Die Aufgaben der Arbeitslosenversicherung aus sozialverfassungsrechtlicher Sicht
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Die Aufgaben der Arbeitslosenversicherung aus sozialverfassungsrechtlicher Sicht
Überlegungen zur Beitragsfinanzierung der Sozialversicherung
Münsterische Beiträge zur Rechtswissenschaft, Vol. 133
(2000)
Additional Information
Book Details
Pricing
Abstract
Tagesaktuell und dennoch Dauerthema: $a»Versicherungsfremde Leistungen«$z - ein Schlagwort, dessen jahrzehntelange politische Brisanz zu erstaunlich geringer rechtswissenschaftlicher »Grundlagenforschung« geführt hat. Die Autorin setzt sich am Beispiel der Arbeitslosenversicherung mit den verfassungsrechtlichen Vorgaben zu Aufgaben und Beiträgen in der Sozialversicherung auseinander. Aufgrund der allgemein begriffsorientierten Diskussion zum Versicherungscharakter (»Welche Aufgaben sind versicherungsfremd?«) wird der Aussagekraft von Begriffen wie »Sozial-$aversicherung«$z auf den Grund gegangen. Die Debatte zur Sozialstaatlichkeit und die Funktion von Kompetenznormen (Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG) werden zur Abgrenzung der relevanten Verfassungsnormen gestreift. Da sich im Ergebnis aus den Begriffen allein keine tragfähigen Maßstäbe gewinnen lassen, wird die Einordnung des Sozialversicherungsbeitrags ins Abgabengefüge zum Kernpunkt gemacht. (»Welche Aufgaben können durch Beiträge finanziert werden?«)Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu den sog. Sonderabgaben wird herangezogen, die dortigen Kriterien für eine zulässige Erhebung überprüft und Grundsätze zur Belastung einzelner Gruppen durch nichtsteuerliche Abgaben aufgestellt: Die Beitragserhebung setzt eine besondere Aufgabenverantwortung der belasteten Gruppe im Vergleich zur Allgemeinheit und anderen Gruppen voraus. Solidaritäts- und Subsidiaritätsvorstellungen wie auch vordergründige Gruppennützigkeit reichen hierbei nicht. Auf dieser Basis werden konkret die Zulässigkeit der Beitragsfinanzierung der derzeitigen Aufgaben der Arbeitslosenversicherung von Entgeltersatz bis zu aktiver Arbeitsmarktförderung beleuchtet und rechtspolitische Trennlinien markiert.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 22 | ||
Einleitung | 29 | ||
1. Teil: Untersuchungsansatz und Vorüberlegungen | 34 | ||
A. Hintergrund und Gang der Untersuchung | 34 | ||
I. Notwendigkeit der Ausgaben- und Aufgabenbegrenzung der Arbeitslosenversicherung | 34 | ||
1. Finanzlage der Bundesanstalt für Arbeit | 34 | ||
2. Auswirkung auf Arbeitsmarkt und Standortfragen | 37 | ||
II. Entwicklung und grundsätzliche Probleme der Arbeitslosenversicherung | 39 | ||
1. Besonderheiten und Ziele in der Entwicklung der Arbeitslosenversicherung | 39 | ||
2. Bisheriger Ansatz in der Rechtswissenschaft | 40 | ||
III. Gang der Untersuchung | 42 | ||
1. Rechtlicher Ansatz | 42 | ||
2. Vorgehensweise | 43 | ||
B. Notwendigkeit und Grenzen der verfassungsrechtlichen Betrachtung | 44 | ||
I. Vorbemerkungen | 44 | ||
II. Notwendigkeit der Justiziabilität der Beiträge und Aufgaben | 45 | ||
1. Bedeutung der Abgabenerhebung allgemein | 45 | ||
2. Beitrag als nichtsteuerliche Abgabenart | 47 | ||
3. Ergebnis | 50 | ||
III. Relevante Verfassungsnormen | 50 | ||
1. Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG als ausdrückliche Norm | 50 | ||
2. Grundrechte und Sozialstaatsprinzip | 50 | ||
a) Allgemeine Relevanz | 50 | ||
b) Bedeutung von Art. 3 Abs. 1 GG und Art. 14 Abs. 1 GG für die Rechtfertigung eines Eingriffs durch Abgaben | 51 | ||
c) Zwischenergebnis | 53 | ||
3. Bestimmungen des organisationsrechtlichen Teils | 53 | ||
4. Ergebnis | 54 | ||
IV. Grenzen der Verfassungsinterpretation | 55 | ||
1. Funktionell-rechtliche Grenzen der Verfassungsgerichtsbarkeit | 55 | ||
a) Verfassungsauslegung als Spannungsverhältnis | 55 | ||
b) Grenze der Gerichtsfunktion entsprechend der „political question doctrine“ | 57 | ||
aa) Abgrenzung der Anwendungsmöglichkeiten | 58 | ||
bb) Justiziabilität und Abweisung einer Rechtsfrage | 59 | ||
c) Ergebnis | 61 | ||
2. Materiell-rechtliche Einschränkung der Justiziabilität einzelner Normkomplexe | 61 | ||
a) Sozialstaatsprinzip | 62 | ||
b) Grundrechte | 63 | ||
c) Kompetenznorm Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG | 63 | ||
V. Ergebnis | 64 | ||
1. Zusammenfassung | 64 | ||
2. Schlußfolgerung | 65 | ||
2. Teil: Einordnung der Kompetenz aus Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG im Normgefüge | 66 | ||
A. Grundrechte und Sozialstaatsprinzip im Bereich der Arbeitslosenversicherung | 66 | ||
I. Bedeutung des Sozialstaatsprinzips für Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG | 66 | ||
1. Standort des Sozialstaatsprinzips innerhalb der Verfassung | 67 | ||
2. Gemeinsamer Ursprung von Sozialstaatsprinzip und Sozialversicherung | 67 | ||
a) Entwicklung des Sozialstaatsgedankens | 67 | ||
b) Einführung der Arbeitslosenversicherung | 70 | ||
3. Normgehalt und Justiziabilität des Sozialstaatsprinzips | 71 | ||
a) Normgehalt | 71 | ||
b) Justiziabilität | 73 | ||
c) Konkretisierung durch Wechselwirkung mit anderen Verfassungsnormen | 74 | ||
aa) Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG | 75 | ||
bb) Grundrechte | 75 | ||
d) Zwischenergebnis | 76 | ||
4. Schlußfolgerung | 76 | ||
II. Schutzgut Arbeit in den Grundrechten | 77 | ||
1. Schutzgut Arbeit in Art. 12 Abs. 1 GG | 77 | ||
2. Verbindung des Schutzgutes zu Eigentumsrecht und Menschenwürde | 78 | ||
a) Eigentumsfreiheit | 78 | ||
b) Menschenwürde | 79 | ||
c) Zwischenergebnis | 80 | ||
3. Abwehrender Freiheitsschutz (status negativus) und Zugang für Arbeitsuchende | 80 | ||
4. Ergebnis | 82 | ||
III. Entwicklung einer positiven Dimension | 82 | ||
1. Sozialstaatlichkeit als Hintergrund | 83 | ||
2. Grenzen des Grundrechtsverständnisses | 84 | ||
a) Idee des Rechts auf Arbeit | 85 | ||
b) Problematik als soziales Grundrecht | 86 | ||
c) Zusammenfassendes Ergebnis zu Teilhaberechten und Schlußfolgerung | 90 | ||
3. Weitere Verfassungsgrundsätze | 92 | ||
a) Institutionelle Gewährleistung | 92 | ||
b) Rückschrittsverbot, Bestandsschutz und Systemgerechtigkeit | 93 | ||
c) „Hoher Beschäftigungsstand“ nach Art. 109 Abs. 2 GG | 95 | ||
d) Ergebnis | 95 | ||
4. Zusammenfassung | 96 | ||
IV. Fazit | 96 | ||
B. Auslegungsmethodik im Bereich von Gesetzgebungskompetenzen | 99 | ||
I. Vorüberlegungen | 99 | ||
1. „Arbeitslosenversicherung“ in Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG als Ansatz | 99 | ||
2. Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 99 | ||
II. Auslegungsmethodologische Qualifikation der Kompetenznorm | 100 | ||
1. Verständnis und Funktion von Kompetenznormen | 100 | ||
a) Notwendigkeit der Bestimmbarkeit der Kompetenznorm als formale Zuständigkeitszuweisung | 101 | ||
b) Materiale Schutzfunktion der Zuständigkeitszuweisung | 101 | ||
aa) Föderale Sicherungsfunktion | 101 | ||
bb) Kontrollierbarkeit staatlicher Macht und rechtsstaatlicher Schutz des einzelnen | 102 | ||
c) Konsequenz: Ziel einer funktionsgerechten Auslegung | 104 | ||
2. Notwendigkeit der Methode | 105 | ||
3. Besonderheit der Verfassungsauslegung | 106 | ||
4. Methodologischer Ansatz | 107 | ||
III. Traditionelle Regeln der Hermeneutik | 108 | ||
1. Auslegung nach dem Wortlaut und der Systematik | 108 | ||
2. Teleologie | 110 | ||
3. Historische und genetische Interpretation | 110 | ||
a) Bevorzugung der historischen Betrachtung durch die Rechtsprechung | 110 | ||
b) Normgenetisches Auslegungskriterium | 114 | ||
4. Stellenwert der Argumente im Auslegungskanon | 116 | ||
a) Notwendigkeit einer grundsätzlichen Rangfolge | 116 | ||
b) Relativierung der Einordnung nach objektiven und subjektiven Kriterien | 116 | ||
c) Nähe der Kriterien zum Normtext | 117 | ||
5. Ergebnis | 118 | ||
IV. Verfassungsspezifische Auslegungskriterien | 118 | ||
1. Einheit der Verfassung | 118 | ||
a) Positivität und Einheit der Verfassung | 118 | ||
b) Verhältnis Grundrechte und organisatorischer Teil | 120 | ||
c) Ergebnis | 121 | ||
2. Funktion der Kompetenzen – Bedeutung für die Aufgabenbestimmung | 121 | ||
a) Abgrenzung Aufgabe – Kompetenz | 122 | ||
b) Legitimationsfunktion oder Garantiegehalt der Kompetenzen | 125 | ||
c) Indizielle Legitimationswirkung | 126 | ||
aa) Indizielle Legitimationswirkung als immanente Grundrechtsschranke | 126 | ||
bb) Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG | 130 | ||
d) Verpflichtungs- und Auftragsfunktion | 131 | ||
aa) Direkte, imperative Normierungsverpflichtung | 133 | ||
bb) Indirekte Normierungsverpflichtung | 134 | ||
cc) Gestaltungsbestimmende Wirkung | 135 | ||
e) Zusammenfassung | 136 | ||
3. Gründe für eine restriktive Auslegung von Kompetenznormen | 137 | ||
a) Vermutung zugunsten der Ländergesetzgebung oder Bundeskompetenzen als Ausnahme | 137 | ||
b) Sekundäre materiell-rechtliche Funktion als Auslegungsmaßstab | 140 | ||
c) Schlußfolgerung | 141 | ||
4. Bestandsgarantie und Verfassungswirklichkeit als Auslegungshilfen | 142 | ||
a) Bestandsgarantie | 142 | ||
b) Einfaches Recht als Verfassungswirklichkeit | 144 | ||
c) Zwischenergebnis | 146 | ||
V. Ergebnis | 146 | ||
3. Teil: Auslegung des Normgehalts „Arbeitslosenversicherung“ in Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG | 147 | ||
A. Kompetenzrahmen | 148 | ||
I. Soziale Sicherheit als übergreifende Kompetenz | 148 | ||
1. Ergänzende Verfassungsauslegung | 149 | ||
2. Teleologisch-systematische Extension | 149 | ||
3. Ergebnis | 151 | ||
II. Risiko Arbeitslosigkeit als Regelungsgegenstand der Kompetenzmaterie | 151 | ||
III. Risiko und Verhältnis zu „Sozialversicherung“ | 152 | ||
1. Strukturelle Gemeinsamkeit | 152 | ||
2. Begriffliche Begrenzung des Risikos | 153 | ||
IV. Ergebnis | 154 | ||
B. Auslegung der „Arbeitslosenversicherung“ als Begriff | 155 | ||
I. Unbestimmtheit des Begriffs und Versicherungsfremdheit von Aufgaben | 155 | ||
II. Orientierung der herrschenden Meinung an der Privatversicherung | 156 | ||
III. Überprüfung der Orientierung am Begriff der Privatversicherung | 157 | ||
1. Wortlaut | 157 | ||
2. Entstehungsgeschichte und historische Entwicklung | 157 | ||
3. Systematisch-teleologische Auslegung unter Berücksichtigung der Einheit der Verfassung | 158 | ||
IV. Gemeinsame Merkmale von Sozialversicherung und Arbeitslosenversicherung | 159 | ||
1. Überprüfungsansatz | 159 | ||
2. Einzelne Merkmale der Privatversicherung | 159 | ||
a) Bedarfsdeckung einer Gemeinschaft | 159 | ||
b) Entgeltlichkeit | 160 | ||
aa) Entgeltlichkeit im systematischen Vergleich | 160 | ||
bb) Leistungen von dritter Seite | 161 | ||
cc) Arbeitgeberanteil | 163 | ||
dd) Schlußfolgerung | 163 | ||
c) Gleichartigkeit der Risiken | 164 | ||
d) Freiwilligkeit | 165 | ||
e) Versicherbarkeit | 165 | ||
aa) Zufälligkeit | 166 | ||
bb) Schätzbarkeit | 167 | ||
f) Zwischenergebnis | 170 | ||
3. Ergebnis | 170 | ||
V. Einordnung der Sozialversicherung als Begriff oder Typus | 171 | ||
1. Methodischer Ansatz zur Überwindung der Nichtversicherbarkeit | 171 | ||
2. Konsequenzen des Merkmals Schätzbarkeit bei Fassung der Sozialversicherung als Begriff | 172 | ||
a) Eigenarten eines Begriffs | 172 | ||
b) Folgerungen für die Aufgabenstellung | 173 | ||
3. Versuch der Einordnung als Typus | 174 | ||
a) Typuslehre als alternatives Denkmodell | 174 | ||
b) Eigenarten eines Typus | 174 | ||
c) Mögliche Vorteile des Typus | 176 | ||
aa) Folge für das Merkmal Schätzbarkeit in der Sozialversicherung | 176 | ||
bb) Konsequenzen für die Sozialversicherung insgesamt | 176 | ||
4. Typuslehre | 178 | ||
a) Kritik der Typuslehre | 178 | ||
aa) Wertungsgesichtspunkt | 178 | ||
bb) Zweckmäßigkeit der Typuslehre im Vergleich zum Begriff | 181 | ||
cc) Abgrenzung von Typus und Begriff in der Rechtsanwendung | 183 | ||
dd) Zwischenergebnis | 185 | ||
b) Folgen für Sozialversicherung als Typus | 185 | ||
c) Zwischenergebnis | 186 | ||
5. Ergebnis | 187 | ||
VI. Allgemeiner Versicherungsbegriff und Grundlagen der Merkmalsauswahl für die Bildung rechtlicher Begriffe | 187 | ||
1. Bisheriger Weg und Blickwinkel der Begriffsbildung für die Sozialversicherung | 189 | ||
2. Entwicklung der Ausrichtung an der Privatversicherung und Annahme eines allgemeinen Versicherungsbegriffs | 190 | ||
3. „Wesen“ der Versicherung | 193 | ||
a) Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Methode | 193 | ||
b) Essentialismus und Bedingungen für Methode | 194 | ||
aa) Voraussetzungen für Methode | 194 | ||
bb) Legitimierung einer Methode für den Essentialismus | 195 | ||
cc) Intuition als Erkenntnisquelle | 196 | ||
dd) Zwischenergebnis | 197 | ||
c) Essentialistischer Ansatz als Ziel | 198 | ||
aa) Bisherige Wesensschau der Versicherung | 198 | ||
bb) Begriff und Ontologie (Wesen) | 201 | ||
cc) Konsequenzen für Kompetenznormen | 205 | ||
d) Ergebnis | 206 | ||
4. Verwandtschaft von Typuslehre und essentialistischer Wesensschau | 206 | ||
5. Ergebnis und Schlußfolgerung | 207 | ||
VII. Schlußfolgerung zum Merkmal Schätzbarkeit in der Sozialversicherung | 210 | ||
1. Fazit zu Grundsätzen der Begriffsbildung | 210 | ||
2. Substituierung der Schätzbarkeit in der Sozialversicherung | 210 | ||
a) Schätzbarkeit und Funktionsfähigkeit | 210 | ||
b) Bedeutung der Schätzbarkeit für die Privatversicherung | 213 | ||
3. Ergebnis | 214 | ||
VIII. Weitere Prinzipien der Sozialversicherung | 215 | ||
1. Selbstverwaltung | 215 | ||
2. Äquivalenzprinzip oder Versicherungsprinzip | 218 | ||
3. Solidarausgleich | 220 | ||
4. Schlußfolgerung | 221 | ||
IX. Ergebnis zum Sozialversicherungsbegriff | 221 | ||
4. Teil: Beitragserhebung zur Arbeitslosenversicherung | 223 | ||
A. Voraussetzungen und Konsequenzen einer Beitragsfinanzierung | 223 | ||
I. Ansatz zur Einordnung des Sozialversicherungsbeitrags als Abgabe | 225 | ||
1. Grundsatz des Steuervorranges | 225 | ||
2. Sozialversicherungsbeitrag als nichtsteuerliche Abgabe | 226 | ||
a) Kompetenzen | 226 | ||
b) Grundrechte | 227 | ||
3. Sozialversicherungsbeitrag im Abgabengefüge | 230 | ||
a) Vorzugslast, Verbandslast | 230 | ||
b) Nähe zur Sonderabgabe | 231 | ||
4. Darstellung und Kritik der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 233 | ||
a) Ablehnung der Sozialversicherungsbeiträge als Sonderabgaben durch das Bundesverfassungsgericht | 233 | ||
b) Annäherungen des Bundesverfassungsgerichts an die Voraussetzungen der Sonderabgaben bei fremdnützigen Beiträgen | 239 | ||
c) Zusammenfassung | 242 | ||
5. Ergebnis | 242 | ||
II. Voraussetzungen einer Sonderabgabe | 243 | ||
1. Kriterien der Rechtsprechung zur Zulässigkeit von Sonderabgaben | 243 | ||
a) Homogenität der Gruppe | 243 | ||
aa) Allgemeines | 243 | ||
bb) Sozialversicherung – Homogenität durch Solidarität? | 244 | ||
cc) Schutzbedürftigkeit und soziale Sicherheit als Ziel | 245 | ||
dd) Zwischenergebnis | 248 | ||
b) Spezifische Sachnähe der Abgabenpflichtigen | 249 | ||
aa) Äquivalenz als Gruppennützigkeit | 250 | ||
(1) Gesamtäquivalenz im gegenwärtigen Sozialversicherungsrecht | 250 | ||
(2) Auswirkung auf die Beitragslegitimierung | 251 | ||
(3) Zwischenergebnis | 252 | ||
bb) Sachverantwortlichkeit der belasteten Gruppe | 253 | ||
(1) Ansätze in der Rechtsprechung zum Künstlersozialversicherungsgesetz | 253 | ||
(2) Verantwortlichkeit statt Gruppen- oder Fremdnützigkeit | 254 | ||
(3) Temporäre Rechtfertigung | 254 | ||
cc) Zwischenergebnis | 255 | ||
c) Zusammenfassung | 256 | ||
2. Zweckhaftigkeit der Kategorienbildung unter den nichtsteuerlichen Abgaben | 256 | ||
3. Ergebnis | 258 | ||
III. Konsequenzen und weitere verfassungsrechtliche Aspekte | 258 | ||
1. Konsequenz bei Nichteinhaltung der entwickelten Vorgaben | 258 | ||
2. Systemgerechtigkeit und Formenmißbrauch als weitere Aspekte | 259 | ||
IV. Maßstäbe für die Sachverantwortlichkeit in der Sozialversicherung | 260 | ||
1. Mögliche Durchbrechung der strengen Bindung an gruppenspezifische Sachverantwortlichkeit durch Solidarausgleich unter den Versicherten | 261 | ||
a) Allgemeine Aspekte des Solidarausgleichs | 261 | ||
b) Risikoausgleich: Zwangszusammenschluß, Pauschalierung und Typisierung | 262 | ||
c) Allgemeine Umverteilungen | 263 | ||
aa) Systematische Einkommensumverteilungen | 263 | ||
bb) Solidarausgleich als Prinzip | 267 | ||
cc) Tradition und Schutz von Ehe und Familie | 267 | ||
dd) Besonderheiten der Umverteilungen zwischen Sozialversicherungsträgern | 269 | ||
ee) Zwischenergebnis | 269 | ||
d) Ergebnis | 270 | ||
aa) Schlußfolgerung | 270 | ||
bb) Konsequenzen für einige konkrete Lasten der Sozialversicherung | 272 | ||
2. Zuschußpflicht aus Art. 120 GG als Kriterium für Finanzverantwortung | 273 | ||
a) Gehalt der Norm | 273 | ||
b) Ergebnis | 276 | ||
3. Feststellung der gruppenspezifischen Sachverantwortlichkeit durch Subsidiarität staatlichen Handelns | 276 | ||
a) Subsidiarität als Kriterium staatlicher Verantwortung | 277 | ||
b) Historischer Hintergrund des Subsidiaritätsprinzips im Sozialrecht | 277 | ||
c) Rechtliche Ausprägungen und Begründung des Subsidiaritätsprinzips | 279 | ||
aa) Europarechtliches Subsidiaritätsprinzip und Art. 23 Abs. 1 Satz 1 GG | 279 | ||
bb) Subsidiaritätsprinzip im nationalen föderalen Innenrecht | 281 | ||
cc) Zwischenergebnis | 282 | ||
d) Übertragbarkeit auf das Verhältnis Bürger-Staat | 282 | ||
e) Eigenständiger Geltungsgrund für Subsidiarität im Verhältnis Staat-Bürger | 283 | ||
aa) Potentielle Geltungsgründe | 284 | ||
(1) Ursprung und Normativität | 284 | ||
(2) Freiheitlichkeit als möglicher Geltungsgrund | 285 | ||
bb) Konsequenzen des Grundrechtsverständnisses | 286 | ||
cc) Zusätzliche Aspekte im Verhältnis staatlicher und privater Aufgabenwahrnehmung | 288 | ||
dd) Zwischenergebnis | 289 | ||
f) Konsequenzen und Kriterien für die Abwägung der Finanzverantwortung im Sozialversicherungsrecht | 289 | ||
aa) Aufgaben und Grenzen des Sozialstaats | 289 | ||
bb) Eigenverantwortlichkeit als Indikator für finanzielle Verantwortlichkeit | 292 | ||
cc) Umfang der Sozialversicherung und Übermaßverbot | 293 | ||
(1) Umfang | 294 | ||
(2) Höhe der Leistungen | 295 | ||
dd) Zwischenergebnis | 296 | ||
g) Schlußfolgerung | 297 | ||
4. Ergebnis | 297 | ||
V. Zusammenfassung | 297 | ||
B. Die Finanzverantwortung für die Aufgaben der Bundesanstalt für Arbeit | 298 | ||
I. Spezifische Struktur des Gesamtrisikos Arbeitslosigkeit | 299 | ||
1. Zuordnung der belasteten Personen zum Risiko | 299 | ||
a) Beitragspflicht | 299 | ||
b) Umlagen | 300 | ||
2. Überprüfung der Struktur des Risikos | 301 | ||
a) Ursachen der Arbeitslosigkeit | 301 | ||
b) Allgemeine Aspekte staatlicher Verantwortung | 303 | ||
aa) Entschädigungsgedanke aus Art. 12 Abs. 1 GG | 303 | ||
bb) Entschädigungsaspekte im einfachen Recht | 305 | ||
cc) Weitere risikobezogene Gesichtspunkte | 306 | ||
3. Zusammenfassung und allgemeine Bewertung der Verantwortungsbeziehungen | 306 | ||
II. Differenzierung von Aufgaben nach Verantwortlichkeitsgehalt der Gruppe | 308 | ||
1. Personen- und risikofremde Lasten | 309 | ||
2. Beispiele anderer Sozialversicherungsrisiken sowie Verhältnis zu anderen Sozialleistungsträgern | 313 | ||
a) Gesetzliche Rentenversicherung | 313 | ||
b) Träger der Sozialhilfe | 314 | ||
c) Besondere Arbeitslosigkeitsrisiken | 315 | ||
3. Entgeltersatzleistungen | 316 | ||
a) Allgemein | 317 | ||
aa) Unmittelbare Interessenbeziehung und Konnexität | 318 | ||
bb) Wirksamkeit der Kompetenznorm des Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG | 319 | ||
cc) Ergebnis | 320 | ||
b) Sonderfälle Kurzarbeitergeld, Unterhaltsgeld | 320 | ||
aa) Kurzarbeitergeld | 320 | ||
bb) Unterhaltsgeld und Überbrückungsgeld | 321 | ||
cc) Konsequenzen | 322 | ||
c) Zuschüsse im Bereich der Entgeltersatzleistungen | 323 | ||
aa) Fürsorgeersparnis | 323 | ||
bb) Allgemeiner Zuschuß wegen Umverteilung | 324 | ||
cc) Entschädigende Arbeitsmarktverantwortlichkeit | 324 | ||
dd) Schlußfolgerung | 325 | ||
d) Folge für Leistungsniveau | 325 | ||
e) Zusammenfassung und Ergebnis | 326 | ||
4. Arbeitsförderung | 327 | ||
a) Unterschiede zu reinen Entgeltersatzleistungen | 327 | ||
aa) Fehlende alleinige direkte Gruppennützigkeit als besonderes Interesse | 327 | ||
bb) Ermessensabhängigkeit und fehlende Bemessung nach Beiträgen | 329 | ||
b) Sonstiger herausgehobener Verantwortlichkeitsbezug | 330 | ||
aa) Entwicklung im einfachen Recht | 330 | ||
bb) Indirekte Gruppennützigkeit als sachliche Zuordnung durch Interesse am Arbeitsmarkt | 332 | ||
(1) Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und Kritik | 332 | ||
(2) Zusammenfassung der Kritik | 334 | ||
(3) Eigene Bewertung der Interessenlage hinsichtlich der „Gesunderhaltung des Arbeitsmarktes“ | 334 | ||
cc) Ergebnis | 338 | ||
c) Arbeitsförderung – Prävention als Ersparnis von Entgeltersatzleistungen | 338 | ||
aa) Gesetzgeberische Zielsetzung | 339 | ||
bb) Mischansatz in den einzelnen Regelungen | 340 | ||
cc) Effektivität der aktiven Arbeitsförderung hinsichtlich der Verkürzung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld | 341 | ||
dd) Einzelne Förderungen | 342 | ||
(1) Förderung der Berufsausbildung, Förderung der beruflichen Weiterbildung | 343 | ||
(2) Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Strukturanpassungsmaßnahmen | 344 | ||
d) Zusammenfassung | 345 | ||
5. Arbeitsvermittlung und -beratung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Verwaltungskosten | 345 | ||
a) Arbeitsvermittlung und -beratung | 345 | ||
b) Arbeitsmarkt- und Berufsforschung | 346 | ||
c) Verwaltungskosten | 347 | ||
6. Ergebnis | 347 | ||
III. Zusammenfassung und Schlußfolgerung | 348 | ||
1. Verantwortlichkeit für die Finanzierung | 348 | ||
2. Erheblichkeit der Belastung | 348 | ||
5. Teil: Alternative Wege der Finanzierung | 350 | ||
A. Belastung anderer oder zusätzlicher Gruppen | 350 | ||
I. Voraussetzungen einzelner Alternativen und Wettbewerbsrelevanz der bisherigen Regelung | 350 | ||
1. Arbeitsmarktabgabe der Beamten und Selbständigen | 350 | ||
2. Sozialpartner | 352 | ||
3. Maschinensteuer oder Wertschöpfungsabgabe | 353 | ||
II. Ergebnis | 354 | ||
B. Konsequenzen und Optionen einer Steuerfinanzierung | 355 | ||
I. Allgemeine Wirkungen einer Steuerfinanzierung | 355 | ||
1. Allokationswirkung | 355 | ||
2. Konnexität von Aufgaben- und Ausgabenverantwortung als Anreiz | 356 | ||
3. Finanzpolitische Gefahren | 358 | ||
4. Wettbewerbsverzerrung | 360 | ||
II. Gestaltungsoptionen für eine Steuerfinanzierung | 362 | ||
1. Organisation und Selbstverwaltung | 362 | ||
2. Sondersteuer oder allgemeine Haushaltsmittel | 364 | ||
III. Ergebnis | 365 | ||
C. Zusammenfassung | 366 | ||
6. Teil: Thesen zur Finanzierung von Aufgaben der Bundesanstalt für Arbeit | 367 | ||
Literaturverzeichnis | 371 | ||
Sachwortverzeichnis | 396 |