Rheinisches Recht und Europäische Rechtsgeschichte
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Rheinisches Recht und Europäische Rechtsgeschichte
Beilage: CD-Rom: Datenbank zur rheinischen Judikatur im frühen 19. Jahrhundert. Die Rechtsprechung der Appellationsgerichte Trier, Köln und Düsseldorf 1803 - 1819. Hrsg. von Reiner Schulze / Hans Schulte-Nölke
Editors: Schulze, Reiner
Schriften zur Europäischen Rechts- und Verfassungsgeschichte, Vol. 24
(1998)
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Abstract
Die großen napoleonischen Kodifikationen strahlten als Symbol und Vorbild einer neuen Gesellschaftsverfassung weit über die französischen Grenzen hinaus und hatten das 19. Jahrhundert hindurch erheblichen Einfluß auf die Rechtsordnungen vieler europäischer Länder. Der Band legt Forschungsergebnisse deutscher, französischer, italienischer und niederländischer Wissenschaftler zur Rolle des französischen Rechts in Europa während dieser Epoche vor. Für Deutschland stellt er das rheinische Recht in den Mittelpunkt. Durch das Zusammentreffen von deutschem und französischem Recht werden die Rheinlande von einem scheinbar peripheren Gebiet der nationalen Rechtsentwicklung zu einem zentralen Raum der europäischen Rechtsgeschichte. Die Untersuchungen gelten u. a. dem bisher kaum beachteten ersten preußischen Höchstgericht für die Rheinlande, dem Revisionshof in Koblenz, der Errichtung des ersten Lehrstuhls für rheinisches Recht in Preußen sowie Fragen der Entwicklung der zivilrechtlichen Dogmatik. Den Einflüssen der deutschen Rechtswissenschaft auf das französische Recht und der Vermittlungsfunktion des rheinischen Rechts widmen sich die Beiträge französischer Autoren. Für die Niederlande wird diese Thematik fortgeführt unter der Frage nach der Stellung der dortigen Juristen zwischen französischem Code und deutscher Pandektistik. Zu den einzelnen Gebieten, die aufgrund niederländischer und italienischer Forschungen exemplarisch für die Wirkungsweise des französischen Rechts einbezogen sind, gehören das Eherecht, die Gerichtsorganisation, die Verwaltungs- und Verwaltungsrechtslehre sowie die Strafrechtslehre.Zugleich schlägt der Band neue Wege zur Veröffentlichung reichhaltigen rechtshistorischen Materials ein: Beigefügt ist ihm eine CD-ROM mit Daten zur Zusammensetzung und Rechtsprechung rheinischer Gerichte während und nach der französischen Herrschaft. In gedruckter Form hätte dieses Material den Rahmen selbst einer mehrbändigen Veröffentlichung gesprengt und wäre zudem
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 9 | ||
Reiner Schulze: Einleitung: Rheinisches Recht und Europäische Rechtsgeschichte | 11 | ||
I. | 11 | ||
II. | 12 | ||
III. | 14 | ||
IV. | 15 | ||
A. Rheinisches Recht | 19 | ||
Hans Schulte-Nölke und Birgit Strack: Rheinisches Recht – Forschungsgegenstand und Forschungsstand | 21 | ||
I. Einführung | 21 | ||
II. Gesetzgebung | 23 | ||
III. Justizorganisation und Justizpolitik | 25 | ||
IV. Rechtsprechung | 30 | ||
V. Wissenschaft vom Rheinischen Recht | 33 | ||
VI. Das Rheinische Recht als Gegenstand der europäischen Rechtsgeschichte | 35 | ||
Gudrun Seynsche: Der Revisionshof in Koblenz (1814–1819) | 37 | ||
I. Entstehung und Entwicklung | 38 | ||
II. Besetzung des Gerichtshofes | 45 | ||
III. Die Rechtsprechung des Revisionshofes | 52 | ||
IV. Stellungnahmen zum rheinisch-französischen Recht | 57 | ||
V. Schluß | 60 | ||
Cordula Müller-Hogrebe: Die Errichtung des Lehrstuhls für rheinisches Recht an der Universität Bonn – 1844 | 59 | ||
I. Der 7. Rheinische Provinziallandtag 1843 | 59 | ||
II. Hintergründe der Errichtung des Lehrstuhls für das rheinische Recht | 72 | ||
Elmar Wadle: Das rheinisch-französische Deliktsrecht und die Judikatur des Reichsgerichts zum unlauteren Wettbewerb | 79 | ||
I. Die Grundnorm des rheinisch-französischen Deliktsrechts | 80 | ||
II. Die Rechtsprechung des Reichsgerichts | 81 | ||
III. Die Entwicklung der französischen Rechtsprechung zum unlauteren Wettbewerb | 89 | ||
IV. Die Entscheidungen der deutschen Obergerichte | 90 | ||
V. Die Urteilsgründe des Reichsgerichts | 93 | ||
VI. Hintergründe | 97 | ||
Hans Schulte-Nölke: Die CD-ROM-Datenbank zur rheinischen Judikatur im frühen 19. Jahrhundert. Grundlagen, Gebrauchsanleitung und Anwendungsmöglichkeiten | 99 | ||
I. Das Projekt | 99 | ||
II. Die ausgewerteten Quellen | 99 | ||
III. Die erfaßten Daten | 101 | ||
IV. Aufbau und Gebrauch der CD-ROM | 103 | ||
1. Die eigentliche Datenbank | 103 | ||
2. Hilfsmittel zur Datenbank | 103 | ||
3. Graphische Präsentation zur Datenbank | 104 | ||
V. Recherche mit Hilfe der Datenbank | 104 | ||
VI. Forschungsmöglichkeiten | 106 | ||
VII. Weiterführende Literatur | 107 | ||
B. Frankreich | 109 | ||
Olivier Motte: Die Kritische Zeitschrift für Rechtswissenschaft und Gesetzgebung des Auslandes und die französische Rechtswissenschaft ihrer Zeit | 111 | ||
I. Die Faszination der Universitätsstadt Heidelberg | 111 | ||
II. Die Kritische Zeitschrift und die Beziehungen der Heidelberger Juristen zu Frankreich | 119 | ||
III. Die französischen Mitarbeiter der Kritischen Zeitschrift | 134 | ||
IV. Die thematische Gewichtung der Kritischen Zeitschrift | 147 | ||
V. Die „Kritik“ der Kritischen Zeitschrift | 166 | ||
VI. Der Einfluß in Frankreich | 182 | ||
VII. Die Entfernung | 195 | ||
Jean-Louis Halpérin: Der Einfluß der deutschen Rechtsliteratur zum Code civil in Frankreich von Lassaulx bis Zachariä | 215 | ||
I. Eine eigene Sicht des Code Napoléon | 217 | ||
II. Übereinstimmungen und Unterschiede im Vergleich mit der französischen Lehre | 226 | ||
Norbert Olszak: Die Anwendung des deutschen Rechts in Frankreich: Das Recht im Raum Alsace-Moselle | 239 | ||
I. Von 1870 bis 1918 | 241 | ||
II. Von 1919 bis 1924 | 243 | ||
III. Von 1925 bis 1981 | 246 | ||
IV. Von 1982 bis heute | 248 | ||
C. Niederlande | 251 | ||
Jan H. A. Lokin: Zwischen Code und Pandekten. Der Einfluß der Pandektistik auf die Werke von Diephuis und Opzoomer | 253 | ||
Emese von Bóné: Der Einfluß des französischen Scheidungsrechts im Vereinigten Königreich der Niederlande (1815–1830) | 267 | ||
I. Die Entwicklung des Scheidungsrechts in Frankreich (1792–1816) | 268 | ||
II. Die Entwicklung des französischen Scheidungsrechts im Vereinigten Königreich der Niederlande (1815–1830) | 271 | ||
III. Schlußfolgerung | 276 | ||
D. Italien | 277 | ||
Antonio Grilli: Napoleonische Gerichtsorganisation in Italien unter besonderer Berücksichtigung der Toskana 1808–1814 | 279 | ||
I. Einführung | 279 | ||
II. Die Vorgeschichte | 280 | ||
III. Die Annektierung der italienischen Gebiete | 281 | ||
IV. Die Toskana | 283 | ||
V. Schlußbetrachtung | 291 | ||
Luigi Lacchè: Argumente, Klischees und Ideologien: Das „französische Verwaltungsmodell“ und die italienische Rechtskultur im 19. Jahrhundert | 295 | ||
I. Die „Modelle“, die kulturellen Beziehungen und die Geschichte der Verwaltungssysteme | 295 | ||
II. Das „französische Modell“ in Italien: kultureller Eklektizismus und wissenschaftliche Autonomie | 296 | ||
III. Die Ideologie des „Negativmodells“ oder eine falsche Zielscheibe | 301 | ||
IV. Gegensätze und Vorbilder: „Politikbesessenheit“, die Wende durch Orlando und die juristische Methode | 306 | ||
Zusammenfassung | 312 | ||
Aldo Mazzacane: Eine Wissenschaft für zwei Reiche: Die neapolitanische Strafrechtsschule der Restauration | 315 | ||
I. Eine Frucht des „italienischen Geistes“ | 315 | ||
II. Der Wunsch der neapolitanischen Jurisprudenz nach Autonomie | 319 | ||
III. Die „Vortrefflichkeit“ des Gesetzbuchs Beider Sizilien | 321 | ||
IV. Gesetzgebung, „Praktiker“ und Geschichte | 323 |