Napoleonische Herrschaft in Deutschland und Italien - Verwaltung und Justiz
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Napoleonische Herrschaft in Deutschland und Italien - Verwaltung und Justiz
Editors: Dipper, Christof | Schieder, Wolfgang | Schulze, Reiner
Schriften zur Europäischen Rechts- und Verfassungsgeschichte, Vol. 16
(1995)
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Abstract
Die in diesem Band veröffentlichten Beiträge sind die erweiterten Referate einer Tagung, die vom 1. - 3. Oktober 1992 in Trier unter dem Titel »Verwaltung und Justiz unter dem Einfluß der napoleonischen Herrschaft in Deutschland und Italien« stattgefunden hat. Sie diente der Präsentation und vergleichenden Einordnung von Ergebnissen mehrerer Forschungsprojekte, die am von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Sonderforschungsbereich 235, »Zwischen Maas und Rhein: Beziehungen, Begegnungen und Konflikte in einem europäischen Kernraum von der Spätantike bis zum 19. Jahrhundert« in Trier angesiedelt sind.Das wichtigste Ergebnis des Symposiums besteht im (Wieder-)entdecken der zwiespältigen Wirkung der napoleonischen Herrschaft. Das Reformprogramm Napoleons, mit dem er seinen Hegemonialanspruch begründete, kann den vorgetragenen Forschungsergebnissen zufolge nicht als vollständig gelungen bezeichnet werden. Die Kirchen und die Gläubigen waren unzufrieden, die Mehrheit der jüdischen Bevölkerung beschwerte sich, das Militärsystem wurde von Desertionen behindert und provozierte ungezählte lokale Aufstände, die medizinische Versorgung verfiel, die Armen blieben unterversorgt wie seit jeher, sahen sich aber statt christlicher Barmherzigkeit nunmehr unnachsichtigem Verwaltungsvollzug ausgesetzt. Ursache dieser unerfreulichen Bilanz war die innere Widersprüchlichkeit des Regimes. Die Entwicklungsdiktatur, wie man das System von seinem gesellschaftlichen Anspruch her vielfach charakterisiert hat, scheiterte am Primat des Militärischen. Die Kriegführug verschlang nahezu alle Mittel, die zur Verwirklichung der ehrgeizigen Reformen benötigt worden wären, ja die Rücksicht auf den Finanzbedarf der Massenheere und die Belohnungen erfolgreicher Heerführer bewirkten schon im Vorfeld vieler Planungen den Verzicht auf gesellschaftspolitisch gewünschte oder gebotene Maßnahmen. Wenn Verwaltung und Justiz in anderem Lichte dastehen, so hat das einen doppelten Grund: diese Ref
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 9 | ||
Christof Dipper: Einleitung: Die zwei Gesichter der napoleonischen Herrschaft | 11 | ||
Teil A: Verwaltungskonzeptionen und Verwaltungseliten | 27 | ||
Stuart Woolf: Eliten und Administration in der napoleonischen Zeit in Italien | 29 | ||
I. | 29 | ||
II. | 34 | ||
III. | 39 | ||
Carlo Ghisalberti: Form und Struktur der napoleonischen Verwaltung in Italien: Departements und Präfekten | 45 | ||
Livio Antonielli: Die Verwaltungselite im napoleonischen Italien (Italienische Republik und Königreich Italien) | 53 | ||
Jörg Engelbrecht: Grundzüge der französischen Verwaltungspolitik auf dem linken Rheinufer (1794–1814) | 79 | ||
Sergij Vilfan: Von den französischen Illyrischen Provinzen zum österreichischen Königreich Illyrien | 93 | ||
I. Die Illyrischen Provinzen (1809–1813) | 93 | ||
1. Die Quellenlage | 93 | ||
2. Die Entstehung | 94 | ||
3. Der Ursprung | 96 | ||
4. Die Struktur | 97 | ||
5. Die Einführung des französischen Rechts | 100 | ||
II. Von der Rückeroberung zur Huldigung | 103 | ||
III. Das Zerbröckeln der Illyrischen Provinzen und die Entstehung des Königreichs Illyrien | 105 | ||
IV. Vom französischen zum österreichischen Recht; die Justizbehörden | 108 | ||
V. Was blieb übrig? | 109 | ||
1. Der Name | 109 | ||
2. Die Länderstruktur | 110 | ||
3. Die Gerichts- und Verwaltungsstruktur | 111 | ||
4. Das Zivilrecht | 112 | ||
5. Das Seerecht | 113 | ||
VI. Die Erneuerung des Ständewesens | 114 | ||
VII. Illyrien und die nationale Idee | 115 | ||
1. Der Illyrismus | 115 | ||
2. Die Nationswerdung der Slowenen | 115 | ||
3. Die südslawische Idee | 116 | ||
Nachtrag | 117 | ||
Teil B: Wohlfahrtsverwaltung | 119 | ||
Calixte Hudemann-Simon: Zur staatlichen Gesundheitspolitik in den Rheinlanden während der französischen Zeit | 121 | ||
I. Die Übergangszeit, 1798–1803 | 122 | ||
II. Die Gesetze von 1803 und ihre Anwendung | 126 | ||
III. Ergebnis: Eine Politik auf dem Weg in die Moderne? | 135 | ||
Gabriele B. Clemens: Beamte im napoleonischen Rheinland | 141 | ||
I. Die Besetzung der Schlüsselpositionen | 145 | ||
II. Die Auswahlkriterien | 146 | ||
III. Die finanzielle Situation | 149 | ||
IV. Der Amtsmißbrauch | 150 | ||
V. Die gesellschaftliche Integration | 152 | ||
Edoardo Bressan: Wohlfahrtspolitik in der Lombardei in der napoleonischen Zeit | 157 | ||
Teil C: Kirchen- und Kultusverwaltung | 173 | ||
Daniele Menozzi: Die Entwicklung der Kirchenverwaltung in Italien unter französischem Einfluß | 175 | ||
I. | 176 | ||
II. | 180 | ||
III. | 184 | ||
IV. | 187 | ||
V. | 191 | ||
VI. | 195 | ||
VII. | 197 | ||
Elisabeth Wagner: Die Kirchenpolitik im napoleonischen Rheinland. Zur Indienstnahme der Geistlichen | 201 | ||
I. | 201 | ||
II. | 209 | ||
III. | 221 | ||
Cilli Kasper-Holtkotte: Kultuspolitik und -verwaltung der Juden unter napoleonischer Herrschaft | 225 | ||
I. Vorbereitung und Einführung der Neuorganisation | 227 | ||
II. Praxis und zentrale Probleme der Kultusorganisation | 233 | ||
Teil D: Justiz | 241 | ||
Antonio Grilli: Konzeptionen für die Justiz der Rheinlande in der französischen Zeit | 243 | ||
I. | 243 | ||
II. | 247 | ||
III. | 252 | ||
IV. | 267 | ||
Armando De Martino: Die Gerichtsverfassung im Königreich Neapel zwischen Ancien régime und neuer Ordnung | 269 | ||
Autorenverzeichnis | 297 |