ||
C. Bedeutung der Rechtsprechung für die Bestimmung der Elemente der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 211 | ||
I. Erläuterung des Begriffes der „unmenschlichen Handlung“ | 211 | ||
II. Der Kontext der Tat – das politische Element | 212 | ||
III. Die subjektive Tatseite | 213 | ||
IV. Ergebnis | 213 | ||
Fünfter Teil: Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Verstoß gegen einen Mindeststandard „menschlichen Verhaltens“ | 214 | ||
A. Der Begriff der Menschlichkeit oder Humanität | 215 | ||
I. Philosophische Grundlagen des Begriffes der „Humanität“ | 215 | ||
1. Die grundlegende Relativität des Begriffes | 215 | ||
2. Die Trias Bildung, Menschenfreundlichkeit und Menschenwürde | 216 | ||
a) Bildung | 216 | ||
b) Menschenfreundlichkeit | 216 | ||
c) Menschenwürde | 218 | ||
3. Bedeutung für den Tatbestand der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 219 | ||
II. Humanität als Rechtsbegriff | 220 | ||
B. Die „Gesetze der Menschlichkeit“ im internationalen Recht | 221 | ||
I. Die sog. „Martenssche Klausel“ | 221 | ||
II. Funktionen der „Martensschen Klausel“ | 223 | ||
1. Lückenschließung durch Gewohnheitsrecht | 223 | ||
2. Lückenschließung durch Rechtsfortbildung | 224 | ||
3. Der Grundsatz der Menschlichkeit als rechtlicher Beurteilungsmaßstab | 225 | ||
4. Ergebnis | 227 | ||
C. Mindeststandards der Menschlichkeit im internationalen Recht | 228 | ||
I. Grundsätzlich in Betracht kommende Rechtszweige | 228 | ||
II. Das „humane Recht“ als Oberbegriff für das humanitäre Kriegsrecht und das Recht der Menschenrechte | 229 | ||
1. Unterschiede zwischen dem humanitären Kriegsrecht und dem Recht der Menschenrechte | 229 | ||
2. Der Schutz der Menschlichkeit als gemeinsames Ziel | 230 | ||
3. Ergebnis | 232 | ||
III. Kodifikationen des „humanen“ Völkerrechts | 232 | ||
1. Mindeststandards nach den Menschenrechtsabkommen | 232 | ||
a) Nicht derogierbare Rechte | 233 | ||
b) Inhalt der absolut geschützten Rechte | 233 | ||
2. Ergebnis | 235 | ||
IV. Mindeststandards des humanitären Kriegsvölkerrechts | 235 | ||
1. Die Tatbestände der sog. „schweren Verletzungen“ der Genfer Konventionen von 1949 | 236 | ||
a) Bedeutung | 236 | ||
b) Beschränkung des Opferkreises auf geschützte Personen | 237 | ||
c) Die schweren Verletzungen als in internationalen Konflikten zu beachtender Mindeststandard für die Behandlung von Personen | 237 | ||
d) Inhalt des Mindeststandards | 238 | ||
e) Ergebnis | 242 | ||
2. Erweiterung der schweren Verletzungen durch das erste Zusatzprotokoll von 1977 | 243 | ||
a) Erweiterung des persönlichen Schutzbereiches | 243 | ||
b) Inhaltliche Erweiterung | 243 | ||
c) Ergebnis | 247 | ||
3. „Grundlegende Garantien“ nach den Zusatzprotokollen zu den Genfer Abkommen von 1977 | 247 | ||
a) Bedeutung als Mindeststandard in internationalen und internen bewaffneten Konflikten | 247 | ||
b) Erweiterung des personellen Anwendungsbereiches | 248 | ||
c) Inhaltliche Erweiterung | 249 | ||
d) Ergebnis | 249 | ||
4. Mindeststandard im gemeinsamen Artikel drei der Genfer Abkommen von 1949 | 250 | ||
a) Bedeutung als Mindeststandard für nicht-internationale Konflikte | 250 | ||
b) Inhalt des Mindeststandards | 251 | ||
c) Ergebnis | 252 | ||
5. Erklärung eines humanitären Mindeststandards | 253 | ||
a) Bedeutung als Vorschlag für einen unter allen Umständen einzuhaltenden Mindeststandard | 253 | ||
b) Inhalt | 253 | ||
c) Ergebnis | 254 | ||
V. Zwischenergebnis | 254 | ||
D. Der Tatbestand der Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Ausdruck der Mindeststandards „Menschlichen Verhaltens“ | 255 | ||
I. Ziel der Untersuchung | 255 | ||
II. Die Anknüpfungshandlungen der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 255 | ||
1. Mord | 256 | ||
2. Ausrottung | 256 | ||
3. Versklavung | 257 | ||
4. Vertreibung oder Zwangsumsiedlung der Bevölkerung | 257 | ||
5. Folter | 258 | ||
6. Freiheitsberaubung | 258 | ||
7. Vergewaltigung | 259 | ||
8. Verfolgungen | 260 | ||
9. Verschwindenlassen von Personen | 261 | ||
10. Apartheid | 261 | ||
11. Andere unmenschliche Handlungen | 262 | ||
E. Ergebnis | 262 | ||
Sechster Teil: Verbrechen gegen die Menschlichkeit als internationale Verbrechen | 265 | ||
A. Die Definition des „Internationalen Verbrechens“ | 266 | ||
I. Vorbemerkung zur Begrifflichkeit | 267 | ||
II. Allgemeine Kriterien für die Bewertung einer Tat als „internationales Verbrechen“ | 268 | ||
1. Formelle Begriffsbestimmungen | 268 | ||
a) Der internationale Charakter der Verbotsnorm | 268 | ||
b) Das Kriterium der unmittelbaren Anwendbarkeit | 269 | ||
c) Bewertung | 270 | ||
2. Materielle Begriffsbestimmungen | 271 | ||
a) Die „Schwere und Gefährlichkeit der Tat“ | 271 | ||
b) Die Verletzung internationaler Rechtsgüter | 271 | ||
III. Differenzierung nach internationalen Verbrechen i. e. S. und internationalen Verbrechen i. w. S. | 273 | ||
IV. Ergebnis | 277 | ||
B. Verbrechen gegen die Menschlichkeit als internationale Verbrechen | 277 | ||
I. Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Bedrohung bzw. Bruch des internationalen Friedens und der internationalen Sicherheit | 278 | ||
1. These | 278 | ||
2. Der Begriff des internationalen Friedens | 278 | ||
3. Der Frieden als internationales Rechtsgut | 279 | ||
4. Argumentation | 280 | ||
a) Historische Entstehung des Konzeptes der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 280 | ||
b) Die Definitionen der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 281 | ||
c) Das Eingreifen dritter Staaten | 282 | ||
d) Die Bewertung als Friedensbedrohung bzw. -bruch nach Art. 39 der UN-Charta | 283 | ||
5. Bewertung | 285 | ||
II. Verbrechen gegen die Menschlichkeit als schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen | 286 | ||
1. These | 286 | ||
2. Die Menschenrechte als internationale Rechtsgüter | 286 | ||
3. Argumentation | 287 | ||
4. Bewertung | 290 | ||
III. Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Massenverbrechen | 291 | ||
1. These | 291 | ||
2. Argumentation | 291 | ||
3. Bewertung | 296 | ||
IV. Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Teil eines „systematischen oder weitverbreiteten Angriffes gegen irgendeine Zivilbevölkerung“ | 298 | ||
1. These | 298 | ||
2. Argumentation | 298 | ||
3. Bewertung | 302 | ||
V. Verbrechen gegen die Menschlichkeit als „staatliche Verbrechen“ | 303 | ||
1. These | 303 | ||
2. Argumentation | 303 | ||
a) Das Phänomen der „staatlichen Verwicklung“ in die Begehung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 304 | ||
b) Die Frage nach einer strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Staates | 306 | ||
aa) Der Entwurf der Völkerrechtskommission zur Staatenverantwortlichkeit | 307 | ||
bb) Bewertung | 308 | ||
c) Die Frage nach der strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Individuums | 309 | ||
aa) Das Phänomen der sog. Makrokriminalität | 309 | ||
bb) Die Notwendigkeit einer „Internationalisierung“ der strafrechtlichen Reaktion | 312 | ||
cc) Kollektive oder individuelle Verantwortlichkeit? | 313 | ||
d) Komplementarität von strafrechtlicher Individualverantwortung und Staatenverantwortlichkeit | 315 | ||
3. Ergebnis | 316 | ||
VI. Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Verstoß gegen die Gleichberechtigung der Völker | 319 | ||
1. These | 319 | ||
2. Die Gleichberechtigung der Völker als international geschütztes Rechtsgut | 319 | ||
3. Argumentation | 320 | ||
a) Der Verfolgungscharakter der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 320 | ||
b) Die Diskriminierungsabsicht als Merkmal aller Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 321 | ||
c) Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Verfolgungen | 323 | ||
VII. Das Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Verstoß gegen das Existenzrecht der Völker | 324 | ||
1. These | 324 | ||
2. Das Existenzrecht der Völker als internationales Rechtsgut | 324 | ||
3. Argumentation | 324 | ||
4. Bewertung | 327 | ||
a) Zustimmung | 327 | ||
b) Kritik | 328 | ||
C. Ergebnis der dargestellten Deutungsversuche der Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 329 | ||
Siebter Teil: Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Verbrechen an der Menschheit | 332 | ||
A. Verbrechen an der Menschheit und die Struktur der Völkerrechtsgemeinschaft | 333 | ||
I. Der Ansatzpunkt: die Betroffenheit der gesamten Menschheit | 333 | ||
II. Das Problem: Die Vereinbarkeit von Verbrechen an der Menschheit mit der Struktur der internationalen Gemeinschaft, insbes. dem Grundsatz der Staatensouveränität | 338 | ||
1. Der Begriff der „Menschheit“ | 338 | ||
2. Der Grundsatz der Souveränität der Staaten | 340 | ||
III. Stufen der Internationalisierung des Strafrechts am Beispiel der strafrechtlichen Verfolgung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach dem Zweiten Weltkrieg | 342 | ||
1. Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Verstöße gegen das Strafrecht der zivilisierten Nationen – subsidiäre Durchsetzung durch die internationale Gemeinschaft | 344 | ||
2. Exkurs: die Qualifizierung der Strafvorschriften des Londoner Abkommens | 346 | ||
a) Erlaß von Vorschriften über Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Besatzungsrecht oder Anwendung deutschen Strafrechts? | 346 | ||
b) Erlaß von (rückwirkenden) Strafvorschriften | 348 | ||
c) Bewertung | 350 | ||
3. Völkervertragliche Mindeststandards der Menschlichkeit– subsidiäre Durchsetzung durch die internationale Gemeinschaft | 351 | ||
4. Zwischenergebnis | 355 | ||
5. Verbrechen an der Menschheit – primäre Zuständigkeit der internationalen Gemeinschaft | 356 | ||
6. Ergebnis | 359 | ||
B. Die internationale Gemeinschaft als Rechtsgemeinschaft | 360 | ||
I. Die Pflicht zum Heraustreten aus dem Naturzustand | 360 | ||
II. Die Pflicht zur Verhinderung von Rückfällen in den Naturzustand | 361 | ||
III. Ergebnis | 364 | ||
C. Konsequenzen für die Bestimmung der Verbrechen an der Menschheit | 365 | ||
I. Verbrechen an der Menschheit als Verstöße gegen die Grundprinzipien der internationalen Gemeinschaft | 366 | ||
II. Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Verstöße gegen das Menschenrechtsprinzip | 368 | ||
1. Der Schutz des Menschen als Aufgabe der internationalen Gemeinschaft | 368 | ||
2. Der Inhalt des Menschenrechtsprinzips: Das Recht auf Rechtsfähigkeit | 369 | ||
3. Die Pflicht des Staates zur Gewährleistung des Menschenrechtsprinzips | 370 | ||
III. Die Maxime der Rechtlosigkeit bestimmter Menschengruppen als Verstoß gegen das Menschenrechtsprinzip | 371 | ||
IV. Die Rechtfertigung des Eingreifens der internationalen Gemeinschaft: Bestehen eines Zustandes der Rechtlosigkeit gerade im Hinblick auf die Gewährleistung des Menschenrechtsprinzips | 373 | ||
D. Anknüpfungspunkte für die Strafbarkeit des einzelnen Täters | 374 | ||
I. Die „unmittelbare Drittwirkung“ des Menschenrechtsprinzips | 374 | ||
II. Die Begehung „unmenschlicher“ Handlungen | 375 | ||
III. Der Täter als „Vollstrecker“ der Maxime der Rechtlosigkeit | 376 | ||
E. Ausblick: Konsequenzen für die Befugnis zur „humanitären Intervention“ | 376 | ||
Literaturverzeichnis | 378 | ||
Stichwortverzeichnis | 399 |