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Faik, J. (1995). Äquivalenzskalen. Theoretische Erörterung, empirische Ermittlung und verteilungsbezogene Anwendung für die Bundesrepublik Deutschland. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48442-3
Faik, Jürgen. Äquivalenzskalen: Theoretische Erörterung, empirische Ermittlung und verteilungsbezogene Anwendung für die Bundesrepublik Deutschland. Duncker & Humblot, 1995. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48442-3
Faik, J (1995): Äquivalenzskalen: Theoretische Erörterung, empirische Ermittlung und verteilungsbezogene Anwendung für die Bundesrepublik Deutschland, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48442-3

Format

Äquivalenzskalen

Theoretische Erörterung, empirische Ermittlung und verteilungsbezogene Anwendung für die Bundesrepublik Deutschland

Faik, Jürgen

Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 451

(1995)

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Abstract

Äquivalenzskalen spielen sowohl in sozialpolitischen Programmen als auch im Rahmen personeller Wohlfahrtsanalysen eine herausragende Rolle. In ihnen spiegeln sich einerseits die Ersparnisse einer gemeinsamen Haushaltsführung sowie andererseits bedarfsbezogene Divergenzen zwischen den Mitgliedern eines Haushalts wider. Sie ermöglichen daher die notwendige Normierung der realiter vorfindbaren, unterschiedlichen Haushaltsstrukturen.

Bundesdeutsche Verteilungsanalysen waren bis dato überwiegend auf die Nutzung institutioneller Äquivalenzskalen angewiesen. Die Verwendung derartiger Skalen ist allerdings nicht unproblematisch. Insbesondere ist ihre ungenügende empirisch-statistische Fundierung zu bemängeln.

Aus dem Hauptkritikpunkt an den institutionellen Bedarfsfestlegungen, ein zu hohes Maß an Willkür zu beinhalten, leitet sich die Forderung nach alternativen, intersubjektiv einfacher überprüfbaren Skalen ab. Eine solche Alternative stellen ökonometrisch fundierte Äquivalenzskalenmethoden dar, bei denen die individuellen Präferenzen entweder direkt erfragt oder indirekt aus dem jeweiligen Ausgabenverhalten erkundet werden.

Die zweitgenannte ökonometrische Verfahrensweise steht im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Nach einer eingehenden theoretischen Erörterung der verschiedenen ausgabenorientierten Aquivalenzskalentechniken hat der Verfasser aus einem umfangreichen bundesdeutschen Datenbestand (den Einkommens- und Verbrauchsstichproben von 1969 bis 1983) auf mikroökonomischer Grundlage eine Vielzahl entsprechender Äquivalenzskalen empirisch abgeleitet.

Unter Zugrundelegung mehrerer soziodemographischer Merkmale (wie z. B. Haushaltsgröße und Alter der Haushaltsmitglieder) zeigt sich hierbei sensitivitätsanalytisch, daß die querschnittsbezogenen Skalenunterschiede im Vergleich zu den zeitbezogenen Divergenzen einschneidender sind. Gleichzeitig unterstreichen allerdings gewisse Extremwerte durchaus die Sinnhaftigkeit zeitlich-varianter Skalenanalysen. Die betreffenden Skalenerkenntnisse werden durch den Vergleich mit anderen, in der Literatur zu findenden Aquivalenzskalen abgerundet.

In Anbetracht der ermittelten Skalenheterogenität schätzt der Verfasser in einem nächsten Schritt sensitivitätsanalytisch den Einfluß alternativer Aquivalenzskalen auf Einkommensungleichheit und -armut sowie damit einhergehend die Robustheit verschiedener Verteilungsaussagen ab. In diesem Kontext eruiert er auch den Ungleichheits- bzw. Armutsverlauf für die Bundesrepublik Deutschland über den Zeitraum von 1969 bis 1983 hinweg.

Generell läßt sich festhalten, daß in der vorliegenden Untersuchung erstmalig für die Bundesrepublik Deutschland ökonometrisch fundierte Aquivalenzskalen im Zeitablauf errechnet sowie anschließend sozialpolitisch/verteilungsbezogen verwendet werden. Die letztgenannte Vorgehensweise bietet den Vorzug einer Beurteilung, inwieweit sich über einen vorab spezifizierten Zeitraum hinweg bedarfsbezogene Divergenzen ergeben haben.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Tabellenverzeichnis 13
Übersichtenverzeichnis 20
Abbildungsverzeichnis 21
Symbolverzeichnis 23
Abkürzungsverzeichnis 25
Erster Teil: Fragestellungen, begriffliche Abgrenzungen und Literaturübersicht 27
1. Problemstellung und Gang der Untersuchung 27
1.1. Hintergrund und Ziele der Untersuchung 27
1.2. Aufbau der Arbeit 29
2. Die wohlstandsbezogene Relevanz von Äquivalenzskalen 32
2.1. Der Wohlstandsbegriff 32
2.2. Die Festlegung der analytischen Bezugseinheit: Haushalts- versus personenbezogene Sicht 36
2.3. Das Äquivalenzskalenkonzept 39
2.3.1. Definition und Anwendungsbereich von Äquivalenzskalen 39
2.3.2. Prämissen der Äquivalenzskalenanalyse 42
2.3.3. Kohärenzgrundsätze 44
3. Methoden zur Ermittlung von Äquivalenzskalen 45
3.1. Expertenbasierte Ansätze 47
3.2. Subjektive Ansätze 48
3.3. Verbrauchsorientierte Ansätze 50
3.4. Kritische Würdigung der diversen Methodengruppen 51
4. Übersicht über Äquivalenzskalenanalysen im deutschsprachigen Raum 54
4.1. Politisch-administrative Äquivalenzskalen in der Bundesrepublik Deutschland 54
4.2. Ökonometrisch fundierte Äquivalenzskalen im deutschsprachigen Raum 62
5. Zusammenfassung 66
Zweiter Teil: Theoretische Ansätze zur Ableitung verbrauchsorientierter Äquivalenzskalen 68
1. Mikroökonomische Grundlagen der verbrauchsorientierten Äquivalenzskalenverfahren 68
1.1. Die Nutzenfunktion 68
1.2. Das Nutzenmaximierungsproblem 69
1.3. Dualitätstheoretische Überlegungen 73
1.4. Kritik an der mikroökonomischen Haushaltstheorie 77
2. Ausgabenanalytische Elemente: Ausgabensysteme und Engelkurven 79
2.1. Methoden zur Spezifikation von Ausgabengleichungen 79
2.2. Die Diskussion verschiedener Ausgabensysteme 80
2.2.1. Lineare Ausgabensysteme 80
2.2.2. Nichtlineare Ausgabensysteme 85
2.2.3. Vergleichende Betrachtung verschiedener Ausgabensysteme 93
2.3. Die funktionale Gestalt der Engelkurve 94
3. Verbrauchsorientierte Eingleichungsmodelle zur Ermittlung von Äquivalenzskalen 100
3.1. Ansätze auf der Grundlage absoluter Ausgaben (Rothbarth-Methode) 100
3.1.1. Darstellung 100
3.1.2. Kritische Beurteilung 104
3.2. Die Budgetanteilsmethode (Engel-Ansatz) 105
3.2.1. Darstellung 105
3.2.2. Kritische Beurteilung 112
4. Verbrauchsorientierte Mehrgleichungsmodelle zur Ermittlung von Äquivalenzskalen 113
4.1. Mehrgleichungsmodelle ohne Preissubstitution (Prais/Houthakker-Verfahren) 114
4.1.1. Darstellung 114
Exkurs: Das Identifikationsproblem bei interdependenten Mehrgleichungsmodellen 117
4.1.2. Ansätze zur Vermeidung der Identifikationsproblematik im Prais/Houthakker-Modell 119
4.1.2.1. Die Verwendung von A-priori-Skaleninformationen 119
4.1.2.2. Die Anwendung iterativer Verfahren 121
4.2. Nutzentheoretisch fundierte Mehrgleichungsmodelle mit Preissubstitution 123
4.2.1. Allgemeine Darstellung 123
4.2.2. Der Barten-Ansatz 125
4.2.3. Das Translating 127
4.2.4. Gormans Ansatz 127
4.3. Die wohlstandsäquivalente Umsetzung eines nutzentheoretisch fundierten Mehrgleichungsmodells auf Basis des erweiterten linearen Ausgabensystems (ELES) 129
4.3.1. Die ELES-Äquivalenzskala auf Basis des Barten-Verfahrens 129
4.3.2. Die ELES-Äquivalenzskala auf Basis des Translating-Verfahrens 134
4.3.3. Eigenschaften der ELES-Äquivalenzskalen auf Basis des Barten- und des Translating-Verfahrens 136
4.4. Kritische Beurteilung der Mehrgleichungsmodelle 140
5. Vergleichende Beurteilung der verbrauchsorientierten Äquivalenzskalenverfahren 142
5.1. Verbrauchsorientierte Eingleichungsmodelle im Vergleich 142
5.2. Verbrauchsorientierte Mehrgleichungsmodelle im Vergleich 145
5.3. Vergleichende Betrachtung von Ein- und Mehrgleichungsmodellen 147
5.4. Schlußfolgerungen 150
6. Zusammenfassung 155
Dritter Teil: Die empirische Ableitung verbrauchsorientierter Äquivalenzskalen 158
1. Datenbezogene Anforderungen an die empirische Ermittlung verbrauchsorientierter Äquivalenzskalen 158
1.1. Die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) und ihre Eignung für verbrauchsorientierte Äquivalenzskalenberechnungen 159
1.2. Vergleich der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe mit anderen bundesdeutschen Datenbasen 162
2. Die für die empirischen Äquivalenzskalenermittlungen genutzten Regressionsvariablen 164
2.1. Die zu erklärenden Ausgabengrößen 164
2.2. Die Operationalisierung des Wohlstandsregressors 170
2.3. Die soziodemographischen Regressoren 174
2.3.1. Prinzipielle Möglichkeiten der Inkorporation von Haushaltsgröße und -struktur in Ausgabengleichungen 175
2.3.2. Die berücksichtigten soziodemographischen Regressoren und ihre Operationalisierung 180
3. Statistische Deskription der verwendeten Variablen 183
3.1. Einkommens- und Ausgabengrößen 183
3.2. Soziodemographische Größen 191
4. Verbrauchsorientierte Äquivalenzskalen auf Basis von Eingleichungsmodellen für die Bundesrepublik Deutschland 1969–1983 198
4.1. Rothbarth-Methode 199
4.1.1. Rothbarth-Regressionsergebnisse 199
4.1.2. Rothbarth-Äquivalenzskalen für die Bundesrepublik Deutschland 1969 202
4.2. Engel-Methode 203
4.2.1. Engel-Regressionsergebnisse 203
4.2.1.1. Haushaltsgrößenvariante 204
4.2.1.2. Soziodemographisch differenzierte Variante 205
4.2.2. Haushaltsgrößendifferenzierte Engel-Äquivalenzskalen für die Bundesrepublik Deutschland 1969–1983 206
4.2.3. Soziodemographisch differenzierte Engel-Äquivalenzskalen für die Bundesrepublik Deutschland 1969–1983 211
4.2.4. Zur Sensitivität der Engel-Äquivalenzskalen 216
4.2.4.1. Zum Sensitivitätseinfluß der Wohlstandsoperationalisierung 216
4.2.4.2. Zum Sensitivitätseinfluß der soziodemographischen Haushaltstypisierung 222
4.2.4.3. Zum Sensitivitätseinfluß der Engelkurvenfunktionsform 228
5. Verbrauchsorientierte Äquivalenzskalen auf Basis von Mehrgleichungsmodellen für die Bundesrepublik Deutschland 1969–1983 235
5.1. ELES-Methode 236
5.1.1. ELES-Regressionsergebnisse und modellbezogene Strukturparameter 236
5.1.1.1. Haushaltsgrößenvariante 237
5.1.1.2. Soziodemographisch differenzierte Variante 240
5.1.2. Haushaltsgrößendifferenzierte ELES-Äquivalenzskalen für die Bundesrepublik Deutschland 1969–1983 243
5.1.2.1. Barten-Verfahren 243
5.1.2.2. Translating-Verfahren 247
5.1.3. Soziodemographisch differenzierte ELES-Äquivalenzskalen für die Bundesrepublik Deutschland 1969–1983 248
5.1.3.1. Die Subsistenzeinkommens-Skalen 248
5.1.3.2. Barten-Methode 251
5.1.3.3. Translating-Methode 255
5.1.4. Zur Einkommenssensitivität der ELES-Äquivalenzskalen 258
5.2. Prais/Houthakker-Methode 261
5.2.1. Methodische Vorbemerkungen 261
5.2.2. Prais/Houthakker-Äquivalenzskalen für die Bundesrepublik Deutschland 1969–1983 264
6. Vergleichende Beurteilung der errechneten Äquivalenzskalen 265
6.1. Vergleichende Beurteilung der errechneten Äquivalenzskalen auf Basis verbrauchsorientierter Ein- versus Mehrgleichungsmodelle 265
6.2. Vergleich der errechneten Äquivalenzskalen mit weiteren verbrauchsorientierten Äquivalenzskalen aus dem deutschsprachigen Raum 270
6.3. Schlußfolgerungen und Ansatzpunkte für die sozialpolitische Verwertbarkeit der geschätzten Äquivalenzskalen 279
7. Zusammenfassung 289
Vierter Teil: Die theoretische und empirische Einbindung von Äquivalenzskalen in Ungleichheits- und Armutsanalysen 293
1. Zur Messung von Einkommensungleichheit 293
1.1. Die axiomatische Meßtheorie der Einkommensungleichheit 294
1.2. Die Diskussion ausgewählter Ungleichheitsindizes 297
1.2.1. Spannweiten-Maße 297
1.2.2. Ungleichheitsindizes auf Basis absoluter Abweichungen vom arithmetischen Einkommensmittel 298
1.2.3. Ungleichheitsindizes auf Basis quadratischer Abweichungen vom Einkommensmittel 300
1.2.4. Die Konzeption des paarweisen Einkommensvergleiches 303
1.2.5. Die Entropiekonzeption 305
1.2.6. Wohlfahrtstheoretisch begründete Ungleichheitskennziffern 307
1.3. Zusammenschau der einzelnen Ungleichheitsindizes 312
2. Zur Messung von Einkommensarmut 314
2.1. Der Armutsbegriff 314
2.2. Die axiomatische Meßtheorie der Einkommensarmut 315
2.3. Die Diskussion verschiedener Armutsindizes 317
2.3.1. Nichtaxiomatische Armutsindizes 317
2.3.2. Axiomatisch begründete Armutsindizes 318
3. Die Inkorporation heterogener Untersuchungseinheiten in Ungleichheits- und Armutsanalysen 322
3.1. Der sensitivitätstheoretische Einfluß von Äquivalenzskalen auf Ungleichheit und Armut 322
3.2. Die Dekomposition äquivalenter Einkommensungleichheit und -armut 326
3.3. Sequentielle Dominanz-Checks 330
4. Empirische Sensitivitätsanalysen 331
4.1. Der sensitivitätsanalytische Ungleichheitseinfluß von Äquivalenzskalen 332
4.1.1. Reine Ungleichheits-Sensitivitätsanalyse anhand modelltheoretisch abgeleiteter Äquivalenzskalen 332
4.1.2. Ungleichheits-Sensitivitätsanalyse anhand empirisch ermittelter Äquivalenzskalen 340
4.1.2.1. Personenbezogene Betrachtung 340
4.1.2.2. Haushaltsbezogene Betrachtung 351
Exkurs: Die Ermittlung der Einkommensungleichheit bei Zugrundelegung schichtenspezifischer Äquivalenzskalen 353
4.1.3. Die Dekomposition der gemessenen Einkommensungleichheit 356
4.2. Der sensitivitätsanalytische Armutseinfluß von Äquivalenzskalen 362
4.2.1. Reine Armuts-Sensitivitätsanalyse anhand modelltheoretisch abgeleiteter Äquivalenzskalen 362
4.2.2. Armuts-Sensitivitätsanalyse anhand empirisch ermittelter Äquivalenzskalen 368
4.2.2.1. Personenbezogene Betrachtung 368
4.2.2.2. Haushaltsbezogene Betrachtung 369
5. Zusammenfassung 372
Fünfter Teil: Schlußbetrachtung 375
1. Zusammenfassender Ergebnisüberblick 375
2. Ausblick 378
Anhang 385
Literaturverzeichnis 454
Sachwortverzeichnis 475