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Rohrschneider, M. (1998). Johann Georg II. von Anhalt-Dessau (1627–1693). Eine politische Biographie. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49497-2
Rohrschneider, Michael. Johann Georg II. von Anhalt-Dessau (1627–1693): Eine politische Biographie. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49497-2
Rohrschneider, M (1998): Johann Georg II. von Anhalt-Dessau (1627–1693): Eine politische Biographie, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49497-2

Format

Johann Georg II. von Anhalt-Dessau (1627–1693)

Eine politische Biographie

Rohrschneider, Michael

Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Vol. 16

(1998)

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Abstract

Gegenstand der Dissertation sind das Leben und politische Wirken Johann Georgs II. von Anhalt-Dessau. Der Ehemann einer oranischen Prinzessin, Schwager des Großen Kurfürsten von Brandenburg und Vater des sogenannten Alten Dessauers regierte nicht nur über drei Jahrzehnte lang das Fürstentum Anhalt-Dessau, sondern war zudem auch kurze Zeit in schwedischen und von 1658 bis zu seinem Tod in kurbrandenburgischen Diensten militärisch, politisch und diplomatisch aktiv. Charakteristisch für das Wirken dieses reformierten Fürsten waren ferner seine ausgeprägte reichspatriotische Haltung und seine Treue zu Kaiser Leopold I., die auffälligerweise auch vor den konfessionellen Grenzen keinen Halt machte.

Anhand einer Darstellung seines Werdegangs werden Fragen und Probleme erkennbar, die nicht nur für die Erforschung der anhaltischen Geschichte, sondern auch für das Verständnis der politischen Strukturen des Alten Reiches insgesamt aufschlußreich sind: Wie gestalteten sich typischerweise das Leben und die politischen Handlungsspielräume eines Duodezfürsten? In welchem Maße waren kleinere Territorialherren in der Lage, sich in der Nachbarschaft machtpolitisch bedeutenderer Reichsstände politisch zu entfalten? Wird die Tendenz der neueren Forschung, die politischen Strukturen des Alten Reiches - berechtigterweise - positiver zu bewerten als die ältere, machtstaatsorientierte borussische Historiographie, auch den politischen Realitäten eines Klientel- und Patronatsverhältnisses wie etwa zwischen Anhalt und Brandenburg-Preußen vollkommen gerecht?

Gerade eine Analyse der Doppelrolle Johann Georgs II. als Landesherr und kurbrandenburgischer Amtsträger erlaubt Antworten auf diese Fragen. Denn daß die Interessen Anhalts trotz seiner Bemühungen, die Protektion des brandenburgischen Kurfürsten und des Kaisers für seine Stammlande zu erlangen, oftmals der Machtpolitik benachbarter Großterritorien weichen mußten, läßt deutlich werden, daß für das direkte Umfeld der größeren Reichsstände ergänzende Betrachtungen notwendig sind, die verstärkt die Wirksamkeit machtstaatlicher Strukturen berücksichtigen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungs- und Siglenverzeichnis 10
Hinweise 13
I. Einleitung 15
1. Vorbemerkung 15
2. Forschungsstand – Fragestellungen – Methode 18
3. Die Quellenlage 25
II. Kindheit und Jugend 29
III. Zwischen Karl X. Gustav und dem Großen Kurfürsten: Im Schwedisch-Polnischen Krieg (1655–1660) 40
1. Der Eintritt in die schwedische Armee und die militärischen Aktivitäten bis 1657 40
2. Der Übertritt in die Dienste des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg und der Feldzug 1658/59 51
3. Die Hochzeit in Groningen 66
4. Der Ausklang des Krieges 1659/60 73
IV. Die doppelte Aufgabe: Aspekte des Wirkens als Landesherr bis zur Übernahme des Seniorats und als kurbrandenburgischer Amtsträger 82
1. Landesherrschaft in Anhalt: Ausgangslage, Probleme und Lösungsversuche im ersten Regierungsjahrzehnt (1660–1670) 82
a) Recht – Verfassung – Verwaltung 82
b) Wirtschaft – Gesellschaft – Bevölkerung 99
c) Religiöses, geistiges und kulturelles Leben 116
d) Zwischen Berlin und Wien: Zum Problem von Klientel und Patronage 126
2. Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Grundzüge des Wirkens in kurbrandenburgischen Diensten (1658–1693) 134
a) Statthalter der Kur und Mark Brandenburg und Wirklicher Geheimer Rat 134
b) Hof und Diplomatie 150
c) General der Kavallerie und Generalfeldmarschall 160
3. Der reisende Statthalter: In kurbrandenburgischen Diensten vom Frieden von Oliva bis zur Vorphase des Französisch-Niederländischen Krieges (1660–1670) 167
V. Der Französisch-Niederländische Krieg (1672–1678/79) 195
1. Das diplomatische Vorspiel 195
2. Die Missionen an den Kaiserhof 1672 202
3. Der verhinderte Krieg: Die militärischen Operationen 1672/73 209
4. Im Zeichen des Separatfriedens von Vossem 221
5. „Es wird im Lande alles sehr kleinmüthig“: Die Statthalterschaft während des Schwedeneinfalls 1674/75 231
6. Der Herbstfeldzug nach Pommern 1675 259
7. Hannoverische und brandenburgische Einquartierungen in Anhalt 263
8. Die Reise an den Kaiserhof 1677/78 272
9. Kriegsausgang und Friedensschluß 1678/79 279
VI. Parteigänger des Kaisers im Zeitalter der Reunionen und der Türkengefahr (1679–1688) 285
1. „Amico di casa“: Bemühungen um eine kurbrandenburgisch-kaiserliche Verständigung (1679–1682) 285
2. Die Mission an den Kaiserhof 1683 293
3. Anhaltische Interessenpolitik in Wien und Berlin 308
a) Probleme im Zusammenhang mit der Angliederung von Magdeburg an Brandenburg-Preußen 1680/81 308
b) Die askanische Frage 314
c) Reichsdefension, Türkenkrieg und Reichskrieg gegen Frankreich 318
4. Der kurprinzliche Revers über die Rückgabe von Schwiebus: Vorgeschichte – Bedeutung – Wirkungen 327
VII. Unter dem neuen Kurfürsten (1688–1693) 342
1. Der Regierungsantritt Kurfürst Friedrichs III. von Brandenburg und der Ausbruch des Pfälzischen Erbfolgekrieges 342
2. Im Zeichen des Sachsen-Lauenburgischen Erbfolgestreits 356
VIII. Das Seniorat Johann Georgs II.: Innere Politik in Anhalt/Anhalt-Dessau (1670–1693) 373
1. Recht – Verfassung – Verwaltung – Militär 373
a) Senior, Fürsten und Gesamtung 373
b) Senior und Stände 379
c) Regierung und Verwaltung in Anhalt-Dessau 395
2. Wirtschaft, Gesellschaft und Bevölkerung in Anhalt-Dessau 400
3. Religiöses, geistiges und kulturelles Leben 417
IX. Dynastie – Nachfolger – Tod 431
X. Schlußbetrachtung 439
Quellen- und Literaturverzeichnis 444
Personenregister 493