Pflanzenpatente und Sortenschutzrechte im Weltmarkt
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Pflanzenpatente und Sortenschutzrechte im Weltmarkt
Zugleich ein Beitrag zur Revision von Art. 27 Abs. 3 b) TRIPS-Übereinkommen
Schriften zum Technikrecht, Vol. 2
(2001)
Additional Information
Book Details
Pricing
Abstract
Seit Inkrafttreten des TRIPS-Übereinkommens hat sich die sehr kontrovers geführte Diskussion über den Schutz von Rechten geistigen Eigentums an pflanzengenetischen Innovationen erheblich intensiviert und sich über die engere Problematik der Rechte geistigen Eigentums auf umweltrechtliche und entwicklungspolitische Fragestellungen erstreckt.Der Autor stellt sich zunächst die Aufgabe, die verschiedenen Aspekte dieser Diskussion zusammenzuführen. Er richtet sich damit gleichermaßen an Umweltrechtler und Vertreter des gewerblichen Rechtsschutzes. Auf dieser Grundlage analysiert der Verfasser im Anschluß detailliert das aktuelle völkerrechtliche System zum Schutz von Rechten geistigen Eigentums an pflanzengenetischen Innovationen, konkret die UPOV-Konvention, sowie die einschlägigen Vorschriften der Konvention über biologische Vielfalt und - mit besonderem Schwerpunkt - des TRIPS-Übereinkommens. Burkhart Goebel kommt zu dem Ergebnis, daß die unterschiedlichen Ansätze der untersuchten völkerrechtlichen Verträge einander nicht widersprechen, sondern sich sinnvoll ergänzen können. Der Verfasser schließt mit einem konkreten Vorschlag, wie im Rahmen der aktuellen Überprüfung von Art. 27 Abs. 3 b) TRIPS-Übereinkommen einerseits dem berechtigten Interesse an einem wirksamen Schutz von Rechten geistigen Eigentums für pflanzengenetische Innovationen im Weltmarkt Rechnung getragen, und andererseits dadurch gleichzeitig die Umsetzung umwelt- und entwicklungspolitischer Ziele gefördert werden kann.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 18 | ||
Einleitung | 21 | ||
Erster Teil: Einführung in die Problematik | 23 | ||
Erstes Kapitel: Die Schutzrechte | 23 | ||
§ 1 Die einzelnen Schutzrechte | 23 | ||
§ 2 Begründung für die Gewährung von Rechten geistigen Eigentums | 26 | ||
I. Allgemeine Erwägungen zur Gewährung von Schutzrechten geistigen Eigentums | 26 | ||
II. Die Gewährung von Rechten geistigen Eigentums und die Interessen der Entwicklungsländer | 30 | ||
Zweites Kapitel: Geistiges Eigentum an Pflanzen und nachhaltige Entwicklung | 35 | ||
§ 3 Nachhaltige Entwicklung und die Nutzung genetischer Ressourcen | 37 | ||
I. Genetische Ressourcen als gemeinsames Erbe der Menschheit | 40 | ||
II. Die Regelung von Zugang zu genetischen Ressourcen und Vorteilsausgleich durch Verträge | 46 | ||
1. Zugangs- und Vorteilsausgleichsverträge in der Pharmazie | 47 | ||
a) Der INBio/Merck – Vertrag | 47 | ||
b) Die Glaxo Research & Development Group – Peru, China-Verträge | 48 | ||
c) Die International Cooperative Biodiversity Group-Verträge | 48 | ||
d) Die National Cancer Institute – Verträge | 49 | ||
2. Verträge im Bereich der Landwirtschaft | 51 | ||
a) Die Musterverträge des CIMMYT | 51 | ||
b) Guiding Principles CGIAR-Zentren | 53 | ||
c) Entwurf des US Agricultural Research Service | 54 | ||
III. Pflanzengenetische Ressourcen in ihren unterschiedlichen Nutzungen | 54 | ||
1. Pflanzengenetische Ressourcen in der Pharmazie | 55 | ||
2. Pflanzengenetische Ressourcen in der landwirtschaftlichen Nutzung | 56 | ||
a) Pflanzengenetische Ressourcen in der klassischen Pflanzenzüchtung | 57 | ||
b) Die Verwendung einzelner Gene in der Pflanzenzüchtung und Lebensmittelproduktion | 60 | ||
§ 4 Geistiges Eigentum und Umweltschutz im engeren Sinne | 61 | ||
I. Technologieförderung und Umweltschutz | 62 | ||
1. Umweltschutz in der Patenterteilungspraxis des EPA | 63 | ||
2. Ansätze und Vorschläge in der Literatur | 66 | ||
II. Umweltverständnis und Technologieförderung | 67 | ||
1. „Patente auf Leben“ und Naturbeherrschung | 67 | ||
2. Ethische Bewertung einer Technologie durch die Erteilung eines Patentes | 69 | ||
Drittes Kapitel: Die Weltmarktperspektive der WTO | 71 | ||
§ 5 Der institutionelle Rahmen des Weltmarktes in geistigem Eigentum an Pflanzen | 71 | ||
I. Die Welthandelsorganisation | 73 | ||
II. Streitbeilegung unter der WTO | 74 | ||
§ 6 Die Welthandelsorganisation und der Schutz der außenwirtschaftlichen Betätigungsfreiheit der einzelnen Weltmarktteilnehmer | 76 | ||
I. Realistische Theorien | 77 | ||
II. Liberale Theorie | 78 | ||
III. Einordnung der Welthandelsordnung | 81 | ||
§ 7 Zusammenfassung | 83 | ||
Zweiter Teil: Geistiges Eigentum an Pflanzen im Weltmarkt: Der rechtliche Rahmen der UPOV-Konvention und der Konvention für biologische Vielfalt | 87 | ||
Erstes Kapitel: Geistiges Eigentum an Pflanzen in Form von Sortenschutzrechten unter der UPOV-Konvention | 87 | ||
§ 8 Die Ausgestaltung des internationalen Schutzes von Sortenschutzrechten in den 1978er und 1991er Akten der UPOV-Konvention | 89 | ||
I. Sortenschutzrechte unter der 1978er UPOV-Akte | 89 | ||
1. Schutzvoraussetzungen | 89 | ||
2. Wirkungen des Sortenschutzrechts | 90 | ||
3. Betonung der nationalen Interessen | 93 | ||
II. Sortenschutzrechte unter der 1991er UPOV-Akte | 94 | ||
1. Voraussetzungen des Sortenschutzrechts | 96 | ||
2. Wirkungen des Sortenschutzrechts | 96 | ||
3. Betonung der nationalen Interessen | 100 | ||
§ 9 Beispiele für die Umsetzung der UPOV-Konvention in neueren Sortenschutzgesetzen | 100 | ||
I. Die EG-Sortenschutzverordnung vom 27. Juli 1994 | 101 | ||
II. Das mexikanische Sortenschutzgesetz vom 3. Oktober 1996 und das brasilianische Sortenschutzgesetz vom 25. April 1997 | 103 | ||
§ 10 Bewertung der 1991er und 1978er Akten der UPOV-Konvention | 104 | ||
Zweites Kapitel: Geistiges Eigentum an Pflanzen in der Konvention über biologische Vielfalt | 109 | ||
§ 11 Überblick über die Konvention | 110 | ||
§ 12 Zugang zu genetischen Ressourcen, Technologietransfer und der Schutz von Rechten geistigen Eigentums an Pflanzen in der Konvention über biologische Vielfalt | 113 | ||
I. Artikel 15: Zugang zu genetischen Ressourcen und Vorteilsausgleichung | 113 | ||
II. Artikel 16: Zugang und Technologietransfer | 116 | ||
1. Artikel 16 Abs. 1 | 117 | ||
2. Artikel 16 Abs. 2 | 118 | ||
3. Artikel 16 Abs. 3 | 119 | ||
4. Artikel 16 Abs. 4 | 121 | ||
5. Artikel 16 Abs. 5 | 122 | ||
III. Artikel 19: Gemeinsame Forschung und Nutzung | 123 | ||
IV. Art. 8 (j): Traditionelle Lebensformen | 125 | ||
§ 13 Jüngere Entwicklungen mit Blick auf die Konvention | 126 | ||
I. Agenda 21 | 126 | ||
II. Die Konferenzen der Vertragsstaaten | 128 | ||
III. Die Fortentwicklung des FAO Undertaking on Plant Genetic Resources | 130 | ||
1. Die Leipziger Konferenz | 130 | ||
2. Fortschreibung des Undertaking | 131 | ||
IV. WIPO Report on Intellectual Property and Traditional Knowledge | 135 | ||
§ 14 Zusammenfassende Bewertung | 135 | ||
Dritter Teil: Geistiges Eigentum an Pflanzen im TRIPS-Übereinkommen | 137 | ||
Erstes Kapitel: Das TRIPS-Übereinkommen – Geistiges Eigentum als Teil der Welthandelsordnung: Entstehung und Überblick | 137 | ||
§ 15 Überblick über die Entstehung des TRIPS-Übereinkommens | 137 | ||
I. Der Weg bis Punta del Este | 138 | ||
II. Überblick über die Verhandlungsgeschichte | 143 | ||
§ 16 Überblick über das TRIPS-Übereinkommen | 147 | ||
§ 17 Das TRIPS-Übereinkommen als Teil der Welthandelsordnung | 151 | ||
I. Auslegung und Kontrolldichte | 152 | ||
1. Auslegungsmethoden | 152 | ||
a) Die Auslegung des GATT 1947 in der früheren Panel-Praxis | 154 | ||
b) Auslegungsmethoden des TRIPS-Übereinkommens | 156 | ||
aa) Der Methodenkanon der Artikel 31–33 der Wiener Vertragsrechtskonvention in seiner Anwendung auf das TRIPS-Übereinkommen | 156 | ||
bb) Effektive Wirksamkeit des TRIPS-Übereinkommens? | 160 | ||
2. Kontrolldichte | 161 | ||
II. Integration geistigen Eigentums in die Weltmarktordnung – Interessen der Entwicklungsländer und der Schutz von Individualrechten | 164 | ||
1. Das Prinzip der Präferenzbehandlung der Entwicklungsländer und seine Umsetzung im TRIPS-Übereinkommen | 167 | ||
a) Das Prinzip der Präferenzbehandlung im GATT 1947 | 168 | ||
b) Das Prinzip der Präferenzbehandlung als Prinzip der Welthandelsordnung | 169 | ||
c) Bedeutung des Prinzips der Präferenzbehandlung für das TRIPS-Übereinkommen | 171 | ||
2. Rechte geistigen Eigentums als subjektive Eigentumsrechte | 173 | ||
Zweites Kapitel: Pflanzenpatente unter dem TRIPS-Übereinkommen | 177 | ||
§ 18 Patentfähige Gegenstände unter Art. 27 TRIPS-Übereinkommen | 178 | ||
I. Erfindungen auf einem Gebiet der Technik | 178 | ||
II. Patentierungsausschlüsse | 183 | ||
1. Erzeugnispatente | 184 | ||
a) Der Ausschluß von Pflanzen | 184 | ||
aa) Ganze Pflanzen und Pflanzensorten | 184 | ||
bb) Pflanzenteile | 185 | ||
(1) Der Wortlaut | 185 | ||
(2) Verhandlungsgeschichte | 186 | ||
(3) Staatenpraxis | 187 | ||
(4) Sinn und Zweck des Art. 27 Abs. 3 b) TRIPS-Übereinkommen | 191 | ||
(5) Ergebnis | 192 | ||
bb) Obligatorische Patentierbarkeit von Mikroorganismen | 192 | ||
2. Verfahrenspatente | 194 | ||
a) Im wesentlichen biologische Verfahren für die Züchtung von Pflanzen | 195 | ||
aa) Im wesentlichen biologische Verfahren in der Praxis des EPA und einzelner Vertragsparteien des EPU | 195 | ||
bb) Ansätze und Kritik in der Literatur | 197 | ||
cc) Bewertung und Ergebnis für Art. 27 Abs. 3 b) TRIPS | 198 | ||
b) Die Unterausnahme der mikrobiologischen und nicht-biologischen Verfahren | 199 | ||
aa) Mikrobiologische Verfahren | 199 | ||
bb) Nicht-biologische Verfahren | 201 | ||
III. Ergebnis | 201 | ||
§ 19 Die Schutzwirkungen von Patenten auf pflanzliches Material unter dem TRIPS-Übereinkommen | 202 | ||
I. Erzeugnispatente | 202 | ||
1. Erschöpfung | 203 | ||
2. Verbindung und Vermischung | 205 | ||
3. Patente auf Pflanzenteile und der Ausschluß von Pflanzen | 206 | ||
II. Verfahrenspatente | 209 | ||
1. Gentechnisch verändertes Saatgut als unmittelbares Verfahrenserzeugnis | 210 | ||
2. Pflanzen als unmittelbare Erzeugnisse eines patentierten Verfahrens und der optionale Ausschluß von Pflanzen von den patentfähigen Gegenständen unter Art. 27 Abs. 3 TRIPS-Übereinkommen | 212 | ||
§ 20 Patentierungsausschlüsse für pflanzenbezogene Erfindungen unter Art. 27 Abs. 2 TRIPS-Übereinkommen | 214 | ||
I. Öffentliche Ordnung und gute Sitten | 214 | ||
1. Mitgliedsstaatlicher oder globaler Maßstab | 214 | ||
2. Die Begriffe der öffentlichen Ordnung und der guten Sitten | 218 | ||
II. Die Schranken des Art. 27 Abs. 2 TRIPS-Übereinkommen | 220 | ||
1. Die Verhinderung der gewerblichen Verwertung | 220 | ||
2. Die Notwendigkeit der Verhinderung der gewerblichen Verwertung | 222 | ||
a) Justiziabilität | 222 | ||
b) Auslegung | 222 | ||
§ 21 Eingeschränkter Patentschutz unter Art. 30 TRIPS-Übereinkommen | 226 | ||
I. Weiterzüchtungsvorbehalt und Patentschutz unter Art. 30 TRIPS-Übereinkommen | 227 | ||
1. Verfügbarkeit von genetischem Material für die Weiterzüchtung | 228 | ||
2. Die freie gewerbliche Verwertung der neuen Sorte | 231 | ||
II. Vereinbarkeit einer Nachbauregelung mit Art. 30 TRIPS-Übereinkommen | 232 | ||
III. Weitere Aspekte | 237 | ||
Drittes Kapitel: Sortenschutzrechte und Betriebsgeheimnisse im TRIPS-Übereinkommen | 239 | ||
§ 22 Sui Generis-Rechte für Pflanzensorten | 239 | ||
I. Der Schutzgegenstand von sui generis-Rechten | 240 | ||
II. Anwendbarkeit der allgemeinen Vorschriften des TRIPS-Übereinkommens | 241 | ||
III. „Wirksames System“ zum Schutz von Pflanzensorten | 243 | ||
§ 23 Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse | 246 | ||
§ 24 Bewertende Zusammenfassung von Teil 3 | 248 | ||
I. Zusammenfassung | 248 | ||
II. Bewertung | 251 | ||
Vierter Teil: Vorschläge und Ergebnisse | 254 | ||
§ 25 Vorschläge | 254 | ||
I. Überprüfung von Art. 27 Abs. 3 b) TRIPS-Übereinkommen | 255 | ||
1. Beibehaltung, Aufgabe oder Modifizierung der fakultativen Ausnahme von Pflanzen in Art. 27 Abs. 3 b) TRIPS-Übereinkommen | 255 | ||
a) Interessen für die Aufgabe der Ausnahme des Art. 27 Abs. 3 b) TRIPS-Übereinkommen | 256 | ||
b) Interessen an der Beibehaltung des Art. 27 Abs. 3 b) TRIPS-Übereinkommen | 257 | ||
aa) Landwirtschaft | 257 | ||
bb) Freie Verfügbarkeit pflanzengenetischer Ressourcen | 260 | ||
cc) Interessen der Entwicklungsländer | 263 | ||
(1) Die Begründung neuer Rechte geistigen Eigentums | 264 | ||
(2) Die Regelung flankierender Maßnahmen im TRIPS-Übereinkommen | 266 | ||
dd) Umweltschutzerwägungen | 267 | ||
2. Sortenschutzrechte | 270 | ||
II. Fortentwicklung der Konvention für Biologische Vielfalt | 273 | ||
a) Regulatorische Eckpunkte | 273 | ||
b) Kombinationsmodell | 275 | ||
c) Zuständigkeit | 279 | ||
d) Streitbeilegung | 279 | ||
III. Zusammenfassung | 281 | ||
§ 26 Ergebnisse | 283 | ||
Literaturverzeichnis | 296 | ||
Sachwortverzeichnis | 323 |