Aktienkursbildung
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Aktienkursbildung
Eine handlungstheoretisch fundierte »Erklärung des Prinzips«
Studien zu Finanzen, Geld und Kapital, Vol. 6
(1997)
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Abstract
Seit jeher bemühen sich Ökonomen, die Mechanismen der Preisbildung auf Aktienmärkten genauer zu verstehen. Trotz intensiver empirischer Forschung ist man der Erfüllung des Anspruchs, sich den Gesetzen der Preisbildung anzunähern, nicht entscheidend näher gekommen. Um die Gründe dafür aufzudecken und alternativen Erklärungsansätzen ein theoretisches Fundament zu liefern, erscheint es unabdingbar, sich mit dem Untersuchungsobjekt auf einer grundlagentheoretischen Ebene auseinanderzusetzen. Dieser Zielsetzung widmet sich die Arbeit. Abweichend von den restriktiven Annahmen der Theorie effizienter Kapitalmärkte werden Informationswahrnehmungs- und -verarbeitungsprozesse explizit thematisiert. In diesem Zusammenhang fließen ferner methodologische und erkenntnistheoretische Fragestellungen in die Untersuchung ein. Im Rahmen eines evolutionsökonomischen Handlungsmodells, das den theoretischen Rahmen für die Analyse liefert, werden zunächst die individuellen Handlungsgrundlagen oder Restriktionen herausgearbeitet, da sie das Verhalten der Marktakteure kanalisieren. Ein zweiter Arbeitsschritt ist es dann, empirisch beobachtbare Gruppen von Akteuren zu bilden, deren Handeln von ähnlichen Handlungsbedingungen geleitet wird. Diese Analyseperspektive erlaubt Rückschlüsse über das Verhalten und die Prognostizierbarkeit von Wertpapierkursen, die in dieser differenzierten Form aus dem Effizienzmodell nicht ableitbar sind.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort | 5 | ||
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abbildungsverzeichnis | 13 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 14 | ||
Einleitung | 15 | ||
A. Modelltheoretische Ansätze zur Beschreibung von Preisbildungsprozessen auf Aktienmärkten | 21 | ||
I. Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes | 21 | ||
1. Das Analyseobjekt Aktienmarkt | 21 | ||
2. Abgrenzung und Systematisierung modelltheoretischer Ansätze zur Erklärung von Preisbildungsprozessen auf Aktienmärkten | 22 | ||
II. Spezifika von Preisbildungsprozessen auf Aktienmärkten | 24 | ||
1. Vorbemerkungen | 24 | ||
2. Bestandsmärkte versus Strommärkte | 24 | ||
3. Der Aktienmarkt als antizipativer und spekulativer Markt | 25 | ||
4. Der Aktienmarkt als komplexes System | 27 | ||
III. Elementare Überlegungen aus kapitalmarkttheoretischer Perspektive | 29 | ||
1. Die Allokationsfunktion des Kapitalmarktes | 29 | ||
2. Die Grundlagen der Theorie informationseffizienter Märkte | 30 | ||
a) Die historischen Fundamente der Markteffizienzhypothese | 31 | ||
b) Kapitalmarkteffizienz und Informationsstruktur | 34 | ||
aa) Schwache Informationseffizienzhypothese bzw. Tests of Return Predictibility | 35 | ||
bb) Mittelstrenge Informationseffizienzhypothese bzw. Event Studies | 36 | ||
cc) Strenge Informationseffizienzhypothese bzw. Tests for Private Information | 37 | ||
dd) Fazit: Random Walk-Hypothese und Kapitalmarkteffizienz | 38 | ||
c) Die Integration der Erwartungsbildung in das Effizienzkonzept | 39 | ||
aa) Die Theorie der rationalen Erwartungsbildung | 40 | ||
α) Grundlagen | 41 | ||
β) Das Rationalitätspostulat | 41 | ||
χ) Die Informationsbeschaffung | 42 | ||
δ) Der Informationsverarbeitungsprozeß | 43 | ||
bb) Fazit: Die Effizienzhypothese und die Theorie rationaler Erwartungen | 43 | ||
d) Implikationen der Effizienzhypothese | 44 | ||
3. Kritik am Effizienzkonzept | 46 | ||
a) Das Informationsparadoxon | 46 | ||
b) Das Problem der verbundenen Hypothesen | 48 | ||
c) Die Problematik der Ereignisstudien | 51 | ||
aa) Überlappungs- bzw. Überlagerungseffekte | 52 | ||
bb) Kurs- und Antizipationseffekte | 53 | ||
d) Kritik am Konzept der rationalen Erwartungen | 53 | ||
e) Anomalien | 55 | ||
aa) Individuelle Verhaltensanomalien | 56 | ||
α) Informationswahrnehmung | 56 | ||
β) Informationsverarbeitung | 57 | ||
bb) Eliminierungsversuche | 58 | ||
cc) Anomalien auf der Marktebene | 60 | ||
f) Börsenkrisen | 64 | ||
IV. Alternative Erklärungsansätze | 67 | ||
1. Preisblasentheorie | 67 | ||
2. Katastrophentheorie | 69 | ||
3. Fads-and-Fashions Model | 70 | ||
4. Der synergetische Ansatz | 71 | ||
5. Noise Trading | 72 | ||
6. Der chaostheoretische Ansatz | 73 | ||
V. Ein erstes Fazit aus ökonomischer Sicht | 76 | ||
B. Methodologische und erkenntnistheoretische Analyse | 78 | ||
I. Die methodologische Fundierung der neoklassischen Ökonomik | 78 | ||
1. Friedmans „F-Twist“ | 80 | ||
2. Methodologische Fundierung der Effizienzhypothese und des Rationalitätspostulats | 82 | ||
a) Die metasprachliche Ebene | 82 | ||
b) Der Vorwurf des „Modell-Platonismus“ | 83 | ||
II. Erkenntnistheoretische Bewertung oder: Zur Objektivität des Wissens | 85 | ||
III. Epistemologischer und methodologischer Perspektivenwechsel | 88 | ||
IV. Das methodologische Konzept des Radikalen Konstruktivismus | 91 | ||
1. Einleitung | 91 | ||
2. Kognitionstheoretische Grundlagen des Radikalen Konstruktivismus | 93 | ||
a) Die Grundlagen autopoietischer Systeme | 93 | ||
b) Das Gehirn als selbstreferentielles, nicht autopoietisches System | 95 | ||
aa) Die Grundlagen menschlicher Wahrnehmung | 95 | ||
bb) Der Prozeß der Bedeutungszuweisung | 96 | ||
cc) Konsensuelle Bereiche | 98 | ||
3. Konsequenzen des Radikalen Konstruktivismus | 100 | ||
a) Erkenntnistheoretische Konsequenzen | 100 | ||
b) Die Bedeutung von Empirie, Theorie, Praxis | 101 | ||
c) Methodologische Konsequenzen | 103 | ||
4. Zusammenfassung der Ergebnisse | 104 | ||
V. Konsequenzen für den Untersuchungsgegenstand | 105 | ||
1. Friedmans „F-Twist“ versus konstruktivistische „als ob“-Philosophie | 105 | ||
2. Modelltheoretischer Perspektivenwechsel | 106 | ||
C. Ein evolutionsökonomisches Handlungsmodell für den Aktienmarkt | 108 | ||
I. Das Forschungsprogramm der evolutorischen Ökonomik | 108 | ||
II. Das Prinzip einer Handlung in der Zeit | 111 | ||
III. Handlungstheoretische Grundlegung | 117 | ||
1. Vorbemerkungen | 117 | ||
2. Mikroskopische Betrachtungsweise | 118 | ||
a) Die Randbedingungen der Kapitalmarktakteure | 118 | ||
aa) Intrapersonale Randbedingungen | 119 | ||
α) Wissen und Theorien | 119 | ||
β) Handlungsziele | 132 | ||
χ) Restriktionen der Informationswahrnehmung und -verarbeitung | 135 | ||
bb) Interpersonale Randbedingungen | 137 | ||
α) Institutionen | 137 | ||
β) Finanzielle Ressourcen | 142 | ||
b) Kognitive Kreativität, Variation und Selektion von Handlungsalternativen | 144 | ||
c) Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse | 147 | ||
3. Makroskopische Betrachtungsweise | 149 | ||
a) Zur Problematik der Aggregation | 149 | ||
b) Die Erweiterung des Handlungsmodells zur Modellierung der Makroebene | 151 | ||
IV. Übertragung der Untersuchungsergebnisse auf das reale Kapitalmarktgeschehen | 159 | ||
1. Die Bildung empirisch beobachtbarer Gruppen | 159 | ||
2. Der Einfluß auf den Preisbildungsprozeß | 161 | ||
a) Wissens- und theorieinduzierte Verhaltensmuster | 161 | ||
b) Institutionenspezifische Verhaltensmuster | 164 | ||
V. Fazit oder: Was eine Theorie der Aktienkursbildung nicht leisten kann | 167 | ||
Zusammenfassung der Ergebnisse | 170 | ||
Schrifttumsverzeichnis | 174 | ||
Sachwortverzeichnis | 199 |