Menu Expand

Subsysteme im Völkerrecht

Cite BOOK

Style

Marschik, A. (1997). Subsysteme im Völkerrecht. Ist die Europäische Union ein »Self-Contained Regime«?. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48751-6
Marschik, Axel. Subsysteme im Völkerrecht: Ist die Europäische Union ein »Self-Contained Regime«?. Duncker & Humblot, 1997. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48751-6
Marschik, A (1997): Subsysteme im Völkerrecht: Ist die Europäische Union ein »Self-Contained Regime«?, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48751-6

Format

Subsysteme im Völkerrecht

Ist die Europäische Union ein »Self-Contained Regime«?

Marschik, Axel

Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 44

(1997)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Völkerrechtliche Subsysteme sind internationale Rechtsregime, die ihre Rechtsnormen vorrangig durch eigene Mechanismen schützen. Im ersten Teil des Buches untersucht der Verfasser das theoretische Konzept. Obwohl Wissenschaft, Rechtsprechung und Praxis kein einheitliches Bild von Subsystemen geben, bestehen strukturelle und funktionelle Gemeinsamkeiten. Daher ist es möglich, ein abstraktes Modell eines Subsystems zu erstellen, das grundsätzliche Fragen beantworten kann: Beeinflussen sich Subsysteme und Völkerrecht in manchen Bereichen gegenseitig (z. B. Staatenverantwortlichkeit, Repressalien, Vertragsrecht)? Können völkerrechtliche Normen in Subsystemen unter bestimmten Voraussetzungen angewendet werden? Gibt es geschlossene Subsysteme, sogenannte »self-contained regimes«, die das Völkerrecht endgültig ausschließen? etc.

Das theoretische Subsystem-Modell wird im zweiten Teil an die Europäische Union angelegt. Zunächst wird nachgewiesen, daß die erste Säule der Union, die Europäische Gemeinschaft, ein Subsystem des Völkerrechts ist. Eine genaue Untersuchung der Rechtsdurchsetzungsmechanismen kommt zu dem Ergebnis, daß die EG derzeit kein »self-contained regime«, sondern ein offenes Subsystem ist. Dies führt zu einer Reihe von Konsequenzen mit rechtlicher und politischer Bedeutung. Im Ergebnis zeigt sich jedenfalls, daß die Offenheit des Subsystems kein Nachteil für das Gemeinschaftsrecht ist: Solange die EG über keine Mechanismen verfügt, die Rechtsdurchsetzung zu gewährleisten, stärkt das Völkerrecht das EG-Recht und leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zur europäischen Integration.

Ausgezeichnet mit dem »Förderpreis der Europäischen Union für Dissertationen aus dem Bereich Europarecht 1995«.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 15
Einführung 21
Erster Teil: Subsysteme im Völkerrecht 27
A. Einleitung 27
B. Wissenschaft 31
I. Frühe Theorien zur Staatenverantwortlichkeit 31
1. Kelsen / Guggenheim 31
2. Anzilotti 33
3. Lauterpacht/Verdroß 35
4. Zusammenfassung 37
II. International Law Commission 37
1. Allgemeines 37
2. Garcia-Amador 38
a) Allgemeines 38
b) Einheitliche Staatenverantwortlichkeit 38
c) Verhältnis Subsystem – allgemeine Staatenverantwortlichkeit 39
3. Ago 41
a) Allgemeines 41
b) Einheitliche Staatenverantwortlichkeit 41
c) International crimes als Subsystem? 43
d) Sektoren 45
e) Subsysteme 45
4. Riphagen 47
a) Allgemeines 47
b) Einheitliche Staatenverantwortlichkeit 47
c) Subsysteme 50
d) Kategorien der Staatenverantwortlichkeit 51
e) Verhältnis Subsystem – allgemeine Staatenverantwortlichkeit 52
f) Streitschlichtungs-Subsysteme 53
5. Arangio-Ruiz 54
a) Allgemeines 54
b) Einheitliche Staatenverantwortlichkeit 54
c) Subsysteme 54
d) Verhältnis Subsysteme – allgemeine Staatenverantwortlichkeit 56
6. Zusammenfassung 59
III. Völkerrechtslehre 61
1. Einheitliche Staatenverantwortlichkeit 61
2. Subsysteme 65
3. Verhältnis Subsystem – allgemeine Staatenverantwortlichkeit 70
4. Geschlossene Subsysteme – self-contained regimes 74
5. Zusammenfassung 79
6. Exkurs – International regimes 82
C. Internationale Rechtsprechung 91
I. Ständiger Internationaler Gerichtshof 91
II. Internationaler Gerichtshof 93
1. Subsysteme 93
2. Verhältnis Subsystem – allgemeine Staatenverantwortlichkeit 95
3. Streitschlichtungs-Subsysteme 99
4. Teheraner Geisel-Fall 100
a) Allgemeines 100
b) Subsystem “Diplomatenrecht” 101
c) Diplomatenrecht als self-contained regime? 103
III. Internationale Schiedsgerichte 107
1. Subsysteme 107
2. Air Services-Fall 109
IV. Zusammenfassung 111
D. Praxis 112
I. Rechtsüberzeugung der Staaten zu Subsystemen 112
1. Allgemeines 112
2. Einheitliche Staatenverantwortlichkeit 112
3. Subsysteme und self-contained regimes 115
II. Subsysteme in der Praxis 117
1. Vorbemerkung 117
2. Umweltrecht als gewohnheitsrechtliches Subsystem? 118
3. Spezielle umweltrechtliche Subsysteme 127
4. GATT 130
a) Allgemeines 130
b) Das Verantwortlichkeitsregime des GATT 131
c) Das GATT als self-contained regime? 133
d) GATT 1994 und World Trade Organization 137
III. Zusammenfassung 143
E. Synthese: Subsysteme im Völkerrecht 145
I. Einleitung 145
II. System und Subsystem 146
III. Abgrenzungen 148
1. Special regimes 148
2. Kategorien der Staatenverantwortlichkeit 150
IV. Subsysteme: Zwei Konzepte 151
1. Kategorie-Subsysteme 151
2. Subsysteme als “primary norm remedy systems” 154
V. Verhältnis der Subsysteme zur völkerrechtlichen Staatenverantwortlichkeit 158
1. Offene Subsysteme 158
a) Allgemeines 158
b) Versagen des Subsystems 162
c) Völkerrechtsverletzung 163
d) Vorzeitiger Rückfall 165
e) Eingriff in offene Subsysteme 167
f) Zusammenfassung 169
2. Geschlossene Subsysteme (self-contained regimes) 170
a) Allgemeines 170
b) Theoretisches Konzept 172
c) Zulässigkeit von self-contained regimes im Völkerrecht? 174
VI. Subsysteme und Kodifizierung der Staatenverantwortlichkeit 181
VII. Subsysteme und Vertragsrecht 183
VIII. Streitschlichtungs-Subsysteme 186
IX. Zusammenfassung: Theorie der Subsysteme – Thesen 189
Zweiter Teil: Ist die Europäische Gemeinschaft ein “self-contained regime”? 193
A. Einleitung 193
B. Ist Europarecht Völkerrecht? 194
I. Rechtsprechung des EuGH 194
1. Allgemeines 194
2. Van Gend & Loos 195
3. Costa/ENEL 196
4. Kommission v. Luxemburg und Belgien 197
5. Jüngere Judikatur 197
II. Wissenschaft 198
1. Allgemeines 198
2. Autonomisten 200
3. Internationalisten 206
III. Ergebnis 210
C. Sind Europäische Union und Europäische Gemeinschaft Subsysteme des Völkerrechts? 221
I. Vorbemerkung 221
II. Sekundärnormen in den Gründungsverträgen der Europäischen Gemeinschaften 222
1. Rechtsdurchsetzung durch den EuGH 222
a) Verfahren nach Art. 169 EWG-Vertrag 222
b) Verfahren nach Art. 170 EWG-Vertrag 227
c) Urteilsfolgen 229
d) Sanktionen nach Art. 171 EWG-Vertrag 234
2. Kontrolle durch Kommission, Rat und Private 236
a) Allgemeines 236
b) Kontrolle durch die Kommission 237
c) Kontrolle durch den Rat 238
d) Kontrolle durch Private 240
3. Abgeleitete Sekundärnormen 241
a) Allgemeines 241
b) Analoge Anwendung von Art. 88 EGKS-Vertrag zur Lückenfüllung 241
c) Anwendung von Art. 88 EGKS-Vertrag aus Einheit der Verträge 243
d) Art. 235 EWG-Vertrag 243
e) Implied Powers 244
f) Resulting Powers 247
g) Selbstverteidigungsrecht 248
4. Ergebnis 250
III. Sekundärnormen in den Bereichen GASP und ZBJI? 254
IV. Ergebnis 258
D. Die Europäische Gemeinschaft – offenes oder geschlossenes Subsystem 259
I. Vorbemerkung 259
II. Interpretation der EG-Verträge 259
III. Gewährleistete Rechtsdurchsetzung durch EG-Sekundärnormen 265
1. Feststellungsurteil des EuGH 265
2. Sanktionsnormen nach Art. 171 EWG-Vertrag 267
3. Kontrolle durch Kommission und Rat 269
4. Ergebnis 270
IV. Die Europäische Gemeinschaft – Ein offenes Subsystem des Völkerrechts 270
E. Konsequenzen der Offenheit des Subsystems 272
I. Vorbemerkung 272
II. Rückfall auf die Staatenverantwortlichkeit 274
1. Eintritt der Staatenverantwortlichkeit 274
a) Versagen des Subsystems 274
b) Bedingungen der Staatenverantwortlichkeit 275
c) Vorzeitiger Rückfall 278
2. Folgen des Rückfalls auf die Staatenverantwortlichkeit 279
a) Beendigung der Verletzung 279
b) Genugtuung 280
c) Wiederherstellung / Schadenersatz 281
3. Durchsetzung der Verantwortlichkeitsfolgen 284
a) Allgemeines 284
b) Völkerrechtliche Durchsetzung in der EG 287
c) Das Durchsetzungsverfahren im einzelnen 292
d) Repressalien 294
e) Retorsionsmaßnahmen 297
4. Zusammenfassung 300
III. Eingriff in EG-Recht 300
IV. Ergebnis 303
Bibliographie 307