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Napoleons Staatsgedanken auf St. Helena

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Leisner, W. (2006). Napoleons Staatsgedanken auf St. Helena. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52227-9
Leisner, Walter. Napoleons Staatsgedanken auf St. Helena. Duncker & Humblot, 2006. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52227-9
Leisner, W (2006): Napoleons Staatsgedanken auf St. Helena, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52227-9

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Napoleons Staatsgedanken auf St. Helena

Leisner, Walter

(2006)

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Abstract

Napoleon ist, für Bewunderer wie Kritiker, stets zuallererst der große Schlachtendenker, der Mann der Macht, die Ungeheueres bewegt, Unzählige in den Tod gerissen hat. Die neueste Zeit hat in ihm das Geniale entdeckt, Frankreich - sein Volk - als die Grande Nation. Politisch ist er noch heute für viele das verabscheuungswürdige »Monstre«, Vorbote einer späteren, fürchterlichen Geschichtswiederholung; nicht zuletzt Deutsche haben seiner persönlichen Gewalt in ihren Befreiungskriegen den Todesstoß versetzt - im Namen der Freiheit. Was also kann heutiges Staatsdenken von diesem Mann lernen, worüber auf seinen Spuren auch nur nachdenken, jenseits von rein historischen Fakten, von Blut und Gewalt?

Doch Napoleon hat alle, die tiefer blicken können, auch immer wieder fasziniert, weil er eben weit mehr war als ein machtgieriger Diktator. Der rastlose, allgegenwärtige Organisator, der Gesetzgeber, der Bildungsreformer, der geistreiche-geistige Mensch hat, wie es seine letzten Worte ansprachen, Frankreich für Generationen an die »Spitze der Armee« - des Geistes - geführt. All dies hat tiefe Spuren vor allem im deutschen Staatsdenken hinterlassen.

Diese Schrift will daher Gedanken des Korsen über den Staat nachzeichnen, aus der Sicht einer ganz anderen - und doch in vielem seiner Zeit noch so nahen Gegenwart. Der Blick konzentriert sich dabei auf die ersten Jahre der Verbannung des Kaisers auf St. Helena, wie sie in den Tagebüchern des Grafen Las Cases in einer Weise geschildert wurden, welche diesem Mémorial de Ste. Hélène beispiellose literarische Wirkung gesichert hat. Die hoffnungslose Ferne von Heimat und Macht zeigt ein abgeklärtes Staatsdenken, das in so vielem gerade heute zu denken gibt, überrascht, fasziniert. Hier spricht kein systematischer Philosoph, aber ein großer politischer Geist, eine der größten Gestalten der bekannten Geschichte. Oft sind es nur Gedankenblitze - aber immer ganz nah, ganz hell.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 9
A. Einführung: Napoleon und das Napoleonische 13
I. Napoleon: Faszination, Ideal, Wahrheiten in einer Person 13
II. Das pragmatische Denken Napoleons – Taten durch Gedanken 14
III. „Liberales" Staatsdenken 16
IV. Warum Gedanken von St. Helena? 18
V. Genialische Staatsideen – oder einfaches Staatsdenken? 21
B. Die Gespräche mit dem Kaiser 24
I. Staatsgedanken als Wahrheitssuche 24
II. Grundsätze der Politik und Regierungskunst 25
1. Pragmatismus: Die Macht des Zufalls – „Regieren nach den Umständen" 25
2. Rationalität des Regierens 27
3. Revolution – Tradition – „Alter der Institution" 27
4. Strenges – mildes Regieren 30
5. Menschenkenntnis 31
6. Freundschaft in der Macht 32
7. Feinde 33
III. Demokratie, Verfassung, Grundrechte 34
1. Demokratie 34
2. Verfassung – Volksvertretung – Wahlen 36
3. Freiheit 38
4. Gleichheit 39
5. Grundrechte: Bewegungsfreiheit, Eigentum, Meinungs-/ Pressefreiheit 40
IV. Gesellschaft, Soziales 42
1. Staat und Gesellschaft 42
2. Soziale Gedanken 44
V. Moral, Religion 45
1. Moral und Tugenden als Ordnungskräfte 45
2. Religion als persönliche Überzeugung und als Instrument der Macht 47
VI. Gesetz(gebung), Gesetzbuch (Code Napoléon) 50
1. Vom Gesetzgebungsverfahren zur Gesetzgebungstechnik 50
2. Vom Gesetz zur Legalität 51
3. Einfache Gesetze – Gesetzesklarheit – Gesetzesauslegung 52
VII. Regierung(sspitze) – Staatsoberhaupt 53
1. Persönliches Verhalten der Regierenden 54
2. Regieren: aktivitätsgeprägt 55
3. Orden 57
VIII. Außenpolitik 57
1. Völkerrechtliche Kontinuität 57
2. Spitzengespräche 58
3. Diplomatie 58
IX. Verwaltung 59
1. Personalpolitik 59
2. Zentralisierung 60
3. Präfekten als Diktatoren im Kleinen 61
4. Polizei 62
X. Finanzen und Steuern 64
1. Grundsätze, nicht finanzpolitische Einzelinstrumente 64
2. Staats„geschäfte" und Privathaushalte – privates Eigentum 64
3. Einnahmepolitik – Gesetzmäßigkeit der Besteuerung 65
4. Staatsverschuldung 66
5. Die Staatsausgaben – das Schatzamt 67
XI. Gerichte, Petitionen und Strafen 68
1. Kritische Grundeinstellung gegenüber Gerichtsbarkeit und Richtern, Prozessen und Anwälten 68
2. Petitionsinstanzen 70
3. Strafen 71
XII. Erziehung – Bildung – Wissenschaft 75
1. Bildung und Freiheit 76
2. Bildungsinhalte und Bildungsorganisation 76
3. Generalisten – Erziehung; der „gebildete Staatsmann" 77
4. Wissenschaft 78
XIII. Europa – Europäische Ordnung 79
1. Mehr über Europa als über Frankreich 79
2. Europäische Einigung: der napoleonische Traum 80
3. Ein Raum liberaler Wirtschaft 81
4. Die russische Gefahr 82
5. Ausblick auf Europa – im Rückblick auf St. Helena 83
C. St. Helena und das Staatsrecht der Gegenwart: Macht als Ordnung 84
D. Schrifttum – Napoleon: Staatsideen – St. Helena – Las Cases – andere Memoiren 86
I. Staatsideen Napoleons 86
II. Napoleon auf St. Helena 86
III. Las Cases 87
IV. Andere Memoiren über St. Helena 87
Sachverzeichnis 88