Innovationen, Heterogenität und Struktur in Mikro-Makro-Modellen
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Innovationen, Heterogenität und Struktur in Mikro-Makro-Modellen
Von der Kritik an den bekannten Ansätzen hin zu einem neuen Modell
Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 459
(1996)
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Abstract
Seit der Wiederentdeckung der Werke J. A. Schumpeters besteht ein großes Interesse an der Bedeutung von Innovationen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Der überwiegende Teil der bekannten Ansätze zu dieser Fragestellung basiert auf dem Konzept der Mikrofundierung der Makroökonomik und somit auf der Annahme repräsentativer oder identischer Individuen. Doch gerade die Analyse der Bedingungen für das Entstehen sowie der Wirkungen von Innovationen setzt eine Betrachtung der Heterogenität der Marktteilnehmer und somit auch der Marktstruktur und der sektoralen Wirtschaftsstruktur voraus. Nach Schumpeter sind Unterschiede zwischen Unternehmen notwendig für die Durchsetzung von Innovationen. Umgekehrt generiert die Heterogenität der Unternehmen eine komplexe Marktstruktur, die wiederum die Innovationsaktivitäten beeinflußt. Schließlich bestimmt zum Beispiel die Wirtschaftsstruktur die interindustriellen und folglich die gesamtwirtschaftlichen Wirkungen von Innovationen.Statt das Konzept der Mikrofundierung zu verwenden, wird hier der Schwerpunkt auf micro-to-macro-Ansätze gelegt, die die individuellen Unterschiede von Unternehmen berücksichtigen und durch explizite Aggregation Makrovariablen bestimmen. Das neue Mikro-Makro-Modell m$.M$-$aM$z das im Gegensatz zu fast allen micro-to-macro-Ansätzen nicht als Mikrosimulationsmodell, sondern als analytisches Modell formuliert ist, verwirklicht dieses Konzept durch die Verknüpfung typischer industrieökonomischer Modellierungen mit Input-Output-Konzepten, so daß der Mesoebene eine zentrale Bedeutung beigemessen wird. Betrachtet werden $am$z Unternehmen, die ihr Produkt auf einem der $an$z homogenen Märkte, die aufgrund von Vorleistungslieferungen verbunden sind, anbieten. Darüber hinaus unterscheiden sich die Unternehmen in ihren Kapital- und Wissensbeständen und somit in ihren Angebotsentscheidungen.Mit dem Modell m$.M$-$aM$z das die Marktstruktur und die Wirtschaftsstruktur endogen bestimmt, lassen sich dann u. a. die Wirkungen von unternehmerischen Entscheidungen von der Mikro- über die Meso- auf die Makroebene zeigen, so auch die Wirkungen von Innovationen. Untersucht werden u. a. aber auch der Zusammenhang von Innovationen und Konzentration und die Determinanten von Renditenverteilungen.Die Erweiterung des Ansatzes auf heterogene Märkte mit oligopolistischem Preis- und Qualitätswettbewerb sowie die Diskussion von Qualitätsunterschieden in einem modifizierten Lancaster-Ansatz zeigen die notwendige Berücksichtigung von Heterogenität auch auf der Nachfrageseite. Schließlich stellt die Untersuchung dar, wie auf der Basis der vorgelegten und weiterer evolutorischer Ansätze ein dynamisches, empirisch gestütztes Mikro-Makro-Modell formuliert werden sollte.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Tabellenverzeichnis | 15 | ||
Abbildungsverzeichnis | 16 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 17 | ||
A. Einleitung | 19 | ||
I. Zur Fragestellung der Untersuchung | 19 | ||
II. Die Gliederung der Untersuchung | 23 | ||
III. Konventionen zur Notation | 26 | ||
B. Theoretische Grundlagen und Vorarbeiten | 28 | ||
I. Heterogenität und Struktur | 28 | ||
1. Heterogenität | 28 | ||
a) Was ist Heterogenität? | 28 | ||
b) Varianten von Heterogenität | 29 | ||
c) Historische Anmerkungen | 34 | ||
2. Struktur | 36 | ||
a) Der Zusammenhang von Heterogenität und Struktur | 36 | ||
b) Marktstruktur | 38 | ||
c) Wirtschaftsstruktur | 40 | ||
d) Historische Anmerkungen | 42 | ||
3. Wozu Heterogenität und Struktur abbilden? | 43 | ||
a) Allgemeine Bemerkungen | 43 | ||
b) Das Koordinationsproblem | 44 | ||
c) Wettbewerb und Marktstruktur | 45 | ||
d) Wirtschaftsstruktur | 46 | ||
4. Das repräsentative Individuum und Struktur | 47 | ||
a) Die Verwandten des repräsentativen Individuums | 47 | ||
b) Zur Bedeutung und Begründung des repräsentativen Individuums | 48 | ||
c) Kann das repräsentative Individuum Struktur abbilden? | 49 | ||
d) Die kritische Beurteilung des repräsentativen Individuums | 50 | ||
5. Zusammenfassung und Überleitung | 51 | ||
II. Innovationen, Heterogenität und Struktur | 52 | ||
1. Innovationen | 52 | ||
a) Die Phasen des Innovationsprozesses | 52 | ||
b) Die Klassifizierung von Innovationen | 53 | ||
c) Unsicherheiten in Innovationsprozessen | 55 | ||
d) Technischer Fortschritt | 57 | ||
2. Heterogenität als Voraussetzung für Innovationen | 58 | ||
3. Die Wirkungen von Innovationen | 59 | ||
a) Die Auswirkungen von Prozeßinnovationen | 60 | ||
b) Die Auswirkungen von Qualitätsverbesserungen | 63 | ||
c) Die Auswirkungen neuer Produkte | 65 | ||
4. Empirische Befunde | 65 | ||
5. Zusammenfassung und Überleitung | 66 | ||
III. Zur Konzeption von Mikro-Makro-Modellen | 67 | ||
1. Grundsätzliche Bemerkungen | 67 | ||
a) Was sind Mikro-Makro-Modelle? | 67 | ||
b) Historische Anmerkungen | 69 | ||
c) Zur Notwendigkeit von Mikro-Makro-Modellen | 70 | ||
d) Die Rolle der Allgemeinen Gleichgewichtstheorie | 71 | ||
2. Aggregation | 73 | ||
a) Das Aggregationsproblem | 73 | ||
b) Explizite Aggregation | 74 | ||
c) Nicht-explizite Aggregation I: geschlossene Aggregation | 75 | ||
d) Nicht-explizite Aggregation II: offene Aggregation | 75 | ||
e) Eine alternative Klassifikation der Aggregationsansätze | 77 | ||
3. Zur Klassifikation von Mikro-Makro-Modellen | 78 | ||
a) Aggregation in Mikro-Makro-Modellen | 78 | ||
b) Mikrofundierung der Makroökonomik (MFM-Ansätze) | 78 | ||
c) Micro-to-macro-Modelle (MTM-Ansätze) | 80 | ||
4. Zusammenfassung und Überleitung | 81 | ||
IV. Mikro-Makro-Modelle | 82 | ||
1. Mikrofundierte Makro-Modelle (MFM-Modelle) | 82 | ||
a) Die Theorie der Real Business Cycles | 82 | ||
b) Die Neue Keynesianische Makroökonomik | 84 | ||
c) Die Neue Wachstumstheorie | 87 | ||
2. Mikrosimulationsmodelle (MTM-Modelle) | 91 | ||
a) Die Modelle von Nelson und Winter | 91 | ||
b) Das Modell MOSES | 94 | ||
c) Das Modell von Bennett und Bergmann | 97 | ||
3. Das Barone-Helmstädter-Modell | 98 | ||
V. Der Weg zu einem neuen Modell | 101 | ||
1. Kritischer Vergleich der Mikro-Makro-Ansätze | 102 | ||
a) Zur Vorgehensweise | 102 | ||
b) Die Berücksichtigung des technischen Fortschritts | 103 | ||
c) Die Berücksichtigung von Heterogenität | 104 | ||
d) Die Berücksichtigung der Markt- und Wirtschaftsstruktur | 105 | ||
e) Neoklassik versus Evolutorische Ökonomik | 106 | ||
f) Zur Methodik der Ansätze | 106 | ||
g) Resümee des Modellvergleichs | 107 | ||
2. Grundlagen für ein neues Modell | 108 | ||
a) Wozu ein neues Modell? | 108 | ||
b) Der Beitrag der bekannten Mikro-Makro-Modelle | 110 | ||
c) Der Beitrag der Oligopoltheorie | 110 | ||
d) Der Beitrag der Input-Output-Analyse | 111 | ||
e) Der Bauplan für ein neues Modell | 111 | ||
3. Zusammenfassung und Überleitung | 111 | ||
C. Neue Ansätze | 113 | ||
I. Das Mikro-Makro-Modell mMM | 113 | ||
1. Überblick | 113 | ||
2. Zur Notation | 115 | ||
3. Das Modell | 117 | ||
a) Die Annahmen des Modells | 117 | ||
b) Die Lösung des Modells | 122 | ||
4. Die Analyse des Modells | 126 | ||
a) Marktanteilsverschiebungen | 128 | ||
b) Die Determinanten der sektoralen Umsätze | 129 | ||
c) Die Determinanten der sektoralen Preise und Mengen | 130 | ||
d) Gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge | 134 | ||
e) Markteintritt | 135 | ||
5. Erweiterungen | 135 | ||
a) Die Endogenisierung der Endnachfrage | 135 | ||
b) Die Möglichkeiten der Dynamisierung des Modells | 139 | ||
6. Zusammenfassung, Kritik und Überleitung | 142 | ||
II. Anwendungen des Modells mMM | 143 | ||
1. Überblick | 143 | ||
2. Innovation und Konzentration | 144 | ||
a) Zur Fragestellung | 144 | ||
b) Die Anwendung des Modells mMM | 145 | ||
c) Resümee | 148 | ||
3. Marktstruktur und Inflation | 149 | ||
a) Zur Fragestellung | 149 | ||
b) Die Anwendung des Modells mMM | 151 | ||
c) Resümee | 152 | ||
4. Renditenverteilungen | 152 | ||
a) Zur Fragestellung | 152 | ||
b) Die Anwendung des Modells mMM | 153 | ||
c) Resümee | 158 | ||
III. Oligopoltheoretische Erweiterungen des Modells mMM | 158 | ||
1. Überblick | 158 | ||
2. Die Klassifikation der Sektoren | 159 | ||
3. Das Modell P+Q | 161 | ||
a) Das Angebot | 161 | ||
b) Die Nachfrage | 162 | ||
c) Die Herleitung und Diskussion der Reaktionsfunktionen | 166 | ||
d) Die Herleitung des Preisvektors | 167 | ||
4. Die Analyse des Modells P+Q | 169 | ||
a) Die Determinanten der Preise | 169 | ||
b) Die Determinanten der Marktanteile | 170 | ||
c) Die Determinanten des Herfindahl-Indexes | 172 | ||
5. Die Verknüpfung der Modelle mMM und P+Q | 173 | ||
6. Zusammenfassung und Überleitung | 173 | ||
IV. Zur Berücksichtigung von Heterogenität in Nachfragefunktionen: ein modifizierter Lancaster-Ansatz | 175 | ||
1. Überblick | 175 | ||
2. Der modifizierte Lancaster-Ansatz ML | 176 | ||
a) Der klassische Lancaster-Ansatz | 176 | ||
b) Die Modifikation des Lancaster-Ansatzes | 179 | ||
c) Einige Überlegungen zum (x, Q)-Diagramm | 180 | ||
d) Die graphische Herleitung des (a, p)-Diagramms | 181 | ||
e) Einige analytische Überlegungen zum (a, p)-Diagramm | 183 | ||
3. Zur Problematik repräsentativer Haushalte | 185 | ||
a) Weshalb werden mehr als maximal zwei Güter nachgefragt? | 185 | ||
b) Die Berücksichtigung heterogener Nutzenfunktionen | 185 | ||
c) Die Berücksichtigung der Einkommensverteilung | 187 | ||
4. Die Determinanten der Nachfrage | 188 | ||
a) Die Einkommensabhängigkeit von Nachfragefunktionen | 188 | ||
b) Die Preisabhängigkeit der Nachfrage | 194 | ||
c) Die Qualitätsabhängigkeit der Nachfrage | 197 | ||
d) Die Wirkungen von Markteintritten | 198 | ||
5. Zusammenfassung, Kritik und Überleitung | 200 | ||
V. Mathematischer Anhang zu Teil C. | 201 | ||
1. Einige Eigenschaften von Leontief-Inversen | 201 | ||
2. Die Faktornachfragefunktionen und die (kurzfristige) Kostenfunktion im Modell P+Q | 205 | ||
3. Die Reaktionsfunktionen im Modell P+Q | 207 | ||
4. Die Marktanteile im Modell P+Q | 208 | ||
D. Zusammenfassung und Ausblick | 211 | ||
I. Zusammenfassung | 211 | ||
1. Heterogenität und Struktur | 211 | ||
2. Mikro-Makro-Modelle | 211 | ||
3. Innovationen | 214 | ||
II. Der weitere Weg – ein Ausblick | 214 | ||
1. Das Ziel: ein empirisch gestütztes, dynamisches Mikro-Makro-Modell | 214 | ||
2. Zur Bedeutung der Methode der Simulation | 215 | ||
3. Zur Dynamisierung der vorliegenden Ansätze | 216 | ||
4. Zur Bedeutung evolutorischer Elemente | 219 | ||
5. Zu den Möglichkeiten empirischer Arbeit | 220 | ||
6. Ein Schlußplädoyer für Heterogenität und evolutorische Ansätze in der Ökonomik | 223 | ||
Literaturverzeichnis | 225 | ||
Namenregister | 239 | ||
Sachregister | 243 |