Menu Expand

Wendemarken in der deutschen Verfassungsgeschichte

Cite BOOK

Style

(1993). Wendemarken in der deutschen Verfassungsgeschichte. Tagung der Vereinigung für Verfassungsgeschichte in Hofgeismar vom 11.3.–13.3.1991. Red.: Reinhard Mußgnug. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-47778-4
. Wendemarken in der deutschen Verfassungsgeschichte: Tagung der Vereinigung für Verfassungsgeschichte in Hofgeismar vom 11.3.–13.3.1991. Red.: Reinhard Mußgnug. Duncker & Humblot, 1993. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-47778-4
(1993): Wendemarken in der deutschen Verfassungsgeschichte: Tagung der Vereinigung für Verfassungsgeschichte in Hofgeismar vom 11.3.–13.3.1991. Red.: Reinhard Mußgnug, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-47778-4

Format

Wendemarken in der deutschen Verfassungsgeschichte

Tagung der Vereinigung für Verfassungsgeschichte in Hofgeismar vom 11.3.–13.3.1991. Red.: Reinhard Mußgnug

Der Staat. Beihefte, Vol. 10

(1993)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Spätestens seit Goethes Kommentar zur Kanonade von Valmy »Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus« gehört die »historische Wendemarke« zu den Standard-Metaphern der Geschichtsschreibung. In der Verfassungsgeschichte erfreut sie sich besonderer Beliebtheit. Weil nicht nur jede neue Verfassungs-Urkunde, sondern schon jede auch nur ein wenig über das Kosmetische hinausgreifende Änderung bestehender Verfassungen vorgibt, eine neue Zeit einzuläuten, scheinen die Wendemarken bei ihr besonders dicht gesät zu sein. Die Vereinigung für Verfassungsgeschichte hat bei ihrer Jahrestagung 1991 untersucht ob das zutrifft. Dabei interessierte sie weniger, wo die Wendemarken der deutschen Verfassungsgeschichte festzumachen sind. Im Vordergrund stand die Frage, ob dem Prozeß des Entstehens und Vergehens von Herrschaftsordnungen und Verfassungssystemen gerecht werden kann, wer in ihm nach scharfen Zäsuren sucht.

Dieser Frage gehen die Referate jeweils für ihre Zeit nach. Sie knüpfen an bei der Verfestigung der mittelalterlichen Reichsverfassung (Paul-Joachim Heinig), beim Westfälischen Frieden (Georg Schmidt), beim Wandel des politischen Denkens im ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert (Thomas Würtenberger), beim Übergang von der ständischen zur staatlichen Verwaltung zur gleichen Zeit (Hans-Peter Ullmann) und bei dem Ringen um den Übergang vom monarchischen zum parlamentarischen Regierungssystem und zum Prinzip der Volkssouveränität (Hans Boldt). Dem »Wendemarken-Denken« begegnen die Referate dabei durchweg mit Skepsis, die sie eindringlich begründen. Weit mehr als abrupte Wenden beobachten die Referenten allmählich einsetzende Wandlungsprozesse, die in aller Regel zunächst fernab vom Verfassungsrecht beginnen, aber allmählich und immer unaufhaltsamer an ihrem Kulminationspunkt eine neue Verfassungsordnung erzwingen. Neue Verfassungen bewirken bei Lichte besehen keine verfassungsrechtlichen Wenden. Sie nehmen nur zu Protokoll, daß sich die Verfassungswirklichkeit einmal mehr so sehr gewandelt hat, daß sich das Verfassungsrecht ihr hat anpassen müssen. Die Diskussionsbeiträge bereichern diesen Befund mit einer Fülle zusätzlicher Belege. Der Tagungsband zeichnet so ein lebendiges Bild von dem, was den Prozeß des verfassungsgeschichtlichen Wandels anstößt und vorantreibt. »Historia non facit saltus« lautet das Ergebnis zu dem die Referate und die Diskussions-Beiträge übereinstimmend kommen. Mit ihm und seiner intensiven Begründung trägt der Band nachhaltig zur allgemeinen Theorie der Verfassungsgeschichte bei.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Paul-Joachim Heinig: Die Vollendung der mittelalterlichen Reichsverfassung 7
Aussprache 32
Georg Schmidt: Der Westfälische Frieden – eine neue Ordnung für das Alte Reich? 45
Aussprache 73
Thomas Würtenberger: Staatsverfassung an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert 85
Aussprache 109
Hans-Peter Ullmann: Staatsverwaltung an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert 123
Aussprache 139
Hans Boldt: Von der konstitutionellen Monarchie zur parlamentarischen Demokratie 151
Aussprache 173
Zusammenfassende Aussprache (Leitung: Peter Moraw) 187
Verzeichnis der Redner 201
Satzung der Vereinigung für Verfassungsgeschichte 202
Verzeichnis der Mitglieder 205