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Minderheitenschutz und Demokratie

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Blumenwitz, D., Gornig, G., Murswiek, D. (Eds.) (2004). Minderheitenschutz und Demokratie. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51572-1
Blumenwitz, Dieter; Gornig, Gilbert H. and Murswiek, Dietrich. Minderheitenschutz und Demokratie. Duncker & Humblot, 2004. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51572-1
Blumenwitz, D, Gornig, G, Murswiek, D (eds.) (2004): Minderheitenschutz und Demokratie, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51572-1

Format

Minderheitenschutz und Demokratie

Editors: Blumenwitz, Dieter | Gornig, Gilbert H. | Murswiek, Dietrich

Staats- und völkerrechtliche Abhandlungen der Studiengruppe für Politik und Völkerrecht, Vol. 20

(2004)

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About The Author

Gilbert H. Gornig studierte Rechtswissenschaften und politische Wissenschaften in Regensburg und Würzburg; 1979 Zweite Juristische Staatsprüfung; 1984 Promotion (Dr. iur. utriusque); 1986 Habilitation (Dr. iur. utriusque habil.); Lehrbefugnis für Öffentliches Recht, Völkerrecht und ausländisches öffentliches Recht; Lehrstuhlvertretungen in Mainz, Göttingen und Bayreuth. Ab 1990 Professor an der Georg-August-Universität zu Göttingen und ab 1994 Dekan. Seit 1995 Professor für Öffentliches Recht, Völkerrecht und Europarecht an der Philipps-Universität Marburg, Dekan 2006–2012. 1996–2004 Richter am Hessischen Verwaltungsgerichtshof, seit 2009 stellvertretender Richter am Hessischen Staatsgerichtshof. Forschungsschwerpunkte: Staats- und Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Völkerrecht, Europarecht.

Abstract

Während der individuelle Minderheitenschutz heute weltweit weitgehend auf Zustimmung stößt, wird der kollektive Minderheitenschutz von vielen Staaten, auch in der westlichen Welt, abgelehnt. Individueller Minderheitenschutz ist im wesentlichen Schutz vor Diskriminierung aus ethnischen Gründen, aus Gründen von Herkunft, Abstammung oder Religion. Das reicht aber nicht aus, um ethnische Minderheiten, die in ihrer angestammten Heimat unter der Herrschaft eines ethnisch differenten Mehrheitsvolkes leben, in ihrer Existenz, in der Bewahrung ihrer kulturellen Besonderheiten und ihrer spezifischen Lebensformen zu schützen; dies gilt besonders für die Erhaltung der eigenen Sprache. Insoweit sind kollektive Rechte - Gruppenrechte - notwendig, die je nach den Besonderheiten von Kultur, Geschichte, Größe oder Siedlungsstruktur der Minderheit unterschiedlich sein und von minderheitensprachlichen Ortstafeln bis zur Territorialautonomie reichen können. Dieser gruppenspezifischen Ausprägung des Minderheitenschutzes wird immer wieder entgegengehalten, daß sie mit dem demokratischen Grundprinzip »one man - one vote« nicht vereinbar sei.

Die Autoren des vorliegenden Bandes treten dieser Fundamentalkritik eines effektiven Minderheitenschutzes nachdrücklich entgegen. Zwei Grundsatzreferate sind den historischen Grundlagen des Minderheitenschutzes sowie den in der wissenschaftlichen Literatur bisher kaum untersuchten verfassungstheoretischen Fragen des Verhältnisses von Minderheitenschutz und Demokratie gewidmet, während weitere Abhandlungen Einzelaspekte praktischer Umsetzung von Minderheitenschutzregelungen in demokratischen Systemen sowie spezifische Probleme einzelner Staaten behandeln.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Foreword 7
Inhaltsverzeichnis 9
Table of Contents 11
Abkürzungsverzeichnis / List of Abbreviations 13
Nachruf auf Georg Brunner 17
Nachruf auf Odo Ratza 19
Christian Hillgruber: Minderheitenschutz und Volksbegriff in der ideengeschichtlichen Diskussion seit der Aufklärung 21
I. Einleitung 21
II. Die französische Staatsbürgernation: Nation une et indivisible 22
III. Das deutsche Volk als Kulturnation: Die Entwicklung eines Einheitsbewusstseins ohne Staatlichkeit 26
IV. Der „französische" und der „deutsche" Volksbegriff - These, Antithese, Synthese 35
V. Die Zukunft der europäischen Nationen und Volksgruppen im vereinten Europa 38
Abstract 39
Dietrich Murswiek: Demokratie und Freiheit im multiethnischen Staat 41
I. Wozu Minderheitenschutz? - Theoretische Überlegungen 41
II. Demokratie und Freiheit 42
III. Demokratie und Ethnos 45
IV. Demokratie im multiethnischen Staat 49
1. Strukturelle Mehrheitsunföhigkeit der ethnischen Minderheit 50
2. Minderheitenschutz als Demokratiegebot 52
3. Diskriminierungsverbot statt Minderheitenschutz? 53
V. Zur Unterscheidung von autochthonen Volksgruppen bzw. Minderheiten und Immigranten 54
Abstract 57
Holger Kremser: Die Sonderstellung von Minderheiten im Wahlrecht zu nationalen Parlamenten 59
I. Einführung 59
II. Völkerrechtliche Vorgaben für die parlamentarische Beteiligung nationaler Minderheiten 60
III. Regelungen hinsichtlich der wahlrechtlichen Sonderstellung von Parteien nationaler Minderheiten 63
1. Zulassung von Kandidatenlisten 64
2. Listenverbindungen 65
3. Wahlkreiseinteilung 65
4. Befreiung von Sperrklauseln 67
5. Mindestsitzregelungen 69
IV. Die Sonderstellung nationaler Minderheiten im deutschen Recht 70
1. Verfassungsrecht 70
a) Bundesverfassung 70
b) Landesverfassungen 71
aa) Brandenburg 71
bb) Mecklenburg-Vorpommern 71
cc) Sachsen 72
dd) Sachsen-Anhalt 73
ee) Schleswig-Holstein 73
c) Zusammenfassung/Ergebnis 74
2. Wahlrecht 75
a) Bundesebene 75
aa) § 6 Abs. 6 Satz 2 Bundeswahlgesetz 75
bb) Verfassungsrechtliche Bewertung 76
(1) Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 76
(2) Auffassungen im Schrifttum 78
(3) Stellungnahme 79
b) Landesebene 81
aa) Brandenburg 81
bb) Schleswig-Holstein 81
Abstract 83
Tore Modeen: Organisation von Minderheiten und innerorganisatorische Demokratie - Beispiel: Finnland 85
I. Geschichtlicher Hintergrund 85
II. Die Staatsverfassung. Die Finnen und die Schweden 86
III. Die Finnlandsschweden. Allgemeines 87
IV. Die innerorganisatorische Demokratie der Finnlandschweden 88
V. Die Aländer 91
VI. Die im Grundgesetz erwähnten Minderheiten: Die Lappen und die Roma 94
VII. Andere Minderheiten. Die Deutschen, die Juden und die Tataren 95
VIII. Die Russen 96
IX. Die Ingermanländer 97
X. Einwanderer 98
XI. Die Lappen 98
XII. Die Roma 102
XIII. Zusammenfassung 103
Abstract 104
Christoph Pan: Die politische Organisation nationaler Minderheiten als Voraussetzung für demokratische Mitbestimmung 105
I. Organisationsbedarf der repräsentativen Demokratie 105
II. Nationale Minderheiten und ihr Mitbestimmungsanspruch 105
III. Das Recht auf politische Vertretung und Mitbestimmung 106
IV. Die politische Organisation von Minderheiten 108
V. Probleme und Möglichkeiten der politischer Organisation von Minderheiten 110
VI. Die Minderheitenvertretung auf nationaler Ebene 115
VII. Die Minderheitenvertretung auf internationaler Ebene 115
VIII. Politische Organisation von Minderheiten als Überlebensfrage 118
Quellen 119
Abstract 120
Jack Hoschouer: Minderheitenschutz in den USA 123
I. Einleitung 123
II. Die rechtliche Entwicklung 124
III. Die Jim-Crow-Gesetze 125
IV. Die Bürgerrechtsbewegung in Amerika nach dem Zweiten Weltkrieg 128
V. Affirmative Action 130
VI. Schluß 132
Abstract 133
Josef Gonschior: Sprache, Kultur, Meinungsbildung und Information als Voraussetzungen der demokratischen Mitwirkung - an oberschlesischen Beispielen 135
I. Einleitung 135
II. Rahmenbedingungen 135
III. Rechtslage 140
IV. Stand der Dinge in kulturellen Fragen 140
1. Sprache 140
2. Kultur 143
3. Medien 146
V. Zusammenfassung 147
VI. Eineinhalb Jahre danach - Stand und Ausblick 148
Abstract 152
Monica Vlad: Minderheitenschutz und Demokratie in Rumänien. Aktuelle Entwicklung 153
I. Geopolitischer und verfassungsrechtlicher Kontext des akuellen Minderheitenschutzes in Osteuropa, mit spezieller Betrachtung für Rumänien 154
II. Die Minderheiten Rumäniens: Aktuelle Entwicklung zwischen Ambiguität und Überzeugung 158
III. Eine Zukunft fur die Minderheiten Rumäniens? 163
Abstract 164
Elisabeth Sándor Szalay: Minderheit - ein permanentes Konfliktpotential? Ein Mythos aus mitteleuropäischer Sicht 167
I. Einführung 167
II. Die Zerbrechlichkeit der gegenwärtigen Nationalstaaten in Mitteleuropa 169
III. Minderheitenschutz im Völkerbund - ein Experiment aus heutiger Sicht 172
IV. Umgangsprinzipien in Bezug auf Konflikte im Zusammenhang mit nationalen Minderheiten 181
V. Schlussbemerkungen 183
Abstract 184
Josef Julius Gonschior: Die Autoren / The Authors 185
Personenregister / List of Names 197
Sachregister / Index 199