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Neumann, G. (1999). Die phänomenologische Frage nach dem Ursprung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Raumauffassung bei Husserl und Heidegger. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49690-7
Neumann, Günther. Die phänomenologische Frage nach dem Ursprung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Raumauffassung bei Husserl und Heidegger. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49690-7
Neumann, G (1999): Die phänomenologische Frage nach dem Ursprung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Raumauffassung bei Husserl und Heidegger, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49690-7

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Die phänomenologische Frage nach dem Ursprung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Raumauffassung bei Husserl und Heidegger

Neumann, Günther

Philosophische Schriften, Vol. 32

(1999)

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Abstract

Für den heutigen Menschen ist die Auffassung vom Raum in entscheidender Weise durch einen Raumbegriff bestimmt, wie ihn vor allem die neuzeitliche mathematische Naturwissenschaft (seit Galilei) geprägt hat. Aufgabe dieser phänomenologisch ausgerichteten Untersuchung ist es zu zeigen, daß der mathematisch-naturwissenschaftliche Raum immer schon in einer ursprünglicheren Raumerfahrung wurzelt, aus der er im Verlauf der Geschichte erst entsprungen ist.

Zur Gewinnung eines ursprünglichen Raumbegriffs wendet sich der Autor in einer weit ausgreifenden Interpretation vor allem zwei Hauptwerken der Phänomenologie zu: E. Husserls Spätwerk »Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie« (1936) und M. Heideggers Grundwerk »Sein und Zeit« (1927). Husserls Rückgang vom (ideal-)geometrischen Raum auf unsere sinnlich-anschaulich erfahrene »Lebenswelt« kann zunächst als Entsprechung dessen angesehen werden, was in Heideggers berühmter »Zeug«- und Weltanalyse als der vortheoretisch-praktische Umgang mit den alltäglichen Gebrauchsdingen in den Blick tritt. Eine vertiefende Analyse zeigt hingegen, daß Husserls Unterscheidung zwischen dem idealisierten und dem lebensweltlich-anschaulichen Raum für Heidegger als nur relative Differenz noch auf die Seite des theoretisch-apraktischen Welterkennens gehört. Darüber hinaus untersucht Neumann, inwiefern die aufgezeigten Phänomene im Spätdenken Heideggers (nach der vielberufenen »Kehre«) in einer gewandelten Weise in den Blick treten.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung 13
§ 1. Thema und Grenzen der Untersuchung 13
§ 2. Das philosophische Zwiegespräch zwischen Husserl und Heidegger 15
§ 3. Der Aufriß der Abhandlung 21
Teil A: Lebensweltlicher und mathematisch-naturwissenschaftlicher Raum in der transzendentalen Phänomenologie Husserls 25
Kapitel I: Die Krisis der europäischen Wissenschaften als Ausgangspunkt in Husserls Spätwerk 25
§ 4. Die Grundlagenkrisis der modernen Mathematik. Ein kurzer historischer Rückblick 25
§ 5. Die Notwendigkeit einer philosophischen Besinnung auf die historischen Ursprünge unserer kritischen wissenschaftlichen und philosophischen Situation 33
Kapitel II: Galileis Urstiftung der neuzeitlichen mathematischen Naturwissenschaft auf dem Boden der Euklidischen Geometrie 48
§ 6. Das endlich geschlossene Apriori der vorneuzeitlichen Wissenschaften 48
§ 7. Das unendlich geschlossene Apriori der neuzeitlichen Mathematik und mathematischen Naturwissenschaft 59
§ 8. Die Rückfrage nach dem Ursprung der ‚reinen Geometrie‘ raumzeitlicher Gestalten 65
a) Die Frage nach dem Ursprung der Geometrie als intentional-historisches Problem 65
b) Die Genesis der reinen Geometrie aus der Idealisierung der vorwissenschaftlichen (anschaulichen) Lebensumwelt 77
c) Die Sinnentleerung der Geometrie in der Technisierung und die notwendige Rückbesinnung auf ihren Ursprungssinn 85
§ 9. Der Grundgedanke der Galileischen Physik: Natur als mathematisches Universum 96
a) Galileis Geometrisierung der materiellen Natur selbst 97
b) Der verwandelte Sinneshorizont von angewandter und theoretischer Naturwissenschaft 107
c) Die Mathematisierung der Füllen als Voraussetzung für die durchgängige Berechenbarkeit der Natur im Sinne eines geschlossenen raumzeitlichen Kausalzusammenhangs 110
d) Der instrumentale Charakter der neuzeitlichen mathematischen Naturwissenschaft 117
e) Der unendliche Bewährungscharakter der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fundamentalhypothese 121
f) Galileis naturwissenschaftliche Fundamentalhypothese als theoretischlogische Substruktion 123
g) Die Lebenswelt als das vergessene Sinnes- und Geltungsfundament der antiken Geometrie und neuzeitlichen mathematischen Naturwissenschaft 127
Kapitel III: Gesamtcharakteristik des Problems der Lebenswelt 129
§ 10. Die Lebenswelt als das philosophische Universalproblem 129
§ 11. Die invariante Wesensstruktur der Lebenswelt 131
a) Der dreifache Vorrang der Lebenswelt gegenüber der objektiven Wissenschaft 131
b) Die kinästhetisch-leiblichen Gegebenheitsweisen der anschaulichen Lebensumwelt 132
c) Erkennen und Handeln. Die apriorischen Strukturen der Lebenswelt im Licht der philosophischen Kritik 138
Kapitel IV: Die kinästhetische Motivation der Konstitution von Ding und Raum 153
§ 12. Die Schicht der res extensa als transzendentaler Leitfaden für das Problem der Raumkonstitution 154
§ 13. Der Raum als das noematische Korrelat des kinästhetischen Systems 157
§ 14. Die Homogenisierung der unmittelbaren Nahsphäre (Kernsphäre) zum endlos offenen Raum 161
Teil B: Die am Leitfaden des Daseins entfaltete Frage nach dem Raum und der mathematischen Wissenschaft vom reinen, homogenen Raum in der hermeneutischen Phänomenologie Heideggers 164
Erster Abschnitt: Die Frage nach dem Raum in der transzendental-horizontalen Blickbahn der Fundamentalontologie 164
Kapitel I: Vom besorgend-vertrauten Aufgehen in der Welt zum Welterkennen 164
§ 15. Vorbemerkung: Der ontologische Vorrang der Seinsfrage in bezug auf die positiven Wissenschaften 164
§ 16. Die Analyse der seinsverstehenden Existenz 179
§ 17. Die kategorial-ontologische Wesensbestimmung des Zeugs als des im besorgenden Umgang nächstbegegnenden Seienden und das existenziale Phänomen der Welt 188
§ 18. Die aus der Defizienz des besorgenden Zu-tun-habens mit dem nächstbegegnenden Seienden (Zeug) entspringende Möglichkeit des Welterkennens 202
Kapitel II: Die Analytik der daseinsmäßigen Räumlichkeit und der Raum 214
§ 19. Die (kategoriale) Räumlichkeit des bewandtnisbestimmten, zuhandenen Zeugs 216
§ 20. Die (existenziale) Räumlichkeit des Daseins im umsichtigen, besorgendvertrauten Sein beim innerumweltlich begegnenden Seienden 220
§ 21. Die Räumlichkeit der Welt als erschlossener Bedeutsamkeit und die Entweltlichung der Umwelt zum reinen, homogenen Raum 227
Kapitel III: Zeitlichkeit und Räumlichkeit 231
§ 22. Der ekstatisch-zeitliche Sinn der Abkünftigkeit des theoretischen Erkennens vom umsichtigen Entdecken als primärer Weise des besorgenden In-der-Welt-seins. Der mathematische Entwurf der Natur als klassisches Beispiel für die Ausbildung wissenschaftlicher Erkenntnis 231
§ 23. Die Zeitlichkeit der daseinsmäßigen Räumlichkeit 245
Zweiter Abschnitt: Die Frage nach dem Raum im ereignisgeschichtlichen Denken 252
§ 24. Von „Sein und Zeit“ zum „Ereignis“ 252
§ 25. Die ereignisgeschichtliche Frage nach dem Wesen der neuzeitlichen mathematischen Naturwissenschaft und modernen Technik 260
§ 26. Mensch und Raum im ereignisgeschichtlichen Gevierts-Denken 275
a) Abhebung der griechischen Natur- und Raumerfahrung (Aristoteles) gegen die neuzeitliche 275
b) Das Verstatten einer Stätte. Der Vortrag „Bauen – Wohnen – Denken“ 279
Literaturverzeichnis 299
Personenregister 331
Sachregister 336