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Kellenbenz, H., Prodi, P. (Eds.) (1994). Fiskus, Kirche und Staat im konfessionellen Zeitalter. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48250-4
Kellenbenz, Hermann and Prodi, Paolo. Fiskus, Kirche und Staat im konfessionellen Zeitalter. Duncker & Humblot, 1994. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48250-4
Kellenbenz, H, Prodi, P (eds.) (1994): Fiskus, Kirche und Staat im konfessionellen Zeitalter, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48250-4

Format

Fiskus, Kirche und Staat im konfessionellen Zeitalter

Editors: Kellenbenz, Hermann | Prodi, Paolo

Schriften des Italienisch-Deutschen Historischen Instituts in Trient, Vol. 7

(1994)

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Abstract

Thema des vorliegenden Bandes ist das Verhältnis zwischen dem religiösen Bereich und den obrigkeitlichen Gewalten, die wir mit dem Begriff des Staats umschreiben, und es geht dabei im besonderen um die Rolle des Fiskus. Als zeitlicher Rahmen gilt das konfessionelle Zeitalter, in dem sich die folgenschweren Vorgänge der Reformation und Gegenreformation oder katholischen Reform abspielten. Den geographischen Raum bilden einerseits die Staatenwelt der Appenninenhalbinsel, andererseits das Reich und seine Territorien. Die Betonung liegt auf wirtschaftlichem Terrain, aber Aufmerksamkeit wird auch auf das komplexe Gewebe des Politischen, Religiösen und Kirchlichen gerichtet. Es geht also in gewisser Hinsicht um einen interkulturellen Vergleich.

Zusammenfassend können die Ausgangshypothesen des Sammelbandes folgenderweise dargestellt werden: Die erste Annahme ist, daß es in dieser Zeitspanne, die von der Entstehung des frühmodernen Staates geprägt ist, einen Zusammenhang zwischen der Formierung der staatlichen Strukturen und der der neuen Territorialkirchen gibt. Die zweite Annahme ist, daß der neue Staat sich nicht darauf beschränkt, sich Kirchengüter anzueignen, sondern schon vor der Reformation dazu neigt, das eigene Interesse und auch die Kontrolle auf den kirchlichen Apparat insgesamt auszudehnen.

Die darauf aufbauende Hypothese, die in den Beiträgen des Bandes überprüft wird, lautet folgendermaßen: Der Staat nahm dadurch, daß er sich konfessionalisierte und in Theorie und politischer Praxis neue Denk- und Handlungsmuster entwickelte, bis zu einem gewissen Grad selbst kirchliche Züge an. Gleichzeitig säkularisierte sich die Kirche, indem sie sich die innersten Funktionen des wirtschaftlichen, politischen und staatlichen Lebens aneignete.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Paolo Prodi: Einführung 9
Hermann Kellenbenz: Fiskus, Kirche und Staat im konfessionellen Zeitalter 21
I. 21
II. 22
III. 23
IV. 28
V. 32
VI. 34
Anhang 34
Marco Bianchini: Die Besteuerung in der Neuscholastik und in den politischen Schriften in Italien im 16. und 17. Jahrhundert 37
Von der Domäne zu den Steuern 37
Die Neuscholastik 38
Das Recht und die Justiz 38
Die Steuergerechtigkeit 41
Rechte und Pflichten 42
Die „Materie“ der Abgabe 44
Eine Stimmenvielfalt im Italien des 16. und 17. Jahrhunderts 46
Schlußbetrachtungen 50
Karlheinz Blaschke: Fiskus, Kirche und Staat in Sachsen vor und während der Reformation 53
Meinrad Schaab: Territorialstaat und Kirchengut in Südwestdeutschland bis zum Dreißigjährigen Krieg. Die Sonderentwicklung in der Kurpfalz im Vergleich mit Baden und Württemberg 71
Othmar Pickl: Fiskus, Kirche und Staat in Innerösterreich im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation (16./17. Jahrhundert) 91
1. Die Besteuerung des Kirchengutes und der Geistlichkeit 93
2. Das Steuerbewilligungsrecht erlaubt es den protestantischen Ständen, religiöse Zugeständnisse zu erzwingen 94
3. Die steirischen Stände als Vorkämpfer der habsburgischen Gesamtsstaatsidee 98
Die außerordentliche Besteuerung der katholischen Kirche und des Klerus im 16. Jahrhundert 100
1. 1523/24 die Terz 101
2. Die Einziehung der Kirchenkleinodien 1526 101
3. 1529 als Zwangsdarlehen zur Türkenabwehr ein Viertel des kirchlichen Gültbesitzes, die sogenannte „Quart“ 102
4. Die geistlichen Zwangsdarlehen von 1537–1543 103
5. Übernahme einer landesfürstlichen Anleihe 1556 104
6. Steuer zum Ausbau der Grenzfestungen gegen die Türken 1574 104
7. Zur besseren Ausbildung der katholischen Theologen 104
8. Die Steuer zum Bau des Grazer Jesuitenkollegiums 1571–1574 105
Das gemeinsame Steuersystem aller habsburgischen Länder zur Finanzierung der Türkenabwehr 106
Ernst Schubert: Staat, Fiskus und Konfession in den Mainbistümern zwischen Augsburger Religionsfrieden und Dreißigjährigem Krieg 111
1. Der undurchschaubare Fiskus 114
2. Schulden und Interessen 119
3. Der Bamberger Bischof – ein verschuldeter Fürst 121
4. Schulden – Steuern – Staatlichkeit 126
5. Fiskalische Interessen eines konfessionalisierten Territoriums: Würzburg unter Julius Echter (1573–1617) 131
6. Geld und Verfassungswandel des Bamberger Hochstifts seit 1612 136
Gerhard Immler: Finanzielle Beziehungen zwischen Kirche und Staat in Bayern zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges 141
Rainer Postel: Kirchlicher und weltlicher Fiskus in norddeutschen Städten am Beginn der Neuzeit 165
I. 167
II. 173
III. 179
Kersten Krüger: Die Staatsfinanzen Dänemarks und Schwedens im 16. Jahrhundert. Ein Strukturvergleich 187
Dänemark 189
Schweden 197
Gauro Coppola: Fiskus, Finanz und Religion: Der Staat Mailand von Carlo bis Federigo Borromeo 209
Anhang 248
1. 248
2. 249
3. 250
4. 252
Roberto Bizzocchi: Steuerpolitik und kirchliche Immunität in der Toskana der Medici zwischen Republik und Großherzogtum (15./18. Jh.) 255
1. Vorspann: Das lothringische Urteil 255
2. Die Grundlagen der Politik des Fürstentums im 15. Jahrhundert 256
3. Die Konsolidierung der Verhandlungspraxis zur Zeit des Großherzogtums 260
4. Staatliche Besteuerung der lokalen Kirche im 16. und 17. Jahrhundert. Direkte Steuern 264
5. Staatliche Steuern auf die lokale Kirche im 16. und 17. Jahrhundert. Indirekte Steuern 268
6. Fiskus, Kirche und Staat. Leitlinien einer Interpretation 271
7. Nachspann: Das „neue System“ der Lothringer 277
Giuseppe Del Torre: Die Kirchenpolitik der Republik Venedig in der Neuzeit: Das Steuersystem 279
Aurelio Musi: Fiskus, Religion und Staat in Süditalien (17./18. Jahrhundert) 311
1. 311
2. 313
3. 316
Politische und administrative Organisation des Fiskus vor und nach dem Konzil von Trient 316
Die Stellung des Königreichs Neapel in der Rangliste der an Rom Steuern entrichtenden italienischen Staaten 331
Die Geographie der päpstlichen Steuererhebungen 333
Wolfgang Reinhard: Papstfinanz, Benefizienwesen und Staatsfinanz im konfessionellen Zeitalter 337
Aldo Mazzacane: Giambattista De Luca und die „Gesellschaft für Ämterkauf“ 373
1. 373
2. 374
3. 376
4. 380
5. 383
6. 385
7. 387
8. 390
Verzeichnis der Autoren 395