Der »Umgekehrte Rechtsirrtum«:
BOOK
Cite BOOK
Style
Endrulat, B. (1994). Der »Umgekehrte Rechtsirrtum«:. Untauglicher Versuch oder Wahndelikt? Überlegungen zu einem speziellen Irrtumsproblem anhand von Dogmen der allgemeinen Irrtumslehre, des Schuldprinzips und des strafrechtlichen Gesetzesvorbehalts. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-47974-0
Endrulat, Bastian. Der »Umgekehrte Rechtsirrtum«:: Untauglicher Versuch oder Wahndelikt? Überlegungen zu einem speziellen Irrtumsproblem anhand von Dogmen der allgemeinen Irrtumslehre, des Schuldprinzips und des strafrechtlichen Gesetzesvorbehalts. Duncker & Humblot, 1994. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-47974-0
Endrulat, B (1994): Der »Umgekehrte Rechtsirrtum«:: Untauglicher Versuch oder Wahndelikt? Überlegungen zu einem speziellen Irrtumsproblem anhand von Dogmen der allgemeinen Irrtumslehre, des Schuldprinzips und des strafrechtlichen Gesetzesvorbehalts, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-47974-0
Format
Der »Umgekehrte Rechtsirrtum«:
Untauglicher Versuch oder Wahndelikt? Überlegungen zu einem speziellen Irrtumsproblem anhand von Dogmen der allgemeinen Irrtumslehre, des Schuldprinzips und des strafrechtlichen Gesetzesvorbehalts
Schriften zum Strafrecht, Vol. 98
(1994)
Additional Information
Book Details
Pricing
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 22 | ||
Einleitung | 27 | ||
A. Ausgangsfall zur Trichotomie möglicher Fehlannahmen beim „Umgekehrten Irrtum” | 27 | ||
B. Berechtigung einer monographischen Untersuchung? | 29 | ||
C. Überblick über den Gang der Untersuchung | 31 | ||
Erster Abschnitt: Irrtumsarten – zugleich Darstellung der Diskussion um den „Einfachen” Irrtum | 32 | ||
§ 1: Begriff des Irrtums (Sicht des Urteilenden und Sicht des Handelnden) | 32 | ||
§ 2: Schuldtheorie und Nachkriegsjudikatur als „Wende” in der Irrtumslehre? | 34 | ||
A. Widersprüchliche Judikate | 34 | ||
I. Ablehnung überkommener Unterscheidungskriterien durch die Nachkriegsjudikatur | 34 | ||
II. Sachlicher und terminologischer Konsens bei der Einzelfallbeurteilung | 35 | ||
B. Widersprüchliche Literaturstimmen | 36 | ||
I. Die Rechtsprechung seit BGHSt 2, 194 ff. in problematischer literarischer Bewertung: „Befreiung von Irrlehren” einerseits, „Widersprüchlichkeit und Unklarheit” andererseits | 37 | ||
II. Behauptete Kontinuität alter, überkommener Unterscheidungskriterien | 38 | ||
§ 3: Die Unterscheidung von Tat- und Rechtsirrtum | 39 | ||
A. Tat- und Rechtsfrage | 39 | ||
I. Unterscheidung nach teleologischen Gesichtspunkten und den Bedürfnissen des Einzelfalles | 40 | ||
II. Unterscheidung nach sozialen und rechtlichen Begriffen | 41 | ||
III. Unterscheidung nach singulären, empirischen Sätzen einerseits und generellen, regelnden Sätzen andererseits | 42 | ||
1. Erläuterung und Würdigung dieser Ansicht | 42 | ||
2. Diskussion eines möglichen Einwandes: Unterstellung eines sprachlichen Konsenses | 47 | ||
B. Folgerungen für die Unterscheidung zwischen Tat- und Rechtsirrtum | 48 | ||
I. Theoretische Unterscheidung | 48 | ||
II. Illustration der theoretischen Unterscheidung anhand eines Beispiels | 50 | ||
C. Existenz von Rechtsirrtümern offensichtlich unterschiedlicher Relevanz | 51 | ||
§ 4: Außerstrafrechtlicher und strafrechtlicher Irrtum (Irrtumsjudikatur des Reichsgerichts) | 52 | ||
A. Grundsätzliches zu Inhalt und Herkunft der reichsgerichtlichen Irrtumsunterscheidung | 52 | ||
I. Inhalt | 52 | ||
II. Herkunft | 53 | ||
1. Terminologie | 53 | ||
2. (Möglicher) ideengeschichtlicher Hintergrund | 53 | ||
a) Die Zurechnungslehre des Aristoteles | 53 | ||
b) Römisches Strafrecht | 54 | ||
c) Deutsches Strafrecht (Hinweise aus dem Mittelalter, der Rezeptionszeit, dem gemeinen Recht, der Aufklärung und der Partikulargesetzgebung) | 54 | ||
d) Fazit | 57 | ||
B. Die Unterscheidung des Reichsgerichts in der literarischen Bewertung | 58 | ||
I. Ablehnende Stellungnahmen | 58 | ||
II. Befürwortende Stellungnahmen | 59 | ||
C. Analyse der reichsgerichtlichen Unterscheidung anhand der Prämissen der ablehnenden Stellungnahmen | 60 | ||
I. Angebliche Undurchführbarkeit der Unterscheidung zwischen Tat- und Rechtsirrtum | 60 | ||
II. Angebliche Undurchführbarkeit der Unterscheidung zwischen außerstrafrechtlichem und strafrechtlichem Irrtum | 61 | ||
1. Herkömmliche Darstellung der Unterscheidung als „generelle”, vom Einzelfall unabhängige | 61 | ||
2. Einzelfallbezogene Analyse jener Differenzierung | 63 | ||
a) Amtsdelikte | 64 | ||
b) Rechtsirrtum über die Merkmale von Rechtfertigungsgründen | 65 | ||
c) Außerstrafrechtlicher Irrtum über die rechtliche Qualität der Vortat beim Begünstigenden | 66 | ||
d) Parteiverrat und Unterlassungsdelikte | 66 | ||
e) Fazit | 67 | ||
III. Die angebliche Unbeachtlichkeit des direkten Verbotsirrtums | 67 | ||
IV. Ergebnis: Lange Tradition der reichsgerichtlichen Unterscheidung | 69 | ||
§ 5: Tatbestandsirrtum und Verbotsirrtum sowie deren Verhältnis zu Bedeutungsirrtum und Subsumtionsirrtum | 70 | ||
A. Tatbestandsirrtum und Verbotsirrtum: Schuldtheorie und Irrtumsunterscheidung nach der Straftatsystematik | 70 | ||
B. Behandlung des direkten Verbotsirrtums | 71 | ||
C. Behandlung des Irrtums über einen einzelnen Tatumstand | 73 | ||
I. Teilweise vorhandene Erwartungen in den Nachkriegsjahren | 73 | ||
II. Die Etablierung von Bedeutungsirrtum und Subsumtionsirrtum in der Doktrin der Nachkriegsjahre | 75 | ||
III. (Zwangsläufige) Entwicklung der Judikatur | 77 | ||
1. Markante Fallgruppen (§§ 356, 184, 211, 302a) | 77 | ||
a) Kasuistik | 77 | ||
b) Folgerung: Irrelevanz der Irrtumsunterscheidung nach der Straftatsystematik | 78 | ||
2. Faktische Fortführung des traditionellen Unterscheidungskriteriums und dessen Inkompatibilität mit der Irrtumsdifferenzierung nach der Schuldtheorie (Beispiele) | 79 | ||
a) Der Irrtum über die Handlungspflicht bei den Unterlassungsdelikten | 79 | ||
b) Der Irrtum über die „Pflichtwidrigkeit” in § 356 | 81 | ||
c) Irrtumsjudikatur zu den Blankettstrafgesetzen | 83 | ||
d) Der Irrtum über Voraussetzungen und Grenzen eines Rechtfertigungsgrundes | 84 | ||
IV. Hauptströmungen auf der Basis der Schuldtheorie im Schrifttum | 88 | ||
1. Irrtumsunterscheidung unter Berücksichtigung von objektiver Bedeutung und Interpretation der übertretenen Strafvorschrift | 89 | ||
2. Die „Einzelwertung-Gesamtwertung-Lehre” und die Lehre vom Gegensatz zwischen dem „Objekt der Wertung und der Wertung des Objekts” | 90 | ||
3. Die Lehre von den gesamttatbewertenden Merkmalen | 92 | ||
4. Offenes Bekenntnis zur reichsgerichtlichen Unterscheidung in neuerer Zeit (Tiedemann, Haft, Herzberg, Kuhlen, Puppe) | 94 | ||
§ 6: Folgerungen aus §§ 4, 5 für den Fortgang der Studie | 98 | ||
A. Keine Problemverschiebung durch „neue” Irrtumslehren | 98 | ||
B. Die Irrtumslehre als Zurechnungsproblem | 98 | ||
I. Einzelfallbezogene Abwägung zwischen Rechtsgüterschutz und Schuldprinzip | 98 | ||
II. Entwicklung eines „offenen”, „zweckrational-funktionalen” Systems durch Problemdenken bei der Unterscheidung nach verschiedenen Rechtsirrtümern | 99 | ||
III. Entwicklung eines geschlossenen, zu „starren” Systems durch Hintanstellen der Sachprobleme bei der straftatsystematischen Irrtumsunterscheidung | 102 | ||
§ 7: Umkehrschluß, „Umgekehrter (außerstrafrechtlicher) Bedeutungsirrtum” und „Umgekehrter (strafrechtlicher) Subsumtionsirrtum” | 106 | ||
A. Struktur des „Umgekehrten Irrtums” | 106 | ||
B. „Umgekehrter (außerstrafrechtlicher) Bedeutungsirrtum” = Versuch?, „Umgekehrter (strafrechtlicher) Subsumtionsirrtum” = Wahndelikt? | 106 | ||
I. Scheinbar leichte Differenzierung zwischen diesen Irrtumskategorien | 106 | ||
II. Fragliche Berechtigung der skizzierten denkbaren Differenzierung | 108 | ||
Zweiter Abschnitt: Entwicklung der Diskussion und aktueller Meinungsstand zum Abgrenzungsproblem beim „Umgekehrten Rechtsirrtum” | 109 | ||
§ 1: Die Behandlung des Untauglichen Versuchs in vorreichsgerichtlicher Zeit | 109 | ||
A. Problem- und Systemdenken beim Versuch | 109 | ||
B. Dogmengeschichtliche Hinweise zur Behandlung des (Untauglichen) Versuchs | 110 | ||
I. Römisches Strafrecht | 110 | ||
II. Deutsches Strafrecht/Postglossatoren | 110 | ||
1. Mittelalter | 110 | ||
2. Postglossatoren und Rezeptionszeit | 111 | ||
a) Postglossatoren | 111 | ||
b) Art. 178 CCC | 113 | ||
3. Strafrechtswissenschaft des gemeinen Rechts und Aufklärung | 114 | ||
4. Entwicklung einer differenzierten Diskussion erst durch Feuerbachs Thesen | 114 | ||
C. Die (vermeintlich) dezidierte Stellungnahme Häberlins (1865) | 115 | ||
§ 2: Meinungsstand im Schrifttum zur Zeit des Reichsgerichts | 117 | ||
A. Gründe für die begrenzte Anzahl dezidierter Stellungnahmen zum speziellen Abgrenzungsproblem | 117 | ||
I. Prinzipielle Ablehnung der reichsgerichtlichen Irrtumsunterscheidung | 117 | ||
II. Der Widerstreit zwischen den verschiedenen Versuchstheorien | 117 | ||
III. Objektive Versuchstheorien verschiedener Spielarten | 119 | ||
1. Die ältere objektive Theorie | 119 | ||
2. Die jüngere objektive Theorie | 121 | ||
3. Die Lehre vom Mangel am Tatbestande | 122 | ||
4. Konsequenzen der objektiven Theorien für unser Abgrenzungsproblem | 124 | ||
a) Jüngere und ältere objektive Theorie | 124 | ||
b) Die Lehre vom Mangel am Tatbestande | 124 | ||
B. Dezidierte Stellungnahmen zum speziellen Irrtumsproblem | 125 | ||
I. Die Unterscheidung nach error facti und error iuris (Kriegsmann) | 125 | ||
II. Die Unterscheidung nach Deliktsmerkmalen und Deliktsfolgen (Fabian) | 127 | ||
§ 3: Die höchstrichterliche Judikatur (Reichsgericht, Bundesgerichtshof und Oberlandesgerichte) | 129 | ||
A. Subjektive Theorie als Ausgangspunkt | 129 | ||
B. Übersicht | 132 | ||
I. Zwei konträre Richtungen | 132 | ||
II. Zusammenhang zwischen Rechtsgüterschutz und Irrtumsproblematik | 132 | ||
C. Unterscheidung nach „Umgekehrtem (außerstrafrechtlichem) Bedeutungsirrtum” und „Umgekehrtem (strafrechtlichem) Subsumtionsirrtum” | 133 | ||
I. Einzelheiten der reichsgerichtlichen Judikatur | 135 | ||
1. RGSt 11, 72 ff. | 135 | ||
2. RG Rspr. Band 7, 248 f. | 135 | ||
3. RGSt 38, 423 ff. | 136 | ||
4. RGSt 42, 92 ff. | 136 | ||
5. RGSt 68, 45 ff. | 137 | ||
II. Einzelheiten der Nachkriegsjudikatur | 138 | ||
1. BGHSt 3, 248 ff. | 138 | ||
2. BGH NJW 1953, 994 f. | 139 | ||
3. BGH St 13, 235 ff. | 139 | ||
4. OLG Stuttgart, NJW 1962, 65 f. | 143 | ||
5. KG wistra 1982, 196 ff. | 144 | ||
6. BGHSt 15, 210 ff. | 145 | ||
7. BGHSt 33, 244 ff. | 146 | ||
D. Unterscheidung nach Tat- und Rechtsirrtum | 147 | ||
I. Einzelheiten der reichsgerichtlichen Judikatur | 148 | ||
1. RGSt 47, 151 ff. | 148 | ||
2. RGSt 64, 229 ff. | 150 | ||
3. RGSt 65, 165 ff. | 150 | ||
4. RGSt 72, 109 ff. | 151 | ||
II. Einzelheiten der Nachkriegsjudikatur | 152 | ||
1. BGHSt 1, 13 ff. und 14, 345 ff. | 152 | ||
2. BayObLG JZ 1981, 715 f. | 154 | ||
3. BGH JZ 1987, 522 f. | 157 | ||
E. Abschließende Gesamtschau: Die den divergierenden Entscheidungen zugrundeliegenden unterschiedlichen Wertungsgesichtspunkte | 158 | ||
II. Unterscheidung nach Tat- und Rechtsirrtum | 159 | ||
§ 4: Meinungsstand im Schrifttum seit der Nachkriegszeit | 161 | ||
A. Übersicht | 161 | ||
B. Unterscheidung nach „Umgekehrtem (außerstrafrechtlichem) Bedeutungsirrtum” und „Umgekehrtem (strafrechtlichem) Subsumtionsirrtum” | 162 | ||
I. Sachlicher Konsens | 162 | ||
II. Unterschiedliche Terminologien | 163 | ||
1. Irrtumsunterscheidung unter Berücksichtigung von Bedeutung und Interpretation der übertretenen Strafvorschrift („Umgekehrte Parallelwertung in der Laiensphäre”) | 163 | ||
2. Die Unterscheidung nach Einzelwertung und Gesamtwertung | 166 | ||
3. Unterscheidung nach Irrtümern über die Reichweite und das Vorfeld des Tatbestandes (Blei, Herzberg) | 166 | ||
4. Die Unterscheidung zwischen gegenstands- und begriffsbezogenem Irrtum | 168 | ||
III. Bemerkenswerte Aspekte dieser Literaturrichtung | 169 | ||
1. Mißverständnisse durch unterschiedliche Terminologien und Übersehen der maßgeblichen Wertungsaspekte einer jeden Irrtumsentscheidung | 169 | ||
2. Etikettierung des (außerstrafrechtlichen) Bedeutungsirrtums als Tatirrtum | 171 | ||
C. Unterscheidung nach Tat- und Rechtsirrtum | 172 | ||
I. Stellungnahmen zu einzelnen Entscheidungen seit Beginn der 60er Jahre (Weber, Bindokat, Traub, Demuth) | 172 | ||
II. Renaissance Kriegsmanns grundsätzlicher Konzeption seit Burkhardt | 174 | ||
1. Burkhardt | 175 | ||
2. Dencker, Schumann | 178 | ||
3. Lauhöfer | 178 | ||
4. Tischler | 179 | ||
D. Verbleibende (vermeintlich) besondere Kategorien der Abgrenzung | 180 | ||
I. Ansiedlung des Problems im objektiven Tatbestand des Versuches | 181 | ||
1. Kuhlen, Sax | 181 | ||
2. Schünemann | 183 | ||
II. Die Konzeption Heidingsfelders | 184 | ||
1. Darstellung | 184 | ||
2. Kritik | 186 | ||
III. Die Lehre von den Komplexbegriffen | 188 | ||
1. Herkunft und Grundlagen | 188 | ||
2. Unterscheidung beim „umgekehrten” Irrtum | 190 | ||
3. Kritik | 191 | ||
IV. Die Lehre von den Rechtspflichtmerkmalen | 193 | ||
1. Herkunft und Grundlagen | 193 | ||
2. Unterscheidung beim „umgekehrten” Irrtum | 195 | ||
3. Kritik | 195 | ||
E. Versuch des untauglichen Täters: Ein Sonderproblem? | 197 | ||
I. Vorrang der allgemeinen Normentheorie gegenüber Irrtumsfragen | 197 | ||
II. Kein Sonderproblem für die Rechtsprechung | 199 | ||
III. Argumente im Meinungsstreit der Literatur | 201 | ||
1. Zu vernachlässigende Argumente | 201 | ||
a) Strafwürdigkeitsaspekte | 201 | ||
b) Folgerungen aus § 23 III | 202 | ||
2. Entscheidende widerstreitende Argumente | 202 | ||
b) Gleichwertigkeit aller Tatbestandsmerkmale (Befürworter der Behandlung nach allgemeinen Regeln) | 204 | ||
c) Offene Fragen der widerstreitenden Argumente | 204 | ||
F. Zwischenergebnis | 206 | ||
Dritter Abschnitt: Diskussion der beiden widerstreitenden Grundpositionen und Entwicklung eines Lösungsvorschlags | 207 | ||
§ 1: Die Bedeutung potentieller Umkehrbeziehungen zwischen Tatbestandsirrtum und Versuchsvorsatz für unser Abgrenzungsproblem | 207 | ||
A. Zur Genese einer umfangreichen Diskussion über potentielle Umkehrbeziehungen | 207 | ||
I. Offensichtlich bestehende Unklarheiten über Bedeutung sowie logische und teleologische Inhalte dieser Umkehrbeziehung | 207 | ||
II. RGSt 42, 92 ff. als Diskussionsbasis | 210 | ||
III. Genese einer umfangreichen Diskussion erst seit den Beiträgen Spendels und Hardwigs (1957) | 211 | ||
B. Zulässigkeit des Umkehrschlusses nach den Regeln der formalen Logik (Unterscheidung zwischen notwendigen und hinreichenden Bedingungen) | 213 | ||
C. Anwendung der Regeln auf unsere Fälle | 213 | ||
I. Obersätze einer möglichen Konklusion | 213 | ||
II. Potentielle Konklusionen und deren (inhaltliches) Hauptproblem | 214 | ||
1. Mögliche Umkehrschlüsse | 214 | ||
2. Unterschied und Gemeinsamkeit zwischen Obersatz und Konklusion in den Fällen des Rechtsirrtums: Umkehrschluß oder Analogie? | 214 | ||
D. Leistungsfähigkeit der Logik bei der Behandlung juristischer Problemfälle | 216 | ||
E. Gründe und Inhalt der umfangreichen Diskussion | 219 | ||
I. (Fehl)interpretation des Reichsgerichts | 219 | ||
II. Betonung des voluntativen Vorsatzelementes beim Streit um die logische Gültigkeit eines Umkehrschlusses | 223 | ||
III. Betonung von nur teilweise entlastenden Tatbestands- und Verbotsirrtümern | 225 | ||
F. Zwischenergebnis | 226 | ||
§ 2: Diskussion der beiden widerstreitenden Grundpositionen zum „Umgekehrten Rechtsirrtum” auf der Grundlage allgemein anerkannter Aussagen zu Vorsatz und Unrechtsbewußtsein | 227 | ||
A. Unvereinbarkeit allgemeiner Aussagen der Vorsatzdogmatik mit der Vorsatzrelevanz des „Umgekehrten Rechtsirrtums” | 227 | ||
B. De facto vertretene Vorsatzbegriffe, herausgearbeitet anhand der Fälle des tatbestandsbezogenen Doppelirrtums | 229 | ||
I. Struktur dieser Fälle/Beispiele | 229 | ||
II. Unterschiedliche Beurteilung dieser Fälle und Folgerungen für die de facto vertretenen Vorsatzbegriffe | 229 | ||
1. Annahme eines Wahndelikts | 230 | ||
a) Bindokat, Lauhöfer | 230 | ||
b) Rudolphi | 230 | ||
aa) Alleinige Argumentation mit dem Vorsatzbegriff in den Fällen des „Umgekehrten Bedeutungsirrtums” | 230 | ||
bb) Blick auf das Unrechtsbewußtsein in den Fällen des tatbestandsbezogenen Doppelirrtums | 231 | ||
cc) Folgerungen für die Beachtlichkeit des Unrechtsbewußtseins bei der Behandlung unseres Abgrenzungsproblems | 232 | ||
2. Bejahung eines Versuches im Falle eines Bedeutungsirrtums | 232 | ||
3. Subsumtion unter das vollendete Delikt im Falle eines Bedeutungsirrtums | 233 | ||
III. Zusammenfassung | 235 | ||
C. Diskussion | 237 | ||
I. Unterschiedliches Vorsatzverständnis bei Vollendung und Versuch | 237 | ||
II. „Generelle Bedeutungskenntnis” als hinreichende Bedingung der subjektiven Tatseite? | 237 | ||
1. Problematik dieser Ansicht nur in den Fällen des „Umgekehrten Bedeutungsirrtums” und des tatbestandsbezogenen Doppelirrtums | 237 | ||
2. Fehlwertung und Parallelwertung | 239 | ||
3. Fehlwertung und Unrechtsbewußtsein | 241 | ||
a) Ausgangspunkt: (Potentielles) Unrechtsbewußtsein ist die (potentielle) Kenntnis des rechtlichen Verbotes | 241 | ||
b) Abstraktes versus konkretes Unrechtsbewußtsein | 241 | ||
aa) Mögliche Begründung des abstrakten Unrechtsbewußtseins | 241 | ||
bb) Unmöglichkeit der Begründung eines konkreten, tatbezogenen Unrechtsbewußtseins | 242 | ||
cc) Erforderlichkeit eines konkreten Unrechtsbewußtsein nach in der allgemeinen Irrtumslehre unbestrittener Ansicht | 243 | ||
4. Ergebnis: Faktische Geltung des versari in re illicita und Verstoß gegen das Schuldprinzip | 247 | ||
§ 3: Diskussion der Ergebnisse aus § 2 unter weiteren verfassungsrechtlichen Aspekten (Willkürverbot, Strafrechtlicher Gesetzesvorbehalt) | 250 | ||
A. Unterschiedliches Vorsatzverständnis bei Vollendung und Versuch und das Verbot widersprüchlicher, objektiv willkürlicher Auslegung | 250 | ||
B. „Umgekehrter Bedeutungsirrtum” und Art. 103 II GG | 252 | ||
I. Ausgangspunkt: Art. 103 II GG verbietet in den Fällen des „Umgekehrten Bedeutungsirrtums” eine Subsumtion unter den objektiven Tatbestand | 252 | ||
1. Verstoß gegen das von der h.M. anerkannte Analogieverbot | 253 | ||
2. Verstoß gegen die Parömie auch nach den Kritikern und Gegnern des Analogieverbotes | 254 | ||
a) Wesentliche Thesen der Kritik | 254 | ||
b) Konsens zwischen Kritik und h.M. bei der Behandlung unserer speziellen Fälle | 256 | ||
c) Zur allgemeinen Übereinstimmung zwischen h.M. und Kritik | 257 | ||
II. Berufung auf Art. 103 II GG bei der Subsumtion des “Umgekehrten Bedeutungsirrtums” unter den subjektiven Tatbestand | 259 | ||
1. Vertreter der Unterscheidung nach Tat- und Rechtsirrtum | 259 | ||
2. Vertreter der Unterscheidung nach „Umgekehrtem Bedeutungsirrtum” und „Umgekehrtem Subsumtionsirrtum” | 260 | ||
III. Potentielle Begründungen zur Vereinbarkeit der Vorsatzrelevanz des „Umgekehrten Bedeutungsirrtums” mit dem strafrechtlichen Gesetzesvorbehalt | 262 | ||
1. Art. 103 II GG gilt nicht für die subjektive Tatseite | 262 | ||
a) Potentielle Argumentation: Zur Zuschreibung vorsätzlichen Verhaltens genügt die Kenntnis des der Strafnorm vorgelagerten, allgemeinen Verhaltenstypus bzw. der Norm i. S. Bindings | 262 | ||
b) Einwand: Allgemein anerkannte Geltungsgründe des strafrechtlichen | 265 | ||
2. Art. 103 II gilt nicht in vollem Umfang für die subjektive Tatseite | 268 | ||
a) Potentielle Begründung: Bei Prüfung der subjektiven Tatseite gilt der formelle Strafgesetzbegriff | 268 | ||
b) Einwände | 270 | ||
aa) Konfusion der unterschiedlichen Strafgesetzbegriffe in § 1 und § 2 III | 270 | ||
bb) Erforderliche Ergänzung des formellen Strafgesetzbegriffs durch den öffentlichrechtlichen Gesetzesvorbehalt | 274 | ||
IV. Folgerungen aus den Begründungsversuchen | 276 | ||
1. Die Vorsatzrelevanz des „Umgekehrten Bedeutungsirrtums” verstößt gegen Art. 103 II GG | 276 | ||
2. Die Vorsatzrelevanz des „Umgekehrten Bedeutungsirrtums” als Beispiel für das programmatische Bekenntnis zum Gesetzlickeitsprinzip einerseits und seine Mißachtung in casu andererseits | 276 | ||
3. Die Vorsatzrelevanz des „Umgekehrten Bedeutungsirrtums” verkennt die rechtsstaatlich gebotene Fragestellung bei unbestimmten Rechtsbegriffen und schwierigen Auslegungsproblemen | 277 | ||
C. Konsequenzen für die verfassungskonforme Auslegung des Vorsatzbegriffs in §§ 15, 16, 22 | 278 | ||
§ 4: Zusammenfassung und Schlußbetrachtung – Zugleich Anmerkungen zur “Exklusivität” unseres Lösungsvorschlags | 282 | ||
A. Schlußbetrachtung | 282 | ||
B. Zusammenfassung der Ergebnisse | 283 | ||
Schrifttumsverzeichnis | 287 |