Perspektiven der Genossenschaft als Organisationsform
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Perspektiven der Genossenschaft als Organisationsform
Schriften zur wirtschaftswissenschaftlichen Analyse des Rechts, Vol. 24
(1995)
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Abstract
Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage, ob angesichts der aktuellen marktlichen Anforderungen das genossenschaftliche Modell auch für die Zukunft noch als tragfähiges Konzept zur Organisation förderwirtschaftlicher Aktivitäten gelten kann. Dazu wird zunächst aus dem ursprünglichen Organisationsmodell eine als idealtypisch zu verstehende Genossenschaft erarbeitet. Dem werden die Entwicklung und auch Veränderung der Genossenschaft zu ihrem derzeitigen Erscheinungsbild gegenübergestellt. Dabei wird deutlich, daß aktuelle Probleme des Selbstverständnisses und der Akzeptanz von Genossenschaften nicht zuletzt darauf beruhen, daß sie teils sich selbst von ihrem Leitbild entfernt haben und teils durch Eingriffe des Gesetzgebers in das Genossenschaftsrecht in ihrer Eigenart nivelliert worden sind. Die Formulierung von Perspektiven für die Genossenschaft erfordert es dann vor diesem Hintergrund zunächst, konkrete Marktkonstellationen aufzuzeigen, in denen eine förderwirtschaftliche Zielsetzung überhaupt nur erfolgversprechend sein kann. Als Lösungsansätze der gegenwärtigen Organisationsschwächen werden dazu eine grundlegende Reform des Genossenschaftsgesetzes, die Weiterentwicklung der Genossenschaft zu einem neuen Rechtstyp und der Rechtsformwandel untersucht. Unter Berücksichtigung der Mitgliedererwartungen wird dabei deutlich, daß das Festhalten an einem einheitlichen genossenschaftlichen Organisationsmodell nicht als zukunftsträchtig anzusehen ist. Vielmehr erfordern unterschiedliche Marktkonstellationen jeweils andere Konzeptionen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abbildungsverzeichnis | 12 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 13 | ||
Einführung | 17 | ||
Kapitel 1: Die Entwicklung der Genossenschaft | 23 | ||
I. Wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Genossenschaft: Eine definitorische Vorüberlegung | 23 | ||
II. Das Wesen der Genossenschaft | 28 | ||
1. Die Genossenschaft als Verein | 28 | ||
2. Die Unternehmung der Genossenschaft | 40 | ||
3. Die organisatorische Verknüpfung von Verein und Unternehmen | 49 | ||
III. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen für genossenschaftliche Betätigung | 52 | ||
1. Störungen des Marktes | 52 | ||
2. Die genossenschaftliche Ausgangslage | 55 | ||
3. Die sich ändernden Rahmenbedingungen des Marktes | 59 | ||
a) Ökonomische Parameter | 59 | ||
b) Rechtliche und politische Bedingungen | 62 | ||
c) Auswirkungen auf die Genossenschaften | 63 | ||
IV. Konsequenzen für die genossenschaftliche Entwicklung | 65 | ||
1. Marktphasen | 66 | ||
2. Genossenschaftliche Strukturtypen | 68 | ||
V. Zwischenergebnis | 76 | ||
Kapitel 2 Das Erscheinungsbild der Genossenschaft: Rechtstyp und Rechtswirklichkeit der Genossenschaft | 78 | ||
I. Der Rechtstyp der Genossenschaft: Die Mitgliederwidmung als Wesensmerkmal | 78 | ||
1. Zum Begriff des Rechtstyps | 79 | ||
2. Die Förderwirtschaftlichkeit der Genossenschaft | 81 | ||
a) Das Schaffen von Nutzungsrechten | 81 | ||
b) Das Schaffen von Eigentumsrechten | 82 | ||
3. Die spezifisch genossenschaftliche Identität | 84 | ||
II. Die Marktintegration der Genossenschaft | 87 | ||
1. Die Dynamik des Wettbewerbs | 87 | ||
2. Anpassungsvorgänge in der genossenschaftlichen Zusammenarbeit | 89 | ||
3. Die Herausbildung neuer Verbundformen | 92 | ||
a) Modelle vertikaler Kooperation | 93 | ||
b) Beteiligungs- und Finanzierungsmodelle | 95 | ||
c) Regiebetriebe und Filialisierung | 96 | ||
d) Holdingstrukturen | 98 | ||
III. Die Rechtswirklichkeit der Genossenschaft: Die Rechtsform eG nach dem Genossenschaftsgesetz | 100 | ||
1. Gesetzliche Normierung und genossenschaftliche Vielfalt | 100 | ||
2. Interpretationen des Förderzwecks | 105 | ||
a) Hintergrund der klassischen Überlegung | 105 | ||
b) Neufassungen und Umdeutungen | 106 | ||
c) Gefahren der Nivellierung | 109 | ||
3. Reformen des Genossenschaftsrechts | 110 | ||
a) Die Novelle des Jahres 1973 | 111 | ||
b) Das Auftreten von Organisationsproblemen | 113 | ||
c) Das Entstehen eines Kontrollvakuums | 120 | ||
d) Die Konsequenz: Das Glaubwürdigkeitsproblem | 125 | ||
IV. Zwischenergebnis | 127 | ||
Kapitel 3: Die Genossenschaftsidee im Wandel | 129 | ||
I. Genossenschaft – ein Rechtstyp im Übergang? | 130 | ||
1. Die Notwendigkeit der Erhaltung der Glaubwürdigkeit | 130 | ||
2. Die Konsequenz: Das Verlassen der Rechtsform | 134 | ||
3. Einordnung in den Zusammenhang der finanzwirtschaftlichen Ordnungspolitik | 136 | ||
II. Der Bedarf an förderwirtschaftlichen Kooperationsformen | 138 | ||
1. Aufgabenfelder einer förderwirtschaftlichen Kooperation | 138 | ||
2. Die Konsequenz: Sicherung und Weiterentwicklung des Rechtstyps | 143 | ||
Kapitel 4: Überlegungen zur Reform der genossenschaftlichen Organisationsweise | 145 | ||
I. Die Alternative: Grundlegende Reform des Genossenschaftsgesetzes | 146 | ||
1. Konzentration des Genossenschaftsgesetzes auf die Mitgliederbedürfnisse | 146 | ||
2. Anpassung an Markterfordernisse | 148 | ||
3. Die Einbindung des Mitglieds: Die Mitgliederwidmung der Genossenschaft | 153 | ||
4. Das Ausfüllen von Kontrolldefiziten | 157 | ||
5. Anforderungen an das genossenschaftliche Management | 163 | ||
6. Sicherung der genossenschaftlichen Identität: Die Bedeutung der Genossenschaftskultur | 167 | ||
7. Perspektiven einer rechtlich neugestalteten Genossenschaft | 171 | ||
II. Die Alternative: Schaffung eines neuen Rechtstyps wirtschaftlicher Kooperation: “Die Kooperationsgesellschaft“ | 176 | ||
1. Berücksichtigung der Besonderheiten der betroffenen Märkte | 176 | ||
2. Horizontale Kooperation und vertikale Integration | 180 | ||
3. Mitgliederwidmung einer verbundwirtschaftlichen Kooperation | 183 | ||
4. Abhängigkeit und Kontrolle | 188 | ||
5. Der Mitgliedereinfluß auf das Kooperationsmanagement | 191 | ||
6. Überlegungen zur Rechtsformgestaltung | 193 | ||
7. Zukunftsaussichten eines Rechtstyps dynamischer Verbundwirtschaft | 196 | ||
III. Die Alternative: Rechtsformwandel | 201 | ||
1. Möglichkeiten der Rechtsformwahl | 201 | ||
2. Die veränderte Position des Mitglieds | 204 | ||
3. Die Sicherung der Eigentumsrechte: Das Stiftungsvermögen | 207 | ||
4. Auswirkungen auf das Führungshandeln | 211 | ||
5. Konsequenzen erwerbswirtschaftlicher Unternehmensführung | 216 | ||
6. Die“genossenschaftliche“ Aktiengesellschaft | 219 | ||
IV. Übertragung der Untersuchungsergebnisse auf die finanzwirtschaftliche Ordnungspolitik | 227 | ||
Kapitel 5: Konsequenzen für die Organisation förderwirtschaftlicher Zielsetzungen | 231 | ||
I. Diskussion der Alternativen | 231 | ||
1. Bedeutung der Rechtsform eG nach einer Rechtsnovelle | 231 | ||
2. Anforderungen der genossenschaftlichen Praxis | 232 | ||
3. Konsequenzen für die organisationsrechtliche Gestaltung | 236 | ||
II. Die implizite Problematik des Rechtsformwandels | 238 | ||
1. Strategische Neupositionierung und Mitglieder-/ Eigentümerselektion | 238 | ||
2. Übernahmegefahren | 240 | ||
3. Wettbewerbspolitische Folgen | 243 | ||
4. Exkurs: Fallbeispiel | 246 | ||
III. Kooperationspolitische Schlußfolgerung | 248 | ||
Kapitel 6: Zusammenfassende Würdigung | 249 | ||
Literaturverzeichnis | 257 | ||
Anhang | 275 |