Menu Expand

Sozialgeschichte städtischer Gesundheitsverhältnisse während der Urbanisierung

Cite BOOK

Style

Vögele, J. (2001). Sozialgeschichte städtischer Gesundheitsverhältnisse während der Urbanisierung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50611-8
Vögele, Jörg. Sozialgeschichte städtischer Gesundheitsverhältnisse während der Urbanisierung. Duncker & Humblot, 2001. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50611-8
Vögele, J (2001): Sozialgeschichte städtischer Gesundheitsverhältnisse während der Urbanisierung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50611-8

Format

Sozialgeschichte städtischer Gesundheitsverhältnisse während der Urbanisierung

Vögele, Jörg

Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vol. 69

(2001)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Die Lebenserwartung hat sich in Westeuropa in den letzten 200 Jahren mehr als verdoppelt und beläuft sich inzwischen auf nahezu 80 Jahre. Die Ursachen dieses bemerkenswerten Wandels, den der Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaft des Jahres 1993, der Historiker R. Fogel, als eines der größten Ereignisse der Menschheitsgeschichte bezeichnet, liegen nach wie vor im Dunkeln.

Jörg Vögele analysiert in der vorliegenden Arbeit erstmals für Deutschland systematisch die Mechanismen dieses Wandels und weist auf die entscheidende Rolle von Industrialisierung und Urbanisierung hin. Insbesondere den Großstädten kam dabei eine zentrale Rolle zu. Galten sie traditionell als extrem ungesunde Orte, als »Todesfallen«, so entwickelten sie sich während des Kaiserreiches zu Vorreitern der modernen Gesundheitsverhältnisse. Am Beispiel der zehn größten deutschen Städte diskutiert der Autor soziale, geschlechtsspezifische und altersspezifische Ungleichheit vor Krankheit und Tod und evaluiert die Wirkungen steigenden Lebensstandards, verbesserter städtischer Umwelt-, Arbeits- und Lebensbedingungen sowie der medizinischen und sozialen Versorgung auf die Entwicklung von Sterblichkeit und Lebenserwartung unterschiedlicher Risikogruppen. Als wichtiges Fazit läßt sich festhalten: Wirtschaftliche und soziale Faktoren wie etwa Wohnverhältnisse oder sanitäre Reformen spielten in diesem Prozeß eine weitaus größere Rolle als die Medizin.

Jörg Vögele ist Privatdozent für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Düsseldorf und Fellow der University of Liverpool, Department of Economic History.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Verzeichnis der Tabellen, Schaubilder und Karten 9
Tabellenverzeichnis 9
Verzeichnis der Schaubilder 12
Verzeichnis der Karten 14
I. Einleitung 15
1. Einführung 15
2. Stand der Forschung 22
Einordnung des Themas 22
Konzepte des Demographischen und des Epidemiologischen Übergangs 29
Zum Wandel der Sterblichkeit 35
3. Ziele, Methodologie und Vorgehensweise 44
Aufbau der Arbeit 44
Zur Vorgehensweise 46
Die untersuchten Städte 52
Sterblichkeit als Indikator der Gesundheitsverhältnisse 61
4. Zu den Quellen 63
Vorbemerkung 63
Die Quellen und ihre Aufbereitung 68
Alters- und geschlechtsspezifische Todesursachen 68
Jahresreihen 75
Überlegungen zur Quellenkritik: Typhus und Typhusbekämpfung in historischer Perspektive 78
5. Zusammenfassung 84
II. Stadt, Sterblichkeit und Lebenserwartung 87
1. Die Entwicklung der Sterblichkeit in deutschen Städten 87
Standardisierte Sterberaten 93
2. Städtische Risikogruppen – Zur Entwicklung der altersspezifischen Sterblichkeit und Lebenserwartung 97
3. Der Wandel des Todesursachenpanoramas in deutschen Städten 109
a) Die Entwicklung der Todesursachen 109
b) Altersspezifische Gesundheitsrisiken 114
c) Geschlechtsspezifische Ungleichheit vor Krankheit und Tod 122
d) Interstädtische Variabilität 126
4. Zur Entwicklung der Säuglingssterblichkeit 130
Determinanten der Säuglingssterblichkeit 138
Zur Legitimität der Säuglinge 141
Geburtenrückgang, sinkende Fertilitätsraten und der Wandel der Säuglingssterblichkeit 144
Zur Ernährung der Säuglinge 153
5. Verstädterung und der Wandel der Sterblichkeit 161
6. Zusammenfassung 170
III. Lebensstandard, Wohnverhältnisse und soziale Ungleichheit vor Krankheit und Tod 173
1. Einführung 173
2. Wirtschaftliches Wachstum und die Entwicklung der städtischen Gesundheitsverhältnisse 178
3. Dimensionen sozialer Ungleichheit vor Krankheit und Tod 186
4. Einkommen und Sterblichkeitswandel 208
5. Frauenerwerbsarbeit und Säuglingssterblichkeit 213
6. Wohnen und der Wandel der städtischen Gesundheitsverhältnisse 221
a) Gesundheitsrelevante Aspekte städtischen Wohnens im Kaiserreich 225
b) Wohnen und Gesundheit 234
c) Im Haus 244
7. Zusammenfassung 247
IV. Verbesserte Umweltbedingungen: Sanitäre Reformen und der Wandel der Sterblichkeit 251
1. Einführung 251
2. Städtische Infrastrukturmaßnahmen und der Wandel der Sterblichkeit 253
a) Der Ausbau der zentralen Wasserversorgung und der Kanalisationsanlagen 253
b) ‘Civitas oder Hygieia’ – Zu den Motiven des Ausbaus infrastruktureller Maßnahmen 265
c) Sanitäre Reformen und der Sterblichkeitsrückgang in deutschen Städten 278
Forschungsstand 278
Vorüberlegungen 282
Potentielle Auswirkungen der sanitären Reformen auf die Gesundheit im Kaiserreich 284
Sanitäre Reformen und die Entwicklung der Gesundheitsverhältnisse in den zehn größten deutschen Städten 285
Typhus-Epidemien 288
Sanitäre Reformen und die Sterblichkeit an gastro-intestinalen Erkrankungen 302
Sanitäre Reformen und die Entwicklung der Säuglingssterblichkeit 305
3. Städtische Milchversorgung und die Entwicklung der Säuglingssterblichkeit 307
a) Einführung und Forschungsstand 307
b) Der Ausbau der kommunalen Milchversorgung 308
c) Demographische Analyse und Interpretation 313
4. Zusammenfassung 320
V. Stadt, Medizin und Gesundheit 323
1. Einführung 323
2. Medizinische Versorgung und die Entwicklung der Volksgesundheit 325
Die Serum-Therapie 335
3. Pforten zum Tod? – Die Krankenanstalten und ihre Patienten: Das Beispiel Düsseldorf 343
Die Düsseldorfer Krankenanstalten im ausgehenden 19. Jahrhundert 345
Quellen und Methoden 347
Das Krankenhaus – für wen? Die Patienten der Düsseldorfer Krankenanstalten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts 349
Konfessionelle Zusammensetzung der Patienten 350
Sozialstruktur und Finanzierungsgrundlage der Patienten des Evangelischen Krankenhauses 351
Geschlechts- und Altersstruktur der Patienten 355
Zur Effektivität der Krankenanstalten 358
Fazit 365
4. Systeme der sozialen Sicherung und Erziehung zu gesundheitsbewußtem Verhalten 366
a) Zur Hygienisierung der Unterschichten 371
b) Säuglingsfürsorge 377
5. Zusammenfassung 393
VI. Zusammenfassung und Schluß 397
VII. Quellen- und Literaturverzeichnis 415
1. Quellenverzeichnis 415
a) Archivalien und serielle Quellen zur Statistik 415
b) Gedruckte Quellen 417
2. Literaturverzeichnis 437
VIII. Anhang 473
Anhang 1: Zur Klassifizierung der Todesursachen 473
Anhang 2: Alters- und geschlechtsspezifische Todesursachen: Quellen 477
Anhang 3: Alters- und geschlechtsspezifisches Todesursachenpanorama in den größten deutschen Städten und in Preußen 480
Anhang 4: Sterblichkeitsprofil und Todesursachenpanorama in den zehn größten deutschen Städten 488
Berlin 488
Breslau 488
Dresden 489
Düsseldorf 489
Frankfurt am Main 490
Hamburg 490
Köln 491
Leipzig 491
München 492
Nürnberg 492
Anhang 5: Der Ausbau von Trinkwasserversorgung und Kanalisation in den zehn größten deutschen Städten 493
Anhang 6: Regressionsanalyse 494
IX. Register 496