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Hammersen, N. (1993). Politisches Denken im deutschen Widerstand. Ein Beitrag zur Wirkungsgeschichte neokonservativer Ideologien 1914 - 1944. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-47847-7
Hammersen, Nicolai. Politisches Denken im deutschen Widerstand: Ein Beitrag zur Wirkungsgeschichte neokonservativer Ideologien 1914 - 1944. Duncker & Humblot, 1993. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-47847-7
Hammersen, N (1993): Politisches Denken im deutschen Widerstand: Ein Beitrag zur Wirkungsgeschichte neokonservativer Ideologien 1914 - 1944, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-47847-7

Format

Politisches Denken im deutschen Widerstand

Ein Beitrag zur Wirkungsgeschichte neokonservativer Ideologien 1914 - 1944

Hammersen, Nicolai

Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 67

(1993)

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Abstract

Eine Auseinandersetzung mit den politisch-historischen Wurzeln des deutschen Widerstandes wie auch seine geistesgeschichtliche Einordnung haben bislang noch nicht stattgefunden. Daß die Opposition gegen Hitler der neukonservativen Publizistik der Weimarer Republik nahegestanden und Ideen ihrer Kritiker fortgeführt hat, darauf ist hier und da hingewiesen worden. Die systematische Überprüfung legt eine deutliche Wesensverwandtschaft offen. Worin diese Verwandtschaft im einzelnen besteht, versucht die Untersuchung mit Blick auf den Fundus politischer Ordnungs- und Wertvorstellungen zu zeigen, aus dem die Widerstandskämpfer offensichtlich geschöpft haben. In der Nachfolge der »Ideen von 1914« richtet sich das Augenmerk dabei vor allem auf die Adepten des deutschen Nationalismus zwischen 1918 und 1933. Die Quellen belegen eindrucksvoll die Anknüpfung des politischen Denkens in der nationalkonservativen Opposition an neokonservative Begriffe und Ideologien, in deren Genealogie man viele ihrer Mitglieder verzeichnen kann. Sie haben im großen und ganzen den »geistigkulturellen deutschen Sonderweg« (Nipperdey) nicht überwunden, sondern fortgesetzt.

Mit dem Versuch, den historischen Ort des deutschen Widerstandes in der (geistes-)geschichtlichen Kontinuität konservativen Denkens aufzuzeigen, wird das Verständnis seiner politischen Vorstellungswelt erst möglich und einer adäquaten Beurteilung unter Berücksichtigung der Zeitverhaftung politischen Denkens der Weg geebnet. Das Bedürfnis nach »kritischen Gutachten zur Geschichte« wird dabei nicht befriedigt. Es geht nicht darum, dem Widerstand Fortschrittlichkeit oder eine reaktionäre Einstehung bescheinigen zu wollen, sondern darum, der historischen Wirklichkeit gerecht zu werden, ihr Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Dies wird durch ein teilnehmendes Interesse gewährleistet, das sich dem Versuch versagt, mit dem erhobenen Zeigefinger des Nachgeborenen darüber zu rechten, welches die guten und welches die bösen, die richtigen und die falschen politischen Ideen sind. Der rückschauende Betrachter nimmt weder den Blickwinkel demokratischer Nachkriegswirklichkeit ein, noch setzt er die gegenwärtige politische Kultur anderen Zeiten und Menschen zum Maß. Er möchte vielmehr zeigen, wie es eigentlich gewesen, und nicht, was sich eigentlich hätte ereignen sollen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhalt 9
A. Einleitung 11
I. Problemstellung 11
II. Forschungsstand 13
1. Vom “anderen Deutschland” zu einer Historisierung des nationalkonservativen Widerstands 13
a) Demokratisch oder nicht demokratisch?: Bewertung der innenpolitischen Vorstellungen 14
b) Intentionalisten versus Funktionalisten 17
c) Um die Historisierung des deutschen Widerstands 21
2. Der Widerstand und die antidemokratische Opposition gegen die Weimarer Republik 25
a) Hinweise auf einzelne Autoren und Schriften 28
III. Begriffe 34
1. “Widerstand” 34
2. “nationalkonservativ” 37
IV. Zur Methode 43
1. Allgemeine Grundsätze 43
2. Politische Ideengeschichte 47
3. Beurteilungsmaßstäbe 50
4. Über die Quellen 53
B. Voraussetzungen politischen Denkens im deutschen Widerstand 57
I. Sozial- und entwicklungsgeschichtliche Voraussetzungen 59
1. Das Verhältnis der “alten” Eliten zum Nationalsozialismus 59
2. Zur Genesis nationalkonservativen Widerstands 66
3. Zur Sozialgeschichte des Widerstands und ihrer politischen Bedeutung 75
a) Die soziale Zusammensetzung der nationalkonservativen Opposition 75
b) Über die unterschiedlichen Generationen im Widerstand 78
c) Der Widerstand und die preußische Tradition 84
II. Ideengeschichtliche Voraussetzungen 90
1. Vom “Sonderbewußtsein” zum deutschen Aufstand gegen den Westen 90
a) Die “Ideen von 1914” 93
b) Kultur gegen Zivilisation 97
c) Gemeinschaft gegen Gesellschaft 100
d) “Helden” gegen “Händler” 102
2. Ideologischer Antimodernismus 104
3. Die deutsche Idee der Freiheit 108
4. Politische Romantik und konservatives Denken 114
5. Deutscher Sozialismus 124
III. Zusammenfassung 128
C. Die antiliberale Kritik 130
I. Die Ablehnung des Liberalismus 131
II. Die Kritik des Individualismus 139
III. Die Kritik der Demokratie 142
IV. Die Kritik des Parlamentarismus 154
V. Die Kritik des Parteienstaates 161
VI. Die Kritik des Weimarer “Systems” und seiner Verfassung 170
VII. Zusammenfassung 180
D. Das antiliberale Gesellschaftsmodell 184
I. Organische Gemeinschaft versus Gleichheit 186
1. Die Stellung des Individuums und die Bedeutung der (Volks-) Gemeinschaft 190
2. Um die Idee der Selbstverwaltung 209
II. Konfliktfreie Ordnung versus Konflikt 219
1. Das Verhältnis von Staat und Gesellschaft 222
2. Vom Wesen des Rechtsstaates 229
III. Ständische Gliederung versus Vielfalt 236
1. Der Ständestaat 237
2. Das Führungsproblem und der Elitegedanke 245
IV. Zusammenfassung 255
E. Schlußbemerkung 260
Literatur 263
I. Allgemeine Literatur 263
II. Memoiren, Tagebücher, Aufzeichnungen 268
III. Literatur zum deutschen Widerstand 270
1. Quellen 270
2. Darstellungen 274
IV. Literatur zur Geistesgeschichte (Konservatismus, Neokonservatismus, deutsche Staatsanschauung etc.) 283
1. Quellen 283
2. Darstellungen 288