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Claßen, C. (1999). Nichtumsetzung von Gemeinschaftsrichtlinien. Von der unmittelbaren Wirkung bis zum Schadensersatzanspruch. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49836-9
Claßen, Christiane. Nichtumsetzung von Gemeinschaftsrichtlinien: Von der unmittelbaren Wirkung bis zum Schadensersatzanspruch. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49836-9
Claßen, C (1999): Nichtumsetzung von Gemeinschaftsrichtlinien: Von der unmittelbaren Wirkung bis zum Schadensersatzanspruch, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49836-9

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Nichtumsetzung von Gemeinschaftsrichtlinien

Von der unmittelbaren Wirkung bis zum Schadensersatzanspruch

Claßen, Christiane

Beiträge zum Europäischen Wirtschaftsrecht, Vol. 11

(1999)

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Abstract

Die Autorin befaßt sich in der vorliegenden Veröffentlichung mit den Problemen der Nichtumsetzung von Gemeinschaftsrichtlinien. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf eine möglichst umfassende Würdigung der Rechtsprechung und der teilweise kontroversen Literaturauffassungen zu diesem immer noch umstrittenen Thema gelegt.

Im ersten Abschnitt stellt Christiane Claßen die Wesenszüge der Richtlinie dar. Sodann werden die einzelnen Folgen der Nichtumsetzung von Richtlinien aufgezeigt. Dabei wird zunächst auf das Entstehen der unmittelbaren Wirkung von Richtlinien eingegangen und anschließend der vom Europäischen Gerichtshof entwickelte Schadensersatzanspruch des einzelnen gegen den säumigen Mitgliedstaat untersucht.

Die Autorin unterbreitet einen dogmatisch fundierten Lösungsvorschlag für die Begründung des bereits vom Europäischen Gerichtshof anerkannten Schadensersatzanspruchs bei Nichtumsetzung von Richtlinien.

Als Ergebnis der Untersuchung ist der Anspruch auf Schadensersatz nicht lediglich aus der Gemeinschaftsrechtsordnung abzuleiten, sondern läßt sich in gleichem Maße auf die im Grundgesetz verankerten Grundsätze der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zurückführen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 16
§ 1 Einführung 23
A. Einleitung 23
B. Das Francovich-Urteil vom 19. November 1991 29
I. Gegenstand des Verfahrens 29
II. Bisheriger Verfahrensverlauf 29
III. Vorlage an den Europäischen Gerichtshof 30
IV. Kernaussagen der Entscheidungsgründe 30
C. Problematik des Francovich-Urteils 32
§ 2 Richtlinien 34
A. Einführung 34
B. Terminologie 39
I. Allgemeines 40
II. Anwendung der Begrifflichkeiten auf das Primärrecht 44
III. Anwendung der Begrifflichkeiten auf Verordnungen und Entscheidungen 45
C. Geltung von Richtlinien 45
I. Meinungsstand 46
II. Richtlinie als Maßstab der Rechtsetzung 47
1. Ziel-Mittel-Form-Relation 48
2. Das Problem der detaillierten Richtlinien 50
3. Anforderungen des Europäischen Gerichtshofes an die Richtlinienumsetzung 53
III. Richtlinie als Maßstab der Rechtsanwendung 57
IV. Richtlinie als Auslegungsnorm 59
V. Sperrwirkung der Richtlinie 61
D. Wirkungen von Richtlinien 62
I. Problemstellung 62
II. Die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes zur unmittelbaren Wirkung von Richtlinien 63
1. Leberpfennig-Urteil vom 06. Oktober 1970, EuGH, Slg. 1970, 825ff. 63
2. Van Duyn/Home Office-Urteil vom 04. Dezember 1974, EuGH, Slg. 1974, 1337ff. 64
3. Ratti-Urteil vom 05. April 1979, EuGH, Slg. 1979, 1629ff. 65
4. Becker-Urteil vom 19. Januar 1982, EuGH, Slg. 1982, 53ff. 66
5. Costanzo-Urteil vom 22. Januar 1989, EuGH, Slg. 1989, 1839ff. 66
III. Voraussetzungen für die unmittelbare Wirkung von Richtlinien 67
1. Verstoß gegen die Umsetzungspflicht 68
2. Inhaltliche Unbedingtheit 68
3. Hinreichende Bestimmtheit 69
4. Begünstigende Richtlinie 71
5. Berufung auf die unmittelbare Wirkung als Einrede? 72
IV. Justizkonflikt zwischen Bundesfinanzhof und Europäischem Gerichtshof 74
1. Kloppenburg I-Beschluß vom 16. Juli 1981, BFHE 133, 470ff. 74
2. Kloppenburg II-Urteil vom 25. April 1985, BFHE 143, 383ff. 75
3. Kloppenburg-Beschluß vom 08. April 1987, BVerfGE 75, 223ff. 76
4. Bewertung 78
V. Unmittelbare Wirkung von Richtlinien mit Doppelwirkung 81
1. Meinungsstand 82
2. Bewertung 83
VI. Horizontale Wirkung von Richtlinien 86
1. Bindung der staatlichen Stellen 86
2. Bindung von Privatpersonen 88
a) Der Stand der Rechtsprechung zur horizontalen Drittwirkung 88
b) Die Auffassungen der Literatur zur horizontalen Drittwirkung 89
c) Bewertung 90
VII. Unmittelbare Wirkung der Richtlinie 80/987/EWG im Fall Francovich 93
1. Verstoß gegen die Umsetzungspflicht 93
2. Inhaltliche Unbedingtheit und hinreichende Bestimmtheit 93
a) Prüfung des Personenkreises, dem die Garantie zugute kommen soll 94
b) Prüfung des Inhaltes der Garantie 94
c) Prüfung des Schuldners der Garantieansprüche 95
E. Zusammenfassung zum Wesen der Richtlinie 96
§ 3 Herleitung eines Anspruchs auf Entschädigung 99
A. Rechtsnatur des Anspruchs 99
I. Begründung des Europäischen Gerichtshofes im Francovich-Urteil 99
II. Lösungsansätze in der Literatur 100
1. Gemeinschaftsrechtlicher Anspruch 100
2. Nationaler Anspruch 101
III. Aussagekraft des Wortlautes 102
IV. Aussagekraft des Verweises auf die eigene Rechtsprechung 104
B. Grundlagen des Anspruchs 106
I. Begründung des Europäischen Gerichtshofes im Francovich-Urteil 107
1. Das Prinzip der vollen Wirksamkeit des Gemeinschaftsrechts – L’effet utile – 107
2. Das Prinzip der Gemeinschaftstreue des Art. 5 EG-Vertrag 110
II. Einbindung in die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes 112
1. Art. 215 EG-Vertrag 112
a) Die vertragliche Haftung gemäß Art. 215 Abs. 1 EG-Vertrag 112
b) Die außervertragliche Haftung gemäß Art. 215 Abs. 2 EG-Vertrag 113
2. Bisherige Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes zur Staatshaftung 115
a) Humblet, Urteil vom 16. Dezember 1960, EuGH, Slg. 1960, 1167ff. 115
b) Kommission/Italienische Republik, Urteil vom 07. Februar 1973, EuGH, Slg. 1973, 101ff. 116
c) Kommission/Italienische Republik, Urteil vom 20. Februar 1986, EuGH, Slg. 1986, 599ff. 117
III. Lösungsansätze im Schrifttum 118
1. Rückgriff auf völkerrechtliche Zwangsmittel 118
2. Art. 171 EG-Vertrag als Grundlage für eine Sanktion 121
IV. Schlußantrag des Generalanwalts Jean Mischo 124
V. Zusammenfassung zu den Anspruchsgrundlagen 126
C. Voraussetzungen des Anspruchs 129
I. Explizit im Francovich-Urteil aufgeführte Anspruchsvoraussetzungen 130
1. Verleihung von Rechten 130
2. Bestimmbarkeit der Rechte durch die Richtlinie 133
3. Kausalität 134
4. Differenzierungsverbot und Effizienzgebot 135
II. Bedeutung dieser Voraussetzungen 136
D. Zusammenfassung und Bewertung 138
§ 4 Grundlagen des deutschen Entschädigungsanspruchs 144
A. Haftung nach geltendem deutschen Staatshaftungsrecht 146
I. Amtshaftung 147
1. Beamtenbegriff 148
2. Amtspflicht 152
3. Drittbezogenheit der Amtspflicht 155
a) Rechtsprechungn des Bundesgerichtshofes 156
b) Auffassungen der Literatur 157
c) Bewertung 160
4. Kausalität 161
5. Verschulden 161
a) Grundlagen 162
b) Rechtssache Francovich 164
c) Schlußantrag des Generalanwalts Jean Mischo 164
d) Ansätze in der Literatur 165
e) Rechtssache Brasserie du pêcheur und Factortame III 167
f) Zusammenfassung 169
6. Haftungsausschlüsse 170
a) Haftungsausschluß aus dem Grundgesetz 170
b) Haftungsausschluß aus § 839 BGB 170
c) Haftungsausschluß gegenüber Ausländern 172
d) Zusammenfassung 175
7. Rechtsfolge 175
8. Zusammenfassung 177
II. Haftung aus enteignungsgleichem Eingriff 179
1. Entstehungsgeschichte des Haftungsinstituts 179
2. Anwendbarkeit bei Nichtumsetzung von Richtlinien 181
a) Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes 181
b) Auffassungen der Literatur 183
III. Haftung aus Aufopferungsansprüchen 184
IV. Folgenbeseitigungsanspruch 185
1. Grundlagen 185
2. Anspruchsvoraussetzungen 189
3. Anspruchsinhalt 193
4. Anwendbarkeit bei Nichtumsetzung von Richtlinien 194
V. Zusammenfassung und Bewertung 195
1. Amtshaftungsanspruch 195
2. Anspruch aus enteignungsgleichem Eingriff 197
3. Folgenbeseitigungsanspruch 197
B. Allgemeiner Schadensersatzanspruch aus dem Rechtsprinzip 198
C. Durchsetzung des Anspruchs 203
I. Gerichtszuständigkeit 204
II. Passivlegitimation 205
1. Haftungssubjekt nach deutschem Recht 205
2. Haftungssubjekt bei der Nichtumsetzung von Richtlinien 206
III. Schadensumfang 210
1. Rechtslage nach deutschem Haftungsrecht 210
2. Rechtssache Brasserie du pêcheur und Factortame III 212
IV. Vorheriges Feststellungsurteil nach Art. 169 oder 170 EG-Vertrag 213
1. Ansätze in der Literatur 213
2. Rechtssache Brasserie du pêcheur und Factortame III 215
V. Zeitliche Geltung 216
1. Schlußantrag des Generalanwalts Jean Mischo 217
2. Auslegung des Schweigens des Europäischen Gerichtshofes 218
a) Bisherige Rechtsprechung 218
b) Auffassungen im Schrifttum 220
c) Bewertung 221
3. Rechtssache Brasserie du pêcheur und Factortame III 225
4. Verjährungsproblematik 226
a) Anzuwendende Verjährungsvorschrift 227
b) Beginn der Verjährungsfrist 229
D. Zusammenfassung, Ergebnis 230
§ 5 Gemeinschaftsrechtliche Implikationen des Francovich-Urteils 232
A. Zulässige Rechtsfortbildung durch den Europäischen Gerichtshof 233
I. Methoden der Rechtsfindung 233
1. Auslegung 233
2. Gesetzesimmanente Rechtsfortbildung 235
3. Gesetzesübersteigende Rechtsfortbildung 236
II. Die Rolle des Europäischen Gerichtshofes 238
1. Recht im Sinne des Art. 164 EG-Vertrag 239
2. Wahrung des Rechts 240
a) Der Europäische Gerichtshof als Integrationsfaktor 240
b) Die Befugnis zur funktionalen Rechtsetzung 244
c) Bewertung 248
III. Grenzen der Rechtserkenntnis durch den Europäischen Gerichtshof 249
1. Begrenzungen durch das Maastricht-Urteil 250
2. Kooperationsverhältnis von Europäischem Gerichtshof und Bundesverfassungsgericht 252
3. Bewertung 252
4. Zusammenfassung 253
IV. Subsumtion der Francovich-Entscheidung 254
B. Haftung für mangelhafte Richtlinienumsetzung 258
I. Teodoro Wagner Miret/Fondo de Garantía Salarial-Urteil vom 16. Dezember 1993, EuGH, Slg. 1993, I-6911ff. 259
1. Sachverhalt 259
2. Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes 260
3. Folgen für eine Haftung wegen mangelhafter Richtlinienumsetzung 261
II. Herleitung aus der Rechtssache Francovich 262
III. British Telecommunications-Urteil vom 26. März 1996, EuGH, Slg. 1996, I-1631ff. 264
IV. Zusammenfassung 265
C. Haftung bei Richtlinien mit horizontaler Drittwirkung 266
I. Paola Faccini Dori/Recreb Srl-Urteil vom 14. Juli 1994, EuGH, Slg. 1994, I-3325ff. 266
1. Sachverhalt 266
2. Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes 267
II. Bewertung 268
III. Zusammenfassung 270
D. Haftung bei Richtlinien mit Doppelwirkung 271
E. Haftung für nicht umgesetzte Richtlinien mit unmittelbarer Wirkung 272
I. Ansätze im Schrifttum 272
II. Lösungsansätze in der Rechtsprechung 273
III. Bewertung 274
F. Haftung bei Verletzung von Primärrecht 277
I. Herleitung eines Entschädigungsanspruchs 277
1. Bisherige Rechtsprechung 277
2. Brasserie du pêcheur und Factortame III 279
a) Sachverhalt im Fall Brasserie du pêcheur 279
b) Sachverhalt im Fall Factortame III 279
c) Kernaussagen des Urteils 280
3. Meinungsstand vor dem Urteil Brasserie du pêcheur und Factortame III 283
a) Urteil des OLG Köln 283
b) Ansätze in der Literatur 284
4. Schlußantrag von Generalanwalt Giuseppe Tesauro 285
5. Zusammenfassung 286
II. Voraussetzungen des Anspruchs 287
1. Vorgaben aus dem Urteil Brasserie du pêcheur 287
2. Verleihung von Rechten 289
3. Hinreichend qualifizierter Verstoß 290
4. Kausalität 291
5. Verweis auf das nationale Haftungsrecht 292
III. Zusammenfassung 293
G. Haftung bei Verletzung von unmittelbar wirkendem Sekundärrecht 294
H. Zusammenfassung 295
§ 6 Zusammenfassung und Ausblick 298
A. Zusammenfassung 298
B. Bewertung 306
C. Ausblick 308
Literaturverzeichnis 311
Sachwortverzeichnis 343