Herkunft bleibt Zukunft
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Herkunft bleibt Zukunft
Das Traditionsverständnis in der Philosophie Marcien Towas und Elungu Pene Elungus im Lichte einer These Martin Heideggers
Philosophische Schriften, Vol. 26
(1998)
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Abstract
»Herkunft bleibt Zukunft«. Martin Heidegger bewährt diese Leitidee im Eingehen auf die abendländische Tradition, näherhin in Auseinandersetzung mit der Philosophiegeschichte.Ausgehend von einem durch das »Heute« bestimmten existentiellen Beweggrund, gilt es sich fragend auf das Überlieferte einzulassen, um die in ihm grundgelegten Daseins- und Denkmöglichkeiten freizulegen. Damit sucht Heidegger letztlich eine Antwort auf die durch den Ersten Weltkrieg hervorgerufene Kulturkrise zu finden, da die beiden Hauptquellen der abendländischen Zivilisation, nämlich Philosophie und Christentum, erschöpft seien. In einer analogen Krise befindet sich auch der zeitgenössische Intellektuelle in Schwarzafrika, da im Zuge der Begegnung mit Europa weder die eigene Tradition noch der europäische »modus vivendi« zur Bewältigung der modernen Existenz ausreichen.Diese Situation der Orientierungslosigkeit legt das Befragen der eigenen Tradition auf ihre Relevanz für das heutige Leben hin nahe. Die Studie zeigt: Ähnlich wie Heidegger beziehen die afrikanischen Philosophen Towa und Elungu die Dimension der Herkunft auf die Zukunft. Daraus ergeben sich Konsequenzen, wie ein Dialog zwischen dem afrikanischen und dem abendländischen Weltverständnis bei aller Verschiedenheit möglich ist und fruchtbar werden kann.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 13 | ||
Einleitung | 15 | ||
A. Zwischen Tradition und neuem Anfang: Heideggers Verhältnis zur philosophischen Tradition des Abendlandes | 23 | ||
I. Philosophie im Zeichen des Heute. Zu Heideggers philosophiegeschichtlicher Diagnose | 25 | ||
II. Heidegger und die Frage nach der Zeit | 36 | ||
1. Der Primat der Zukunft | 38 | ||
a) Das Dasein und das herzustellende Werk | 39 | ||
b) Das Vorlaufen auf den Tod | 43 | ||
2. Zukünftigkeit und Geschichtlichkeit | 44 | ||
a) Die Geschichtlichkeit des Daseins | 45 | ||
b) Zeitlichkeit und Geschichtlichkeit | 47 | ||
3. Die Geschichtlichkeit des Philosophierens | 49 | ||
III. Bleibt Herkunft Zukunft? | 51 | ||
IV. Heidegger und die philosophische Tradition | 57 | ||
1. Die Destruktion der metaphysischen Tradition | 60 | ||
2. Exkurs. Beispiel der Destruktion “Sein und Zeit” und die Frage nach der Wahrheit | 62 | ||
V. Die Krise von “Sein und Zeit” und die Kehre | 69 | ||
VI. Die Seinsgeschichte | 73 | ||
VII. Anspruch und Kritik dieses Ansatzes | 78 | ||
1. Heidegger und das Lateinisch-Römische | 79 | ||
2. Das “Heute” und die Philosophie | 81 | ||
VIII. Heideggers Verhältnis zur Tradition mit einem Blick nach Afrika | 83 | ||
B. Hermeneutik einer ganzheitlichen Befreiung: Zur Relevanz der afrikanischen Tradition im philosophischen Ansatz Marcien Towas | 87 | ||
I. Der “Ort” Towas | 88 | ||
II. Schicksal und Kultur: Die Frage nach dem genuin Schwarzafrikanischen | 90 | ||
1. Das vorkoloniale Afrika und seine Identität | 92 | ||
a) Blyden und die schwarze Identität | 93 | ||
b) Senghor und die “Négritude” | 94 | ||
2. Kritik der Apologie der “âme noire” | 95 | ||
III. Zwischen Tradition und Traditionalismus | 97 | ||
1. Traditionalismus im zeitgenössischen Afrika | 102 | ||
2. Die Konsequenz dieses Ansatzes: Kritik des Traditionalismus | 103 | ||
IV. Towa und die Philosophie in Afrika | 106 | ||
1. Zur europäischen Bestimmung des Wesens der Philosophie | 107 | ||
2. Towa und die Gestalt einer afrikanischen Philosophie | 110 | ||
3. Kritik der Ethnophilosophie | 119 | ||
V. Anspruch und Kritik dieses Ansatzes | 123 | ||
1. Wissenschaft und Technik als Ideologie | 124 | ||
2. Towa und die afrikanische Tradition | 127 | ||
C. Vom Lebenskult zur modernen Rationalität: Zur Interpretation der afrikanischen Tradition im Denken Elungu Pene Elungus | 131 | ||
I. Das Erbe der afrikanischen Tradition | 132 | ||
1. Lebensverbundenheit und mythische Sicht der Welt | 133 | ||
2. Allgegenwart des Lebens und mythische Interpretation | 135 | ||
3. Lebensverbundenheit, Gott, Natur, Gesellschaft und Mensch | 137 | ||
a) Der Mensch | 137 | ||
b) Die Gesellschaft | 138 | ||
c) Die Natur | 139 | ||
d) Gott in der afrikanischen Tradition | 141 | ||
II. Leben und Kultur | 143 | ||
1. Die “Konnaturalität” der afrikanischen Kulturen | 143 | ||
2. Der Gemeinschaftscharakter der schwarzafrikanischen Kulturen | 144 | ||
3. Die ethisch-religiöse Dimension | 145 | ||
III. Begegnung mit der Rationalität des Westens | 147 | ||
1. Die Religionen der Offenbarung | 147 | ||
2. Wissenschaft und wissenschaftlicher Geist | 152 | ||
3. Stadt und Staat | 156 | ||
4. Zu einer rationalitätsgebundenen Existenz | 158 | ||
a) Unterwegs zu einer rationalen Gesellschaft | 159 | ||
• Die Ethnophilosophie | 162 | ||
• Die ideologische Schule | 165 | ||
• Die sogenannte afrikanische “kritische” Philosophie | 167 | ||
b) “Moralische Revolution” und Afrikas Zukunft | 169 | ||
IV. Kritische Würdigung | 171 | ||
D. Von der Herkunft zur Zukunft: Der Ansatz einer neuen Hermeneutik der afrikanischen Tradition | 179 | ||
I. Rückblick | 179 | ||
II. Zur Analogie zwischen Heidegger, Towa und Elungu | 181 | ||
1. Das Bewußtsein einer Krise | 181 | ||
2. Die Grenzen der Parallelität | 182 | ||
III. Die Zukunft der afrikanischen Tradition | 184 | ||
1. Zum Begriff der Tradition | 184 | ||
2. Afrikanische Tradition in afrikanischen Sprachen | 185 | ||
IV. Zur Rolle des Philosophen im heutigen Afrika | 190 | ||
1. Das Wachhalten des kulturellen Gedächtnisses | 191 | ||
a) Das Sammeln | 192 | ||
b) Das Archivieren | 192 | ||
c) Die Verwertung | 192 | ||
2. Die Pflege des Handwerks | 193 | ||
3. Die Wirkung des Philosophen | 193 | ||
Literaturverzeichnis | 197 | ||
Personenverzeichnis | 209 | ||
Sachverzeichnis | 213 |