Die Bedeutung der Treuhandanstalt für die Wiederbelebung des industriellen Mittelstandes in den neuen Bundesländern

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Die Bedeutung der Treuhandanstalt für die Wiederbelebung des industriellen Mittelstandes in den neuen Bundesländern
Eine ordnungspolitische Betrachtung
Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vol. 53
(1998)
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Abstract
Der Wiederaufbau mittelständischer Unternehmensstrukturen war unter ordnungs- und wettbewerbspolitischen, unter wachstums- und strukturpolitischen Aspekten sowie unter beschäftigungs- und sozialpolitischen Gesichtspunkten eine konstitutive Voraussetzung für das Gelingen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Reformprozesses in den neuen Bundesländern. Die Treuhandanstalt war dabei in Folge ihres gesetzlichen Auftrags nahezu »exklusiv« mit der Gestaltung dieser wettbewerblichen Unternehmensstrukturen vor allem im Rahmen der Privatisierung betraut.Die Autorin untersucht neben den quantitativen und qualitativen volkswirtschaftlichen Ergebnissen ihrer mittelstandsorientierten Privatisierungspolitik vor allem die Einwirkungen Dritter auf die Treuhandanstalt sowie die Motivation und die Zielsetzung der Privatisierungsbehörde selbst für die Gestaltung mittelstandsfreundlicher Marketing- und Vertragskonditionen. Gerade hinsichtlich ihres Wirkens im Spannungsfeld zwischen Politik und Wirtschaft und der oft heftigen Kritik aus den Reihen der Verbände, Gewerkschaften und anderer Interessenvertretungen an ihrer Arbeit hatte sich die Treuhandanstalt bei ihrer Aufgabenerfüllung letztlich schwerpunktmäßig dem Ziel der schnellen Privatisierung verpflichtet. Die Schaffung der dafür notwendigen Transparenz des Unternehmensportfolios auf der einen Seite und die Finanzierbarkeit des Kaufs auf der anderen Seite waren somit unumgängliche Voraussetzung für die Erfüllung ihres gesetzlichen Auftrags. Medienwirksam wurde diese Notwendigkeit »Mittelstandsorientierte Privatisierung« genannt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung: Der Mittelstand – Die Antithese zur Planwirtschaft | 15 | ||
A. Die neuen Bundesländer: Das sozialistische Erbe und die Einführung der Marktwirtschaft | 19 | ||
I. Mit dem Plan in die Pleite: Die strukturbedingten Fehlentwicklungen des sozialistischen Wirtschaftssystems | 19 | ||
II. Die Ausgangslage 1989/90: Die wirtschaftspolitischen Defizite der Planwirtschaft der DDR | 27 | ||
B. Die Mittelstandspolitik der Treuhandanstalt im Rahmen bundesdeutscher Ordnungspolitik | 34 | ||
I. Der Mittelstand – ein Phänomen ohne Definition | 34 | ||
II. Mittelstandsorientierte Privatisierung: Gesetzlicher Auftrag oder politische Forderung? | 37 | ||
1. Der gesetzliche Rahmen – eine Verpflichtung für den Mittelstand? | 39 | ||
2. Die Treuhandanstalt zwischen Bund und Ländern – die „Grundsatz-Vereinbarung“ | 47 | ||
3. Mittelstandsfreundliche Privatisierung – eine Vorgabe der Rechts- und Fachaufsicht? | 53 | ||
a) Die Rechts- und Fachaufsicht des BMF und BMWi | 54 | ||
b) Der Weg zu einer mittelstandsorientierten Privatisierung | 55 | ||
c) Das Mittelstandskonzept der Treuhandanstalt: Resultat der Bundespolitik? | 60 | ||
III. Treuhandanstalt – Gesetzliche Vorgaben und öffentliche Kritik | 63 | ||
1. Die Forderungen, Vorschläge und Konzepte Dritter | 63 | ||
a) Die Kammerorganisationen: „Vehemente Ablehnung pönalisierter Vertragsklauseln“ | 64 | ||
b) Die Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer (ASU): „Benachteiligung der Mittelständler | 66 | ||
c) Das Bundeskartellamt: „Checkliste für den Mittelstand“ | 66 | ||
d) Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI): „Schnelle Privatisierung mit Nachteilsausgleich | 70 | ||
e) Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW): „Treuhand geht unheilige Allianzen ein“ | 74 | ||
f) Die Wissenschaft: „Privatisierung mit Integration“ | 75 | ||
g) Die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Partnerschaft in der Wirtschaft (AGP): „Gefährdung der MBO’s in Ostdeutschland“ | 77 | ||
2. Die Weiterentwicklung der Treuhand-Initiative Mittelstand | 79 | ||
a) Käufergruppen-spezifische Instrumente: Management-Buy-Out (MBO) und Management-Buy-In (MBI) | 79 | ||
b) Unternehmensgrößen-spezifische Instrumente: Programm zur Privatisierung von Kleinunternehmen | 82 | ||
c) Branchenspezifische Instrumente | 83 | ||
aa) Mittelstandsexpress 2000 | 84 | ||
bb) Immobilien für den Mittelstand | 85 | ||
d) Treuhand-interne Mittelstandsarbeit | 86 | ||
aa) Treuhand-Mittelstandsbeauftragter | 86 | ||
bb) Interner Mittelstandsarbeitskreis | 86 | ||
e) Patenschaftsprogramm | 91 | ||
C. Der industrielle Mittelstand in Ostdeutschland: Strukturen, Spezifika und Probleme nach der Transformation | 94 | ||
I. Von der Planwirtschaft in die Marktwirtschaft: Strukurelle Ergebnisse eines Transformationsprozesses | 95 | ||
1. Der Wandel auf dem Arbeitsmarkt | 95 | ||
2. Die Entwicklung von Branchenstruktur und Unternehmensgröße | 100 | ||
3. Der Strukturwandel im Verarbeitenden Gewerbe – Bedeutungsverlust und Leistungsfähigkeit | 106 | ||
4. Der junge Mittelstand in den neuen Bundesländern – die MBO’s | 113 | ||
II. Vom Aufbruch zur Stagnation: Die Phänomene einer transformierten Wirtschaft | 118 | ||
1. Systemtransformationsbedingte Hürden | 120 | ||
a) Eigenkapitalschwäche und angespannte Finanzlage | 120 | ||
b) „Verlängerte Werkbänke“ der westdeutschen Industrie | 124 | ||
2. Unternehmerische Mängel | 126 | ||
a) Management-Qualitäten | 126 | ||
b) Konzentration auf regionale Absatzmärkte | 127 | ||
c) Preissetzungsverhalten und Kostenniveau | 130 | ||
Schlußbetrachtung | 136 | ||
Literaturverzeichnis | 148 |