Polizeiliche Datenerhebung durch Befragung
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Polizeiliche Datenerhebung durch Befragung
Zugleich eine Analyse des § 9 nw. PolG
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 739
(1997)
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Abstract
Im Zuge der datenschutzgerechten Novellierung ihrer Polizeigesetze haben sämtliche Bundesländer das Rechtsinstrument der Befragung einer eigenständigen Regelung zugeführt. Diese zum Teil sehr unterschiedlichen Regelungsmodelle sind allesamt Neuschöpfungen ohne Vorläufer. Vornehmlich an Hand der Regelung des § 9 nw.PolG - die von seiten der Literatur zum Teil vehement kritisiert wird - geht der Autor der Frage nach, ob der "Prototyp" der polizeilichen Befragung den betroffenen Sachkomplex überzeugend ausgestaltet. Hierbei steht neben der Auslegung der neu installierten unbestimmten Rechtsbegriffe insbesondere die Frage im Vordergrund, inwieweit mit einem Befragungsrecht auch eine entsprechende Auskunftspflicht korrespondiert. Besonderes Augenmerk gilt darüber hinaus den Problemfeldern der Auskunftsverweigerungsrechte, der verfahrensrechtlichen Ausgestaltung des Befragungsvorgangs sowie dem Verhältnis von Befragung und Datenerhebung. Die Analyse des § 9 nw.PolG wird abgerundet durch einen Vergleich mit den Regelungen der übrigen Polizeigesetze sowie eine Untersuchung der Befragung durch den Bundesgrenzschutz und den Verfassungsschutz.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 13 | ||
Teil 1: Einführung und begriffliche Vorfragen | 19 | ||
A. Einführung | 19 | ||
B. Begriffliche Vorfragen | 21 | ||
I. Informatorische Befragung | 22 | ||
II. Vernehmung | 23 | ||
ΙII. Polizeiliche Befragung | 24 | ||
Teil 2: Die Entwicklung der polizeilichen Befragung (1871 bis 1990) | 27 | ||
A. Das polizeiliche Auskunftsverlangen bis zum Inkrafttreten des Grundgesetzes (1871 bis 1949) | 27 | ||
I. Die Rechtsprechung des preußischen Oberverwaltungsgerichts | 27 | ||
II. Erste Ansätze in der Literatur | 29 | ||
B. Das polizeiliche Auskunftsverlangen nach Inkrafttreten des Grundgesetzes (1949 bis 1990) | 32 | ||
I. Die Entwicklung bis zum Volkszählungsurteil des Bundesverfassungsgerichts von 1983 | 32 | ||
1. Musterentwurf eines einheitlichen Polizeigesetzes des Bundes und der Länder (1977) | 35 | ||
2. Alternativentwurf einheitlicher Polizeigesetze des Bundes und der Länder (1979) | 36 | ||
II. Die Entwicklung nach Erlaß des Volkszählungsurteils | 38 | ||
Teil 3: Die polizeiliche Befragung und der Vorbehalt des Gesetzes | 42 | ||
A. Grundrechtsrelevanz der polizeilichen Befragung | 45 | ||
B. Das Anforderungsprofil für gesetzliche Regelungen der polizeilichen Befragung | 50 | ||
Teil 4: Die Regelung der polizeilichen Befragung in § 9 nw.PolG | 54 | ||
A. Entstehung und systematische Verortung | 55 | ||
I. Entstehung | 56 | ||
II. Systematische Verortung | 59 | ||
B. Tatbestand (§ 9 Abs. 1 S. 1 nw.PolG) | 60 | ||
I. Polizei | 60 | ||
II. Bestimmte polizeiliche Aufgabe | 60 | ||
1. Der Gesetzeswortlaut | 61 | ||
2. Gesetzessystematische Überlegungen | 61 | ||
3. Entstehungsgeschichtliche Hinweise | 64 | ||
4. Teleologische Betrachtung | 65 | ||
5. Schlußfolgerung | 65 | ||
IIΙ. Tatsachen, die die Annahme rechtfertigen | 66 | ||
IV. Sachdienliche Angaben | 67 | ||
V. Erforderlichkeit | 69 | ||
VI. Einschränkungen durch begrenzte Auskunftspflichten in § 9 Abs. 2 nw.PolG? | 70 | ||
VII. Zusammenfassung | 71 | ||
C. Adressatenkreis (§ 9 Abs. 1 S. 1 nw.PolG) | 72 | ||
I. Eingrenzungen durch § 9 Abs. 3 nw.PolG? | 72 | ||
II. Jede Person als Adressat | 74 | ||
1. Der Gesetzeswortlaut | 75 | ||
2. Systematische Erwägungen | 75 | ||
3. Entstehungsgeschichtliche Anhaltspunkte | 76 | ||
4. Teleologische Überlegungen | 78 | ||
IIΙ. Fazit | 78 | ||
D. Rechtsfolge | 79 | ||
I. Befragungsrecht (§ 9 Abs. 1 S. 1 nw.PolG) | 79 | ||
II. Anhalterecht (§ 9 Abs. 1 S. 2 nw.PolG) | 81 | ||
E. Auskunftspflichten (§ 9 Abs. 2 nw.PolG) | 82 | ||
I. Die Pflicht zur Angabe der Personalien (§ 9 Abs. 2 S. 1 nw.PolG) | 83 | ||
II. Die Pflicht zu weiteren Auskünften (§ 9 Abs. 2 S. 2 nw.PolG) | 86 | ||
1. Auskunftspflichten auf Grund gesetzlicher Handlungspflichten | 87 | ||
a) Grammatikalische Überlegungen | 88 | ||
b) Rechtssystematische Erwägungen | 89 | ||
c) Entstehungsgeschichtliche Anhaltspunkte | 90 | ||
d) Teleologische Betrachtung | 92 | ||
e) Schlußfolgerungen | 92 | ||
2. Auskunftspflichten aus verfassungsrechtlicher Perspektive | 96 | ||
a) Der betroffene Freiheitsbereich | 96 | ||
b) Beschränkungen der gewährten Freiheit | 98 | ||
c) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung | 98 | ||
aa) Überwiegende Allgemeininteressen | 100 | ||
bb) Die Rechte Dritter | 102 | ||
3. Konsequenzen | 104 | ||
F. Auskunftsverweigerungsrechte | 105 | ||
I. Rückgriff auf § 26 Abs. 2 S. 4 nw.VwVfG? | 106 | ||
II. Analoge Anwendung der §§ 52 ff. StPO? | 108 | ||
IIΙ. Auskunftsverweigerungsrechte als Ausdruck eines allgemeinen Rechtsprinzips | 109 | ||
G. Unzulässige Befragungsmethoden | 110 | ||
I. Anwendbarkeit des § 136a StPO? | 111 | ||
II. Rückgriff auf tragende Konstitutionsprinzipien | 112 | ||
H. Aufklärungspflichten (§ 9 Abs. 6 nw.PolG) | 113 | ||
J. Ermessensgrundsätze und Verhältnismäßigkeit | 115 | ||
I. Grundsatz der Datenerhebung beim Betroffenen (§ 9 Abs. 3 nw.PolG) | 116 | ||
II. Grundsatz der offenen Datenerhebung (§ 9 Abs. 4 nw.PolG) | 118 | ||
ΙII. Zweckbindung und Inhalte der Datenerhebung (§ 9 Abs. 5 nw.PolG) | 119 | ||
IV. Anwendung von Verwaltungszwang | 120 | ||
1. Die Durchsetzung der Anhörungspflicht | 120 | ||
2. Die Durchsetzung einer Auskunftspflicht | 121 | ||
K. Normstruktur und -systematik | 123 | ||
I. Das Verhältnis von Befragung und Datenerhebung | 123 | ||
II. Die Datenerhebung ohne Kenntnis des Betroffenen | 125 | ||
1. Allgemeine Befugnis zur Datenerhebung? | 126 | ||
2. Die Befragung Dritter | 127 | ||
Teil 5: Abgrenzung von Befragung und Identitätsfeststellung | 128 | ||
Teil 6: Der Einsatz von V-Leuten und Verdeckten Ermittlern | 130 | ||
Teil 7: Die polizeiliche Befragung in den anderen Bundesländern | 132 | ||
A. Die mit der Regelung des § 9 nw.PolG strukturell übereinstimmenden Vorschriften (Art. 12 bay.PAG, § 18 berl.ASOG, § 11 brandenb.PolG, § 3 hamb.DVPolG, § 13 thür.PAG) | 133 | ||
B. Die von der Regelung des § 9 nw.PolG abweichenden Lösungsmodelle | 136 | ||
I. Die Regelungen in § 13 brem.PolG, § 12 hess.SOG, § 12 nds.GefAG und § 14 s.anh.SOG | 136 | ||
II. Die Regelungen in § 20 Abs. 1 bd.wtt.PolG, § 25a Abs. 3 rh.pf.POG, § 11 Abs. 1 saarl.PolG und § 18 sächs.PolG | 138 | ||
IIΙ. Die Regelungen in § 28 m.v.SOG und § 180 schl.h.LVwG | 140 | ||
C. Gesamtbetrachtung der vorgefundenen Bestimmungen | 141 | ||
Teil 8: Die Befragung durch den Bundesgrenzschutz und die Verfassungsschutzbehörden | 147 | ||
A. Befragung und Auskunftspflicht gemäß § 22 BGSG | 147 | ||
B. Befragungen nach §§ 8 f. BVerfSchG | 149 | ||
C. Befragungen auf der Grundlage der Verfassungsschutzgesetze der Länder | 151 | ||
Teil 9: Rechtsnatur der Befragung und Rechtsschutz | 154 | ||
Teil 10: Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse | 157 | ||
Teil 11: Abschließende Betrachtung zu § 9 nw.PolG | 162 | ||
Teil 12: Vorschlag für eine Neuregelung der allgemeinen Regeln der Datenerhebung, der Befragung und der Vorladung | 165 | ||
Anhang: Die für die vorliegende Untersuchung wichtigsten Gesetzesbestimmungen | 168 | ||
A. Die Vorschriften der Befragung in den Landespolizeigesetzen | 168 | ||
B. § 22 BGSG | 178 | ||
C. §§ 8 f. BVerfSchG | 179 | ||
Literaturverzeichnis | 181 | ||
Sachwortverzeichnis | 198 |