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Drosdowski, T. (1998). Das Verhältnis von actio pro socio und actio communi dividundo im klassischen römischen Recht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49445-3
Drosdowski, Thomas. Das Verhältnis von actio pro socio und actio communi dividundo im klassischen römischen Recht. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49445-3
Drosdowski, T (1998): Das Verhältnis von actio pro socio und actio communi dividundo im klassischen römischen Recht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49445-3

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Das Verhältnis von actio pro socio und actio communi dividundo im klassischen römischen Recht

Drosdowski, Thomas

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 72

(1998)

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Abstract

Der Autor behandelt ein Thema aus dem Bereich des antiken römischen Privat- und Prozeßrechts. Die Römer faßten das bei einer privatrechtlichen Gesellschaft (societas) gebildete Gesellschaftsvermögen als Gegenstand einer Gemeinschaft nach Bruchteilen (communio) auf. Daher war zur Liquidation einer Gesellschaft, bei der ein gemeinschaftliches Vermögen gebildet worden war, neben der Gesellschaftsklage (actio pro socio) die zur Beendigung der Gemeinschaft dienende Teilungsklage (actio communi dividundo) erforderlich. Die Teilungsklage diente jedoch nicht nur der Aufhebung der Rechtsgemeinschaft, sondern richtete sich auch auf eine vermögensrechtliche Auseinandersetzung unter den Gemeinschaftern. Bei Gelegenheit der Teilung sollte der Richter zugleich alle noch offenstehenden Forderungen, die dem Gemeinschaftsverhältnis entspringen, zum Ausgleich bringen. Damit gab es Posten, die sowohl bei der Gesellschaftsklage als auch bei der Teilungsklage Berücksichtigung finden konnten. Wie die römischen Juristen dieses Zusammentreffen geregelt haben, ist die zentrale Frage der Untersuchung.

Im ersten Teil der Arbeit wird die Zuständigkeit der beiden Klagen geklärt. Es wird gezeigt, unter welchen Voraussetzungen die beiden Rechtsbehelfe zur Anwendung kamen und welche Posten jeweils mit ihnen geltend gemacht werden konnten. Ein Bereich konkurrierender Zuständigkeit bestand hinsichtlich bestimmter Forderungen, die sich sowohl auf die societas als auch auf die communio zurückführen lassen (Ansprüche aus Beschädigungen gemeinsamer Sachen, Ansprüche auf Aufwendungsersatz und Erträgnisse gemeinsamer Sachen).

Der zweite Teil der Arbeit beinhaltet die exegetische Untersuchung der über die Digesten verstreuten Quellen, in denen das Nebeneinander von Gesellschafts- und Gemeinschaftsrecht behandelt wird. Es wird erörtert, wie die römischen Juristen im Einzelfall rechtliche Konflikte bei einer Gesellschaft mit Miteigentum oder sonstiger Gemeinschaft prozessual bewältigt haben.

Im dritten Teil behandelt Drosdowski die Frage, wie die Juristen die teilweise Konkurrenz von Gesellschafts- und Teilungsklage technisch gelöst haben. Die überwiegende Auffassung in der Literatur geht davon aus, daß der Schlüssel zur Bereinigung der Konkurrenz in der richterlichen Ermessensausübung, dem officium iudicis, gelegen habe. Demgegenüber schlägt der Autor einen anderen Lösungsweg vor: Die Römer haben mit der Figur der Teilkonsumption gearbeitet. Durch die Erhebung der einen Klage wurde die andere in dem sich überschneidenden Teil verbraucht.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 11
Erster Teil: Das Zuständigkeitsverhältnis von actio pro socio und actio communi dividundo 14
A. Die zugrundeliegenden Rechtsverhältnisse: societas und communio 14
I. Ulp. D. 17,2,31–33; Gai. D. 17,2,34 18
II. Paul. D. 17,2,65,13 23
III. Gai. D. 10,3,2 pr. 26
IV. Paul. D. 10,3,1 S. 2 27
V. Zusammenfassung 31
B. Die Klageziele 31
I. Paul. D. 10,3,1 S. 1 32
1. Die sachenrechtliche Aufhebung des Gemeinschaftsverhältnisses 32
2. Die Abrechnung der gegenseitigen Forderungen aus dem Gesellschaftsverhältnis 35
II. Die schuldrechtliche Seite der Teilungsklage 39
1. Die Verurteilung zu Ausgleichszahlungen 40
2. Die Abrechnung der gegenseitigen Forderungen aus dem Gemeinschaftsverhältnis 41
III. Rechtszwang bei bestehendem Gesellschafts- bzw. Gemeinschaftsverhältnis 45
IV. Der Bereich der konkurrierenden Zuständigkeit: Proc.-Paul. D. 17,2,38,1 48
V. Ulp. D. 17,2,43 (quoniam pro socio et nominum rationem habet) 51
VI. Zusammenfassung 57
Zweiter Teil: Die Entscheidungen konkreter Fälle aus dem Gesellschaftsrecht 59
A. Schadensersatzansprüche 59
I. Iul.-Ulp. D. 11,3,9 pr.; Paul. D. 9,4,10 (corruptio servi communis) 59
II. Weitere Delikte eines Gesellschafters am gemeinschaftlichen Vermögen: Pomp. D. 17,2,39 (illatio mortui); Ulp. D. 17,2,45 (furtum); Cels.-Iul.-Pomp.-Ulp. D. 17,2,47,1; Paul. D. 17,2,48; Ulp. D. 17,2,49 (damnum iniuria datum) 73
III. Lab.-Proc.-Paul. D. 17,2,65,5 (intempestiva renuntiatio societatis) 80
IV. Paul. D. 17,2,17 pr. (pactum ne intra certum tempus res communis dividatur) 84
V. Zusammenfassung 89
B. Aufwendungsersatzansprüche 90
I. Aufwendungen im Interesse der Gemeinschaft 90
1. Verwendungen auf einen gemeinschaftlichen Gegenstand: Gai. D. 39,2,32; Pap.-Ulp. D. 17,2,52,10 90
2. Verwendungen zur Ausübung einer Grunddienstbarkeit: Cass.-Ulp. D. 17,2,52,12; Pomp.-Paul. D. 10,3,19,2 103
3. Gai. D. 45,3,28,1 Fall 1 (stipulatio ex re unius ex dominis) 111
4. Zusammenfassung 113
II. Regreß bei Gesamtschuldverhältnissen 115
1. Adjektizische Haftung der Gesellschafter 116
a) Iul.-Ulp. D. 14,3,13,2; Paul. D. 14,3,14 Teil 1 (actio institoria) 116
b) Ulp. D. 14,1,1,25; Gai. D. 14,1,2; Paul. D. 14,1,3 (actio exercitoria) 121
c) Iul.-Gai. D. 15,1,27,8; Iul. D. 10,3,25 (actio de peculio) 126
d) Die übrigen adjektizischen Klagen 131
2. Haftung der Gesellschafter aus Delikten eines Sklaven 132
a) Paul. D. 9,4,10 (actio noxalis) 132
b) Paul. D. 4,9,6,1 (actio in factum adversus nautas caupones stabularios) 133
3. Ulp. D. 9,3,1,10; Gai. D. 9,3,2; Ulp. D. 9,3,3; Paul. D. 9,3,4 (actio de deiectis vel effusis) 136
4. Zusammenfassung (Paul. D. 14,3,14 Teil 2) 140
C. Ersatzansprüche wegen über Gebühr gezogenen Gewinns 143
I. Gai. D. 45,3,28,1 Fall 2 (stipulatio nomine unius ex dominis) 143
II. Sab.-Iul.-Pomp.-Ulp. D. 17,2,63,9 144
D. Sonderfälle 148
I. Ulp. D. 15,1,19,2 148
II. Mela-Ulp. D. 17,2,52,13 149
III. Cels.-Ulp. D. 17,2,58 pr. 152
E. Zusammenfassung 157
Dritter Teil: Die Lösung der Konkurrenz 162
A. Ipso-iure-Konsumption 163
B. Exceptio rei iudicatae vel in iudicium deductae 169
C. Theorie der richterlichen Ermessensausübung 174
D. Zusammenfassung 182
Literaturverzeichnis 185
Quellenregister 194
Sachregister 199