Wiederholungsgefahr bei Sittlichkeitsverbrechen
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Dietrich, E. (1970). Wiederholungsgefahr bei Sittlichkeitsverbrechen. Der Haftgrund des § 112 Abs. 3 StPO in historischer, rechtsdogmatischer und kriminologischer Sicht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-41841-1
Dietrich, Eckhart. Wiederholungsgefahr bei Sittlichkeitsverbrechen: Der Haftgrund des § 112 Abs. 3 StPO in historischer, rechtsdogmatischer und kriminologischer Sicht. Duncker & Humblot, 1970. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-41841-1
Dietrich, E (1970): Wiederholungsgefahr bei Sittlichkeitsverbrechen: Der Haftgrund des § 112 Abs. 3 StPO in historischer, rechtsdogmatischer und kriminologischer Sicht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-41841-1
Format
Wiederholungsgefahr bei Sittlichkeitsverbrechen
Der Haftgrund des § 112 Abs. 3 StPO in historischer, rechtsdogmatischer und kriminologischer Sicht
Kriminologische Forschungen, Vol. 7
(1970)
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Book Details
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Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 14 | ||
Einleitung | 15 | ||
Erster Teil: Der Haftgrund der Wiederholungsgefahr in historischer Sicht | 17 | ||
A. Geschichte bis 1871 | 17 | ||
I. Römischrechtliche Quellen (cautio de non offendendo) | 17 | ||
II. Deutschrechtliche Quellen (Carolina von 1532) | 19 | ||
III. Preußische Gesetzgebung | 22 | ||
1. Allgemeines Landrecht von 1794 | 22 | ||
2. Criminalordnung von 1805 | 23 | ||
IV. Deutsche Partikulargesetzgebung des 19. Jahrhunderts | 25 | ||
B. Geschichte von 1871 bis 1945 | 26 | ||
I. Deutsche Reichsgesetzgebung bis 1933 | 26 | ||
1. Strafprozeßordnung von 1877 | 26 | ||
2. Reformbestrebungen | 27 | ||
a) Entwurf eines Strafgesetzänderungsgesetzes von 1875 | 27 | ||
b) Entwurf eines Strafprozeßänderungsgesetzes von 1894/95 | 30 | ||
c) Entwurf einer Strafprozeßordnung von 1908 | 31 | ||
d) Entwurf einer Strafprozeßordnung von 1920 | 32 | ||
e) Entwurf eines Einführungsgesetzes zum Strafgesetzbuch von 1929 | 32 | ||
II. Deutsches Strafprozeßrecht unter der Herrschaft des Nationalsozialismus | 33 | ||
1. Strafverfahrensrechtsänderungsgesetz von 1935 | 34 | ||
2. Entwurf einer Strafverfahrensordnung von 1936/39 | 34 | ||
3. Die Anwendung des Haftrechts | 36 | ||
C. Geschichte ab 1945 | 36 | ||
I. Erste Nachkriegsgesetzgebung | 36 | ||
II. Vereinheitlichungsgesetz von 1950 | 39 | ||
III. Reformbestrebungen | 40 | ||
IV. Strafprozeßänderungsgesetz von 1964 | 41 | ||
1. Vorlage des Regierungsentwurfs in der dritten Wahlperiode des Bundestages | 41 | ||
2. Erneute Vorlage des Regierungsentwurfs in der vierten Wahlperiode | 43 | ||
a) Beratungen im Rechtsausschuß des Bundestages | 43 | ||
b) Beratungen im Bundestag und Beschlußfassung | 48 | ||
D. Rechtsvergleichung | 50 | ||
I. Deutschland | 50 | ||
1. Bundesrepublik | 50 | ||
a) Jugendgerichtsgesetz von 1953 | 50 | ||
b) Militärstrafgerichtsordnung von 1933 | 51 | ||
2. DDR | 51 | ||
II. Österreich | 52 | ||
III. Schweiz | 52 | ||
IV. Frankreich | 53 | ||
V. England | 54 | ||
VI. Zusammenfassung | 55 | ||
Zweiter Teil: Der Haftgrund der Wiederholungsgefahr in rechtsdogmatischer Sicht | 56 | ||
A. Die verfassungsrechtliche Problematik des § 112 Abs. 3 StPO | 56 | ||
I. Die Gesetzgebungskompetenz des Bundesgesetzgebers | 56 | ||
1. Verbrechensprävention als Aufgabe des Polizei- und damit Landesrechts | 57 | ||
2. Der Präventivcharakter des Haftgrundes der Wiederholungsgefahr | 58 | ||
3. Die „Zweispurigkeit“ des Strafrechts | 59 | ||
4. Ergebnis | 62 | ||
II. Die rechtsstaatliche Unbedenklichkeit der Vorschrift | 62 | ||
1. Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz | 63 | ||
a) Erfüllung der formellen Voraussetzungen | 63 | ||
b) Einhaltung der materiellen Schranken | 64 | ||
aa) Der Grundsatz der Interessenabwägung | 65 | ||
α) Der Begriff | 65 | ||
β) Die Interessenkollision zwischen dem Grundrecht der persönlichen Freiheit und den Erfordernissen der Verbrechensbekämpfung | 67 | ||
γ) Die Interessenabwägung | 69 | ||
bb) Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit (zugleich zur Auslegung des § 116 Abs. 3 StPO) | 73 | ||
c) Ergebnis | 77 | ||
2. Vereinbarkeit mit der Menschenrechtskonvention | 77 | ||
B. Die sachliche Berechtigung des § 112 Abs. 3 StPO | 78 | ||
I. Der beschränkte Anwendungsbereich der Untersuchungshaft wegen Wiederholungsgefahr | 79 | ||
1. Keine Sicherungshaft ohne dringenden Tatverdacht hinsichtlich eines bereits verübten Sittlichkeitsverbrechens | 80 | ||
2. Keine Sicherungshaft nach der Strafverbüßung | 81 | ||
II. Die polizeirechtlichen Möglichkeiten der Verbrechensverhütung | 82 | ||
III. Ergebnis | 84 | ||
C. „Systemwidrigkeit des § 112 Abs. 3 StPO? | 84 | ||
D. Fragen der Auslegung des § 112 Abs. 3 StPO | 87 | ||
I. „Bestimmte Tatsachen“ | 87 | ||
II. Untersuchungshaft und richterliches Ermessen | 88 | ||
III. Der Anwendungsbereich des Haftgrundes der Wiederholungsgefahr (insbesondere hinsichtlich § 330a StGB) | 90 | ||
IV. Das Verhältnis der Haftgründe untereinander | 93 | ||
V. Zwingende Anrechnung der wegen Wiederholungsgefahr erlittenen Untersuchungshaft auf die spätere Freiheitsstrafe | 97 | ||
E. Zusammenfassung und kriminologische Fragestellung | 98 | ||
Dritter Teil: Der Haftgrund der Wiederholungsgefahr in kriminologischer Sicht | 99 | ||
A. Fragestellung | 99 | ||
I. Sind von den in § 112 Abs. 3 StPO bezeichneten Sittlichkeitsverbrechen irreparable Schäden zu besorgen? | 99 | ||
1. Der Begriff „irreparabler Schaden“ | 99 | ||
2. Die in § 112 Abs. 3 StPO bezeichneten Sittlichkeitsverbrechen im einzelnen | 100 | ||
a) Notzucht, Schändung und Gewaltunzucht | 100 | ||
b) Unzucht mit Kindern und Abhängigen | 101 | ||
c) Blutschande | 105 | ||
d) Schwere Unzucht unter Männern | 106 | ||
aa) Nötigung zur gleichgeschlechtlichen Unzucht | 108 | ||
bb) Bestimmung zur gleichgeschlechtlichen Unzucht | 108 | ||
cc) Verführung zur gleichgeschlechtlichen Unzucht | 109 | ||
dd) Gewerbsmäßige gleichgeschlechtliche Unzucht | 111 | ||
3. Ergebnis | 112 | ||
II. Ist die in § 112 Abs. 3 StPO geforderte Prognose möglich? | 113 | ||
1. Das Problem | 114 | ||
2. Die Freiheit des Willens | 114 | ||
3. Die Bedeutung „kriminogener Faktoren“ | 118 | ||
a) Anlage und Umwelt | 118 | ||
b) Die Persönlichkeit | 120 | ||
aa) Die „Schichttheorie“ | 121 | ||
bb) besonders: Die „Personschicht“ | 122 | ||
c) Der Zufall | 124 | ||
d) Zusammenfassung | 125 | ||
4. Die verschiedenen Prognosemethoden | 125 | ||
a) Die statistischen Verfahren (die „Punktemethode“ und das „Punktwertverfahren“) | 126 | ||
aa) Erläuterung | 126 | ||
bb) Kritische Würdigung | 128 | ||
b) Die „intuitive Methode“ | 133 | ||
aa) Erläuterung | 133 | ||
bb) Kritische Würdigung | 136 | ||
α) Grundsätzliche Kritik | 136 | ||
β) Kritik der „verstehenden Erfassung der Täterpersönlichkeit“ (Leferenz) | 138 | ||
c) Punkteverfahren oder intuitive Methode? | 143 | ||
5. Ergebnis | 145 | ||
III. Welches sind die in § 112 Abs. 3 StPO vorausgesetzten „bestimmten Tatsachen“? | 146 | ||
1. Grundsätzliches zur Ätiologie der Sittlichkeitsdelikte | 146 | ||
2. Einzelne Tatsachen | 151 | ||
a) Tatsachen, die auf eine allgemeine kriminelle Belastung des Beschuldigten hindeuten | 151 | ||
b) Tatsachen, die auf eine besondere Neigung zu Sittlichkeitsdelikten hindeuten | 154 | ||
aa) Anhaltspunkte aus dem Alter und Entwicklungsstand der Sexualdelinquenten | 157 | ||
α) Nichterwachsene Sittlichkeitsverbrecher | 157 | ||
β) Senile Sittlichkeitsverbrecher | 159 | ||
γ) Erwachsene Sittlichkeitsverbrecher | 163 | ||
bb) Eigenheiten der Persönlichkeit von Sexualdelinquenten | 166 | ||
α) Hypersexualität und Perversion | 168 | ||
β) Schwachsinn, Willensschwäche und Neigung zum Alkoholmißbrauch | 169 | ||
γ) Mangelnde „Wettbewerbsfähigkeit“ | 172 | ||
cc) Besonderheiten nach der Art der einzelnen Delikte | 173 | ||
α) Sexuelle Gewaltverbrechen | 174 | ||
β) Kinderschändung | 178 | ||
γ) Blutschande | 185 | ||
δ) Gleichgeschlechtliche Unzucht | 189 | ||
3. Ergebnis | 196 | ||
B. Der Haftgrund des § 112 Abs. 3 StPO in der Praxis | 198 | ||
I. Das Untersuchungsmaterial | 198 | ||
II. Ergebnisse | 199 | ||
1. Statistische Ergebnisse | 199 | ||
2. Die Begründung der Haftbefehle im einzelnen | 201 | ||
III. Zusammenfassung | 204 | ||
Literaturverzeichnis | 205 |