Menu Expand

Cite BOOK

Style

Martin, S. (2000). Bankuntreue. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50021-5
Martin, Susanne. Bankuntreue. Duncker & Humblot, 2000. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50021-5
Martin, S (2000): Bankuntreue, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50021-5

Format

Bankuntreue

Martin, Susanne

Kölner Kriminalwissenschaftliche Schriften, Vol. 34

(2000)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Das Untreuedelikt spielt im Bereich der Wirtschaftskriminalität eine beherrschende Rolle. Fast täglich wird in den Medien über aufsehenerregende Untreueverfahren gegen Angehörige der sogenannten "white-collar-Schicht" berichtet. Diese Verfahrensflut ist vor allem darauf zurückzuführen, daß jenseits des Betrugs im wesentlichen nur § 266 StGB zur Verfügung steht, um Unregelmäßigkeiten im Wirtschaftsleben zu bekämpfen. Der fast uferlose Anwendungsbereich der Untreue scheint dafür bestens geeignet. Es verwundert nicht, daß sich inzwischen verschiedene Fallgruppen gebildet haben (etwa: Konzern-, Gesellschaftsuntreue, Untreue im öffentlichen Dienst etc.), die man gesondert betrachtet.

Die Autorin greift diese Differenzierung auf und beschäftigt sich mit der Bankuntreue, speziell mit der Untreue durch Vergabe von Krediten. Dabei zeigt sich, daß in der Praxis oftmals zu vorschnell und unter Außerachtlassung dogmatischer Regeln eine Untreuehaftung bejaht wird.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungen 13
Einleitung 15
Kapitel 1: Grundlegungen 16
I. Gegenstand der Untersuchung 16
II. Notwendige Vorarbeiten 17
1. Banktypen 17
a) Die privaten Banken 18
b) Die öffentlichen Banken 20
c) Der Genossenschaftssektor 21
2. Kreditarten 22
a) Einteilung nach dem Verwendungszweck 23
b) Einteilung nach der Kreditsicherheit 24
c) Einteilung nach Risikogruppen 25
3. Maßgebliche Normen und Regeln für die Kreditvergabe 25
a) Das Kreditwesengesetz 26
aa) Eigenmittelanforderungen gem. §§ 10, 10 a KWG 27
bb) Liquiditätsanforderungen gem. § 11 KWG 28
cc) Großkredite, §§ 13, 13 a KWG 29
dd) Millionenkredite, § 14 KWG 30
ee) Organkredite, § 15 KWG 31
ff) Bonitätsprüfung gem. § 18 KWG 31
b) Spezialgesetze 32
aa) Rechtsrahmen der Sparkassen bei der Kreditvergabe 32
bb) Rechtsrahmen der Genossenschaftsbanken bei der Kreditvergabe 34
(1) Der Förderauftrag gem. § 1 Abs. 2 GenG 34
(2) § 49 GenG i.V.m. Beschlüssen der General-/Vertreterversammlung 35
c) Sonstige Regeln für die Kreditvergabe 36
aa) Private Kreditbanken 36
bb) Öffentliche Banken 36
cc) Genossenschaftsbanken 37
d) Die Maßfigur des „ordentlichen Bankkaufmannes“ als subsidiares Modell 39
aa) Begriffliches 39
bb) Sinn und Wert 40
cc) Der objektiv-individuelle Maßstab 42
III. Zur Struktur der Untreue im allgemeinen 42
1. Die konturenlose Struktur des § 266 StGB 42
2. Konkretisierungs- und Restriktionsbemühungen 45
Kapitel 2: Untreue durch Kreditvergabe 47
I. Mißbrauchs- oder Treubruchstatbestand? 47
1. Die Kreditbewilligung 48
2. Die Kreditvergabe-Entscheidung 49
3. Bereitstellung des Kredits 50
4. Verhältnis von Kreditzusage und -auskehr 50
a) Die Unterscheidung zwischen „Eingehungs-“ und „Erfüllungsuntreue“ 50
b) Der Vorrang der Erfüllungsuntreue 51
5. Unwirksame Kreditvergabe als Treubruch 51
a) Kollusion 52
b) Mißbrauch der Vertretungsmacht 52
c) Überschreiten der Vertretungsmacht 55
6. Die Kreditüberwachung 55
a) Treubruch 55
b) Mißbrauchsuntreue 56
c) Untreue durch Unterlassen 56
II. Der Täterkreis 58
1. Mißbrauchstäter 58
a) Die Geschäftsleitung 58
aa) Private Kreditbanken 58
(1) Das Kreditinstitut in der Rechtsform der Aktiengesellschaft 58
(2) Das Kreditinstitut in der Rechtsform der GmbH 59
(3) Das Kreditinstitut in der Rechtsform der offenen Handelsgesellschaft 60
(4) Das Kreditinstitut in der Rechtsform der Kommanditgesellschaft 61
(5) Das Kreditinstitut in der Rechtsform des Einzelkaufmanns 62
bb) Sparkassen 62
cc) Genossenschaftsbanken 62
b) Sonstige Hilfsorgane 63
aa) Der Prokurist 63
(1) Gesamtprokura und andere Fälle der notwendigen Mitwirkung Dritter 63
(2) Filialprokura 66
bb) Der Handlungsbevollmächtigte 67
2. Treubruchstäter 67
a) Geschäftsleitung 68
b) Gesetzlich bestellte Aufsichtsorgane 69
c) Sonstige Mitwirkende 72
3. Kollektiventscheidungen 73
a) 2-Personen-Entscheidungen 73
b) Entscheidungen im mehrköpfigen Kollegium 74
aa) Entscheidungen in einem dreiköpfigen Gremium 75
(1) Einstimmig getroffene pflichtwidrige Entscheidung 75
(2) Abstimmungsergebnis 2:1 für die pflichtwidrige Entscheidung 75
bb) Entscheidung in einem vielköpfigen Gremium 75
(1) OLG Stuttgart 76
(2) „Additive Mittäterschaft“ (Herzberg) 76
(3) Figur der funktionellen Tatherrschaft (Roxin) 77
(4) Kumulative und alternative Kausalität 77
(5) Eigener Lösungsvorschlag 78
c) Haftung der Gegner der Entscheidung 81
aa) Kausalität der ablehnenden Stimmen 81
bb) Objektive Zurechenbarkeit des Erfolges 81
cc) Kritische Gegenstimmen 82
dd) Stellungnahme 83
III. Das Handlungsmerkmal der Untreue 84
1. Allgemeines zur Feststellung der Pflichtverletzung 84
2. Die Pflichtverletzungen im einzelnen unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung 85
a) Die praktisch gewordenen Fallgruppen 87
aa) Verletzung zwingend festgelegter Kreditobergrenzen 87
bb) Verletzung bankintern festgelegter Kreditobergrenzen durch Kompetenzüberschreitung 89
cc) Geschäfte ohne die notwendigen Zustimmungen 90
dd) Zuwiderhandlungen gegen Weisungen 91
ee) Vergabe nicht genügend gesicherter Kredite 92
ff) Mangelhafte bzw. unterlassene Kreditprüfung bei Kreditvergabe 94
gg) Defizite in der Überwachung laufender Kredite 94
hh) Die sog. Risikogeschäfte 95
(1) Kredite zum Zwecke der Spekulation 95
(2) Sonstige riskante Kreditvergaben 95
(3) Sanierungskredite 96
b) Die besondere Problematik der sog. Risikogeschäfte 96
aa) Das Risikogeschäft 97
bb) Dogmatische Einordnung des Problems 100
(1) Der Meinungsstand in der Literatur 101
(2) Die Rechtsprechung 102
cc) Abgrenzung erlaubtes Risiko – unerlaubtes Risiko 103
(1) Ausrichtung an einem allgemeingültigen Maßstab 103
(2) Heranziehung des Innenverhältnisses 105
(3) Vorgehen bei Fehlen risikopolitischer Anweisungen 108
dd) „Sonderproblem“ Sanierungskredite 111
3. Das vom Einverständnis getragene „Fehl“-Verhalten 114
a) Zur Terminologie 115
b) Wirksamkeitsvoraussetzungen des Einverständnisses 116
c) Gesetzeswidrigkeit des Einverständnisses 117
aa) Dogmatischer Ansatz 117
bb) Nichtidentität von Einverständnisgeber und Treugeber 118
cc) Identität von Einverständnisgeber und Treugeber 118
IV. Nachteilszufügung i. S. d. § 266 StGB 121
1. Schadensfeststellung 122
2. Maßgeblicher Zeitpunkt der Bemessung der Gegenleistung 122
3. Pflichtverletzung = Schaden? 124
4. Minderwert durch Risiko 126
5. Ausgleich des Minderwertes durch Sicherheiten 127
6. Der individuelle Schadenseinschlag 128
7. Person des Geschädigten 132
V. Die Verbindung zwischen Pflichtverletzung und Vermögensnachteil 134
1. Besondere Zurechnungszusammenhänge 134
2. Der Pflichtwidrigkeitszusammenhang 135
a) Die herrschende „Vermeidbarkeitslehre“ 136
b) Anwendung der Risikoerhöhungstheorie 138
c) Stellungnahme 139
3. Der Schutzzweckzusammenhang 140
a) Die Zielsetzung der bankinternen Regeln zur Kreditvergabe 140
b) Der Schutzzweck des Kreditwesengesetzes 141
aa) 1. Fallgruppe: Die relativen Vorschriften 143
(1) § 18 KWG 143
(2) § 14 KWG 143
(3) § 15 KWG 144
bb) 2. Fallgruppe: Die absoluten Vorschriften 144
(1) §§ 13 ff. KWG 144
(2) § 10 und § 11 KWG 146
(3) Der Schutzzweck von Spezialgesetzen 147
VI. Der Unmittelbarkeitszusammenhang 148
VII. Vorsatz 151
1. Vorsatz hinsichtlich des Handlungsmerkmals 152
a) Vorsatz hinsichtlich der „Pflichtwidrigkeit der Handlung“? 153
b) Mißbrauchs- bzw. Pflichtverletzungsvorsatz 154
c) Irrtum bei Unkenntnis der risikopolitischen Vorgaben 155
d) Irrtum bei Fehlen risikopolitischer Vorgaben 156
2. Schädigungsvorsatz 157
3. Vorsatz hinsichtlich des Pflichtwidrigkeitszusammenhangs 158
a) Fallbeispiel Nr. 1 158
b) Abwandlung des Fallbeispiels Nr. 2 158
aa) Die objektive Sachlage 159
bb) Die subjektive Sachlage 160
c) Abwandlung des Fallbeispiels Nr. 3 161
d) Abwandlung des Fallbeispiels Nr. 4 162
VIII. Die neuen Regelbeispiele der §§ 263 Abs. 3, 266 Abs. 2 StGB 162
1. Generelle Bedenken 163
2. Ihre bankuntreuespezifische Bedeutung 164
a) § 266 Abs. 2 StGB i.V.m. § 263 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 StGB 164
aa) Gewerbsmäßige Untreue 164
bb) Bandenmäßiges Handeln 165
b) § 266 Abs. 2 StGB i.V.m. § 263 Abs. 3 Satz 2 Nr. 2 StGB 166
aa) Herbeiführen eines Vermögensverlustes großen Ausmaßes 166
bb) Die Absichtsalternative 168
c) § 266 Abs. 2 StGB i.V.m. § 263 Abs. 3 Satz 2 Nr. 3 StGB 169
d) § 266 Abs. 2 StGB i.V.m. § 263 Abs. 3 Satz 2 Nr. 4 StGB 170
e) § 266 Abs. 2 StGB i.V.m. § 263 Abs. 3 Satz 2 Nr. 5 StGB 173
Literaturverzeichnis 174
Sachverzeichnis 190