Zurechnung und »Vorverschulden«
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Zurechnung und »Vorverschulden«
Vorstudien zu einem dialogischen Modell strafrechtlicher Zurechnung
Schriften zum Strafrecht, Vol. 61
(1985)
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Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
A. Einleitung | 13 | ||
B. Zurechnungsstrukturen in Fällen strafbarkeitsrelevanten Vorverschuldens | 24 | ||
I. Das Tatbestandsmodell | 24 | ||
1. Das Tatbestandsmodell als Deutungsmuster in der Rechtsdogmatik: Die actio libera in causa | 24 | ||
a) Das Problem | 24 | ||
b) Der Standpunkt der h. M.; dogmatische Inkonsequenzen | 25 | ||
c) Abweichende Deutungen | 41 | ||
aa) Das Ausnahmemodell | 41 | ||
bb) Das Pflichtmodell | 45 | ||
2. Das Tatbestandsmodell im Gesetz: Der Vollrauschtatbestand (§ 323 a StGB) | 50 | ||
a) Die Problematik der herrschenden Meinung zur Struktur des § 323 a StGB | 50 | ||
aa) Das Unrecht des Vollrauschdelikts | 51 | ||
1) Die angebliche Unrechtsindifferenz der Rauschtat | 51 | ||
2) Das Sichberauschen als tatbestandsmäßiges Unrecht | 56 | ||
3) Die Gleichbewertung des vorsätzlichen und des fahrlässigen Sichbetrinkens | 72 | ||
bb) Dogmatische Inkonsequenzen der herrschenden Meinung | 74 | ||
1) Die Kausalität des Rausches für die Rauschtat | 75 | ||
2) Die Bedeutung der rauschbedingten Handlungsunfähigkeit | 78 | ||
3) Der subjektive Tatbestand bei § 323 a StGB | 79 | ||
4) Probleme der Teilnahmedogmatik beim Vollrauschtatbestand (§ 323 a StGB) | 83 | ||
5) Rücktritt | 91 | ||
6) Strafprozessuale Probleme des § 323 a StGB | 93 | ||
α) Der Urteilstenor | 93 | ||
β) Die Privatklage | 94 | ||
γ) Die Nebenklage | 95 | ||
δ) Berauschung und Rauschtat als dieselbe Tat i. S. des § 264 StPO | 96 | ||
ε) Die Rauschtat als Haftgrund nach § 112 a StPO | 99 | ||
cc) Kriminalpolitische Probleme und die Versuche ihrer Bewältigung | 100 | ||
1) Die Trennung des Rauschbegriffs von dem Gesichtspunkt der Schuldfähigkeit | 101 | ||
2) Das Problem einer Wahlfeststellung zwischen § 323 a StGB und dem Rauschdelikt | 109 | ||
3) Der Rückgriff auf das in dubio-Prinzip | 115 | ||
b) Die Idee der Risikohaftung | 118 | ||
aa) Die Theorie Schweikerts | 119 | ||
bb) Die Theorie Hardwigs | 122 | ||
cc) Das Risiko eines rückwirkenden Verbots des Sich-Berauschens (Jakobs) | 124 | ||
c) § 323 a StGB als Ausnahmeregelung zu § 20 StGB | 125 | ||
3. Dogmatische Grenzen des Tatbestandsmodells: Die Behandlung der selbstverschuldeten Trunkenheit bei der Strafzumessung | 128 | ||
a) Die Bedeutung der Strafzumessungsdogmatik für die Frage der Zurechnungsstruktur; mögliche Bedenken | 128 | ||
aa) Die Eigenständigkeit der Strafzumessungsschuld | 129 | ||
bb) Der fakultative Charakter der Strafrahmenmilderung nach § 21 StGB | 131 | ||
b) Die Behandlung der selbstverschuldeten Trunkenheit bei der Strafzumessung in Rechtsprechung und Lehre | 131 | ||
c) Mögliche Zurechnungsstrukturen | 134 | ||
aa) Das Kompensationsmodell | 134 | ||
bb) Das Ausnahmemodell | 140 | ||
II. Alternative von Tatbestandsmodell und Ausnahmemodell: Die vorsätzliche Notwehrprovokation | 142 | ||
1. Die Problemstruktur | 142 | ||
2. Verschiedene Lösungsversuche | 143 | ||
a) Fehlen des Verteidigungswillens | 143 | ||
b) Einwilligung des Provokateurs | 143 | ||
c) Die fehlende „Gebotenheit“ der Verteidigung | 144 | ||
d) Die Idee der Garantenstellung | 144 | ||
e) Die Verneinung eines Angriffs des Provozierten | 148 | ||
3. Die actio illicita in causa | 148 | ||
a) Der Grundgedanke der actio illicita in causa | 148 | ||
b) Bedenken gegen die Lösung über die actio illicita in causa | 149 | ||
aa) Die Schwierigkeiten einer kausalen Deutung der Verletzungshandlung | 149 | ||
bb) Die Überlastung des Tatbestands | 150 | ||
cc) Das Problem der Rechtswidrigkeit der Provokation | 151 | ||
dd) Notwehr gegen die Provokation? | 152 | ||
4. Der Rückgriff auf das Rechtsmißbrauchsprinzip | 154 | ||
a) Der Grundgedanke der Anwendung des Rechtsmißbrauchsprinzips auf die Provokationsfälle | 154 | ||
b) Bedenken gegen die Heranziehung des Rechtsmißbrauchsprinzips | 154 | ||
aa) Das Verdikt der „Leerformel“ | 156 | ||
bb) Die Voraussetzungen des Rechtsmißbrauchsprinzips | 156 | ||
cc) Grundsätzliche Vorbehalte gegen die Anwendung des Rechtsmißbrauchsprinzips auf die strafrechtlichen Rechtfertigungsgründe | 159 | ||
5. Die Befugnis zur Verteidigung der Rechtsordnung | 161 | ||
a) „Schutzprinzip“ und „Rechtsbewährungsprinzip“ als Grundprinzipien des Notwehrrechts | 161 | ||
b) Kritik | 162 | ||
aa) Das Problem der Verteidigung der Rechtsordnung als solcher | 162 | ||
bb) Die Mehrdeutigkeit des Begriffs der Rechtsbewährung | 168 | ||
6. Lösungsvorschlag | 176 | ||
a) Die grundsätzlichen Möglichkeiten | 176 | ||
b) Die Anerkennung dogmatischer Regeln zweiter Stufe | 177 | ||
aa) Die Struktur dieser Regeln | 177 | ||
bb) Die latente Anerkennung von Metaregeln in der bisherigen Diskussion | 179 | ||
cc) Die Notwendigkeit der Anerkennung von Argumentationsregeln | 182 | ||
III. Tatbestandsmodell oder Pflichtmodell? Die Zurechnungsstruktur in den Fällen des Übernahmeverschuldens | 186 | ||
1. Die Lösung auf der Ebene der Schuld | 187 | ||
2. Die Lösung auf der Ebene des Unrechts: Die Tatbestandsmäßigkeit der „Übernahmehandlung“ | 190 | ||
3. Das Vorverhalten als Verletzung einer selbständigen Pflicht | 197 | ||
a) Die Pflicht zum Unterlassen der Tätigkeitsübernahme | 198 | ||
b) Die Informations- und Prüfungspflichten | 200 | ||
4. Das Übernahmeverschulden als materieller Grund für die Nichtberücksichtigung der mangelnden subjektiven Fähigkeiten | 203 | ||
IV. Das Kompensationsmodell: Die vom Täter verursachte Gefahr im entschuldigenden Notstand (§ 35 Abs. 1 Satz 2 StGB) | 207 | ||
1. Die formale Struktur der Zurechnung | 207 | ||
2. Die materiale Struktur der Zurechnung | 208 | ||
a) Die Idee der Kompensation der Unrechtsminderung | 209 | ||
aa) Das Problem der Unrechtsminderung bei § 35 StGB | 209 | ||
bb) Der Wegfall einer relevanten Unrechtsminderung in den Fällen einer besonderen Gefahrtragungspflicht des Notstandstäters | 218 | ||
b) Der Rückgriff auf die actio libera in causa | 224 | ||
c) Die kriminalpolitische Deutung | 226 | ||
d) Lösungsvorschlag: Die Interpretation im Rahmen des „Stufenmodells“ | 231 | ||
V. Verschiedene Zurechnungsmodelle: Der verschuldete Affekt | 240 | ||
1. Die Schuldrelevanz des „normalpsychologischen“ Affekts | 240 | ||
2. Begründungen für die Irrelevanz des verschuldeten Affekts | 241 | ||
a) Der Rückgriff auf die Regelung des Verbotsirrtums | 241 | ||
b) Die Parallele zum entschuldigenden Notstand (§ 35 StGB) | 246 | ||
c) Die Lösung über die actio libera in causa | 246 | ||
d) Der auf die Affektgenese gegründete Vorwurf als „mittelbarer“ Tatschuldvorwurf (Rudolphi) | 248 | ||
e) Die Bedeutung des § 213 StGB für das Problem des „verschuldeten“ Affekts | 250 | ||
aa) Die Parallele zu § 213 StGB | 250 | ||
bb) Die kriminalpolitische Deutung des § 213 StGB | 255 | ||
VI. Abgrenzung zum Zurechnungsmodell Hruschkas | 260 | ||
C. Lösungsvorschlag: Die Regeln eines fairen Verantwortungsdialogs als dogmatische Regeln zweiter Stufe | 269 | ||
I. Die Notwendigkeit der Berücksichtigung von gesellschaftlichen Zurechnungsregeln | 269 | ||
1. Generalprävention und gerechte Zurechnung | 269 | ||
a) Die Notwendigkeit einer normativen Kontrolle präventiver Zurechnungskriterien | 269 | ||
b) Die generalpräventive Bedeutung der Regeln gerechter Zurechnung | 272 | ||
2. Soziale Zurechnungsregeln und „gerechte“ strafrechtliche Zurechnung | 274 | ||
a) Die sozialen (alltagsmoralischen) Zurechnungsregeln als Maßstab gerechter strafrechtlicher Zurechnung | 274 | ||
b) Der Begriff der sozialen (alltagsmoralischen) Zurechnungsregeln | 275 | ||
II. Die Möglichkeit einer Berücksichtigung von gesellschaftlichen Regeln des Sich-Verantwortens: Der strafrechtliche Verantwortungsdialog | 276 | ||
1. Die dialogische Struktur des strafrechtlichen Verantwortlichmachens | 276 | ||
2. Das Verhältnis gesellschaftlicher und rechtlicher Rechtfertigungs- und Entschuldigungsgründe | 284 | ||
3. Abgrenzung zu Hafts Theorie des Schulddialogs | 291 | ||
III. Ausblick | 294 | ||
Literaturverzeichnis | 296 |