GmbH-Recht im Nationalsozialismus
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
GmbH-Recht im Nationalsozialismus
Anschauungen des Nationalsozialismus zur Haftungsbeschränkung, Juristischen Person, Kapitalgesellschaft und Treupflicht. Untersuchungen zum Referentenentwurf 1939 zu einem neuen GmbH-Gesetz
Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 93
(2002)
Additional Information
Book Details
Pricing
Abstract
Von dem Bestreben geleitet, die gesamte Rechtsordnung dem völkischen Denken zu unterwerfen, schuf der NS-Gesetzgeber mit dem GmbH-Gesetzesentwurf von 1939 eine Fülle von Regelungen, die wegen des Krieges niemals Gesetz wurden und bislang nicht näher untersucht sind. In den Reformbestrebungen von 1969 und 1980 griff der Gesetzgeber teilweise auf Ideen von 1939 zurück, in der Meinung, der Nationalsozialismus habe zum GmbH-Recht eine sachliche Diskussion geführt.Matthias Stupp bettet den Entwurf in seine Entstehungsgeschichte ein, indem er die Entwicklungslinien des GmbH-Rechts seit 1892 und der Gesetzgebungsgeschichte seit 1933 nachzeichnet. Dabei bieten auch Verweise zur Geschichte des Aktiengesetzes von 1937 eine Hilfestellung. Im letzten Kapitel unterzieht der Autor den Entwurf sodann einer eingehenden Analyse. Als Ergebnis dieser Untersuchungen ist es möglich, nicht nur ein dem Nationalsozialismus eigenes Verständnis von einem auf völkischen Ideen aufbauenden Gesellschaftsrecht insgesamt nachzuzeichnen, sondern auch, die vordergründig vorhandene "sachliche Neutralität" des Entwurfs von 1939 zu widerlegen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 11 | ||
Einleitung | 15 | ||
Erstes Kapitel: Die GmbH als Unternehmensform bei Machtübernahme | 22 | ||
A. Die mißbräuchliche Verwendung der GmbH (1892-1933) | 22 | ||
I. Mißbrauch der Organisationsform | 24 | ||
II. Risikoabwälzung durch Haftungsbeschränkung | 30 | ||
B. Behandlung der Mißbrauchsfälle in der frühen nationalsozialistischen Literatur (1933-1935) | 33 | ||
I. Die Forderung zur Abschaffung durch Großmann-Doerth | 36 | ||
II. Reformvorschläge von Crisolli | 50 | ||
C. Frühe gesetzgeberische Aktivitäten (1933-1935) | 60 | ||
I. Die Umwandlungsgesetzgebung von 1934 | 60 | ||
II. Reaktionen auf die amtlichen Begründungen zum Umwandlungs- und Steuererleichterungsgesetz | 76 | ||
III. Das Auflösungs- und Löschungsgesetz von 1934 | 83 | ||
IV. Der Aktienrechtsausschuß und das Aktiengesetz von 1937 | 84 | ||
D. Auswirkungen der NS-Gesetze auf den GmbH-Bestand | 89 | ||
E. Zusammenfassung | 96 | ||
Zweites Kapitel: Ideologie der Vorkriegsjahre: Die Haftungsbeschränkung in der NS-Wirtschaftsordnung | 98 | ||
A. Das Prinzip von der Einheit von Herrschaft und Haftung | 98 | ||
I. Forderungen zur Abschaffung der GmbH (1934-1937) | 103 | ||
II. Reformvorschläge (1935-1938) | 115 | ||
B. Verantwortungs- und Führerprinzip | 125 | ||
I. Führerprinzip als Teil der NS-Wirtschaftsordnung | 128 | ||
II. Die Verwirklichung des Führergrundsatzes im AktG 1937 | 131 | ||
III. Die Rolle des Führerprinzips in der GmbH (1934-1938) | 136 | ||
C. Anonymität (1933-1938) | 141 | ||
D. Ausleseprinzip (1934-1937) | 151 | ||
I. Auslese im Außenverhältnis bei freier Unternehmerinitiative | 151 | ||
II. Auslese im Innenverhältnis: Die Führerqualität | 156 | ||
E. Zusammenfassung | 160 | ||
Drittes Kapitel: Ideologie der Vorkriegsjahre: Juristische Person, Kapitalgesellschaft und Treupflicht im Wandel | 161 | ||
A. Die Überwindung des gesellschaftsrechtlichen Dualismus zwischen juristischer Person und Gesamthand | 162 | ||
I. Die Definition der juristischen Person durch Siebert, 1935 | 170 | ||
1. NS-Rechtstheorie: Konkretes Ordnungsdenken bei Schmitt | 171 | ||
2. Die juristische Person in den deutschrechtlichen Theorien | 175 | ||
II. Die juristische Person im Gemeinschaftsrecht nach Rhode (1935) | 185 | ||
III. Die Rechtsverkehrsfähigkeit eines Unternehmens, Siebert, 1936 | 189 | ||
B. Aktienrechtliche Diskussion zum Wesen der Kapitalgesellschaft | 197 | ||
I. Literatur (1934-1937) | 198 | ||
II. Die Beratungen des Ausschusses für Aktienrecht der Akademie für Deutsches Recht (1934-1936) | 205 | ||
III. Das Aktiengesetz von 1937 | 209 | ||
C. Zusammenfassung | 216 | ||
Viertes Kapitel: Die Beratungen des Ausschusses für GmbH-Recht der Akademie für Deutsches Recht, 1937-1939 | 218 | ||
A. Einstellung des Ausschusses zum Beibehalten der GmbH | 219 | ||
I. Diskussion über die beschränkte Haftung | 220 | ||
II. Das Signal an die Öffentlichkeit: Der erste Ausschußbericht (1938) | 228 | ||
III. Der zweite Ausschußbericht: Wende in der GmbH-Politik (1940) | 231 | ||
IV. Nutzen der GmbH für den NS-Staat | 236 | ||
B. Auswirkungen der Diskussion um die Haftungsbeschränkung | 240 | ||
I. Spezifisch ideologische Vorschläge | 240 | ||
1. Ausbau des Führerprinzips | 243 | ||
2. Publizitätsvorschriften gegen die Anonymität | 248 | ||
3. Auslese der Führer | 251 | ||
4. Ergebnis hinsichtlich des ideologischen Gehalts der Ausschußprotokolle | 253 | ||
II. Sicherungsvorschriften als Ausgleich zur Haftungsbeschränkung | 253 | ||
1. Aufbringung des Stammkapitals | 253 | ||
2. Erhaltung des Stammkapitals | 260 | ||
a) Angemessenheit von Geschäftsführergehältern | 261 | ||
b) Gesellschafterdarlehen im Konkurs | 264 | ||
c) Erwerb eigener Anteile | 267 | ||
3. Ergebnis bezüglich der Einführung von Sicherungsvorschriften | 271 | ||
C. Auswirkungen der Diskussion um die juristische Person | 272 | ||
I. Annäherung von Körperschaft und Gesellschaft: Personengesellschaftsrechtliche Elemente im GmbH-Recht | 277 | ||
1. Anwachsung eines Anteils bei Neuerwerb oder Kapitalerhöhung | 278 | ||
2. Gesamtschuldnerische Haftung der Gesellschafter | 281 | ||
3. Zwangsweiser Ausschluß und Austritt eines Gesellschafters | 284 | ||
4. Auflösungsklage | 287 | ||
5. Ergebnis zur personenrechtlichen Grundlage der GmbH | 290 | ||
II. Treupflicht der Gesellschafter zur GmbH: Übernahme der §§ 101, 197 Abs. 2 AktG 1937? | 291 | ||
III. Treupflicht der GmbH-Gesellschafter untereinander: Verstärkung der Minderheitsrechte als Ausdruck der Treupflicht | 292 | ||
1. (Minderheits-)Recht auf Auskunft, Bucheinsicht, Bilanzprüfung und Anfechtung | 294 | ||
2. Ergebnis hinsichtlich des Minderheitenschutzes | 300 | ||
D. Zusammenfassung | 300 | ||
Fünftes Kapitel: Der Referentenentwurf (RefE) von 1939 als Produkt der Diskussionen und Ausschußberatungen | 302 | ||
A. Wesen der GmbH als (Personen-)„Gesellschaft" und juristische Person | 306 | ||
B. Personengesellschaftsrechtliche Elemente bezüglich der inneren Ausgestaltung der GmbH | 314 | ||
I. Anwachsung bei Übernahme eines weiteren Anteils oder Kapitalerhöhung, §§ 42 Abs. 4, 108 Abs. 2 RefE | 314 | ||
II. Gesamtschuldnerische Haftung der Gesellschafter, §§ 24 Abs. 1, § 35 Abs. 2 RefE | 317 | ||
III. Zwangsweiser Ausschluß und Austritt, §§ 136 Abs. 1, 137 RefE | 319 | ||
IV. Auflösungsklage gem. § 138 RefE | 321 | ||
V. Treupflicht der Gesellschafter: Schadensersatz beim Erlangen gesellschaftsfremder Vorteile, § 76 Abs. 1 RefE | 323 | ||
VI. Treupflicht der Gesellschafter untereinander: Ausgestaltung der Minderheitsrechte | 326 | ||
1. Auskunftsrecht und Bucheinsicht gem. § 77 Abs. 1 RefE | 327 | ||
2. Prüfungsrechte, §§ 79, 92 RefE | 329 | ||
3. Anfechtungsrecht, §§ 130ff. RefE | 330 | ||
4. Erweiterung der Auflösungsklage gem. § 138 Abs. 1 RefE | 333 | ||
C. Vorschriften als Ausgleich zur Haftungsbeschränkung | 333 | ||
I. Aufbringung des Stammkapitals | 334 | ||
II. Erhaltung des Stammkapitals | 336 | ||
1. Rückgewähr von Einlagen | 336 | ||
2. Gesellschafterdarlehen | 337 | ||
3. Geschäftsführergehälter | 338 | ||
4. Erwerb eigener Anteile | 341 | ||
5. Haftung des Einmanngesellschafters im Konkurs | 341 | ||
III. Führerprinzip | 343 | ||
IV. Publizitätsvorschriften | 345 | ||
D. Zusammenfassung | 347 | ||
Schlußbetrachtung | 350 | ||
Anhang | 357 | ||
Quellenverzeichnis | 369 | ||
Literaturverzeichnis | 379 | ||
Stichwortverzeichnis | 383 |