Der Umgang als »Zugang«
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Der Umgang als »Zugang«
Der hermeneutisch-phänomenologische »Zugang« zum faktischen Leben in den frühen ›Freiburger Vorlesungen‹ Martin Heideggers im Hinblick auf seine Absetzung von der transzendentalen Phänomenologie Edmund Husserls
Philosophische Schriften, Vol. 48
(2002)
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Abstract
Die frühen 'Freiburger Vorlesungen' Martin Heideggers (1919-1923) bieten in ausgezeichneter Weise einen Blick auf den Anfang und Ursprung von Heideggers philosophischem Weg, sowohl in $asachlicher$z als auch in $amethodischer$z Hinsicht. Unter Berücksichtigung dieser doppelten Hinsicht untersucht der Autor einerseits die Bedeutung des "Zugangs" zum faktischen Leben für spätere Ausarbeitungen Heideggers, wie 'Sein und Zeit' und die 'Beiträge zur Philosophie'. Andererseits werden im Laufe der Analyse der Anfang und Ursprung der hermeneutischen Phänomenologie in ihrem Anschluß an und Abstoß von der reflexiv-transzendentalen Phänomenologie Edmund Husserls herausgehoben.Das $afaktische Leben$z (das später $aDasein$z genannt wird) kann als das ursprünglichste Sachfeld der sachlich und methodisch neu zu gründenden Philosophie nur dann gesehen werden, wenn der vom ihm selbst geforderte $aZugang$z zu ihm gesichert ist. Dieser $aZugang$z ist das, was später (in SuZ) als $aUmgang$z charakterisiert wird. In diesem Sinne besagt "Der Umgang als 'Zugang'", daß es einzig der $aUmgang$z als das $aa-theoretische Umwelterlebnis$z ist, was den $aZugang$z zum faktischen Leben bildet. Das Verstehen des methodischen Zugangs als Umgang bildet eine Grundlage im Begreifen des ganzen philosophischen Weges Heideggers.Um diesen herausragenden Ansatz streng genug herauszuheben, geht der Autor im vorbereitenden Teil den erkenntnistheoretischen Zugangsmodi zum Leben, besonders anhand des Neukantianismus sowie der Lehren Diltheys und Husserls, nach. Im Hauptteil wird die Eigentümlichkeit des phänomenologisch-hermeneutischen $aZugangs$z zum faktischen Leben in seinen drei Momenten Reduktion, Rekonstruktion und Destruktion entfaltet. Außerdem hält es der Verfasser für angemessen, eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Sekundärliteratur in bezug auf diese Thematik durchzuführen. Daher werden die jüngsten Interpretationen in verschiedenen Sprachen berücksichtigt und teilweise widerlegt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Siglenverzeichnis | 15 | ||
Α. Vorbemerkungen zur Zitation | 15 | ||
B. Allgemeine Abkürzungen | 15 | ||
C. Schriften Martin Heideggers | 15 | ||
D. Schriften Edmund Husserls | 16 | ||
E. Schriften anderer Autoren | 16 | ||
Einleitung: Das faktische Leben und die frühen ,Freiburger Vorlesungen' | 17 | ||
§ 1. Die Frage nach dem faktischen Leben und seinem „Zugang" in den frühen ,Freiburger Vorlesungen ' (fFV) Martin Heideggers | 17 | ||
a) Vorbemerkung | 17 | ||
b) Die methodische Hinsichtnahme der Untersuchung | 20 | ||
c) Die sachliche Hinsichtnahme der Untersuchung | 22 | ||
d) Die philosophische Thematisierung des „Zugangs" zum faktischen Leben | 24 | ||
§ 2. Die frühen ,Freiburger Vorlesungen' – unterwegs zu ,Sein und Zeit' (SuZ). Anmerkungen zu ihrer Veröffentlichung | 27 | ||
a) Berücksichtigung der Quelle und des philosophischen Programms als Wegweiser für die Untersuchung | 27 | ||
b) Der Ort der Vorlesungen Heideggers innerhalb seines Denkens | 34 | ||
c) Die Bedeutung von ,Sein und Zeit' für die Auslegung des früheren Denkens Heideggers | 38 | ||
d) Das Verständnis des Weges Heideggers in bezug auf seine Werke | 45 | ||
e) Die sachgemäße Betrachtung einer „Genealogie" von ,Sein und Zeit' | 48 | ||
§ 3. Aufbau der Untersuchung | 50 | ||
Erster Teil: Erkenntnistheoretische Zugangsmodi zum Leben | 56 | ||
Erstes Kapitel: Der Zugang zum Leben im Neukantianismus | 56 | ||
§ 4. Die Frage nach dem Leben und die Fragestellung der neukantianischen Wertphilosophie | 56 | ||
a) Das Kategorienproblem und sein Bezug zu der Frage nach dem Leben | 56 | ||
b) Die Fragestellung der Wertphilosophie: W. Windelband | 62 | ||
§ 5. Die ,Zwei Wege der Erkenntnis' Rickerts | 65 | ||
a) Der transzendentalpsychologische Weg | 65 | ||
aa) Erkennen ist nicht Vorstellen | 65 | ||
bb) Erkennen ist Urteilen | 66 | ||
cc) Erkennen ist wahres Denken | 69 | ||
b) Der transzendentallogische Weg | 70 | ||
c) Das Teleologische der Wertphilosophie | 71 | ||
§ 6. Die transitive Auslegung des Lebens: Leben als Kulturleben | 72 | ||
Zweites Kapitel: Diltheys Zugang zum Leben | 76 | ||
§ 7. Die Bedeutung Diltheys für das Stellen der Frage nach dem Leben | 76 | ||
a) Der Bezug der Frage nach den Kategorien zur Diltheyschen Fragestellung nach dem Leben | 76 | ||
b) Die Grundlegung der Geisteswissenschaften und die Frage nach dem Leben | 79 | ||
§ 8. Der grundlegende Boden der Fragestellung nach dem Leben | 83 | ||
§ 9. Der deskriptiv-teleologisch hermeneutische Zugang zum Leben | 90 | ||
§ 10. Die intransitive Auslegung des Lebens: Leben als Erlebnis | 97 | ||
Drittes Kapitel: Der Zugang zum Leben als Bewußtseinsleben bei Husserl | 100 | ||
§ 11. Allgemeine Betrachtungen der Phänomenologie Husserls hinsichtlich der Frage nach dem Erlebnis bzw. dem Leben | 100 | ||
a) Vorbemerkung | 100 | ||
b) Die eigene Charakterisierung der Phänomenologie gegenüber der Psychologie | 102 | ||
c) Die Frage nach dem Erlebnis in den ,Logischen Untersuchungen' | 104 | ||
§ 12. Die phänomenologische Beschreibung der natürlichen Einstellung in den ,Ideen I´ | 111 | ||
a) Vorbemerkung | 111 | ||
b) Die dreifach gegliederte wahrnehmungsmäßig gegebene Welt | 113 | ||
c) Die Generalthesis der natürlichen Einstellung | 114 | ||
d) Der Fundierungszusammenhang der Unmittelbarkeit der Welt | 115 | ||
e) Andeutende Bemerkungen zum theoretischen Charakter der natürlichen Einstellung | 117 | ||
f) Die Möglichkeit einer vollständigen Charakterisierung der natürlichen Einstellung bei Husserl | 119 | ||
§ 13. Der methodische Zugang zum transzendentalen Bewußtseinsleben anhand der , Ideen I´ | 120 | ||
a) Vorbemerkung | 120 | ||
b) Die phänomenologische Reduktion als Einstellungsänderung | 122 | ||
c) Die εποχή als Außer-Aktion-setzen bzw. Einklammerung der Generalthesis | 124 | ||
d) Schärfere Charakterisierung der έποχή | 126 | ||
Zweiter Teil: Der hermeneutisch-phänomenologische „Zugang" zum faktischen Leben | 129 | ||
Erstes Kapitel: Die Idee der Philosophie als eine ursprüngliche Wissenschaft | 129 | ||
§ 14. Philosophie als strenge Wissenschaft bei Husserl | 130 | ||
a) Vorbemerkung | 130 | ||
b) Wissenschaft und die Frage nach ihrem Wesen | 131 | ||
c) Die Charakterisierung der Phänomenologie als Grund der Einzelwissenschaften | 132 | ||
d) Grundcharaktere der Philosophie als strenge Wissenschaft | 136 | ||
§ 15. Philosophie als vortheoretische Urwissenschaft bei Heidegger | 137 | ||
a) Das Vorwissenschaftliche und die Urwissenschaft | 137 | ||
b) ,Wissenschaft' in ,Urwissenschaft' als methodische Charakterisierung | 139 | ||
c) Der „Gegenstand" der Urwissenschaft | 141 | ||
d) Die durch die Urwissenschaft erlangte methodische Thematisierung des Lebens | 144 | ||
e) Philosophie – Weltanschauung – Wissenschaft | 146 | ||
f) Urwissenschaft und Weltanschauung | 148 | ||
Zweites Kapitel: Die methodische Behandlungsart der Phänomenologie: reflexive und hermeneutische Anschauung | 151 | ||
§ 16. Das Grundprinzip der Phänomenologie | 151 | ||
a) Vorbemerkung | 151 | ||
b) Der phänomenologische Boden Husserls und Heideggers | 153 | ||
c) Die phänomenologische Forschungsmaxime ,zu den Sachen selbst!' und das Prinzip der Prinzipien | 157 | ||
§ 17. Die Reflexion als die Behandlungsart der Phänomenologie Husserls | 160 | ||
a) Vorbemerkung | 160 | ||
b) Die in der im weiten Sinne verstandene Reflexion eingeschlossene Umwandlung der Erlebnisse | 161 | ||
c) Die im engeren Sinne verstandene Reflexion: die Blickwendung auf das cogitatum | 164 | ||
d) Stufen der Reflexion | 168 | ||
§ 18. Der wesenhaft reflexive Charakter der Anschauung bei Husserl | 169 | ||
a) Die sinnliche Anschauung | 169 | ||
b) Die kategoriale Anschauung | 174 | ||
c) Die geistig-reflexive Anschauung | 181 | ||
§ 19. Das Formale und das Modifizierte des phänomenologischen Prinzips | 182 | ||
a) Die Ablehnung der philosophischen Position Husserls | 183 | ||
b) Das Verständnis der Phänomenologie als Möglichkeit | 185 | ||
c) Die nicht-theoretische Radikalisierung des Prinzips aller Prinzipien | 186 | ||
§ 20. Die Einwände Natorps gegen die Phänomenologie – Bemerkungen zu seiner Rekonstruktionsmethode | 189 | ||
§ 21. Die hermeneutische Anschauung bei Heidegger | 193 | ||
a) Vorbemerkung | 193 | ||
b) Das Umwelterlebnis | 196 | ||
c) Hermeneutische Entformalisierung des Prinzips aller Prinzipien | 200 | ||
d) Parallelismus mit Husserl | 201 | ||
Drittes Kapitel: Die formale Anzeige als erste Zugänglichkeit zum faktischen Leben | 204 | ||
§ 22. Die formale Anzeige und der „Zugang" zum faktischen Leben | 204 | ||
a) Die vortheoretisch-wissenschaftliche Möglichkeit der „Erkenntnis" und Begriffsbildung | 204 | ||
b) Die Beweglichkeit des Lebens und die formale Anzeige | 207 | ||
§ 23. Die terminologischen Anstöße für die formale Anzeige in Anlehnung an die Husserlschen Analysen | 213 | ||
a) Vorbemerkung | 213 | ||
b) Formalisierung und Generalisierung | 215 | ||
c) ,Anzeigen' in der 1. LU Husserls | 218 | ||
d) Formale Anzeige und Seinssinn des Lebens | 220 | ||
Viertes Kapitel: Die hermeneutische Reduktion | 222 | ||
§ 24. Die Reduktion und ihr Ort innerhalb der hermeneutischen „Zugangsmethode". Der Unterschied zu Husserls transzendentaler Reduktion | 223 | ||
a) Behandlungsart und „Zugangsmethode" | 223 | ||
b) Der Unterschied zu Husserls transzendentaler Reduktion | 225 | ||
§ 25. Die Notwendigkeit der Rückführung zum Umwelterlebnis | 233 | ||
a) Der Sinn der Reduktion in den fFV | 233 | ||
b) Der Entlebungsprozeß | 237 | ||
c) Die Gewinnung der intentional ursprünglichen Erfassung des faktischen Lebens | 239 | ||
Fünftes Kapitel: Die mitmachende Rekonstruktion und die phänomenologische Destruktion | 244 | ||
§ 26. Verstehen und Interpretieren | 245 | ||
a) Grundstufen der phänomenologischen Forschung: Auffassung und Ausdruck | 245 | ||
b) Vertrautsein und Selbsthaben als Grundcharaktere des Verstehens | 246 | ||
aa) Vertrautheit | 247 | ||
bb) Selbsthaben | 248 | ||
c) Rekonstruktion als Interpretation | 250 | ||
§ 27. Verstehen und Interpretation bei Aristoteles | 255 | ||
a) Die durch die Rekonstruktion gewonnene Logik als kategoriale Interpretation | 255 | ||
b) Aristoteles und der Zugang zum Leben | 257 | ||
c) Αόγον εχον als eigentümliche Weise der κίνησις in menschlicher ζωή | 259 | ||
d) Grundweisen des άληθεύειν | 261 | ||
e) Exkurs: Aristoteles und Dilthey | 263 | ||
f) Φρόνησις als sachgemäße Weise des άληθεύειν der ζωή bzw. des faktischen Lebens | 265 | ||
§ 28. Die „begleitende" phänomenologische Destruktion | 267 | ||
a) Vorbemerkung | 267 | ||
b) Die Destruktion als gerichteter Abbau des Theoretischen | 270 | ||
c) Die formale Anzeige und die Momente des Zugehens auf das Leben | 274 | ||
Sechstes Kapitel: Rückblick und Ausblick: Das sachgemäße Verständnis der fFV in bezug auf die Fundamentalontologie und das seynsgeschichtliche Denken | 278 | ||
§ 29. Das anhand des besorgenden Umgangs zugänglich gewordene faktische Leben bzw. Dasein | 279 | ||
a) Rückblickende Betrachtung in bezug auf das bisher Gewonnene | 279 | ||
b) Die seit dem KNS angedeuteten Grundeinsichten bezüglich der Umweltanalyse in SuZ | 282 | ||
§ 30. Die methodische und sachliche Kontinuität des philosophischen Wegs Heideggers | 288 | ||
a) Vorbemerkung | 288 | ||
b) Ontologische Differenz und transzendentaler Horizont | 289 | ||
c) Die sachgemäße Betrachtung der methodischen Kontinuität | 297 | ||
d) Die sachgemäße Betrachtung der sachlichen Kontinuität | 301 | ||
Literaturverzeichnis | 305 | ||
Personenverzeichnis | 328 | ||
Sachwortverzeichnis | 330 |