Die Geltung des nemo-tenetur-Grundsatzes zugunsten von Unternehmen
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Die Geltung des nemo-tenetur-Grundsatzes zugunsten von Unternehmen
Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 168
(2005)
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Die »Strafrechtlichen Abhandlungen - Neue Folge« wurden 1957 von Eberhard Schmidhäuser in Zusammenarbeit mit den deutschen Strafrechtslehrern in der Nachfolge der von Hans Bennecke begründeten »Strafrechtlichen Abhandlungen« (1896 bis 1942) eröffnet. Ihr Ziel ist es, wie das ihrer Vorgängerin, hervorragenden Arbeiten des strafrechtswissenschaftlichen Nachwuchses eine angemessene Veröffentlichung zu sichern. Aufgenommen werden ausgezeichnete Dissertationen und Habilitationen zum Strafrecht und Strafprozessrecht sowie zur Straftheorie. 1986 wurde Friedrich-Christian Schroeder (Regensburg) zum Herausgeber bestellt, 2007 trat Andreas Hoyer (Kiel) als weiterer Herausgeber an die Stelle des verstorbenen Eberhard Schmidhäuser. Die Aufnahme in die Reihe erfolgt auf Vorschlag eines Strafrechtslehrers.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einführung | 19 | ||
A. Die Geltung des Grundsatzes nemo tenetur se ipsum accusare zugunsten von Unternehmen - Ziel der Untersuchung | 19 | ||
B. Gang der Untersuchung | 20 | ||
C. Der Schutzgehalt des nemo tenetur-Grundsatzes nach traditionellem Verständnis als Ausgangspunkt für die vorliegende Untersuchung | 21 | ||
D. Begriffsbestimmung | 24 | ||
I. Unternehmen und Betrieb | 24 | ||
II. Unternehmen und Unternehmensträger | 25 | ||
Erster Teil: Gefahren strafrechtlicher Selbstbelastung für Unternehmen | 27 | ||
A. Sanktionen gegen Unternehmen nach bisher geltendem nationalen Recht | 27 | ||
I. Der Begriff der Sanktion | 27 | ||
II. Die Verbandsgeldbuße nach § 30 OWiG | 28 | ||
1. Zweck der Verbandsgeldbuße | 29 | ||
2. Sanktionsfähige Normadressaten | 30 | ||
3. HaftungsVoraussetzungen | 31 | ||
a) Täterkreis der Anlasstat | 31 | ||
b) Voraussetzungen der Anknüpfungstat | 32 | ||
aa) Verletzung betriebsbezogener Pflichten | 32 | ||
bb) Tatsächlich eingetretene oder angestrebte Bereicherung des Verbands | 34 | ||
cc) Verwirklichung der Anlasstat „als" Organ, Vertreter oder sonstige Leitungsperson | 34 | ||
4. Probleme hinsichtlich der dogmatischen Begründbarkeit der Verbandsgeldbuße | 36 | ||
5. Verfahren | 38 | ||
III. Verfall gegen Unternehmensträger, § 73 III StGB, § 29 a II OWiG | 40 | ||
1. Voraussetzungen und Gegenstand des Verfalls | 40 | ||
2. Selbständige Anordnung gegen den Unternehmensträger, § 76 a StGB, § 29 a IV OWiG | 42 | ||
3. Verhältnis zur Verbandsgeldbuße, § 30 V OWiG | 42 | ||
IV. Einziehung gegen Personenverbände, § 75 StGB, § 29 OWiG | 43 | ||
V. Mehrerlösabschöpfung, §§ 8,10 II WiStG 1954 | 44 | ||
VI. Die Gefährdungssituation des Unternehmens | 44 | ||
B. Selbstbelastungsgefahren für Unternehmen durch verwaltungsrechtliche Mitwirkungspflichten | 44 | ||
I. Einfuhrung | 44 | ||
II. Mitwirkungspflichten am Beispiel des Immissionsschutzrechtes | 46 | ||
1. Mitwirkungspflichten im Rahmen von Eröffnungskontrollen | 46 | ||
2. Behördliche Überwachung und Eigenüberwachung | 48 | ||
3. Mitwirkungspflichten im Rahmen behördlicher Überwachung | 49 | ||
a) Die Überwachungsinstrumente des § 52 BImSchG | 49 | ||
b) Mitteilungspflichten zur Betriebsorganisation, § 52 a BImSchG | 50 | ||
4. Mitwirkungspflichten im Rahmen betrieblicher Eigenüberwachung | 52 | ||
a) Messungen von Emissionen und Immissionen, §§ 26, 28 und 29 BImSchG | 52 | ||
b) Emissionserklärung, § 27 BImSchG | 54 | ||
c) Sicherheitstechnische Prüfungen, § 29 a BImSchG | 55 | ||
d) Mitwirkungspflichten der Störfall-Verordnung | 56 | ||
III. Die Gefährdungssituation des Unternehmens | 57 | ||
C. Selbstbelastungsgefahren für Unternehmen durch zivilrechtliche Mitwirkungspflichten | 58 | ||
I. Mitwirkung der Parteien im Zivilprozess | 58 | ||
II. Materiell-rechtliche Informationspflichten | 59 | ||
III. Erzwingbare Mitwirkungspflichten in der Zwangsvollstreckung | 60 | ||
IV Fazit | 61 | ||
D. Unternehmenssanktionen und Mitwirkungspflichten im europäischen Kartellordnungswidrigkeitenrecht | 61 | ||
I. Unternehmensgeldbußen bei Verstößen gegen materielles EG-Kartellrecht | 62 | ||
1. Sanktionsadressaten | 63 | ||
2. Handlungs-und Schuldfähigkeit | 64 | ||
II. Ermittlungsbefugnisse der Kommission und Mitwirkungspflichten für das betroffene Unternehmen | 66 | ||
1. Auskunftsverlangen nach Art. 11 VO 17/62 | 66 | ||
a) Einfaches Auskunftsverlangen (Art. 11 Abs. 1 VO 17/62) | 67 | ||
b) Förmliche Auskunftsentscheidung (Art. 11 Abs. 5 VO 17/62) | 67 | ||
c) Vorlage von Unterlagen | 68 | ||
2. Nachprüfungsbefugnisse gemäß Art. 14 VO 17/62 | 68 | ||
a) Einfaches Nachprüfungsverlangen und förmliche Nachprüfungsentscheidung | 69 | ||
b) Umfang der Priifungsbefugnisse | 69 | ||
III. Die Gefährdungssituation des Unternehmens | 70 | ||
E. Mögliche Unternehmensstrafen de lege ferenda | 71 | ||
I. Internationale und europäische Tendenzen | 71 | ||
II. Zur kriminalpolitischen Notwendigkeit von Unternehmensstrafen | 73 | ||
1. Aufklärungs-und Beweisschwierigkeiten | 73 | ||
2. Probleme der Erfolgszurechnung innerhalb der von Arbeitsteilung geprägten Unternehmensorganisation | 74 | ||
3. Begrenzte Wirksamkeit und Angemessenheit von Individualsanktionen | 78 | ||
4. Unternehmenskriminalstrafen trotz bereits bestehender Unternehmenssanktionen (insbesondere der Unternehmensgeldbußen nach § 30 OWiG)? | 81 | ||
III. Zur dogmatischen Begründbarkeit von Kriminalsanktionen gegen Unternehmen | 83 | ||
1. Das Problem der Handlungsfähigkeit von Unternehmen | 84 | ||
2. Das Problem der Schuldfähigkeit von Unternehmen | 84 | ||
3. Die verschiedenen Verantwortlichkeitsmodelle | 85 | ||
a) Maßnahmemodelle | 85 | ||
aa) Präventionsnotstand und Veranlassungsprinzip | 86 | ||
bb) Unternehmenssanktionen als rein spezial-präventive Maßnahmen | 88 | ||
b) Zurechnungsmodelle | 90 | ||
aa) Zur Begründung der Handlungsfähigkeit mittels Zurechnung | 90 | ||
bb) Zur Begründung der Schuldfähigkeit mittels Zurechnung | 92 | ||
cc) Fazit | 94 | ||
c) Modelle einer originären Verbandsverantwortlichkeit | 95 | ||
4. Konkurrierende oder subsidiäre Unternehmensverantwortlichkeit | 99 | ||
5. Das Problem der Straffähigkeit von Unternehmen | 101 | ||
6. Fazit | 102 | ||
IV. Die Gefährdungssituation des Unternehmens | 103 | ||
F. Zusammenfassung | 104 | ||
Zweiter Teil: Geltung des nemo tenetur-Grundsatzes für Unternehmen | 105 | ||
A. Art. 14 III lit. g IPbpR | 105 | ||
B. Gewährleistung von Selbstbelastungsschutz für Unternehmen durch die EMRK | 106 | ||
I. Die Garantie des nemo tenetur-Grundsatzes durch die EMRK | 106 | ||
II. Geltung für juristische Personen und Personenvereinigungen | 107 | ||
III. Konsequenzen für die nationale Rechtsordnung | 108 | ||
C. Schutz vor strafrechtlicher Selbstbelastung im europäischen Kartellordnungswidrigkeitenrecht | 110 | ||
I. Die Bewältigung der Selbstbelastungsproblematik durch den Europäischen Gerichtshof beziehungsweise durch das Gericht erster Instanz | 110 | ||
1. Keine Anerkennung des nemo tenetur-Prinzips zugunsten von Unternehmen als allgemeinen Grundsatz des Gemeinschaftsrechts | 111 | ||
2. Lösung über den Grundsatz der „Wahrung der Rechte der Verteidigung" | 111 | ||
II. Kritik der Literatur | 112 | ||
D. Gewährleistung von Selbstbelastungsschutz für Unternehmen durch das Grundgesetz | 115 | ||
I. Die Anwendung von Grundrechten auf juristische Personen nach Art. 19 III GG | 115 | ||
1. Juristische Person im Sinne des Art. 19 III GG | 116 | ||
a) Inländische juristische Personen des Privatrechts | 116 | ||
b) Juristische Personen des öffentlichen Rechts | 117 | ||
2. Anwendung der Grundrechte „dem Wesen nach" | 117 | ||
3. Zwischenergebnis | 119 | ||
II. Naturalistische nemo tenetur-Konzeptionen | 119 | ||
1. Der Gedanke der Unzumutbarkeit von strafrechtlicher Selbstbelastung als Grundlage des nemo tenetur-Prinzips | 120 | ||
2. Verfassungsrechtliche Verortung des nemo tenetur-Prinzips auf der Basis des Unzumutbarkeitsgedankens | 121 | ||
a) Menschenwürde, Art. 1 I GG | 122 | ||
aa) Mitwirkungszwang als Verletzung der Objektformel | 122 | ||
bb) Schutz vor strafrechtlichem Mitwirkungszwang aufgrund des „Gebots der intrapersonalen Orientierung des Rechts" | 123 | ||
b) Allgemeines Persönlichkeitsrecht, Art. 2 I,1 I GG | 123 | ||
aa) Der nemo tenetur-Satz als besonderes Persönlichkeitsrecht | 125 | ||
bb) Der nemo tenetur-Grundsatz als Bestandteil des Schuldprinzips | 126 | ||
c) Das nemo tenetur-Verständnis der Rechtsprechung | 129 | ||
d) Zwischenergebnis | 132 | ||
3. Anwendbarkeit des nemo tenetur-Prinzips zugunsten von Unternehmen auf Grundlage der naturalistischen Konzeptionen | 132 | ||
a) Vorhandensein eines eigenen Selbstschutzinteresses von Unternehmen | 133 | ||
b) Mangelnde Erfahrbarkeit der unzumutbaren Konfliktlage durch juristische Personen | 134 | ||
c) Nemo tenetur-Schutz des Unternehmens aufgrund einer unzumutbaren Zwangslage in Person der Organe? | 137 | ||
d) Selbstbelastungsschutz für Unternehmen aufgrund der Anerkennung einer eigenen Strafrechtspersönlichkeit von Verbänden durch die Statuierung von Verbandsstrafen? | 139 | ||
aa) Begründung der (teilweisen) Geltung des nemo tenetur-Grundsatzes für Verbände durch Schlüter und Drope | 139 | ||
bb) Kritik und Stellungnahme | 142 | ||
e) Fazit: Keine Übertragbarkeit der naturalistischen Schutzidee des nemo tenetur-Grundsatzes auf juristische Personen | 147 | ||
4. Tragfähigkeit der naturalistischen nemo tenetur-Konzeptionen | 147 | ||
a) Ungeeignetheit des Unzumutbarkeitsgedankens zur Erklärung des nemo tenetur-Prinzips | 147 | ||
b) Kritik an der würderechtlichen Ableitung des nemo tenetur-Prinzips | 151 | ||
c) Selbsterhaltungsinteresse und Folgenverantwortung | 154 | ||
d) Fazit: Keine Begriindbarkeit des nemo tenetur-Grundsatzes auf Basis der naturalistischen Konzeptionen | 161 | ||
5. Zusammenfassung | 161 | ||
III. Persönlichkeitsrechtliche nemo tenetur-Konzeptionen auf nicht-naturalistischer Grundlage | 162 | ||
1. Der nemo tenetur-Satz als Bestandteil des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung | 162 | ||
2. Der nemo tenetur-Grundsatz als Teilausprägung des persönlichen Ehrschutzes | 165 | ||
IV. Das nemo tenetur-Prinzip als Verfahrensgrundrecht | 167 | ||
1. Der historische Hintergrund des nemo tenetur-Grundsatzes | 168 | ||
a) Die Wurzeln des nemo tenetur-Grundsatzes im englischen Strafverfahren | 168 | ||
b) Die Etablierung des nemo tenetur-Grundsatzes im deutschen reformierten Strafprozess | 176 | ||
c) Fazit | 180 | ||
2. Die Ratio des nemo tenetur-Prinzips: Schutz der materiellen Verteidigungsfreiheit und Sicherung von Einflussnahme auf das Verfahren | 181 | ||
3. Die verfassungsrechtliche Verankerung des nemo tenetur-Grundsatzes | 187 | ||
a) Menschenwürde (Art. 1 I GG) | 187 | ||
b) Der Anspruch auf rechtliches Gehör (Art. 103 I GG) | 188 | ||
c) Rechtsstaatsprinzip (in Verbindung mit Art. 2 I GG) | 193 | ||
aa) Der nemo tenetur-Grundsatz als Bestandteil des Rechtsstaatsprinzips | 193 | ||
bb) Insbesondere: Der nemo tenetur-Grundsatz als Bestandteil des Anspruchs auf ein faires Verfahren | 197 | ||
cc) Subjektives Recht und objektiver Rechtsgrundsatz | 201 | ||
4. Einschränkungsmöglichkeiten | 203 | ||
5. Sachlicher Anwendungsbereich des nemo tenetur-Grundsatzes | 204 | ||
a) Beschränkung des Schutzbereiches auf verbale Mitwirkungsakte | 205 | ||
b) Konsequenzen für die herkömmliche Unterscheidung zwischen verbotener aktiver Mitwirkungsverpflichtung und zulässigem passiven Duldungszwang | 208 | ||
c) Beschränkung auf zwangsweise Selbstbelastungen | 208 | ||
d) Ausstrahlungswirkung in außerstrafrechtlichen Verfahren | 211 | ||
6. Zwischenergebnis | 214 | ||
7. Anwendbarkeit des nemo tenetur-Prinzips zugunsten von Unternehmen auf Grundlage der prozessgrundrechtlichen Ableitung | 214 | ||
a) Prüfungsmaßstab: Verwirklichung des spezifischen Schutzzwecks des nemo tenetur-Grundsatzes im Hinblick auf Unternehmen | 214 | ||
b) Zur Aussagekraft der historischen Entwicklung des nemo tenetur-Grundsatzes im Hinblick auf seine Geltung zugunsten von Unternehmen | 215 | ||
c) Der Anwendbarkeit auf Unternehmen entgegenstehender Menschenwürdegehalt? | 216 | ||
d) Realisierbarkeit des spezifischen Schutzzwecks gegenüber Unternehmen | 217 | ||
e) Einschränkbarkeit bei Anwendung des nemo tenetur-Satzes zugunsten von Unternehmen? | 226 | ||
f) Geltung des nemo tenetur-Grundsatzes im Verfahren zur Verhängung einer Verbandsgeldbuße nach § 30 OWiG sowie bei Verfall und Einziehung | 227 | ||
g) Geltung des nemo tenetur-Grundsatzes zugunsten von rein öffentlichrechtlichen und gemischt-wirtschaftlichen Unternehmen | 229 | ||
h) Zur Geltung des nemo tenetur-Prinzips für Unternehmen bei rein spezialpräventiver Sanktionierung nach den Maßnahmemodellen | 230 | ||
V. Zusammenfassung | 231 | ||
Dritter Teil: Die Ausgestaltung des nemo tenetur-Schutzes von Unternehmen in den einzelnen Verfahrensordnungen | 233 | ||
A. Gewährleistung des nemo tenetur-Prinzips für Unternehmen in einem künftigen Unternehmensstrafverfahren und im Verbandsbußgeldverfahren nach §30 OWiG | 233 | ||
I. Die Verfahrensrolle der im Unternehmensstrafverfahren Beteiligten | 233 | ||
1. Der Beschuldigtenstatus des Unternehmens | 233 | ||
2. Die Verfahrensstellung der gesetzlichen Unternehmensvertreter | 235 | ||
a) Vertretung des Unternehmens im strafrechtlichen Verfahren | 235 | ||
b) Die Verfahrensstellung der gesetzlichen Unternehmensvertreter | 237 | ||
3. Die Verfahrensrolle der sonstigen Unternehmensangehörigen | 239 | ||
II. Einzelfragen im Zusammenhang mit der Wahrnehmung der Einlassungsfreiheit durch die gesetzlichen Vertreter | 241 | ||
1. Ausübung des Schweigerechts | 241 | ||
2. Entscheidungsfindung innerhalb des Unternehmens im Hinblick auf die Wahl der Verteidigungsstrategie | 241 | ||
3. Belehrung über das Schweigerecht | 242 | ||
a) Geltung der Belehrungsvorschriften zugunsten des Verbandes | 242 | ||
b) Adressaten der Belehrung | 243 | ||
c) Klärung der Vertreterstellung durch die Strafverfolgungsorgane | 245 | ||
4. Zusammentreffen der Einlassungsfreiheit des Unternehmens mit der individuellen Aussagefreiheit der gesetzlichen Vertreter | 245 | ||
a) Kenntnis beziehungsweise bestehender Verdacht von der Individualtat des Organwalters | 246 | ||
aa) Lösungsmöglichkeiten über einen Ausschluss des Organwalters von der Vertretung des Verbandes | 246 | ||
bb) Verbleibende Interessengegensätze | 247 | ||
b) Fehlender Verdacht von der Individualtat des Organwalters | 248 | ||
aa) Gleichlaufende Interessen von Organwalter und Verband | 249 | ||
(1) Aussageverweigerung dient den Verteidigungsinteressen von Organwalter und Verband | 249 | ||
(2) Einlassung dient den Verteidigungsinteressen von Organwalter und Verband | 250 | ||
bb) Gegenläufige Interessen von Organwalter und Verband | 250 | ||
(1) Aussageverweigerung des Organwalters schadet dem Verband | 250 | ||
(2) Einlassung des Organwalters schadet dem Verband | 252 | ||
c) Besonderheiten bei Absprachen | 253 | ||
5. Sicherung der korporativen Selbstbelastungsfreiheit in Verfahren, die nicht gegen das Unternehmen gerichtet sind | 256 | ||
6. Schutz der Aussagefreiheit des Unternehmens bei Trennung von Individualund Unternehmensstrafverfahren | 258 | ||
a) Die Diskussion zum Mitbeschuldigtenbegriff im Individualstrafverfahrensrecht | 258 | ||
b) Übertragung auf das Verbandsstrafverfahren | 260 | ||
III. Berücksichtigung der Selbstbelastungsfreiheit des Unternehmens im Rahmen von Vernehmungen sonstiger Verbandsangehöriger als Zeugen? | 262 | ||
1. Zeugnis- und Auskunftsverweigerungsrechte aufgrund persönlicher Betroffenheit | 262 | ||
a) Das Zeugnisverweigerungsrecht gemäß § 52 StPO | 262 | ||
b) Das Auskunftsverweigerungsrecht nach § 55 StPO | 264 | ||
2. Zeugnis- und Auskunftsverweigerungsrechte aufgrund der Betroffenheit von Verbandsinteressen | 264 | ||
a) Das Zeugnisverweigerungsrecht von Berufsgeheimnisträgern, §§ 53, 53 a StPO | 265 | ||
b) Gewährung eines Zeugnis- oder Auskunftsverweigerungsrechtes aufgrund der Gefahr der Belastung des Unternehmens? | 267 | ||
aa) Zeugnisverweigerungsrecht in Anlehnung an § 52 StPO aufgrund des Näheverhältnisses zwischen beschuldigtem Verband und Verbandsmitglied? | 268 | ||
bb) Auskunftsverweigerungsrecht in Anlehnung an § 55 I 2. Alt. StPO aufgrund des Näheverhältnisses zwischen Verband und Verbandsmitglied in drittgerichteten Verfahren? | 270 | ||
IV. Sonstige Mitwirkungsverpflichtungen | 271 | ||
1. Verpflichtung zur Herausgabe von Gegenständen, § 95 I StPO | 271 | ||
2. Umfang der Herausgabeverpflichtung | 272 | ||
3. Durchsetzbarkeit der Herausgabeverpflichtung | 274 | ||
4. Verhältnis zu Durchsuchung und Beschlagnahme | 274 | ||
V. Zusammenfassung | 275 | ||
B. Gewährleistung des nemo tenetur-Prinzips für Unternehmen in verwaltungsrechtlichen Verfahren | 276 | ||
I. Auswirkungen des nemo tenetur-Prinzips in verwaltungsrechtlichen Verfahren | 276 | ||
II. Selbstbelastungsschutz im Zusammenhang mit bestehenden Auskunftspflichten | 277 | ||
1. Normierte Auskunftsverweigerungsrechte | 277 | ||
a) Unternehmen als originäre Inhaber einfach-gesetzlicher Auskunftsverweigerungsrechte | 278 | ||
b) Sachliche Reichweite | 280 | ||
2. Sicherstellung von Selbstbelastungsschutz bei Auskunftspflichten ohne normierte Auskunftsverweigerungsrechte | 281 | ||
a) Begründung eines Auskunftsverweigerungsrechtes im Wege einer Gesamtanalogie? | 282 | ||
b) Verwertungsverbote im Straf- beziehungsweise Bußgeldverfahren | 283 | ||
III. Selbstbelastungsschutz im Zusammenhang mit Pflichten zur Vorlage von Unterlagen | 285 | ||
IV. Selbstbelastungsschutz im Zusammenhang mit Mitwirkungspflichten im Rahmen betrieblicher Eigenüberwachung | 287 | ||
1. Pflichten zu Eigenmessungen und zur Vorlage der Ergebnisse an die Behörde | 288 | ||
a) Fehlende einfach-gesetzliche Regelungen | 289 | ||
b) Notwendigkeit eines verfassungsunmittelbaren Beweisverwertungsverbotes? | 289 | ||
2. Meldepflichten bei gefahrträchtigen Ereignissen | 292 | ||
3. Mitteilungspflichten nach § 52 a BImSchG | 294 | ||
V. Zusammenfassung | 295 | ||
C. Gewährleistung des nemo tenetur-Prinzips für Unternehmen in zivilrechtlichen Verfahren | 296 | ||
I. Auswirkungen des nemo tenetur-Prinzips in zivilrechtlichen Verfahren | 296 | ||
II. Selbstbelastungsschutz im Hinblick auf Mitwirkungspflichten des Zwangsvollstreckungsrechts | 296 | ||
1. Das Verwendungsverbot nach § 97 I 3 InsO | 297 | ||
a) Inhaltliche Reichweite | 297 | ||
aa) Das Verwendungsverbot des § 97 I 3 InsO als Beweisverwertungsverbot mit gesetzlich normierter Femwirkung | 297 | ||
bb) Keine Erstreckung des Verwendungsverbotes auf sonstige nonverbale Mitwirkungsverpflichtungen | 298 | ||
b) Persönliche Reichweite | 300 | ||
2. Weitere Mitwirkungspflichten im Zwangsvollstreckungsrecht | 302 | ||
III. Selbstbelastungsschutz im Zusammenhang mit materiell-rechtlichen Informationspflichten | 303 | ||
IV. Zusammenfassung | 304 | ||
Zusammenfassung und abschließende Bewertung | 306 | ||
Literaturverzeichnis | 313 | ||
Sachwortverzeichnis | 355 |