Institutionen und Erkenntnis
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Institutionen und Erkenntnis
Eine Analyse im Lichte der Popperschen Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie
Erfahrung und Denken, Vol. 88
(2001)
Additional Information
Book Details
Pricing
Abstract
Sind Institutionen mit dem ökonomischen Handlungsmodell erklärbar? Wegen der vermeintlichen Schwierigkeiten bei der Erklärung der Entstehung und des Wandels von Institutionen wird vielfach die Verwendung eines breiteren handlungstheoretischen Ansatzes gefordert. Ein Blick hinter die Kulissen offenbart aber, daß die Forderung häufig auf unwissenschaftlichen und erkenntnistheoretisch nicht haltbaren Positionen beruht: nämlich auf induktivistischen.In der Arbeit wird auf Grundlage der Wissenschafts- und Erkenntnistheorie Poppers dagegen ein deduktiv-nomologischer Weg beschritten. Das Ergebnis ist eine neue Propensitätstheorie von Institutionen. Deren zentrales Element ist die propensitätstheoretische Sichtweise von Wahrscheinlichkeiten, die eine objektive Interpretation des erkenntnistheoretischen Kerns einer Institution, ihre Erwartungskomponente, ermöglicht und die induktivistische »Erklärung« mittels Wiederholungen ersetzt. Zudem löst dies das Erklärungsproblem der Glaubwürdigkeit, denn das Vertrauen in Institutionen kann als vernünftig und rational erklärt werden.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis | 10 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 11 | ||
Einleitung | 13 | ||
A. Institutionen und Ökonomie | 18 | ||
I. Das institutionelle Defizit in den Wirtschaftswissenschaften | 18 | ||
II. Einige methodologische Überlegungen zur Bedeutung von Definitionen: die Essentialismus – Nominalismus Kontroverse | 29 | ||
1. Der methodologische Essentialismus | 29 | ||
2. Der methodologische Nominalismus | 32 | ||
III. Ein Vorschlag für die Definition des Institutionenbegriffs | 37 | ||
IV. Arten von Institutionen | 42 | ||
1. Arten der Handlungsbeeinflussung | 42 | ||
2. Arten der Überwachung (Sanktionswirkung und Geltungsbereich von Institutionen): interne oder externe Institutionen? | 44 | ||
3. Arten des Entstehens: geplante oder ungeplante Institutionen? | 52 | ||
V. Funktionale Abhängigkeiten | 57 | ||
VI. Die ökonomische Wirkung von Institutionen | 58 | ||
1. Individuelle Wirkungen | 59 | ||
a) Unsicherheits- und Komplexitätsreduktion | 59 | ||
b) Flexibilitätserhöhung | 62 | ||
c) Informationsökonomische Wirkungen | 63 | ||
2. Gesellschaftliche Wirkungen | 67 | ||
a) Koordinationsleistungen auf der gesellschaftlichen Funktionsebene | 68 | ||
b) Koordinationsleistungen auf der Ordnungsebene | 72 | ||
c) Institutionen als Fesseln der sozialen Entwicklung: die These der Institutionen-Technik-Dichotomie | 76 | ||
B. Methodologische Grundlagen | 82 | ||
I. Wissenschaften und Theorien der wissenschaftlichen Methode | 84 | ||
1. Der klassische Empirismus | 85 | ||
2. Der klassische Rationalismus | 88 | ||
3. Die szientistische Methode | 88 | ||
4. Der kritische Rationalismus | 91 | ||
II. Die wissenschaftliche Erklärung und ihre Elemente | 96 | ||
1. Der Begriff der wissenschaftlichen Erklärung | 97 | ||
2. Die deduktiv-nomologische Erklärung | 98 | ||
a) Die Allgemeingültigkeit von Gesetzen | 101 | ||
b) Die Konditionalität von Gesetzen | 103 | ||
3. Ursache-Wirkungs-Erklärungen | 106 | ||
4. Probabilistische – statistische Erklärungen | 109 | ||
a) Die deduktiv-statistische Erklärung | 110 | ||
b) Die induktiv-statistische Erklärung | 110 | ||
5. Genetische Erklärungen | 111 | ||
III. Probleme der Prüfung und Bewährung wissenschaftlicher Theorien | 113 | ||
1. Praktische Probleme | 114 | ||
2. Zurechnungsprobleme | 116 | ||
a) Anfangs- und Randbedingungen | 117 | ||
b) Allgemeingültigkeit der Gesetze | 119 | ||
3. Das Festsetzungsproblem | 120 | ||
IV. Wissenschaftlicher Fortschritt und die Gefahr der Immunisierung | 124 | ||
1. Das Problem der Entscheidung zwischen alternativen Theorien | 124 | ||
2. Immunisierungsstrategien | 127 | ||
C. Ökonomik, Rationalität und Rationalitätsprinzip | 131 | ||
I. Methodologische Entwicklungen im Ökonomischen Programm | 131 | ||
II. Ökonomik und der homo oeconomicus | 139 | ||
1. Ökonomik und Ökonomie | 139 | ||
2. Der homo oeconomicus | 141 | ||
a) Restriktionen als Beschreibungen des Handlungsspielraums | 143 | ||
b) Die Annahme von konsistenten Präferenzen | 144 | ||
c) Zur Annahme der Konstanz der Präferenzen | 148 | ||
d) Eigeninteresse und Eigenständigkeit | 150 | ||
e) Die Annahme der rationalen Handlung | 151 | ||
3. Die Methode der Situationsanalyse | 153 | ||
4. Der methodologische Status des Rationalitätsprinzips | 155 | ||
a) Das Rationalitätsprinzip als Definition | 156 | ||
b) Das Rationalitätsprinzip als präskriptives Prinzip | 157 | ||
c) Das Rationalitätsprinzip als methodische Regel oder metaphysisches Prinzip | 157 | ||
d) Das Rationalitätsprinzip als empirische Vermutung | 159 | ||
5. Zur „Falschheit“ des Rationalitätsprinzips | 162 | ||
6. Rationalität, Irrationalität und fehlerhafte Handlungen | 164 | ||
D. Institutionen und rationales Handeln | 168 | ||
I. Homo oeconomicus versus homo sociologicus | 168 | ||
1. Modellbildung und Theorien | 170 | ||
a) Der methodologische Charakter von Modellen | 170 | ||
b) Modellbildung in den Sozialwissenschaften | 176 | ||
2. Das Modell des homo sociologicus | 179 | ||
3. Zur Kritik am Modell des homo sociologicus | 180 | ||
4. Die logische Beziehung zwischen den Modellen des homo oeconomicus und des homo sociologicus | 183 | ||
II. Probleme der Sanktionierung | 186 | ||
1. Institutionen und das Gefangenendilemma | 187 | ||
2. Das Paradox der Nicht-Regel-Befolgung | 192 | ||
E. Altruismus, Moral und Rationalität | 196 | ||
I. Die Berücksichtigung von Altruismus als moralische Disposition | 196 | ||
II. Methodologische Aspekte zur Berücksichtigung von Moral und Altruismus | 200 | ||
III. Theorien multipler Präferenzebenen | 202 | ||
IV. Moral und der homo sociologicus: Die Hypothese der Internalisierung | 206 | ||
V. Altruismus, Psychologismus und die Verhaltensbiologie | 209 | ||
1. Methodologische und logische Probleme des Psychologismus | 211 | ||
2. Eine soziobiologische Perspektive | 217 | ||
F. Die Emergenz und Bewährung von Institutionen: ein Ansatz zur Vermeidung des sog. infiniten Regresses im Lichte der evolutionären Erkenntnistheorie | 224 | ||
I. Einige Bemerkungen zum infiniten Regreß und zur zirkulären Interdependenz | 224 | ||
II. Neuheiten und Neuigkeiten: einige methodologische und philosophische Betrachtungen | 229 | ||
III. Humes anthropologische Theorie über den Ursprung von Rechtsordnung und Eigentum | 233 | ||
IV. Ein Vorschlag für einen Ansatz im Lichte der evolutionären Erkenntnistheorie | 237 | ||
1. Institutionen, der Alltagsverstand und das psychologische Induktionsproblem | 239 | ||
2. Wissen und Anpassung: eine evolutionär-epistemologische Interpretation der Erwartungskomponente von Institutionen | 242 | ||
3. Die Interdependenz von Institutionen und Rationalität | 245 | ||
V. Eine Institutionen-Theorie-Analogie: objektive Wahrscheinlichkeiten und das Glaubwürdigkeitsproblem | 255 | ||
1. Das Entstehen von Institutionen | 255 | ||
2. Bewährung, Vernunft und das Vertrauen in Institutionen: das pragmatische Induktionsproblem | 258 | ||
a) Das Problem subjektiver Wahrscheinlichkeiten | 261 | ||
b) Eine objektive Interpretation der „Glaubwürdigkeit“ von Institutionen: ein propensitätstheoretischer Ansatz | 264 | ||
3. Dogmatisches Denken und die Involution von Institutionen | 271 | ||
Anhang | 275 | ||
Literaturverzeichnis | 280 | ||
Sachwortverzeichnis | 318 |