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Bürokratie und Demokratie

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Czerwick, E. (2001). Bürokratie und Demokratie. Grundlegung und theoretische Neustrukturierung der Vereinbarkeit von öffentlicher Verwaltung und demokratischem System. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50414-5
Czerwick, Edwin. Bürokratie und Demokratie: Grundlegung und theoretische Neustrukturierung der Vereinbarkeit von öffentlicher Verwaltung und demokratischem System. Duncker & Humblot, 2001. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50414-5
Czerwick, E (2001): Bürokratie und Demokratie: Grundlegung und theoretische Neustrukturierung der Vereinbarkeit von öffentlicher Verwaltung und demokratischem System, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50414-5

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Bürokratie und Demokratie

Grundlegung und theoretische Neustrukturierung der Vereinbarkeit von öffentlicher Verwaltung und demokratischem System

Czerwick, Edwin

Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 121

(2001)

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Abstract

Ziel der Arbeit ist es, Rolle, Funktion und Stellung der öffentlichen Verwaltung im demokratischen System theoretisch und empirisch näher zu bestimmen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob das demokratische System und die Verwaltung strukturell miteinander vereinbar sind oder ob sie sich wechselseitig ausschließen.

Um diese Frage zu beantworten, wird ein systemtheoretischer Rahmen entwickelt, der es erlaubt, demokratisches System und öffentliche Verwaltung als eigenständige soziale Systeme mit jeweils spezifischen Rationalitätskriterien zu konzeptualisieren, die als Prämissen ihren Aktivitäten zugrunde liegen. Edwin Czerwick zeigt, daß in den Interaktionen zwischen beiden Systemen die Verwaltung entweder ihre bürokratischen Rationalitätskriterien an die des demokratischen Systems anschließt oder dessen Rationalitätskriterien als eigene Handlungprämissen übernimmt. Dabei werden in der Verwaltung demokratische Rationalitätskriterien aktiviert, die auf längere Sicht zu ihrer »Demokratisierung« führen. Diese wird an der Entwicklung zur kooperativen Verwaltung sowie am Beispiel von Mitentscheidungsmöglichkeiten des Verwaltungspersonals, inneradministrativen Enthierarchisierungserscheinungen, vermehrter Bürgernähe, intensivierter Öffentlichkeitsarbeit und erweiterten Partizipationsmöglichkeiten Privater erläutert. Die administrative (Selbst-)Demokratisierung ist eine Folge der Anreize, die das demokratische System der Verwaltung bietet, sich zu reproduzieren. Insofern stellt das demokratische System für die Verwaltung eine Ressource dar, auf die sie je nach Eigeninteresse zurückgreifen kann. Und genau in dieser Verwertbarkeit liegt der entscheidende Grund, aber auch die Grenze der Vereinbarkeit von demokratischem System und öffentlicher Verwaltung.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
I. Grundlegung 11
1. Demokratisches System und öffentliche Verwaltung 11
2. Die Diskussion über das Verhältnis von demokratischem System und öffentlicher Verwaltung in Deutschland 27
a) Überlegungen zur Demokratisierung der öffentlichen Verwaltung in der Weimarer Republik 27
b) Die wissenschaftliche Diskussion über eine demokratische öffentliche Verwaltung in der Bundesrepublik Deutschland 39
aa) Politikwissenschaft 40
bb) Verwaltungswissenschaft 46
cc) Staatswissenschaft(en) 52
dd) Verwaltungslehre, Verwaltungsrecht und Verwaltungsverfahrensrecht 62
ee) Zusammenfassung 70
3. Problematisierung des Verhältnisses zwischen Demokratie und Bürokratie 70
a) Die Grundlegung des Verhältnisses von Demokratie und Bürokratie durch Max Weber 72
b) Nichtvereinbarkeit von Demokratie und Bürokratie? 78
c) Theoretische Ansätze zur Vereinbarkeit von Demokratie und Bürokratie 86
aa) Das Konzept der responsiven Bürokratie 87
bb) Repräsentative Bürokratie 94
cc) Das Konzept der legislatorisch gesteuerten Bürokratie 100
dd) Pluralistische Bürokratie 104
ee) Partizipatorische Bürokratie 112
ff) Rätedemokratische Bürokratie 120
d) Bürokratie als demokratisches und demokratietheoretisches Problem 124
II. Theoretische Neustrukturierung des Verhältnisses von Demokratie und Bürokratie 128
1. Rationalität(en) als Handlungsprämisse(n) sozialer Systeme 128
2. Die Theorien der „strukturellen Kopplung“ und der „Interpenetration“ 133
3. Demokratische und bürokratische Rationalitätskriterien 143
a) Rationalitätskriterien „der“ Demokratie 143
aa) Offenheit 151
bb) Revidierbarkeit 153
cc) Konkurrenz 156
dd) Öffentlichkeit 159
ee) Gleichheit 163
ff) Konsequenzen demokratischer Rationalität 167
b) Bürokratische Rationalität 168
aa) Orientierung an Gesetzen und Vorschriften 172
bb) Sachbezogenheit 175
cc) Routine 177
dd) Geheimhaltung 180
ee) Kollegialität 183
ff) Konsequenzen bürokratischer Rationalität 187
c) Strukturelle Kopplung von Demokratie und Bürokratie 189
III. Praxis in der Bundesrepublik Deutschland 195
1. Strukturelle Kopplung zwischen Politik und Ministerialverwaltung 195
a) Politik und Verwaltung als „autonome“ soziale Systeme 195
aa) Erklärungsansätze zum Verhältnis von Politik und öffentlicher Verwaltung 196
bb) Unterschiede zwischen Politik und Ministerialverwaltung als Voraussetzung für strukturelle Kopplung 205
cc) Zur wechselseitigen Beobachtung von Politik und Ministerialverwaltung 210
b) Politische Rationalität 218
aa) Öffentlichkeit 226
bb) Konkurrenz 229
cc) Opportunismus 232
dd) Allzuständigkeit 234
ee) Innovation 236
ff) Das Verhältnis zwischen demokratischer und politischer Rationalität 239
c) Der Vollzug der strukturellen Kopplung 243
aa) Anschlüsse zwischen politischen und bürokratischen Rationalitätskriterien 243
bb) Kommunikation zwischen Politik und Ministerialverwaltung 252
cc) Die Informalität der strukturellen Kopplung 256
d) Institutionalisierungen struktureller Kopplungen 258
aa) Akteure struktureller Kopplung 258
bb) Verankerung und Absicherung der strukturellen Kopplung 268
e) „Politisierung“ und „Demokratisierung“ der Ministerialverwaltung 270
2. Prozesse der strukturellen Kopplung zwischen demokratischem System und öffentlicher Verwaltung 278
a) Die Unabhängigkeit der öffentlichen Verwaltung gegenüber dem demokratischen System 279
aa) Die Eigenständigkeit der öffentlichen Verwaltung 279
bb) Rechtliche Bindungen der öffentlichen Verwaltung an das demokratische System 286
b) Demokratisches System und öffentliche Verwaltung im Bewußtsein des Verwaltungspersonals 294
aa) Demokratisches Bewußtsein und bürokratische Kultur 296
bb) Ablösung und Ergänzung bürokratischer durch demokratische Rationalitätskriterien 302
cc) Strukturelle Kopplung zwischen demokratischen und bürokratischen Bewußtseinselementen 310
c) „Kooperative Verwaltung“ als aktuelle Erscheinungsform einer demokratisierten öffentlichen Verwaltung 318
aa) Kooperative Verwaltung in der wissenschaftlichen Diskussion 319
bb) Entwicklung und Merkmale kooperativer Verwaltung 326
cc) Bürokratische und demokratische Rationalität in der kooperativen Verwaltung 328
dd) Das demokratische Potential der kooperativen Verwaltung 334
d) Die „Selbstdemokratisierung“ der öffentlichen Verwaltung 337
aa) Mitentscheidung 337
bb) Enthierarchisierung 345
cc) Bürgernähe 351
dd) Kommunikation 357
ee) Partizipation 367
3. Die Demokratisierung der öffentlichen Verwaltung im demokratischen System der Bundesrepublik Deutschland 378
IV. Folgerungen 383
1. Demokratische Verwaltung in einer demokratischen Gesellschaft: Chancen und Grenzen 383
Literaturverzeichnis 395
Personenverzeichnis 470
Sachwortverzeichnis 473