Vom Mikropluralismus zu einem makropluralistischen Politikmodell
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Vom Mikropluralismus zu einem makropluralistischen Politikmodell
Kants wertgebundener Liberalismus
Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 115
(2000)
Additional Information
Book Details
Pricing
Abstract
Der Begriff Pluralismus geht historisch gesehen auf Immanuel Kant zurück. Am Ende des 18. Jahrhunderts entsteht im Kreis der deutschen Aufklärer eine weltbürgerlich orientierte politische Kultur, die sich in Wechselwirkung mit Kants freiheitlichen Ideen in einer universell-wertgebundenen liberalen Theorie niederschlägt. Die tragenden Elemente dieses Entwurfs werden verstreut in Kants Schriften entwickelt. Kant hat nicht nur in der Erkenntnistheorie, sondern auch in der politischen Philosophie eine kopernikanische Wende eingeleitet, die für die aktuellen Fragen des Liberalismus bedeutend ist.Der Ausgangspunkt der Philosophie Kants war die offene Frage der moralischen Fundierung der freiheitlichen Ordnung. Kant befaßt sich mit den Inkonsequenzen im Denken der liberalen Theoretiker und gelangt zu einer neuen Auffassung vom Menschen, den er »Pluralist« nennt und dem er John Lockes »egoistisches« Menschenbild gegenüberstellt. Er weitet den »Pluralismus« als eine weltbürgerliche Denkungsart auf die globale Ebene der Politik aus und befaßt sich mit dessen pragmatischen Konsequenzen. Die Autorin untersucht Kants Liberalismus im historischen Kontext und gelangt zu dem Schluß, daß das Scheitern der deutschen Aufklärung primär eine Folge der politischen Entwicklungen der napoleonischen Epoche war. Auf die Ideen des Weltbürgertums, des ewigen Friedens und des wertgebundenen Republikanismus war das revolutionsträchtige und nationalistisch orientierte Europa am Ende des 18. Jahrhunderts noch nicht vorbereitet.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 9 | ||
I. Einleitung: Die Grundfragen eines weltbürgerlichen Pluralismus | 11 | ||
II. Kants Warnung: Herausforderungen der bürgerlichen Gesellschaft | 28 | ||
1. Der gescheiterte Versuch des Empirismus | 28 | ||
2. Der Traum von Weltherrschaft und seine Folgen | 43 | ||
3. Kants Kritik an Lockes politischem Vertrag | 53 | ||
4. Fazit | 62 | ||
III. Kants Absicht: Die Begründung der Prämissen der freiheitlichen Ordnung | 67 | ||
1. Aufklärung durch ein Erziehungsprogramm | 67 | ||
2. Bürgerliche Gesellschaft als Idee einer besseren Zukunft | 76 | ||
3. Kants optimistische Geschichtsauffassung | 84 | ||
4. Gründung eines „Staatenvereins“ als Ziel des Völkerrechts | 88 | ||
5. Die Entdeckung der „moralischen Politik“ | 92 | ||
6. Fazit | 94 | ||
IV. Kants Weg: Die allmähliche Ausbildung der Idee des Pluralismus | 98 | ||
1. Ein vollständiger Entwurf | 98 | ||
2. Homo pluralis als ein neues Menschenbild | 100 | ||
3. Allgemeine Menschenvernunft | 107 | ||
4. Die Unmöglichkeit des totalen Irrtums | 110 | ||
5. Die Formulierung der universellen Menschenrechte | 116 | ||
6. Von der „Glückseligkeitsethik“ zur „Pflichtethik“ | 121 | ||
7. Die Erziehung zur Mündigkeit | 125 | ||
8. Die politische Kultur der deutschen Aufklärung | 131 | ||
9. Kontinuität und Wandel und die Verantwortung der Gelehrten | 141 | ||
10. Fazit | 147 | ||
V. Kants Niederlage: Sieg des Empirismus über die wertgebundene Politik | 153 | ||
1. Das Ende einer Epoche | 153 | ||
2. Die „immer ekelhafter werdende französische Revolution“ | 157 | ||
3. Gleichgewicht der Mächte statt ewigem Frieden | 162 | ||
4. Die Tragik der Friedenspolitik | 167 | ||
5. Die Wiederkehr des Feindbildes | 170 | ||
6. Die Katastrophe des Empirismus in Form des Sozialdarwinismus | 175 | ||
7. Vom Weltbürgertum zum Nationalstaat | 181 | ||
8. Fazit | 188 | ||
VI. Schlußbetrachtung | 192 | ||
1. Thesenartige Zusammenfassung | 192 | ||
2. Perspektiven | 200 | ||
VII. Quellen- und Literaturverzeichnis | 207 | ||
1. Zugrundegelegte Ausgaben | 207 | ||
2. Quellen | 207 | ||
3. Literatur | 210 | ||
Personenverzeichnis | 219 | ||
Sachverzeichnis | 222 |