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Nationalismus und Nationalbewegung in Europa 1914–1945

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Timmermann, H. (Ed.) (1999). Nationalismus und Nationalbewegung in Europa 1914–1945. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48896-4
Timmermann, Heiner. Nationalismus und Nationalbewegung in Europa 1914–1945. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48896-4
Timmermann, H (ed.) (1999): Nationalismus und Nationalbewegung in Europa 1914–1945, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48896-4

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Nationalismus und Nationalbewegung in Europa 1914–1945

Editors: Timmermann, Heiner

Dokumente und Schriften der Europäischen Akademie Otzenhausen, Vol. 85

(1999)

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Abstract

Zu den Themen »Nationalbewegung/Nationalismus« wird hiermit der dritte Teil vorgelegt. Während sich der erste Teil mit der Entstehung der Nationalbewegung in Europa im Zeitraum von 1750 bis 1849 beschäftigte, war der zweite der Entwicklung der Nationalbewegung zwischen 1850 und 1914 gewidmet. Ein vierter Teil wird sich mit dem Nationalismus in Europa nach 1945 auseinandersetzen.

Die Pariser Friedenskonferenz zielte auf eine Neuordnung Europas, indem sie ihm unter anderem eine nationaldemokratische Struktur verlieh. Doch in einem System von souveränen Staaten, die sich als Nationalstaaten jeweils eines bestimmten Sprachvolks legitimierten und darum an ihrer sprachlich-kulturellen Homogenität interessiert waren, mußte sich die Nationalitätenfrage nur noch verschärfen: Nun wurde sie zum eigentlichen Strukturproblem für Europa. Die nationale Souveränität, wie sie jetzt als höchster Wert erschien, hatte nicht nur einen konstruktiven, sondern auch einen destruktiven Wert. Sie trug mit dazu bei, die »Gemeinschaftlichkeit von Europa« (Ranke) zu zerstören.

Der amerikanische Präsident Wilson ging davon aus, daß das kollektive Sicherheitssystem des Völkerbundes und die Gleichartigkeit demokratischer Verfassungen ein Korrektiv nationaler Vereinzelung werden könnte. Dies erwies sich jedoch als Trugschluß. Das Völkerbundsystem krankte an dem Mißverhältnis zwischen geforderter Universalität einerseits und seinem tatsächlichen fragmentarischen Charakter andererseits. Die Gleichartigkeit demokratischer Verfassungen blieb ein vorübergehender Traum. In den 20er und 30er Jahren ging die Mehrzahl der europäischen Staaten zu totalitären und autoritären Staatsformen über, die den nationalen Souveränitätsanspruch nach innen und nach außen entweder verschärften oder aus ihm heraus einen Herrschaftsanspruch führender Völker und Rassen über andere entwickelten.

Nach einer Einleitung befaßt sich das II. Kapitel mit den »Nationalbewegungen und dem Nationalismus in übergreifenden Strukturen …

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
I. Einleitung 9
Heiner Timmermann: Nationalbewegung und Nationalismus in Europa 1914–1945 11
II. Nationalbewegung und Nationalismus in übergreifenden Strukturen 17
Gerhard Schulz: Nationalismus und Geistesgeschichte. Versuch einer resümierenden Betrachtung 19
Xosé M. Núñez: Internationale Politik, Minderheitenfrage und nationale Autonomie: Der Europäische Nationalitätenkongreß (1925–1938) 39
III. Nationalbewegung und Nationalismus in territorialen Strukturen 71
1. Mitteleuropa 71
István Németh: Die ungarischen Revisionsbestrebungen und die Großmächte (1920–1941) 73
A. Außenpolitik in den Konsolidierungsjahren (1920-1926) 73
B. Die "aktive" Außenpolitik der Bethlen-Regierung (1926-1930) 80
C. Die Wirkung der Weltwirtschaftskrise auf die ungarische Wirtschaft und Außenpolitik (1930-1932) 86
D. Die Achse Berlin-Rom und Ungarn (1933-1939) 90
E. Territoriale Zunahmen Ungarns am Vorabend und in den ersten Jahren des Zweiten Weltkrieges (1938-1941) 94
Milan Krajcovic: Internationale und außenpolitische Zusammenhänge der slowakischen Nationalbewegung 1914–1945 101
Helmut Bleiber: Österreich 1918 bis 1945 –eine nationale Frage? 125
Marc-Wilhelm Kohfink: Europäische Utopie und nationale Realität im deutschen Liberalismus 1890–1933 137
Stephan Vopel: Radikaler, völkischer Nationalismus in Deutschland 1917–1933 161
Karsten Ruppert: Der Nationalismus der systemstabilisierenden Parteien der Weimarer Republik 183
A. Europa nach dem Ersten Weltkrieg 183
B. Das Parteiensystem der Weimarer Republik 187
C. Nationale Außenpolitik 191
D. Weimarer Nationalismus 211
E. Würdigung 231
Edgar Wolfrum: Nationalismus, Föderalismus und Separatismus in Deutschland nach dem Untergang des Dritten Reiches. Die Perzeption der westlichen Siegermächte 235
2. Osteuropa 251
Volodymyr Jewtuch: Die Nationalbewegung in der Ukraine – Aufschwung und Niedergang (1914–1925) 253
A. Umstände, die die Nationalbewegung beeinflußten 254
B. Die Triebkräfte der Ukrainischen Nationalbewegung 255
C. Der Aufschwung und Niedergang der ukrainischen Nationalbewegung 258
Claus Remer: Die Ukraine auf dem Wege vom zaristischen zum sowjetischen Unitarismus 261
Irena Stawowy-Kawka: Die Mazedonische Frage und die bulgarisch-jugoslawischen Beziehungen (1918–1934) 275
Guy Warner: Jugoslawischer Nationalismus zwischen den Weltkriegen. Das Nachspiel des Krieges 289
A. Einführung 289
B. Elemente der Zersplitterung 291
C. Geschichte zwischen den Kriegen 295
D. Abschluß 299
Mihai-Stefan Ceausu: Die rumänische Nationalbewegung der Bukowina und die Bildung Groß-Rumäniens 301
Dan Berindei: Mehrheit und Minderheiten im Nationalstaat Rumänien 1918–1945 315
Sándor Vogel: Die Frage Siebenbürgens und die Lage der ungarischen Minderheit in Rumänien in den Jahren 1920–1940 327
A. Der Minderheitenvertrag und die rumänische Verfassung 327
I. Die Frage der Staatsbürgerschaft 330
II. Wirtschaftspolitik 330
III. Das Schulwesen 331
IV. Die Kirchen 334
V. Sprachgebrauch 335
VI. Politisches Leben 336
B. Die Außenpolitik der ungarischen Minderheit und ihre Beschwerden vor dem Völkerbund 337
C. Im Kreuzfeuer des Revisionskampfes 339
D. Schlußfolgerungen 339
Leo Dribins: Nationalismus im Spiegel der lettischen Historiographie 341
Wolfgang Wippermann: Die Konservative Revolution und der Osten. Zur Geopolitisierung des nationalen Diskurses in der Weimarer Republik 355
3. Südeuropa 371
Marek Waldenberg: Der Einfluß des Ersten Weltkrieges auf die nationalen Bestrebungen im westlichen Teil des russischen Reiches 373
A. Allgemeines 373
B. Der Einfluß der Februarrevolution 379
C. Schlußbemerkungen 385
Karl-Egon Lönne: Die Entwicklung des italienischen Nationalismus, seine Einwirkung auf und seine Verschmelzung mit dem Faschismus 387
A. Entwicklung der Nationalisten in Opposition zur Ära Giolitti 388
B. Der Aufschwung der Nationalisten im Kontext des Ersten Weltkrieges 392
C. Ideologische Systematisierung des italienischen Nationalismus und praktische nationalistische Politik unter dem Eindruck von Krieg und Sieg 397
D. Das Aufgehen der Nationalisten im Partito Nazionale Fascista als Ergebnis der ideologischen Konvergenz und einer machtpolitischen Entscheidung 403
Angelica Gernert: Patriotismus und Faschismus – Gabriele D’Annunzio und Benito Mussolini 413
Xosé M. Núñez: Spanischer Nationalismus, periphäre Nationalbewegungen und Staatskrise (1917–1936) 427
A. Schwaches "Nation-building" und Scheitern der Modernisierung? 428
B. Die politische Artikulation der periphären Nationalbewegungen 435
C. Spanischer Nationalismus nach 1898 445
D. Der Erste Weltkrieg (1914-1918) 453
E. Die Endphase der Krise des politischen Systems der Restauration: 1919-1923 456
F. Die Diktatur Primo de Riveras: 1923-1930 458
G. Die Zweite Republik (1931-1936) 462
Ludger Mees: Zwischen Euphorie und Depression: Der baskische Nationalismus 1917 bis 1953 477
A. Zur Aktualität der Thematik 477
B. Auf dem Weg zur Massenbewegung 480
C. Vor den Toren der Macht: Nationalitäteneuphorie, Autonomiekampagne, Wahlerfolge 1914-1919 484
D. Der dunkele Tunnel: Antinationalismus, Parteispaltung und Militärdiktatur 1919-1930 487
E. Der unaufhaltsame Aufstieg: Von der Wiedervereinigung der Partei bis zum Autonomiestatut 1930-1936 490
F. Der Anfang vom Ende: Der baskische Nationalismus im Bürgerkrieg 493
G. Das lange Exil: Der baskische Nationalismus als Spielball der Weltpolitik 495
H. Ausblick: Die unerwartete Wiederkehr des Totgesagten 500
4. Westeuropa 503
Georgi Verbeeck: Nationalismus und Demokratie in Belgien. Das Erbe zweier Weltkriege 505
A. Flamenpolitik im Ersten Weltkrieg 505
B. 'Neue Ordnung' im Zweiten Weltkrieg 510
C. Bedeutung und Folgen 513
Literatur 517
Heinz-Otto Sieburg: Wandlungen in den Urteilen Jacques Bainvilles über die Dritte Republik (1910–1935/36). Ein Beitrag zur Geschichte der politischen Publizistik der Action française 519
Dieter Tiemann: Nation als Gegenstand deutsch-französischer Jugendkontakte in der Zwischenkriegszeit 537
Erkki I. Kouri: Der nationale Gedanke in Finnland in der Zwischenkriegszeit 547
Wolfgang Wilhelmus: Schweden im Aktionsfeld deutscher Nationalisten 1918–1945 557
Wolfgang Berg: Sinti und Roma in einem Europa der Nationalstaaten 571
A. Nationalismus 571
B. Historiographie nach Ausschwitz 571
C. Sinti und Roma 572
D. Geschichte der Beherrschten 572
E. Geschichte der Unterdrückung 573
F. Vorbereitung zum Genocid 574
G. Selbstorganisation 575
H. Nationalbewegung 576
I. Ergebnis 577
Literatur 577
Autorenverzeichnis 579