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Wolff, H.Wolf, J. (Ed.) (1998). Vorlesungen über Juristische Papyruskunde. gehalten an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Wintersemester 1967/68 und Sommersemester 1968. Mit einem Vorwort und einer Würdigung hrsg. von Joseph Georg Wolf. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49521-4
Wolff, Hans JuliusWolf, Joseph Georg. Vorlesungen über Juristische Papyruskunde: gehalten an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Wintersemester 1967/68 und Sommersemester 1968. Mit einem Vorwort und einer Würdigung hrsg. von Joseph Georg Wolf. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49521-4
Wolff, HWolf, J (ed.) (1998): Vorlesungen über Juristische Papyruskunde: gehalten an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Wintersemester 1967/68 und Sommersemester 1968. Mit einem Vorwort und einer Würdigung hrsg. von Joseph Georg Wolf, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49521-4

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Vorlesungen über Juristische Papyruskunde

gehalten an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Wintersemester 1967/68 und Sommersemester 1968. Mit einem Vorwort und einer Würdigung hrsg. von Joseph Georg Wolf

Wolff, Hans Julius

Editors: Wolf, Joseph Georg

Freiburger Rechtsgeschichtliche Abhandlungen. N. F., Vol. 30

(1998)

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Abstract

Vorlesungen über Juristische Papyruskunde

Der Eroberung Ägyptens durch Alexander den Großen im Jahre 332 v. Chr. folgte eine lang anhaltende Immigration aus allen Teilen der griechischen Staatenwelt. Seit Jahrhunderten war ein Teil der Bevölkerung Ägyptens landfremder Herkunft. Jetzt aber trat die Eigentümlichkeit der verschiedenen Nationalitäten in ganz anderem Maße hervor. Seit der griechischen Eroberung Ägyptens prägte namentlich der Gegensatz der einheimischen ägyptischen und der kolonialen griechischen Bevölkerung das öffentliche und private Leben. Die Verschiedenheit der beiden Kulturen ist nirgends deutlicher als in ihren Rechtstraditionen, die noch in römischer und byzantinischer Zeit bis zur arabischen Eroberung Ägyptens um 640 n. Chr. fortlebten. Sie sind in einzigartiger Weise durch eine große Fülle von Papyrusurkunden dokumentiert, die durch das trockene Klima Ägyptens vor dem Verfall bewahrt wurden. Während die demotischen und koptischen Rechtsurkunden in den orientalistischen Disziplinen studiert werden, sind die griechischen eine Domäne vor allem der Rechtshistoriker.

Es ist das Recht dieser griechischen Papyri Ägyptens, das den Gegenstand der »Juristischen Papyruskunde« bildet. Sie ist eine Sparte der antiken Rechtsgeschichte und umfaßt das gesamte Rechtswesen. Hans Julius Wolff, eine der überragenden Persönlichkeiten dieses Fachs, hat in den »Vorlesungen über Juristische Papyruskunde« die wichtigsten Bereiche in einem umfassenden Überblick dargestellt. Diese Vorlesungen, die vor dreißig Jahren am Freiburger rechtshistorischen Institut gehalten wurden, sind noch immer die einzige moderne das materielle Privatrecht einschließende Gesamtdarstellung des Rechts der griechischen Papyri Ägyptens. Die Darstellung ist modern in ihrer entwicklungsgeschichtlichen Auffassung; sie ist es ferner in ihrer radikalen Kritik der romanistischen, nämlich durch Kategorien und Konzepte des römischen Rechts bestimmten Interpretation der griechischen Papyri sowie der exemplarischen Befolgung der methodischen Prämisse, daß die griechischen und ägyptischen Institutionen auf eigenen rechtsdogmatischen Vorstellungen beruhten; und sie ist modern und wirklichkeitsnah durch die dauernde Einbeziehung der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Grundlagen des von den Griechen im damaligen Ägypten gelebten Rechts.
Lectures in Juristic Papyrology

The conquest of Egypt by Alexander the Great in 332 B.C. had as a consequence a long-continued immigration into Egypt from every part of the world of the Greek city-states. Part of the population of Egypt had already, for centuries, been of foreign origin, but from Alexander onwards the fact of the two cultures, Egyptian and Greek, coexisting in the land of Egypt became much more significant, and determined the structures of public as well as private life. The distinction is nowhere more clearly apparent than in the two legal traditions, which persisted through Roman and Byzantine times right down to the Arab conquest; and the two traditions are massively exemplified in the, by now, enormous number of documentary papyri preserved by the dry climate of Egypt. Relevant documents survive in demotic Egyptian as well as Greek, but the former have, unfortunately, been little studied for legal history.

It is this law preserved in the papyri which is the subject of the discipline of »Juristic Papyrology«; it must be regarded as a fully constituent part of the history of ancient law, and has relevance to every branch of the law. Hans Julius Wolff was an outstanding practitioner of »Juristic Papyrology«, and in these »Lectures« he set out its most important elements in a general overview. The »Lectures« were given in the Freiburger rechtshistorisches Institut thirty years ago, but they remain the only modern general account of the law of the Greek papyri of Egypt that tackles not just the courts and procedure but also the institutions of the substantive private law. The modernity of Wolff's account is, first, that its approach is determinedly developmental; second, that it banishes the old »Romanist« style of interpreting the Greek papyri in the categories and concepts of Roman law and is based on the premise that Greek and Egyptian institutions must be seen as resting on their own legal notions and principles; and, thirdly, that it relates the papyri, at every point, to the political, social and economic circumstances of the age to which they belong.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Über Hans Julius Wolff 9
Teil I: Grundlagen der Rechtsordnung 19
1. Kapitel. Zur Periodisierung der griechischen Papyri 21
2. Kapitel. Politische und administrative Institutionen 23
I. Ptolemäerzeit 23
II. Die römische Zeit 25
III. Byzantinische Zeit 27
3. Kapitel. Die formalen Grundlagen der Rechtsordnung 29
I. Ptolemäerzeit 29
II. Prinzipatszeit 32
III. Dominatszeit 34
IV. Zusammenfassung 36
4. Kapitel. Rechtspluralismus 38
5. Kapitel. Justizwesen und Prozeß 42
A. Organisation der Justiz 42
I. Ptolemäerzeit 42
II. Prinzipatszeit 44
III. Dominatszeit 45
B. Prozessuales 45
I. Der Dikasterionprozeß 45
II. Der Chrematistenprozeß 49
III. Die Gerichtsbarkeit des Präfekten 51
IV. Der Strafprozeß 52
6. Kapitel. Das Publizitätswesen 53
I. Die hellenistische Urkunde in Ägypten und die Entwicklung des Notariats 54
II. Das Registerwesen 61
III. Juristische Bedeutung der Urkunde 64
Teil II: Das materielle Recht 65
7. Kapitel. Vorbemerkung 67
8. Kapitel. Personen 69
I. Rechtsfähigkeit 69
II. Handlungsfähigkeit. Stellung der Frau 70
III. Sklaven und Freigelassene 71
IV. Die sogenannten Perserepigonen 73
9. Kapitel. Die Familie 75
I. Vorbemerkung 75
II. Die Organisation der Familie 77
III. Eltern und Kinder 78
IV. Die Ehe 79
V. Ehegüterrecht 87
VI. Vormundschaft 94
10. Kapitel. Die Sachherrschaft 96
I. Vorbemerkung 96
II. Die Eigentumsordnung 97
III. Der Schutz des Eigentums 98
IV. Erwerb des Eigentums 99
V. Sonstige dingliche Rechte 101
VI. Sachverbindungen 101
VII. Gesamtberechtigungen 102
VIII. Speziell zum Liegenschaftsrecht 102
1. Allgemeines 102
2. Der landwirtschaftliche Grundbesitz in der Ptolemäerzeit 104
3. Landwirtschaftliches Bodenrecht in römisch-byzantinischer Zeit 107
IX. Sachenrechtliche Wirkungen des Immobiliarpfandrechts 108
11. Kapitel. Die Haftungsbeziehungen 111
I. Die grundlegenden Prinzipien 111
II. Voraussetzungen des Rechtes zur πρᾶξις 115
1. Gesetzlich vorgesehene πρᾶξις 116
2. Gewillkürte πρᾶξις 119
III. Inhalt des Rechtes zur πρᾶξις 122
1. Vollstreckungsart 122
2. Das Haftungsobjekt einschließlich Sicherungen 123
IV. Erlöschen des Rechtes zur πρᾶξις 126
V. Haftung für Nichterfüllung 128
1. Privatstrafe und Schadensersatz 128
2. Der Tatbestand der Leistungsstörung 129
VI. Besonderheiten beim Vertragsschluß 130
1. Die Rolle des Parteiwillens 130
2. Vertretung 132
VII. Vertragstypen 132
VIII. Romanisierung 133
Sachregister 135