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Normative Grundstrukturen der Behandlung nichttarifärer Handelshemmnisse in der WTO/GATT-Rechtsordnung

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Tietje, C. (1998). Normative Grundstrukturen der Behandlung nichttarifärer Handelshemmnisse in der WTO/GATT-Rechtsordnung. Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung des Countertrade. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49459-0
Tietje, Christian. Normative Grundstrukturen der Behandlung nichttarifärer Handelshemmnisse in der WTO/GATT-Rechtsordnung: Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung des Countertrade. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49459-0
Tietje, C (1998): Normative Grundstrukturen der Behandlung nichttarifärer Handelshemmnisse in der WTO/GATT-Rechtsordnung: Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung des Countertrade, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49459-0

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Normative Grundstrukturen der Behandlung nichttarifärer Handelshemmnisse in der WTO/GATT-Rechtsordnung

Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung des Countertrade

Tietje, Christian

Hamburger Studien zum Europäischen und Internationalen Recht, Vol. 14

(1998)

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Abstract

Durch das Inkrafttreten der Satzung über eine neue Welthandelsorganisation (WTO) zum 1. Januar 1995 nebst der durch sie inkorporierten Abkommen erfuhr das Internationale Wirtschaftsrecht die innovativste Entwicklung seit Beginn des GATT 1947. Die vorliegende Studie soll einen Beitrag zum Verständnis der materiellrechtlichen Strukturen der neu entstandenen WTO/GATT-Rechtsordnung leisten. Ein besonderes Augenmerk gilt hierbei den nichttarifären Handelshemmnissen. Da diese als Oberbegriff für jede handelsbeschränkende staatliche Aktivität in ganz unterschiedlicher Gestalt auftreten, wählt der Autor den sogenannten Countertrade als Beispiel einer handelsbeschränkenden Erscheinung im Weltwirtschaftssystem.

Im Ergebnis wird aufgezeigt, daß insbesondere die umfassend ausgewertete Rechtsprechung der GATT-Panel dazu beitrug, deutlich zu machen, daß die WTO/GATT-Rechtsordnung auf klaren Prinzipien beruht. Die Umsetzung dieser Prinzipien in konkrete Rechtsregeln hebt die wirtschaftswissenschaftlich, rechtsphilosophisch und rechtsdogmatisch zu begründenden Strukturen der WTO/GATT-Rechtsordnung hervor. Insgesamt zeigen sich hierbei deutliche rechtliche Gemeinwohlbelange, die partikulare Staateninteressen zurücktreten lassen und konkrete Schlußfolgerungen für die dogmatische Bewertung des Einsatzes nichttarifärer Handelshemmnisse wie des Countertrade ermöglichen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 19
Einleitung 23
A. Leitideen der Arbeit 23
B. Erkenntnisinteresse und methodischer Ansatz 25
C. Untersuchungsgang 27
Erster Teil: Rechtstatsächliche Grundlagen 30
§ 1 Nichttarifäre Handelshemmnisse im Weltwirtschaftssystem 30
A. Begriff und Systematik 30
B. Die Bedeutung nichttarifärer Handelshemmnisse im heutigen Welthandel 33
C. Nichttarifäre Handelshemmnisse im Lichte wirtschaftswissenschaftlicher Lehren 34
D. Motive des Einsatzes nichttarifärer Handelshemmnisse 39
E. Zusammenfassung 42
§ 2 Countertrade als Beispiel eines nichttarifären Handelshemmnisses 43
A. Einzelformen und Begriff des Countertrade 43
I. Barter-Geschäfte 44
II. Gegengeschäfte 45
III. Buy-back-Geschäfte 46
IV. Offset-Geschäfte 46
V. Clearing/Switch-Trading 48
VI. Dept-Swap-Geschäfte 49
VII. Bewertung und Definition 49
B. Staatenpraxis zum Countertrade 51
C. Entwicklung und Bedeutung des Countertrade im Welthandel 55
I. Grundzüge der historischen Entwicklung 55
II. Heutige Bedeutung und Entwicklung im Welthandel 58
D. Gründe und Rahmenbedingungen für den Countertrade 60
I. Einzelne ausgewählte Gründe und Rahmenbedingungen 60
II. Verallgemeinernde gesamtwirtschaftliche Betrachtung 64
1. Ausgangsüberlegung 64
2. Charakterisierung internationaler wirtschaftlicher Transaktionen 64
3. Traditionelle Lösungsmöglichkeiten und deren Realisierungschancen 66
4. Countertrade als Reaktion auf Marktunvollkommenheiten 66
5. Praktisches Beispiel – Das NEC-Tourismus-Programm in Ägypten 68
6. Zwischenergebnis 69
III. Weitere Erklärungsansätze 69
IV. Bewertung 73
E. Die gesamtwirtschaftlichen Wirkungen des Countertrade: Überblick und Bewertung 75
I. Stand der Forschung 75
II. Ausgangsüberlegung: Freihandelstheorie 76
1. Einfluß des Countertrade 76
2. Zwischenergebnis 78
III. Kritik an der Freihandelstheorie und Rückschluß 78
1. Allgemeine Probleme 79
2. Second best-Argument 79
3. Kritik: Die Theorie optimaler Intervention 80
IV. Ergebnis 82
F. Zusammenfassung: Countertrade als nichttarifäres Handelshemmnis 82
Zweiter Teil: Der normative Untersuchungsrahmen – Die WTO/GATT-Rechtsordnung 85
§ 1 Historische Entwicklung und Regelungsgehalt des WTO/GATT-Systems 86
A. Historische Entwicklung 86
B. Regelungsgehalt des WTO/GATT-Systems im Überblick 92
I. Institutionell 92
II. Materiellrechtlich 95
§ 2 Überblick über die Behandlung nichttarifärer Handelshemmnisse im GATT 1947 und der WTO/GATT-Rechtsordnung 98
A. Nichttarifäre Handelshemmnisse in den Handelsrunden des GATT 99
I. Die Entwicklung bis zur Uruguay-Runde 99
II. Nichttarifäre Handelshemmnisse in der Uruguay-Runde und der WTO/GATT-Rechtsordnung 101
B. Überwachungs- und Notifikationsmaßnahmen zu nichttarifären Handelshemmnissen 104
C. Bewertung 107
§ 3 Das WTO/GATT-System als Rechtsordnung 108
A. Funktion und Bedeutung des WTO/GATT-Systems als Rechtsordnung 108
B. Rechtsdogmatische Fragen zur Interpretation der WTO/GATT-Rechtsordnung 112
I. Normorientierte oder machtorientierte Struktur? 113
1. Deduktive Aspekte 113
2. Induktive Aspekte 117
3. Ergebnis 124
II. Anzuwendende Auslegungsregeln 125
1. Allgemeine Aspekte 125
2. Grenzen dynamisch-evolutiver Auslegung und Fragen der Rechtswirkung von Panel-Entscheidungen 127
§ 4 Zusammenfassung 130
Dritter Teil: Nichttarifäre Handelshemmnisse als Problem der Rechtsverwirklichung in der WTO/GATT-Rechtsordnung 132
§ 1 Das Konzept der Rechtsverwirklichung 132
§ 2 Grundzüge der präventiven und der repressiven Rechtsverwirklichung in der WTO/GATT-Rechtsordnung 135
A. Nichttarifäre Handelshemmnisse und die Mechanismen der präventiven Rechtsverwirklichung 135
I. Trade Policy Review Mechanism 136
II. Decision on Notification Procedures 139
III. Bewertung 140
B. Nichttarifäre Handelshemmnisse und die Mechanismen der repressiven Rechtsverwirklichung 144
I. Repressive Rechtsverwirklichung als Staatenverantwortlichkeit 144
II. Grundzüge der Staatenverantwortlichkeit im allgemeinen Völkerrecht 145
1. Verhalten im Widerspruch zur Rechtsordnung 146
2. Zurechenbarkeit 148
III. Grundzüge der Staatenverantwortlichkeit in der WTO/GATT-Rechtsordnung: Art. XXIII:1 GATT 151
§ 3 Nichttarifäre Handelshemmnisse im Widerspruch zur WTO/GATT-Rechtsordnung nach Art. XXIII:1(a) GATT 154
A. Der Tatbestand der Staatenverantwortlichkeit nach Art. XXIII:1(a) GATT 155
I. Allgemeine Aspekte 155
II. Prima facie Zunichtemachung oder Schmälerung von Vorteilen 157
III. Schaden 161
IV. Aktivlegitimation 163
V. Zusammenfassung 173
B. Die Ausfüllung des Tatbestandes des Art. XXIII:1(a) GATT anhand von Prinzipien und Regeln der WTO/GATT-Rechtsordnung 174
I. Die Regeln/Prinzipien-Diskussion in der Rechtstheorie 175
II. Prinzipien und Regeln als Systematisierungskriterien in der WTO/GATT-Rechtsordnung 177
1. Die Bedeutung der Regeln/Prinzipien-Lehre für die WTO/GATT-Rechtsordnung 177
2. Die Rechtsprinzipien der WTO/GATT-Rechtsordnung 179
a) Diskussionsstand 179
b) Eigener Systematisierungsansatz 182
3. Ergebnis 188
C. Die Bewertung nichttarifärer Handelshemmnisse anhand der Prinzipien und Regeln der WTO/GATT-Rechtsordnung 189
I. Das Prinzip der Nichtdiskriminierung 189
1. Grundlagen 189
2. Ausgestaltung in der Meistbegünstigungsregel: Art. I:1 GATT 193
a) Begriff der Meistbegünstigung 194
b) Funktionen der Meistbegünstigungsverpflichtung 195
c) Konflikte zwischen Countertrade und Meistbegünstigung 198
d) Auslegung 200
aa) Anwendungsbereich 201
bb) Diskriminierungstatbestand 204
(1) Bezugspunkte 204
(a) „Advantage, Favour, Privilege or Immunity“ 205
(b) „Like Products“ 209
(2) Ungleichbehandlung 213
(3) Absolutes oder relatives Gleichbehandlungsgebot? 214
cc) Ergebnis 218
3. Ausgestaltung in der Inländergleichbehandlungsregel: Art. III GATT 221
a) Bedeutung und Funktion der Inländergleichbehandlungsregel 221
b) Konflikte zwischen Countertrade und Inländergleichbehandlung 223
c) Auslegung 224
aa) Anwendungsbereich 225
bb) Diskriminierungstatbestand 229
(1) Bezugspunkte 229
(a) Interne Wettbewerbssituation 230
(b) „Like Products“ 234
(2) Ungleichbehandlung 238
(3) Absolutes oder relatives Gleichbehandlungsgebot? 242
cc) Ergebnis 243
4. Ausgestaltung in Art. XVII GATT 245
a) Bedeutung und Funktion der Regeln über den Staatshandel mit Blick auf den Countertrade 246
b) Auslegung 247
aa) Anwendungsbereich 248
bb) Umfang der Gleichbehandlungsverpflichtung 251
cc) Anwendbarkeit sonstiger Vorschriften des GATT 252
dd) Inhalt des Nichtdiskriminierungsgebotes 254
c) Ergebnis 259
5. Weitere Ausgestaltungen des Nichtdiskriminierungsprinzips 261
a) Art. X:3(a) GATT 261
b) Art. XIII GATT 264
6. Zusammenfassung 267
II. Das Prinzip der Offenheit der Märkte 268
1. Grundlagen 268
2. Konflikte zwischen Countertrade und dem Prinzip der Offenheit der Märkte 272
3. Ausgestaltung in Art. XI:1 GATT 273
a) Schutzbereich 274
b) Eingriffstatbestand 278
c) Ergebnis 282
4. Ausgestaltung in Art. X GATT 283
5. Dumping und Subventionen 287
6. Zusammenfassung 290
III. Das Souveränitätsprinzip 291
1. Grundlagen 291
2. Wirtschaftlich motivierte Schutznormen 297
a) Art. XIX GATT 298
b) Art. XII GATT 305
3. Politisch motivierte Schutznormen – Art. XX GATT 310
a) Formellrechtliche Aspekte 311
b) Materiellrechtliche Aspekte 313
4. Zusammenfassung 325
IV. Das Prinzip globaler Gerechtigkeit 326
1. Grundlagen 327
2. Globale Gerechtigkeit in Verwirklichung universeller Ungleichverteilungen 331
3. Globale Gerechtigkeit durch Redistribution 333
a) Ausnahmeregelungen und Solidarverpflichtungen 333
b) Einzelne Ausnahmeregelungen 335
4. Zusammenfassung 339
V. Ergebnis 339
§ 4 Die Bewertung nichttarifärer Handelshemmnisse im Rahmen des „nonviolation complaint“ nach Art. XXIII:1(b) GATT 340
A. Das Konzept des non-violation complaint 340
I. Ratio legis des Art. XXIII:1(b) GATT 341
II. Voraussetzungen eines non-violation complaint 346
1. „Vorteil“ 346
2. Zunichtemachung oder Schmälerung 351
a) Enttäuschung begründeter Erwartungen 352
b) Negative Auswirkungen – Schaden 358
3. Aktivlegitimation 359
III. Art. XXIII:1(b) – Verantwortlichkeit für nicht verbotenes Verhalten oder Rechtsmißbrauchsverbot? 360
IV. Zusammenfassung 362
B. Nichttarifäre Handelshemmnisse als Rechtsmißbrauch nach Art. XXIII:1(b) GATT 363
§ 5 Aspekte der Zurechenbarkeit im Zusammenhang mit nichttarifären Handelshemmnissen 366
A. Die Zurechnungskriterien im allgemeinen Völkerrecht 368
I. Art. 11 Abs. 2 ILC-Entwurf 368
II. Solidaritätserklärung mit dem Handeln Privater 370
III. Mangel an due diligence 372
IV. Zusammenfassung 373
B. Die Anwendbarkeit der völkerrechtlichen Zurechnungskriterien in der WTO/GATT-Rechtsordnung 374
I. Das Verhältnis der WTO/GATT-Rechtsordnung zur Rechtsordnung des allgemeinen Völkerrechts 374
1. Grundsätzliche Gleichrangigkeit 374
2. Zurückhaltende Panel-Entscheidungspraxis 376
3. Lex specialis-Grundsatz 379
4. Zusammenfassung 382
II. Strukturelle Unterschiede der Staatenverantwortlichkeit im WTO/GATT-System und im allgemeinen Völkerrecht? 383
III. Systematische Betrachtung 386
IV. Bisherige GATT-Praxis zur Zurechenbarkeit 388
1. Review Pursuant to Article XVI:5 388
2. Japan – Restrictions on Imports of Certain Agricultural Products 389
3. Japan – Trade in Semi-Conductors 391
4. EEC Restrictions on Imports of Dessert Apples 393
5. Zusammenfassende Bewertung 395
V. Ergebnis 395
C. Die Zurechnung anhand der Staatenpraxis zum Countertrade 396
I. Gesetze 396
II. Guidelines und ad hoc-Entscheidungen 402
III. Staatsverträge 406
IV. Mangel an due diligence 410
V. Zusammenfassung 411
§ 6 Der Einfluß formeller Rechtsprinzipien auf die Bewertung nichttarifärer Handelshemmnisse 411
Ausblick 415
Zusammenfassung der Ergebnisse 417
Anhang: Staatenpraxis zum Countertrade 427
Schrifttum 478
Sachregister 504