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Ebert, B. (2000). Die Geschäftsanmaßung. Zur Funktion des § 687 Abs. 2 BGB im privatrechtlichen Anspruchssystem. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49699-0
Ebert, Bertram. Die Geschäftsanmaßung: Zur Funktion des § 687 Abs. 2 BGB im privatrechtlichen Anspruchssystem. Duncker & Humblot, 2000. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49699-0
Ebert, B (2000): Die Geschäftsanmaßung: Zur Funktion des § 687 Abs. 2 BGB im privatrechtlichen Anspruchssystem, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49699-0

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Die Geschäftsanmaßung

Zur Funktion des § 687 Abs. 2 BGB im privatrechtlichen Anspruchssystem

Ebert, Bertram

Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 232

(2000)

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Abstract

Der Autor untersucht Tatbestandsmerkmale und Rechtsfolgen der Vorschrift über die Geschäftsanmaßung (§ 687 II BGB) und deren Bedeutung im zivilrechtlichen Anspruchssystem.

Die Tatbestandsmerkmale des § 687 II BGB bestimmt der Verfasser in bewußter Abgrenzung zum Tatbestand der fremdnützigen Geschäftsführung ohne Auftrag, zur Eingriffskondiktion und zum Tatbestand des § 823 I BGB. Der Verfasser vertritt die Auffassung, daß die Merkmale des objektiv fremden Geschäfts bei der fremdnützigen Geschäftsführung nicht auf § 687 II BGB übertragbar sind, daß die bereicherungsrechtliche Zuweisungslehre im Bereich des § 687 II BGB unanwendbar und der Tatbestand des § 687 II BGB nicht auf die Verletzung absoluter Rechte im Sinne des § 823 I BGB beschränkt ist. Das entscheidende Kennzeichen der Geschäftsanmaßung sieht der Verfasser in der Ausübung einer durch Abstraktion von den konkreten Modalitäten der Geschäftsführung zu ermittelnden fremden Handlungsbefugnis.

Im Mittelteil der Untersuchung befaßt sich Ebert mit den Rechtsfolgen des § 687 II BGB und ihrem Verhältnis zur Bereicherungshaftung und zur dritten Schadensberechnungsmethode bei Immaterialgüterrechtsverletzungen. Der Verfasser kommt zu dem Ergebnis, daß sich aus dem Zusammenspiel von Eingriffskondiktion, dreifacher Schadensberechnung und § 687 II BGB ein sinnvoll nach dem Verschuldensgrad abgestuftes System der zivilrechtlichen Vorteilsabschöpfung ergibt. Die besondere Bedeutung des § 687 II BGB liegt darin, daß nur diese Vorschrift die vollständige Abschöpfung des wirtschaftlichen und technischen Eingriffserwerbs sowie ungegenständlicher Vorteile ermöglicht und somit wissentliche Rechtsverletzungen unrentabel macht.

Im Schlußteil der Arbeit werden die Anwendungsmöglichkeiten des § 687 II BGB bei Verletzung absoluter und obligatorischer Rechte sowie bei Wettbewerbsverstößen dargestellt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Geleitwort 5
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 19
Einleitung 25
I. Klärung der Terminologie 25
II. Die Entstehungsgeschichte des § 687 Abs. 2 BGB 27
III. Die Bedeutung des § 687 Abs. 2 BGB in der Rechtspraxis 34
Teil 1: Der Tatbestand des § 687 Abs. 2 BGB 41
I. Der objektive Tatbestand des § 687 Abs. 2 BGB 41
1. Überblick über die Versuche einer Definition des fremden Geschäfts im Sinne des § 687 Abs. 2 BGB 41
2. Der Begriff des fremden Geschäfts im System der Geschäftsführungsverhältnisse 46
a) Die Diskussion um einen einheitlichen Begriff des fremden Geschäfts im System der Geschäftsführungsverhältnisse 46
b) Das Verhältnis des fremden Geschäfts im Sinne des § 687 Abs. 2 BGB zum fremden Geschäft bei der Geschäftsführung ohne Auftrag. 50
c) Das Verhältnis des fremden Geschäfts im Sinne des § 687 Abs. 2 BGB zum fremden Geschäft bei der auf Bestellung beruhenden Geschäftsbesorgung 64
3. Die Rechtswidrigkeit als Merkmal der Führung eines fremden Geschäfts im Sinne des § 687 Abs. 2 BGB 67
4. Das Postulat der Abschöpfung rechtswidrig erzielter Gewinne 68
5. Die Zuweisung des rechtswidrig erzielten Gewinns an den in qualifizierter Weise durch die Rechtsverletzung Betroffenen 73
6. Die abstrakte Betrachtungsweise bei der Bestimmung des fremden Geschäfts 79
7. Das Handeln an Stelle des Geschäftsherrn als Kennzeichen der Führung fremder Geschäfte 83
8. Die Verletzung von Zustimmungsvorbehalten und bloßen Unterlassungsansprüchen 88
9. Die Geschäftsführung als tatsächlicher Lebensvorgang 95
10. Die Problematik der Kombinationseingriffe 101
a) Die Bestimmung des Geschäftsherrn bei Berechtigungen mehrerer am Geschäftsführungsgegenstand 101
b) Das Verteilungsproblem bei einer unbestimmbaren Anzahl potentieller Geschäftsherren 106
11. Die Frage der Übertragbarkeit delikts- und bereicherungsrechtlicher Kriterien auf den Tatbestand des § 687 Abs. 2 BGB 108
a) Das Verhältnis des objektiven Tatbestands des § 687 Abs. 2 BGB zu denen des Deliktsrechts 108
b) Das Verhältnis des objektiven Tatbestands des § 687 Abs. 2 BGB zum Tatbestand der Eingriffskondiktion 112
12. Die Verletzung subjektiver Rechte und objektivrechtlich geschützter Interessen 128
a) Die Definition der Führung fremder Geschäfte als Ausübung fremder subjektiver Rechte 128
b) Der Gesichtspunkt des Schutzzwecks der verletzten Norm 135
c) Der Gesichtspunkt des Institutionenschutzes 138
13. Diskussion weiterer Voraussetzungen der Führung eines fremden Geschäfts im Sinne des § 687 Abs. 2 BGB 139
a) Der Einfluß tatsächlicher Umstände auf das Tatbestandsmerkmal des fremden Geschäfts 139
b) Die Geschäftsführung mit fremdem Geld und anderen austauschbaren Rechtsgütern 145
c) Das Erfordernis eines äußerlich als fremd in Erscheinung tretenden Geschäfts 148
II. Der subjektive Tatbestand des § 687 Abs. 2 BGB 152
1. Der Eigengeschäftsführungswille 152
a) Allgemeine Voraussetzungen der Behandlung eines Geschäfts „als eigenes“ 152
b) Die Funktion des Eigengeschäftsführungswillens für die Bestimmung der Reichweite des Geschäftsführungsvorgangs und der daraus resultierenden Ansprüche 156
c) Die Geschäftsführung für einen Dritten 158
aa) Die Haftung des Auftraggebers 158
bb) Die Haftung des Beauftragten 162
2. Die Kenntnis von der Rechtswidrigkeit der Geschäftsführung 165
a) Allgemeine Voraussetzungen des Tatbestandsmerkmals der Kenntnis von der Rechtswidrigkeit der Geschäftsführung 165
b) Die Bedeutung des Erfordernisses wissentlichen Handelns für die Funktion des § 687 Abs. 2 BGB im Anspruchssystem 167
c) Die beweisrechtliche Situation hinsichtlich des Merkmals der Kenntnis von der Rechtswidrigkeit der Geschäftsführung 169
Teil 2: Die Rechtsfolgen des § 687 Abs. 2 BGB 175
I. Grundgedanken der Rechtsfolgenregelung 175
II. Die Geltendmachung der Ansprüche durch den Geschäftsherrn 182
III. Der Herausgabeanspruch 184
1. Die Lehre von der Gewinnabschöpfungsfunktion des § 687 Abs. 2 BGB. 184
2. Die Lehre von der Identität des Herausgabeanspruchs aus § 687 Abs. 2 BGB mit der Rechtsfolge der Eingriffskondiktion 192
3. Der Zusammenhang zwischen dem fremden Geschäft, der Geschäftsführungshandlung und dem herauszugebenden Gegenstand 195
4. Der Gegenstand des Herausgabeanspruchs 201
5. Die Frage der Verpflichtung zum Wertersatz bei Unmöglichkeit einer Herausgabe in natura 202
a) Die Anwendbarkeit des § 687 Abs. 2 BGB bei Erlangung unkörperlicher Vorteile 202
b) Die Verpflichtung zum Ersatz des objektiven Wertes 210
c) Der Anspruch auf Wertersatz bei der Nutzung fremder Rechtsgüter zu Erwerbszwecken 214
6. Die Verlustersparnis 215
7. Die Haftung bei Untergang des erlangten Gegenstandes 217
8. Der Anspruch auf Herausgabe der Surrogate 221
9. Der technische Eingriffserwerb 223
10. Möglichkeiten einer Einschränkung der Herausgabepflicht nach § 242 BGB 227
11. Der Herausgabeanspruch bei Kombinationseingriffen 228
a) Die Verteilung des Geschäftserlöses auf mehrere Verletzte 228
b) Die Stellung des Geschäftsführers im Verhältnis zu mehreren Verletzten 233
IV. Die Verweisung des § 687 Abs. 2 S. 1 BGB auf § 677 BGB 236
V. Der Auskunfts- und Rechnungslegungsanspruch 245
VI. Das Verhältnis der Ansprüche des Geschäftsherrn zueinander 247
VII. Der Gegenanspruch des Geschäftsführers 250
1. Die berichtigende Auslegung der Verweisung des § 687 Abs. 2 S. 2 BGB auf § 684 S. 1 BGB 250
2. Die Frage der Vorleistungspflicht des Geschäftsführers 260
3. Die Frage des Ausschlusses von „Aufwendungen zum Zweck einer unerlaubten Handlung“ 261
4. Das Verhältnis des Anspruchs aus § 687 Abs. 2 S. 2 BGB zum Verwendungsersatzanspruch im Eigentümer-Besitzer-Verhältnis 263
5. Die Beschränkung des Anspruchs auf die Höhe der Aufwendungen 268
6. Die sinngemäße Anwendung der bereicherungsrechtlichen Vorschriften 272
7. Die erstattungsfähigen Aufwendungen 277
a) Die Frage der Entschädigung des Geschäftsführers für eingesetzte Arbeitskraft und entgangenen Gewinn 277
b) Die Behandlung der allgemeinen Geschäftsunkosten des Geschäftsführers 285
c) Die Frage der Berücksichtigung von Verlusten bei teils gewinnbringender, teils verlustbringender Tätigkeit 287
Teil 3: Die Bedeutung des § 687 Abs. 2 BGB im Anspruchssystem 290
I. Überblick über die konkurrierenden Ansprüche 290
II. Das Verhältnis der Haftung aus § 687 Abs. 2 BGB zur Bereicherungshaftung 291
1. Das Verhältnis der Haftung aus § 687 Abs. 2 BGB zur Haftung des gutgläubigen Bereicherungsschuldners 291
a) Das Verhältnis von geschäftsführungsrechtlicher und bereicherungsrechtlicher Vorteilsabschöpfung in historischer Sicht 291
b) Das Verhältnis von geschäftsführungsrechtlicher und bereicherungsrechtlicher Vorteilsabschöpfung in systematisch-teleologischer Sicht 303
2. Das Verhältnis der Haftung aus § 687 Abs. 2 BGB zur Haftung des bösgläubigen Bereicherungsschuldners 312
a) Die Frage einer bereicherungsrechtlichen Mindesthaftung auf den objektiven Wert bei bösgläubigem Eingriff 313
b) Die Bedeutung der Bösgläubigkeit für die bereicherungsrechtliche Gewinnhaftung 321
c) Die Haftung des bösgläubigen Bereicherungsschuldners bei Untergang des erlangten Gegenstandes 326
III. Das Verhältnis der Haftung aus § 687 Abs. 2 BGB zur dritten Schadensberechnungsmethode 328
1. Die Entwicklungsgeschichte der dreifachen Schadensberechnung 329
2. Die dogmatische Einordnung der dritten Schadensberechnungsmethode 339
3. Grundsätze der Schadensberechnung nach dem Verletzergewinn 350
4. Das Prinzip einer nach dem Verschuldensgrad abgestuften Haftung für Immaterialgüterrechtsverletzungen 356
IV. Zusammenfassende Bewertung der Bedeutung des § 687 Abs. 2 BGB im Anspruchssystem 362
Teil 4: Die Anwendungsgebiete des § 687 Abs. 2 BGB 364
I. Die Verletzung von Rechten im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB 364
1. Eigentum 364
a) Das fremde Geschäft bei Veräußerung und Vermietung fremder Sachen 366
b) Die Rechtslage bei unwirksamer Verfügung durch den Geschäftsführer 368
aa) Die Problemstellung 368
bb) Die Genehmigungslösung 372
cc) Die Abtretungslösung 374
dd) Die Freistellungslösung 375
2. Immaterialgüterrechte, Monopolrechte und Aneignungsrechte 376
3. Persönlichkeitsrecht 383
4. Namensrecht 388
5. Recht am eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb 392
II. Die Verletzung von Wettbewerbsnormen 396
1. Möglichkeiten der Abschöpfung durch Wettbewerbsverstöße erzielter Vorteile 396
a) Die Anwendung der dreifachen Schadensberechnung 396
b) Der Bereicherungsanspruch 398
c) Der Anspruch aus § 687 Abs. 2 BGB 399
2. Die allgemeine Problematik der privatrechtlichen Abschöpfung wettbewerbswidrig erzielter Vorteile 401
a) Diskussion grundsätzlicher Einwände gegen die privatrechtliche Abschöpfung wettbewerbswidrig erzielter Vorteile 401
b) Diskussion differenzierender Auffassungen zur Frage der Abschöpfung wettbewerbswidrig erzielter Vorteile 411
aa) Die monopolartig geschützte Position als Voraussetzung der Vorteilsabschöpfung bei Wettbewerbsverstößen 412
bb) Die Unterscheidung zwischen der Verletzung der gleichen Marktchance und der Ausbeutung fremder Unternehmenswerte 413
3. Das Anwendungsgebiet des § 687 Abs. 2 BGB im Wettbewerbsrecht 415
a) Kundenfang, Rechtsbruch und Marktstörung 416
b) Ausbeutung 417
c) Behinderungswettbewerb 419
III. Die Verletzung relativer Rechte 427
1. Überblick über den Meinungsstand zur Frage der Anwendbarkeit des § 687 Abs. 2 BGB auf die Verletzung vertraglich begründeter Rechtspositionen 429
a) Die in der Literatur vertretenen Auffassungen 430
aa) Befürwortende Stellungnahmen 430
bb) Ablehnende Stellungnahmen 432
b) Die Auffassung der Rechtsprechung 433
2. Überprüfung der in Literatur und Rechtsprechung für und gegen die Anwendbarkeit des § 687 Abs. 2 BGB auf Vertragsverletzungen angeführten Argumente 437
a) Argumente für die Anwendbarkeit des § 687 Abs. 2 BGB auf Vertragsverletzungen 437
b) Argumente gegen die Anwendbarkeit des § 687 Abs. 2 BGB auf Vertragsverletzungen 446
aa) Argumente der Rechtsprechung 446
bb) Argumente der Literatur 452
3. Die Systemwidrigkeit der Anwendung des § 687 Abs. 2 BGB auf Vertragsverletzungen 454
4. Die Anwendbarkeit des § 687 Abs. 2 BGB bei gleichzeitiger Verletzung vertraglicher und außervertraglicher Positionen 464
5. Anwendung der gewonnenen Kriterien 465
a) Verletzung von Verschaffungspflichten 465
b) Verletzung von Wettbewerbsverboten in Praxisübernahmeverträgen 466
c) Verletzung von Alleinvertriebs- und Alleinbezugsvereinbarungen 467
d) Schmiergeldannahme 468
aa) Der Anspruch aus § 667 BGB 469
bb) Der Anspruch aus § 281 BGB 471
cc) Der Anspruch aus § 687 Abs. 2 BGB 472
e) Geheimnisverrat 475
f) Sonstige Verstöße gegen vertragliche Treuepflichten 476
g) Verletzung vertraglich übertragener Nutzungsrechte 477
h) Unberechtigte Untervermietung und unberechtigte Erteilung von Unterlizenzen 478
aa) Die grundsätzliche Anwendbarkeit des § 687 Abs. 2 BGB 478
bb) Die Auswirkungen eines Anspruchs des Mieters auf die Erlaubnis zur Untervermietung 482
cc) Der Aufwendungsersatzanspruch 483
6. Eingriffe Dritter in relative Rechte 485
a) Einziehung einer fremden Forderung 486
b) Eingriffe in das Forderungsobjekt 489
aa) Die Auswirkungen von Pacht-, Miet- oder Kaufverträgen über den vom Geschäftsführer in Anspruch genommenen Gegenstand 489
bb) Verletzung lizenzierter Immaterialgüterrechte 493
cc) Mitwirkung an fremdem Vertragsbruch 494
Zusammenfassung 496
Literaturverzeichnis 501
Sachregister 523