Ursachen und Verlauf der deutschen Revolution 1989
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Ursachen und Verlauf der deutschen Revolution 1989
Editors: Löw, Konrad
Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung, Vol. 33
(1993)
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Abstract
Der Siegeszug des Marxismus begann in Deutschland 1890, als der Parteitag der damaligen »Sozialistischen Arbeiterpartei« Karl Marx zu »unserem großen Führer« ernannte. Im Herbst 1917 gelang es Lenin, seine Interessen mit der Hilfe seiner Anhänger durchzusetzen. Damit war das Eis gebrochen. 1918 gab es eine marxistisch-leninistische Partei mit 400.000 Mitgliedern. Zehn Jahre später, existierten bereits 46 kommunistische Parteien mit insgesamt 1,7 Millionen, und 1980 schon 92 politische Vereinigungen mit 75 Millionen Mitgliedern. 23 dieser Parteien beherrschten ein Drittel der Menschheit und ein Viertel der Erde. Es war ein unvergleichlicher Triumph einer scheinbar unaufhaltsamen Bewegung in der Weltgeschichte.Nach dem Selbstverständnis der einstigen Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, der Staatspartei der Deutschen Demokratischen Republik, war der sozialistische Staat auf dem Weg in den Kommunismus. Nur, wenn wir uns vergegenwärtigen, daß zu Beginn der 80er Jahre niemand zu hoffen wagte, was sich am Ende dieser Dekade ereignete, können wir das Ausmaß der Umwälzungen halbwegs richtig einschätzen.Um Ursachen und Verlauf der Veränderungen in Deutschland ging es auf der Tagung der Gesellschaft für Deutschlandforschung am 9./10. November 1990 in Bayreuth. Jahrzehnte dürften vergehen, bis ein annähernd vollständiges Bild des Ursachenknäuels aus Ereignissen, Ideen und Emotionen entstanden sein wird. Der Westen hat diesen Prozeß nicht ausdrücklich begünstigt, Destabilisierung vielmehr grundsätzlich abgelehnt. Der Anstoß kam aus dem Osten, wo Gorbatschow und sein reformatorischer Anhang - halb freiwillig, halb der Not der Zeit gehorchend - das kommunistische Weltbild zum Einsturz brachten.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
INHALT | 5 | ||
VORWORT | 7 | ||
Herbert Wagner: DIE NOVEMBERREVOLUTION 1989 IN DRESDEN. Ein Erlebnisbericht | 9 | ||
I. Vorgeschichte | 9 | ||
II. Revolution in Dresden | 10 | ||
Bernward Baule: „WIR SIND DAS VOLK!“ Politische Bedingungsfelder der Freiheitsrevolution in der DDR | 17 | ||
I. Der Niedergang der Ideologie und das neue Bewußtsein | 19 | ||
II. Die Vorgänge in Europa | 22 | ||
1. Die Folgen der Gorbatschowschen Reformpolitik | 22 | ||
2. Die Auswirkungen von KSZE und EG | 24 | ||
III. Das deutsch-deutsche Beziehungsgeflecht | 27 | ||
1. Die Bundesrepublik als nationaler Orientierungspunkt und politisches wie ökonomisches Vorbild | 27 | ||
2. Der Einfluß westlicher Medien | 29 | ||
3. Erfolge der Deutschlandpolitik | 30 | ||
IV. Die innenpolitischen Entwicklungen in der DDR | 31 | ||
1. Die Abwehr des Gorbatschowschen Reformansatzes | 31 | ||
2. Das Versagen der marxistisch-leninistischen Jugendpolitik | 33 | ||
3. Der Niedergang der DDR-Wirtschaft | 34 | ||
4. Dramatische Fehlentscheidungen der SED | 35 | ||
5. Kirche und Oppositionsgruppen als Keimzellen der Gegenmachtsbildung | 38 | ||
V. Der errungene Ort des Politischen | 43 | ||
Gerhard Wettig: DIE ROLLE DER UDSSR BEI DER VEREINIGUNG DEUTSCHLANDS | 45 | ||
I. Die UdSSR und die deutsche Einheit in der Zeit des Ost-West-Gegensatzes | 45 | ||
II. Zwei grundlegende politische Motivationen der Gorbatschow-Führung | 45 | ||
III. Stadien des Regime- und Systemwechsels in Ostmitteleuropa | 48 | ||
IV. Gorbatschows Deutschland-Politik bis Sommer 1989 | 52 | ||
V. Stadien der deutschen Vereinigung | 53 | ||
VI. Rückblickende Bewertung des von Gorbatschow vollzogenen Außenpolitikwandels | 58 | ||
VII. Rückwirkungen der Gorbatschowschen Außenpolitik auf die sowjetische Innenpolitik | 60 | ||
Jens Motschmann: EVANGELISCHE KIRCHE UND WIEDERVEREINIGUNG | 65 | ||
I. Sorge vor rascher Wiedervereinigung | 65 | ||
II. Verständnis für den Bau der Berliner Mauer? | 69 | ||
III. Ja und Nein zur kirchlichen Einheit | 71 | ||
IV. Kirche im Sozialismus | 73 | ||
V. Für eine „freiheitliche sozialistische DDR“ | 79 | ||
VI. „Teilung durch Teilen überwinden“ | 82 | ||
Hans-Peter Müller: DIE „OKTOBERREVOLUTION“ UND DAS ENDE DES FDGB | 85 | ||
I. Der FDGB: Transmissionsriemen der SED | 85 | ||
II. Das Ende in Raten | 87 | ||
III. Erste Phase: Der FDGB vom Oktober bis November 1989 | 88 | ||
IV. Zweite Phase: Der Interimsvorstand bis zum außerordentlichen Gewerkschaftskongreß | 91 | ||
V. Dritte Phase: Das Ende | 95 | ||
VI. FDGB und DGB | 98 | ||
VII. Die Auflösung des FDGB | 100 | ||
VIII. Resümee | 102 | ||
Manfred Wilke: DIE BUNDESDEUTSCHEN PARTEIEN UND DIE DEMOKRATISCHE REVOLUTION IN DER DDR – ODER: DIE BEWÄHRUNG DES DEMOKRATISCHEN KERNSTAATES | 105 | ||
I. Zusammenbruch oder Revolution? | 105 | ||
II. Die demokratische Revolution in der DDR | 108 | ||
III. Die Reaktion der bundesdeutschen Parteien | 111 | ||
IV. Die Bewährung des demokratischen Kernstaats | 115 | ||
Konrad Löw: DIE BUNDESDEUTSCHE POLITIKWISSENSCHAFTLICHE DDR-FORSCHUNG UND DIE REVOLUTION IN DER DDR | 123 | ||
I. „Politikwissenschaft“ und „Revolution“ | 123 | ||
II. „Real war nur der schöne Schein“ | 124 | ||
III. „Sozialistische Industriegesellschaft“ oder totalitärer marxistischer Einheitsstaat? | 126 | ||
IV. Stahlhelm oder Milchglas Die „liberalen“ und die „konservativen“ DDR-Forscher | 134 | ||
V. Vorzüge des Sozialismus gegenüber dem Kapitalismus „prinzipieller Natur“ | 138 | ||
1. Die Gründe für das Versagen | 138 | ||
VI. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge | 140 | ||
Ursula Jaekel: 40 JAHRE STAATSSICHERHEIT – ZIELE, TÄTIGKEIT, AUSWIRKUNGEN | 141 | ||
I. Ziele | 142 | ||
II. Tätigkeit | 144 | ||
1. Mitarbeiter des MfS | 144 | ||
2. Zusammenarbeit zwischen Staatssicherheit, Partei, Polizei, Kampfgruppen und Feuerwehren | 147 | ||
3. Zusammenarbeit von Staatssicherheit und Justiz | 149 | ||
4. Sicherung der Volkswirtschaft | 150 | ||
5. Überwachung des Postverkehrs | 151 | ||
6. Details aus den Plänen der Staatssicherheit für den Ernstfall | 152 | ||
III. Auswirkungen der Tätigkeit des MfS | 153 | ||
Heidrun Katzorke: DAS SOZIALISTISCHE BILDUNGSKONZEPT UND SEINE DURCHSETZUNG IM HOCHSCHULWESEN DER DDR | 159 | ||
I. Die Entwicklung des sozialistischen Bildungskonzepts seit der Gründung der DDR | 160 | ||
II. Die Auswirkungen der sozialistischen Bildungskonzeption auf die Universitäten und Hochschulen | 165 | ||
III. Die friedliche Revolution in der DDR und ihre Auswirkungen auf das Hochschulwesen | 172 | ||
Fritz Schenk: DIE HYPOTHEKEN DES GESCHEITERTEN SOZIALISMUS | 177 | ||
I. Novemberrevolution 1989 | 177 | ||
II. Das schwere ökonomische Erbe des „realen Sozialismus“ | 179 | ||
III. Wege aus der Misere | 183 | ||
DIE VERFASSER | 187 |