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Der Widerruf im Arbeitsrecht

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Krämer, A. (1998). Der Widerruf im Arbeitsrecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49113-1
Krämer, Andrea. Der Widerruf im Arbeitsrecht. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49113-1
Krämer, A (1998): Der Widerruf im Arbeitsrecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49113-1

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Der Widerruf im Arbeitsrecht

Krämer, Andrea

Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Vol. 160

(1998)

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Abstract

Das Thema der Untersuchung ist eigentlich nicht neu. Generationen von Juristen haben sich mit ihm auseinandergesetzt. Auf den ersten Blick hat sich der arbeitsrechtliche Widerruf als Änderungsinstrument etabliert; er kann sich auf eine gefestigte Rechtsprechung, allerdings auf keine gesetzliche Grundlage stützen. Eine Untersuchung also zu einem alten Problem?

Im Jahr 1986 hat der Große Senat des Bundesarbeitsgerichts eine Entscheidung zur sogenannten »ablösenden Betriebsvereinbarung« gefällt, die ein seit Jahrzehnten bestehendes System zur Änderung von Sozialleistungen und Versorgungsordnungen des Unternehmens sprengt: Während sich ein Arbeitgeber bis zu diesem Zeitpunkt darauf verlassen konnte, betriebseinheitliche Individualvereinbarungen im Wege einer Betriebsvereinbarung auch zu Lasten einzelner Arbeitnehmer und unter Absenkung des Dotationsrahmens zu beseitigen, versperrt der »kollektive Günstigkeitsvergleich« nun den Weg zu einer betriebseinheitlichen Absenkung des Dotationsrahmens. Der Widerruf, der bislang (auch aus steuerrechtlichen Gründen) nie richtig als Änderungsinstrument ins Kalkül gezogen wurde, erhält damit einen vollkommen neuen Stellenwert. Jetzt aber rächt es sich, daß man es in Rechtsprechung und Literatur bislang unterlassen hat, ein System der arbeitsrechtlichen Änderungsinstrumente zu entwickeln, sondern oftmals nur Lösungen für bestimmte Fallgruppen unter Berufung auf deren Besonderheiten geschaffen hat.

Ziel der Arbeit ist es daher, den Widerruf in einem solchen zweifellos vorhandenen System zu untersuchen. Dabei wird deutlich, daß eine große Trennlinie zwischen dem vorbehaltenen und dem vorbehaltlosen Widerruf zu ziehen ist, eine andere zwischen zukünftigen Änderungen einer Zusage und solchen, die rückwirkend in eine bereits erbrachte Vorleistung des Arbeitnehmers eingreifen, wie dies bei der betrieblichen Altersversorgung der Fall ist. Während der vorbehaltene Widerruf sich als Problem der arbeitsrechtlichen Inhaltskontrolle erweist, muß sich der vorbehaltlose Widerruf mit konkurrierenden Änderungsinstrumenten wie der Änderungs-, der Teilkündigung und der Berufung auf den Wegfall der Geschäftsgrundlage auseinandersetzen. Für den Sonderfall der betrieblichen Altersversorgung muß die Frage nach der rechtlichen Einordnung der Vorleistung des Arbeitnehmers beantwortet werden. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist - gerade für die Praxis - unbequem: Der vorbehaltlose Widerruf hat im Arbeitsrecht keine dogmatische Berechtigung. Gerade die Geschäftsgrundlagenlehre kann nicht als Rechtsgrundlage für den Eingriff in die Vertragsbindung herangezogen werden. Sie scheitert am Vorrang der arbeitsrechtlichen Risikoverteilung und an der Tatsache, daß auch die Geschäftsgrundlagenlehre eine wirtschaftliche Unzumutbarkeit nicht berücksichtigt, wenn es um eine reine Geldschuld geht. Das bedeutet jedoch nicht, daß dem Arbeitgeber die individualrechtliche Kürzung von Sonderleistungen generell verwehrt ist. Das geltende Recht bietet Möglichkeiten im Rahmen der Änderungskündigung und der vorbehaltenen Vertragsänderung. Diese Wege aufzuzeigen ist die zweite große Aufgabenstellung der Arbeit, um Arbeitgebern und Arbeitnehmern ein Konzept für die Regelung von Sozialleistungen in die Hand zu geben, das ohne einen Griff in die »juristische Trickkiste« Bestandsschutz- und Flexibilisierungsinteressen zum Ausgleich bringt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 17
I. Gesetze, Zeitschriften, Entscheidungssammlungen 17
II. Allgemeine Wortabkürzungen 19
Kapitel 1: Einführung in die Problemstellung 21
§ 1 Einleitung 21
§ 2 Der Widerruf als Änderungsinstrument 26
I. Der Widerruf als Regelungsgegenstand der Gesetzgebung 26
II. Die Erscheinungsformen des Widerrufs im Arbeitsrecht: vorbehaltene oder vorbehaltlose Vertragsanpassung 27
III. Der Widerruf im Spannungsfeld zwischen tragenden Grundsätzen des Zivilrechts und arbeitsrechtlichen Interessenkonflikten 30
§ 3 Die flexible Gestaltung des Dauerschuldverhältnisses 31
I. Das Dauerschuldverhältnis als Regelungsproblem 31
II. Das Vertragsrisiko als Regelungsproblem 34
1. Das Vertragsrisiko im Arbeitsrecht 35
2. Die Bedeutung des Richters bei der Risikoverteilung 36
3. Risikoverteilung und -kontrolle im Arbeitsrecht 38
III. Die Vertragsanpassung als Regelungsproblem 39
§ 4 Zusammenfassung 42
Kapitel 2: Der Widerruf als arbeitsrechtliches Änderungsinstrument 45
§ 5 Rechtsgrundlage und Vertragsanpassung 46
I. Die Bedeutung für das Änderungsinstrument 46
II. Die Bedeutung für die Kontrolle der Änderung 49
III. Die Problemstellung im betriebsratslosen Betrieb 51
IV. Die Bedeutung für die Richtigkeitsgewähr einer vertraglichen Regelung 52
V. Das Sonderproblem bei der Betrieblichen Übung 52
§ 6 Der Vertragsgegenstand als mögliches Änderungskriterium 53
I. Die rechtliche Einordnung der abzuändernden Leistungspflicht und ihre Bedeutung für die Vertragsanpassung 54
1. Das Synallagma im Arbeitsvertrag 54
2. Das Äquivalenz- und Ordnungsgefüge 56
3. Haupt- und Nebenleistungspflichten 57
II. Der Begriff des Arbeitsentgelts 59
III. Der Begriff der Sozialleistung 60
IV. Die Besonderheiten bei der betrieblichen Altersversorgung 64
1. Die Bedeutung für das Arbeitsverhältnis 64
2. Die Entstehung eines Ruhegeldanspruches 65
3. Die diskutierten Fallgruppen des Zeitrisikos in der betrieblichen Altersversorgung 67
4. Die Ruhegeldzusage als Teil der Gegenleistung des Arbeitgebers 67
5. Der betroffene Personenkreis als Regelungsproblem 69
6. Der Einfluß des Steuerrechts innerhalb der betrieblichen Altersversorgung 70
7. Der Insolvenzschutz 72
8. Der Regelungszusammenhang zwischen betrieblicher Altersversorgung und anderen Entgeltleistungen des Arbeitgebers 73
§ 7 Die Änderungsinstrumente und ihre Bedeutung für den Widerruf 73
I. Einseitige oder einvernehmliche Änderung der Arbeitsbedingungen 74
1. Einvernehmliche Änderungen 74
a) Nachträgliche Änderungen eines bestehenden Arbeitsvertrages 74
b) Antizipierte Vertragsänderungen 76
2. Einseitige Änderungen 78
II. Die Möglichkeiten der vorbehaltlosen Änderung im einzelnen 79
1. Die Änderungskündigung 79
a) Voraussetzungen und Problemstellung 79
b) Die Kürzung der Gegenleistung durch Änderungskündigung 81
c) Änderungskündigung und Widerruf 82
aa) Der Regelungszusammenhang zwischen Änderungskündigung und vorbehaltenem Widerruf 83
bb) Der Regelungszusammenhang zwischen Änderungskündigung und vorbehaltlosem Widerruf 84
d) Die Wertungen des Kündigungsschutzgesetzes im Hinblick auf die Vertragsanpassung 85
e) Die Änderungskündigung und ihre Akzeptanz in der arbeitsrechtlichen Praxis 88
2. Die Teilkündigung 91
a) Die Ansicht der herrschenden Meinung 91
b) Die gegenteilige Ansicht von Wank und Stahlhacke/Preis 92
c) Der Regelungszusammenhang zwischen Teilkündigung und Widerruf 93
3. Die Berufung auf den Wegfall der Geschäftsgrundlage 95
a) Überblick über Anwendungsbereiche und Problemstellungen 95
b) Der Wegfall der Geschäftsgrundlage bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Schuldners 98
c) Das Verhältnis zwischen Wegfall der Geschäftsgrundlage und Änderungskündigung 99
aa) Wegfall der Geschäftsgrundlage und außerordentliche Kündigung 100
bb) Wegfall der Geschäftsgrundlage und außerordentliche Änderungskündigung 103
cc) Wegfall der Geschäftsgrundlage und ordentliche Änderungskündigung 105
d) Wegfall der Geschäftsgrundlage und rückwirkende Eingriffe 105
e) Gestaltungsrecht oder von Amts wegen zu prüfende Einwendung 108
4. Ergänzende Vertragsauslegung 109
5. Unzulässige Rechtsausübung 112
a) Die Kürzung der Gegenleistung unter Berufung auf unzulässige Rechtsausübung während des bestehenden Arbeitsverhältnisses 113
b) Die Kürzung der Gegenleistung nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 115
c) Die verbleibenden Fallgruppen für eine Entgeltkürzung 116
d) Die Geltendmachung der unzulässigen Rechtsausübung durch den Arbeitgeber 117
III. Die Möglichkeiten der vorbehaltenen Vertragsänderung im einzelnen 117
1. Die Befristung von Arbeitsbedingungen 118
2. Die Kürzung einer Anwesenheitsprämie 120
3. Rückzahlungs- und Stichtagsklauseln 122
a) Problemstellung und Rechtsprechungsentwicklung 123
b) Die Bedeutung der jüngsten Entscheidungen des BAG für den Widerrufsvorbehalt in der betrieblichen Altersversorgung 126
4. Anrechnung von Tariflohnerhöhungen auf übertarifliche Zulagen 128
5. Die betriebsverfassungsrechtlichen Kompetenzvorbehalte 130
§ 8 Zusammenfassung 131
I. Allgemeines 131
II. Der vorbehaltlose Widerruf 132
III. Der Widerrufsvorbehalt 133
Kapitel 3: Der Widerruf in der Rechtsprechungsentwicklung 135
§ 9 Der Widerruf von Teilen der Gegenleistung (ohne BetrAVG) 135
I. Die Rechtsprechung des ersten und dritten Senates des BAG 135
II. Die Rechtsprechung des fünften Senates des BAG 137
III. Analyse der dargestellten Entscheidungen 140
§ 10 Die Änderung von Arbeitszeit und Arbeitsleistung 144
I. Die Abgrenzung zur Weisung: Vertragsimmanentes Leistungsbestimmungsrecht oder Vertragsänderungstatbestand 145
II. Die Umgehung des Kündigungsschutzes durch Änderungsvorbehalte 147
1. Die Entscheidung des siebten Senates aus dem Jahr 1984 147
2. Die Entscheidung des sechsten Senates aus dem Jahr 1988 151
3. Folgerungen für den Widerrufsvorbehalt 152
§ 11 BetrAVG: Die Rechtsprechung zum vorbehaltlosen Widerruf 154
I. Der Widerruf bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Arbeitgebers 155
1. Die Rechtsprechung des RAG und RG 155
2. Die Rechtsprechung des BAG 156
II. Der Widerruf bei Änderung des Gesamtversorgungssystems 159
1. Die Problemstellung 160
2. Die Rechtsprechung des BAG 161
III. Der Widerruf bei Treuepflichtverletzungen des Arbeitnehmers 163
§ 12 BetrAVG: Die Rechtsprechung zum vorbehaltenen Widerruf 165
I. Die Rechtsprechung zum Widerrufsvorbehalt bei einer Altersversorgung, die in Form einer unmittelbaren Versorgungszusage gewährt wird 166
II. Sonderfall Unterstützungskassen 169
1. Problemstellung und Bedeutung 169
2. Die Rechtsprechung des BAG 170
3. Die Rechtsprechung des BVerfG aus den Jahren 1983 und 1987 176
§ 13 Die Einschaltung des Pensionssicherungsvereins 180
§ 14 Die Mitbestimmung des Betriebsrates 182
§ 15 Vergleichende Betrachtung 184
I. Änderung einer einheitsvertraglichen Regelung durch Abschluß einer neuen Betriebsvereinbarung 185
II. Kündigung einer Betriebsvereinbarung 190
§ 16 Schlußbetrachtung 192
Kapitel 4: Der vorbehaltlose Widerruf von Entgeltzusagen 195
§ 17 Die Kürzung des noch nicht erdienten Arbeitsentgelts 195
I. Zusammenfassung der im zweiten Kapitel erzielten Ergebnisse und der von der Rechtsprechung aufgeworfenen Probleme 195
II. Der Vorrang der Änderungskündigung 198
1. Bisherige Ergebnisse 198
2. Das Konkurrenzverhältnis im Hinblick auf allgemeine schuldrechtliche Änderungsgründe und unter Berücksichtigung der Kündigungsschutzvorschriften 200
III. Normative oder vertragliche Risikozuweisungen 204
1. Die Verteilung des Wirtschaftsrisikos nach § 279 BGB 204
2. Die von § 1 Abs. 2 KSchG getroffene Wertentscheidung 206
3. Vertragliche Risikozuweisungen 207
IV. Die Fallgruppen der Geschäftsgrundlagenlehre 208
1. Die Äquivalenzstörung 208
2. Die Zweckstörung 210
3. Die Unzumutbarkeit 211
V. Die Perspektive für die weitere Untersuchung 212
§ 18 Die Kürzung des erdienten Arbeitsentgelts 214
I. Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse 214
II. Der Schutz des Ruhegeldes im Arbeitsvertrag 215
1. Die Problemstellung 215
2. Die in der Literatur vertretenen Ansichten 216
III. Der Schutz der Vorleistung im Arbeitsverhältnis 217
IV. Eigener Ansatz: Der Schutz der erdienten Ruhegeldanwartschaft in unserer Vertragsordnung 218
1. Vorüberlegung 218
2. Die rechtliche Einordnung der Ruhegeldanwartschaft 219
a) Ruhegeldanwartschaft und dingliche Anwartschaft 220
b) Ruhegeldanwartschaft und sozialversicherungsrechtliche Rentenanwartschaft (oder die Frage nach dem verfassungsrechtlichen Eigentumsschutz) 221
c) Ruhegeldanwartschaft und Anwartschaften aus einer Lebensversicherung 224
d) Ruhegeldanwartschaft und Pensionssicherungsverein 225
e) Ruhegeldanwartschaft und Unverfallbarkeit bzw. Insolvenzschutz (die Entscheidungen des BVerfG) 226
f) Ruhegeldanwartschaft und verdienter Lohn bzw. Gehalt 227
3. Der Schutz der sogenannten erdienten Anwartschaftsdynamik bei vorbehaltlosen Änderungen 231
4. Zusätzlich zu berücksichtigende Fragestellungen 231
a) Die Haftung für Ruhegeldanwartschaften bei Betriebsübergang oder Ausscheiden eines persönlich haftenden Gesellschafters 231
b) Das Fehlen von Musterwiderrufsvorbehalten 232
§ 19 BetrAVG: Die besonderen Widerrufsgründe 233
I. Der Widerruf bei Änderung des Gesamtversorgungssystems 233
1. Die rechtliche Bedeutung der sogenannten Gesamtversorgungszusage 233
a) Die Kürzungen der Versorgungsanwartschaft bei Absinken des gesetzlichen Rentenniveaus 234
b) Die Kürzung der Versorgungsanwartschaft bei Eintreten einer Überversorgung 235
2. Änderungen des Sozialversicherungssystems ohne Vorliegen einer Gesamtversorgungszusage 237
II. Der Widerruf wegen Treuepflichtverletzungen des Arbeitnehmers 239
1. Bisherige Ergebnisse 239
2. Die in der Literatur vertretenen Ansichten 239
3. Eigener Ansatz: Untersuchung der drei möglichen Fallgestaltungen eines Widerrufes wegen Treuepflichtverletzungen 243
a) Verfehlungen während des Arbeitsverhältnisses bei Bestehen von absoluten Kündigungsverboten 243
b) Die Verfehlung erfolgt während des Arbeitsverhältnisses und der Arbeitnehmer verhindert absichtlich die Entdeckung (so daß eine Versorgungsanwartschaft unverfallbar werden kann oder weiter anwächst) 244
c) Verfehlungen während oder nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, bei denen eine Schadenskompensation nicht möglich ist 245
§ 20 Das Arbeitsrecht ohne vorbehaltlosen Widerruf 248
I. Die Ergebnisse des vierten Kapitels im Überblick 248
II. Die Zukunft der betrieblichen Altersversorgung ohne ein Recht zum vorbehaltlosen Widerruf 250
Kapitel 5: Der vorbehaltene Widerruf von Entgeltbestandteilen 253
§ 21 Die Inhaltsschranken des Widerrufsvorbehaltes 253
I. Der Widerrufsvorbehalt vor dem Hintergrund der Inhaltskontrolle im Arbeitsrecht 253
II. Die Umgehung des Änderungskündigungsschutzes 254
1. Der Ausgangspunkt der Untersuchung 254
2. Die tatbestandlichen Voraussetzungen der Umgehung 255
3. Die Motive des Gesetzgebers und die ratio legis 257
III. Schrankenbestimmung durch § 138 Abs. 1 BGB 259
1. Die Entscheidung des LAG Hamm 259
2. Die Ansicht von Hromadka 260
3. Stellungnahme 261
a) Die tatbestandlichen Voraussetzungen der Norm 261
b) Der Schutzzweck der Norm 262
c) Die Rechtsfolgen des Sittenwidrigkeitsverstoßes 262
d) Das tarifliche oder tarifübliche Entgelt als mögliche Untergrenze für den Widerrufsvorbehalt 263
aa) Die Wertungen des § 65 HGB im Hinblick auf flexible Entgeltbestandteile 264
bb) § 612 Abs. 2 BGB und der Schutz des tarifüblichen Entgeltes 264
cc) Art. 3 Abs. 1 GG und der Schutz von nicht tarifgebundenen Arbeitnehmern 265
dd) § 138 Abs. 1 BGB und die Überwälzung des Marktrisikos 266
IV. Ansatzpunkte für eine der Sittenwidrigkeit vorgelagerte Inhaltskontrolle 268
1. Der Konflikt zwischen einer Inhaltskontrolle und der Privatautonomie 268
2. Die Situation im allgemeinen Zivilrecht 268
3. Die Vertragsfreiheit im Arbeitsrecht 269
4. Die Aufgaben- und Fragestellung für die weitere Vorgehensweise 272
5. Die Begründungsversuche für eine vorgelagerte Inhaltskontrolle 273
a) Die Ansicht von Söllner und die neuere Rechtsprechungsentwicklung des BAG zur Anwendung des § 315 BGB im Rahmen einer Rechtskontrolle 273
b) Die Kontrolle von einheitsvertraglichen Vereinbarungen in Anlehnung an das AGBG 276
c) Der Ansatz von Canaris über den Schutz von personalen Grundrechten 277
d) Nebenbestimmungen des Arbeitsvertrages als Grundlage einer Inhaltskontrolle 279
e) Die Fragwürdigkeit der bisherigen Determinanten für eine gestörte Vertragsparität 280
aa) Einheitsvertragliche Regelungen 281
bb) Freiwillige Sozialleistungen 282
6. Das arbeitsrechtliche Schutzprinzip als Grundlage einer Inhaltskontrolle 283
a) Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse 283
b) Das arbeitsrechtliche Schutzprinzip in Rechtsprechung und Literatur 284
c) Das arbeitsrechtliche Schutzprinzip und der vorbehaltene Widerruf 285
aa) Die Abgrenzung zwischen Inhalts- und Ausübungskontrolle 285
bb) Die einzelnen Ansatzpunkte für eine Inhaltskontrolle bei der vorbehaltenen Änderung von Entgeltbestandteilen 287
cc) Die Rechtsfolgen der Inhaltskontrolle anhand des arbeitsrechtlichen Schutzprinzips 291
§ 22 Die Kontrolle der Ausübung eines vorbehaltenen Widerrufsrechts 294
I. Die Anwendbarkeit des § 315 BGB auf den Widerrufsvorbehalt 294
II. § 315 BGB und der schuldrechtliche Bestimmtheitsgrundsatz 296
III. Die gerichtliche Überprüfung auf billiges Ermessen 297
1. Die gerichtliche Nachprüfbarkeit der Billigkeitsentscheidung 297
2. Der Vertrauenstatbestand beim Widerrufsvorbehalt 299
3. Die Billigkeitskontrolle bei einheitsvertraglichen Regelungen 302
4. Der Widerrufsvorbehalt im Prozeß 304
a) Die Rechtsfolgen einer unbilligen Leistungsbestimmung 304
b) Die Geltendmachung der Unwirksamkeit 305
c) Die richtige Klageart 306
§ 23 Der Widerrufsvorbehalt in der betrieblichen Altersversorgung 307
I. Zusammenfassung der im 3. Kapitel erzielten Ergebnisse 307
II. Der Widerrufsvorbehalt in der Literatur 310
1. Widerrufsvorbehalt und Entgelttheorie 311
2. Der Widerrufsvorbehalt bei der Kürzung von Steigerungsbeträgen 311
III. Der Widerrufsvorbehalt als Gegenstand einer einseitigen rückwirkenden Leistungsänderung 313
IV. Das arbeitsrechtliche Schutzprinzip als Rechtsgrundlage und Maßstab der Inhaltskontrolle 314
1. Der Vorbehalt einer rückwirkenden Vertragsänderung und das arbeitsrechtliche Schutzprinzip 314
2. Die Konsequenzen für die betriebliche Altersversorgung 318
3. Der Schutz der Vorleistung bei Unterstützungskassen 321
4. Die “erdiente Gehaltsdynamik” 322
5. Die Konsequenzen für den gesetzlichen Insolvenzschutz 324
6. Die Lösung von Alt- und Übergangsfällen 324
V. Wege aus dem steuerlichen Musterwiderrufsvorbehalt 326
1. Die von den Musterwiderrufsvorbehalten aufgeworfene Problemstellung 326
2. § 6a EStG vor dem Hintergrund der Rechtsprechungsentwicklung. 327
3. Die entstandene Divergenz zwischen allgemeinen und speziellen Vorbehalten 327
4. Die teleologische Reduktion des § 6 a EStG im Hinblick auf den Teilwiderruf von Steigerungsbeträgen 328
5. Die Bedeutung der Musterwiderrufsvorbehalte im Hinblick auf erdiente Anwartschaften 328
6. Fazit 329
VI. Widerrufsvorbehalte bei besonderen Tatbeständen 330
1. Treuepflichtverletzungen 330
2. Anrechnungsklauseln und Versorgungs- bzw. Leistungsobergrenzen 330
§ 24 Der Widerruf im Falle einer Betrieblichen Übung 332
Kapitel 6: Zusammenfassung der Ergebnisse dieser Arbeit 335
Literaturverzeichnis 339