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Logik der Mächte

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Scheil, S. (1999). Logik der Mächte. Europas Problem mit der Globalisierung der Politik. Überlegungen zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49551-1
Scheil, Stefan. Logik der Mächte: Europas Problem mit der Globalisierung der Politik. Überlegungen zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49551-1
Scheil, S (1999): Logik der Mächte: Europas Problem mit der Globalisierung der Politik. Überlegungen zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49551-1

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Logik der Mächte

Europas Problem mit der Globalisierung der Politik. Überlegungen zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges

Scheil, Stefan

(1999)

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About The Author

Stefan Scheil ist Historiker. Er wurde 1963 in Mannheim geboren und studierte Geschichte, Soziologie und Philosophie in Mannheim und Karlsruhe. 1997 promovierte er in Karlsruhe mit einer Dissertation über den politischen Antisemitimus der wilhelminischen Zeit. Er ist Autor zahlreicher Buchveröffentlichungen zur Vorgeschichte und Eskalation des Zweiten Weltkriegs sowie zum Antisemitismus in Deutschland und Europa. Scheil ist freier Mitarbeiter u. a. bei der FAZ. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Abstract

Der Zweite Weltkrieg war ein Produkt des unausgewogenen europäischen Mächtesystems der dreißiger Jahre, kein exklusives Ergebnis deutschen Landhungers. So lautet das Fazit des vorliegenden Buches von Stefan Scheil.

Der Autor zieht diesen Schluß am Ende seines Essays, der sich in erster Linie als Versuch einer gesamteuropäischen Geschichte versteht, zugleich aber auch als Auseinandersetzung mit den Großtheorien über die Entwicklungsgesetze der Machtpolitik, wie sie von Francis Fukuyama (Das Ende der Geschichte), Paul Kennedy (Aufstieg und Fall der Mächte), Ludwig Dehio (Gleichgewicht oder Hegemonie) und Henry Kissinger (Vernunft der Nationen) vorgelegt worden sind. Seine eigene Position deutet der Autor mit dem Titel »Logik der Mächte« an, der sich an Karl Poppers »Logik der Forschung« anlehnt, aber als leise Ironie zu verstehen ist, da Machtpolitik nur sehr begrenzt logischen Mustern folgt und sich den großen Modellen wie auch den spezifischen Erklärungen der Geschichtswissenschaft immer wieder entzieht.

Das Buch entwirft ein eigenes Modell für das Verständnis der Zwischenkriegszeit aus gesamteuropäischer und globaler Perspektive. Es erörtert die Politik der aktivsten Länder in verschiedenen Entwicklungsphasen des Mächtesystems, vom allmählichen Ausklingen des Ersten Weltkrieges über die neu beginnende Umgestaltung bis hin zur unmittelbaren Vorkriegszeit und zeigt auf, daß sich selbst für einen gut erforschten und oft dargestellten Zeitraum wie die Jahre von 1919 bis 1939 ganz neue Einsichten in Ursache und Wirkung, in Täter und Opfer ergeben können.

Sprachlich zwischen wissenschaftlicher und literarischer Darstellung changierend, spricht der Text über die wissenschaftliche Öffentlichkeit hinaus ein breites Lesepublikum an. Die Handlungsstruktur folgt einem Spannungsbogen, der von einer zeitlich und räumlich großzügigen Auseinandersetzung mit den Trends der europäischen Geschichte bis zu einer detaillierten Beschreibung der letzten Tage und Stunden vor Kriegsausbruch reicht.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 11
A. Prolog 15
I. Zwischen Popper und Fukuyama, oder: Vom fortdauernden Elend des Historizismus 15
II Vergleichbarkeit 19
1. „Aufstieg und Fall der Mächte“: Der globale Vergleich 23
III. Die Ambivalenz politischer Kultur 25
B. Ein Experiment 28
I. „Logik“ der Mächte? 28
1. Parallelen 28
II. Der Weg zur Nachkriegszeit (I) 37
1. Europa und der erste Weltkrieg 37
III. Zwischenbetrachtung: Kollektive Sicherheit in Mächtesystemen 47
IV. Der Weg zur Nachkriegszeit (II) 50
1. Großbritannien 50
2. Polen und der Mythos von 1772: Zur Charakterisierung der polnischen Politik nach der Wiedergründung des Staates 57
V. Nachkriegszeit 64
1. Die Friedensordnung der USA 64
2. Stresemann 71
VI. Zwischenbetrachtung: Der Sozialismus in einem Land – Die UdSSR außerhalb des Staatensystems 77
VII. Vorkriegszeit: „Jeder für sich“ – Konzeptionen souveräner europäischer Machtpolitik 89
1. „Appeasement“ und kollektive Sicherheit 89
a) 1937: Die Regierung Chamberlain 94
2. Intermarium – Polens Suche nach einem Platz im europäischen Mächtesystem 100
a) Die polnische Politik gegenüber Deutschland 1932–38 100
b) Die innenpolitischen Voraussetzungen der polnischen Außenpolitik nach dem Tod Pilsudskis 105
c) „Intermarium“ und „Drittes Europa“ 106
3. Der Diktator und die Moderne. Von den Schwierigkeiten autoritärer Machtpolitik in der Massengesellschaft 111
a) Adolf Hitlers Pläne; Zum Zeithorizont einer rassistischen Zukunftsvision 113
4. 1924–1939: Die Entwicklung in Hitlers außenpolitischen Zielen zwischen „Mein Kampf“ und dem „Hoßbach – Protokoll“. Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk und die Entstehung des Raumkonzepts in „Mein Kampf“ 117
a) Die „lange Dauer“ der völkischen Bodenpolitik und der Verzicht auf die Eroberung Europas 121
b) November 1937 bis März 1939: Hitlers politisches Testament: Das Hoßbach – Protokoll 128
5. Die Wirtschaftskrise als kriegerischer Akt 133
a) Militarisierung der Gesellschaft und Isolationismus: Zwei Antworten der USA auf die Wirtschaftskrise 133
b) Roosevelt und Hitler 1933–1939 135
VIII. Bewegung 138
1. Die Neudefinition der Machtpolitik zeigt Wirkung: Der Weg zu „Anschluß“ und Sudetenkrise 138
a) November 1937: Die USA optieren gegen Großbritanniens Versuche, einen Viererpakt zustande zu bringen, sie stärken Polen als autonomen Faktor in der Europapolitik 138
b) Polnische Aktionen bis zum Sommer 1938: Sondierungsgespräche in London und Berlin, das Ultimatum an Litauen und Interessenbekundungen an der Slowakei 142
2. Zwischenbetrachtung vor München. Von den Schwierigkeiten des „Widerstandes“ in der Massengesellschaft 148
3. „München“ 153
4. panta rhei. Unsicherheiten nach München 157
IX. Frühjahr 1939 – Die Weltmächte melden sich zurück 164
1. Amerikas Grenze liegt am Rhein 164
2. Rußland macht keine Unterschiede 170
3. Deutsch – Polnische und Tschechische Affären im Frühjahr 1939 174
4. Der größte Tag 179
X. Sommer 1939: Rußland und das Ende des europäischen Gleichgewichtes 184
1. Konferenz oder Krieg 188
2. Angriff? 192
3. Noch einmal: Konferenz oder Krieg 200
4. Von der plötzlichen Hörschwäche unter Diplomaten oder: Die letzten Scheindialoge vor dem Kriegsausbruch 212
C. Epilog 222
D. Literatur 230
I. Zeitgenössische Schriften, Dokumenteneditionen und Memoirenliteratur 230
II. Sekundärliteratur 231
E. Sach- und Personenindex 238