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Schadenswiedergutmachung als Instrument strafrechtlicher Sozialkontrolle

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Frehsee, D. (1987). Schadenswiedergutmachung als Instrument strafrechtlicher Sozialkontrolle. Ein kriminalpolitischer Beitrag zur Suche nach alternativen Sanktionsformen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-46181-3
Frehsee, Detlev. Schadenswiedergutmachung als Instrument strafrechtlicher Sozialkontrolle: Ein kriminalpolitischer Beitrag zur Suche nach alternativen Sanktionsformen. Duncker & Humblot, 1987. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-46181-3
Frehsee, D (1987): Schadenswiedergutmachung als Instrument strafrechtlicher Sozialkontrolle: Ein kriminalpolitischer Beitrag zur Suche nach alternativen Sanktionsformen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-46181-3

Format

Schadenswiedergutmachung als Instrument strafrechtlicher Sozialkontrolle

Ein kriminalpolitischer Beitrag zur Suche nach alternativen Sanktionsformen

Frehsee, Detlev

Kriminologische und sanktionenrechtliche Forschungen, Vol. 1

(1987)

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Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorbemerkung V
Inhaltsverzeichnis VII
Abkürzungen XXII
Erstes Kapitel: Einführung 1
A. Schadenswiedergutmachung als Bestrafungsmittel im Bezugsfeld kriminalpolitischer Strömungen 1
I. Aktualität der Diskussion 1
II. Kriminalpolitische Rahmenbedingungen 3
1. Krise der Kriminalpolitik 3
2. Neues Interesse für das Tatopfer 4
3. Internationale Entwicklung 5
B. Begriff und Struktur der Wiedergutmachung strafbarer Schädigungen 6
I. Wiedergutmachung und öffentliche Entschädigung 7
II. Wiedergutmachung und zivilrechtlicher Schadensersatz 7
III. „Strafrechtliche Wiedergutmachung“ 9
IV. Gemeinnützige Leistungen als Wiedergutmachung 9
V. Wiedergutmachung und Täter-Opfer-Ausgleich 10
Zweites Kapitel: Grundlagen 12
A. Restitutive Verhaltenskontrolle in der geschichtlichen Entwicklung 12
I. Entstehung der Komposition in einfachen Gesellschaften 12
II. Talion und Komposition in den ältesten Kodifikationen 13
1. Alter Orient 13
2. Griechisches Recht 14
3. Römisches Recht 14
III. Komposition im mitteleuropäischen Raum 16
1. Recht des germanischen Volksstaates 16
2. Kultivierung des Kompositionensystems zur Zeit der Franken 18
3. Der Niedergang des Kompositionensystems im Mittelalter 19
a) Entwicklungslinie Buße – Geldstrafe – Körperstrafe 20
b) Der entscheidende Umbruch im Kontrollsystem 22
4. Theoretische Erklärungsversuche zur Verdrängung der Privatbuße durch öffentliche Strafe 24
a) Instrumentelle Ansätze 24
b) Ideengeschichtliche Erklärung 24
c) Makrostrukturelle Ansätze 25
IV. Restitutive Rudimente im Strafrecht der Neuzeit 27
1. Buße 27
2. Adhäsionsverfahren 28
3. Wiedergutmachungsauflage 29
B. Schadensersatz und Strafe 29
I. Ziviles und strafbares Unrecht 30
II. Schadensersatz und Strafe als zweckbestimmte Rechtsfolgen 31
1. Merkel: Schadensersatz und Strafe als verschiedene Formen einer einheitlichen Folge des Unrechts 32
2. Binding: Schadensersatz als einheitliche Rechtsfolge nichtdeliktischer Tatbestände 33
III. Deliktischer Schadensersatz zwischen Schadensausgleich und Verhaltenskontrolle 34
1. Tendenz der Gesamtentwicklung zum Ausgleichsprinzip 35
2. Verhaltenssteuernde Elemente deliktischer Verschuldenshaftung 36
a) Verschuldensabhängige Individualhaftung widerspricht dem Ausgleichsprinzip 36
b) Verschuldensunabhängige Haftungssysteme und ihre Grenzen 38
3. Der Ausgleichsfunktion entgegenlaufende Tendenzen des geltenden Schadensersatzrechts 40
a) Rudimente individueller Schädigerhaftung in vorhandenen Systemen ausgleichsorientierter Kollektivhaftung 40
b) Ersatz immateriellen Schadens 41
aa) Zurückhaltung des BGB 41
bb) Entwicklung durch die Rechtsprechung 42
(1) Ausgleichsfremde Funktionen 42
(2) Strafähnliche Anwendungsgrundsätze 44
cc) Die poenale Funktion des Immaterialschadensersatzes 45
4. Straffunktionen des Schadensersatzes 45
C. Theorie der Bestrafung und Wiedergutmachung 47
I. Unbestimmtheit der straftheoretischen Ausgangslage 47
II. Restitutionstheoretische Ansätze auf der Grundlage absoluter Strafbegründung 48
1. Vergeltungs- und Heilungstheorien 48
a) Kant und Hegel 48
b) Heilungstheorien: Aufhebung des Verbrechensschadens 50
aa) Wiederaufhebung des intellektuellen und materiellen Verbrechensschadens bei den älteren „Wiederherstellungstheorien“ 50
(1) Welker’s Wiederherstellungstheorie 50
(2) Hepp’s Theorie der Bürgerlichen Gerechtigkeit 51
(3) Herold’s Rechtsprinzip der Zweckstrafe 51
bb) Die Beziehung von Schadensersatz und Strafe bei den jüngeren „Restitutionstheoretikern“ 52
c) Vergeltungstheorie und Wiedergutmachung am Opfer 53
2. Sühnetheorie 54
a) Begriff: Sühne vs. Vergeltung 54
b) Sühne und Versöhnung 55
aa) Versöhnung durch repressive Strafen? 55
bb) Versöhnung durch Leistung 56
3. Kritik absoluter Strafbegründung 57
a) Schuldausgleich als Rudiment absoluter Strafbegründung 57
aa) Gegenwärtiger Meinungsstand 57
bb) Verlorengehende Bezugsgrundlagen 58
b) Exemplarischer und fragmentarischer Charakter des Strafrechts und seiner Anwendung 60
aa) Dunkelfeld 60
bb) Auswahl und Prägung sichtbarer Kriminalität durch Verfolgung 63
cc) Normgenese 64
c) Strafleiden als Sonderopfer 64
III. Relative Strafbegründung 65
1. Positive Generalprävention 65
a) Erzeugung und Festigung von Normbewußtsein 65
b) Soziologische und tiefenpsychologische Bezüge positiver Generalprävention 68
c) Vergeltung und Generalprävention 70
2. Spezialprävention 72
a) Sühne und Spezialprävention 72
b) Kriminalpolitische Bedeutung 72
c) Kritik 72
aa) Konzeptionelle Mängel 72
(1) Pathologisierung des Täters 72
(2) Freiheitsverletzung 73
(3) Sozialisierung durch Individualbehandlung? 74
bb) Mangelnde Wirksamkeit 75
(1) Fehlender empirischer Erfolgsnachweis 75
(2) Überschätzung spezialpräventiver Einflußmöglichkeiten 78
d) Anerkannte Funktionen der Spezialprävention 79
aa) Resozialisierung unter Angebotsvorbehalt 79
bb) Eigentlicher funktionaler Kern der Spezialprävention 79
3. Gefährliche Alternativen: „Neoklassizismus“ 80
IV. Sanktionsspezifischer Ertrag: Austauschbarkeit der Sanktionen 82
1. Strafzwecke und Sanktionserfordernisse 82
2. Sanktionsfunktion des Verfahrens selbst 84
a) Mißbilligung 84
b) Belastungswirkung der Verfolgung 85
c) Wirkungsorientierte Prozeßgestaltung 85
d) Gesetzliche Beispiele deklaratorischer Mißbilligung 86
3. Minimierung der Eingriffsintensität 86
Drittes Kapitel: Sanktionseignung der Schadenswiedergutmachung 87
A. Kognitive Ebene 87
I. Positive Generalprävention 87
1. Bestätigung der Normgeltung und Rechtsgüterschutz 87
2. „Appellfunktion“ der Sanktion 88
3. Dysfunktionale Entwicklungstendenzen des Strafrechts 89
a) Entfremdung 89
b) Desinteresse am individuellen Verbrechensschaden 90
c) Strafrechtspflege auf Kosten des Tatgeschädigten 91
4. Sorge für das Tatopfer als Bedingung der Normbestätigung 92
II. Spezialprävention 94
1. Anerkanntes pädagogisches Potential der Schadenswiedergutmachung 94
2. Plausibilität und Sachbezogenheit 95
B. Sanktionseignung der Schadenswiedergutmachung auf tiefenpsychologischer und sozialisationstheoretischer Ebene 97
I. Integration der Rechtstreuen durch Ausgrenzung des Abweichlers? 97
1. Fehlgebrauch des Integrationsbegriffes 97
2. Öffentliche Strafbedürfnisse 98
3. Voraussetzung öffentlicher Strafbedürfnisse: das hierarchische Instanzenmodell der Psyche 99
a) Autoritäre Verhaltenskontrolle 100
b) Veränderungen in der Persönlichkeitsstruktur 101
aa) Sozialstrukturelle Varianzen 101
bb) Der „neue Sozialisationstyp“ 102
4. Diskrepanz zwischen strafrechtlich unterstellten und wirklichen Strafbedürfnissen 103
a) Veränderungen der vorausgesetzten Persönlichkeitsstruktur als Erklärung für die strafrechtliche Wirkungskrise? 103
b) Varianzen und Einflußfaktoren des Strafbedürfnisses 103
c) Akzeptanz von Wiedergutmachung als Strafreaktion 105
d) Strafbedürfnis der Strafjuristen 106
5. Schadenswiedergutmachung als Neutralisator repressiver Bestrafungstendenzen 107
II. Schadenswiedergutmachung im Lichte veränderter Anforderungen an das Strafrecht aus gewandelten Sozialisationsbedingungen 108
1. Voraussetzungen kollektiver Verhaltenssteuerung 109
a) Wandel der Wertorientierungen 109
b) Das entwicklungspsychologische Ziel postkonventioneller Moral 109
c) Pädagogik ohne Fremdbestimmung 111
d) Recht und Autonomie 112
2. Individualpsychologische Anforderungen und Schadenswiedergutmachung 113
a) Selbstbestätigung statt Degradierung 113
b) Stärken der Schadenswiedergutmachung 114
aa) Tatorientierung statt Persönlichkeitsdeklassierung 114
bb) Positive Verhaltenserwartung 115
cc) Vermittlung von sozialer Verantwortung 116
dd) Ermöglichung von Trauerarbeit 118
3. Vermeidung der Strafzweckantinomie durch Schadenswiedergutmachung 119
Viertes Kapitel: Förderung neuer Perspektiven des Systems öffentlicher Verhaltenskontrolle durch Schadenswiedergutmachung 120
A. Öffnung des eindimensionalen Modells strafrechtlicher Konfliktverarbeitung 120
I. Vereinzelung des Täters 120
II. Vernachlässigung des Opfers 121
1. Mißachtung des Opfers als Subjekt 121
2. Opferschädigung durch Strafverfahren 122
III. Gegentendenzen 122
1. Viktimodogmatik 122
2. Rolle des Opfers im Strafverfahren 123
3. Opferfreundliche Rechtsfolgen 124
IV. Das Opfer als strafprozessuale Eingangsinstanz 125
1. Schlüsselrolle des Opfers für die Realität der Strafrechtspflege 125
2. Motivation des Opfers für Inanspruchnahme der Strafverfolgung 126
V. Nutzen strafrechtlicher Schadenswiedergutmachung für das Opfer 127
1. Materiell 127
2. Konfliktbewältigung 127
B. Schadenswiedergutmachung als Kristallisationskern des Täter-Opfer-Ausgleichs 128
I. Verfahrensprizipien strafrechtlicher Konfliktverarbeitung 128
1. Verrechtlichung und Komplexitätsreduktion 128
2. Distanzierung von Täter und Opfer 129
II. Grenzen der Ausdifferenzierung der Strafrechtskontrolle 129
1. Unverzichtbarkeit einer letzten Zwangsentscheidungsinstanz 129
2. Gesellschaftliche Entfremdung durch formalisierte Verhaltenskontrolle 130
III. Gegenströmungen 131
1. Komplexitätsproduktion 131
2. Entrechtlichung 131
a) Alternative Konfliktverarbeitung 131
b) „Delegalization“ in den USA 132
c) Zunehmendes Interesse an Alternativen zur Justiz in der BRD 134
IV. Schadenswiedergutmachung als Thema der Verständigung zwischen Täter und Opfer 135
1. Organische Bewältigung des kriminellen Ereignisses 135
2. Kategorien und Mechanismen der Befriedung 136
V. Notwendige Förderung ausgleichender Befriedungsverfahren durch die Strafjustiz selbst 138
Fünftes Kapitel: Vorbehalte gegen einen sanktionstechnischen Einsatz der Schadenswiedergutmachung 140
A. Unzureichende Sanktionswirkung ohnehin geschuldeter Leistung? 140
I. Sanktionseignung im Grundsatz 141
1. Grundsätzliche gesetzliche Anerkennung 141
2. Abhängigkeit vom Umfang des Schadens 141
II. Funktionale Qualifizierung gegenüber Schadensersatz 142
III. Rechtsanspruch und tatsächliche Leistungsfähigkeit 142
IV. Subsidiaritätsvorbehalt und Sanktionsstrenge 144
1. Zivilrecht vor Strafrecht? 144
2. Subsidiarität in der Sanktionshierarchie 145
V. Abhängigkeit der Sanktionskraft von der Strafsensibilität 145
B. Beeinträchtigung des rechtsstaatlichen Straftäterschutzes 147
I. Unzulässiger Einfluß des Tatopfers auf die Sanktionsfindung? 147
II. Mißbrauch des Strafverfahrens als zivilrechtliche Vollstreckungshilfe? 148
1. Geringe Mißbrauchsrisiken beim Individualgeschädigten 149
2. Mißbrauchsrisiken im Wirtschaftsverkehr 149
C. Ausweitung des Kontrollnetzes 151
I. Das Phänomen 151
II. „net-widening“-Gefahren der Schadenswiedergutmachung 152
1. Risikomindernde Eigenarten 153
2. Risikoerhöhende Eigenarten 153
III. Gegenmaßnahmen 153
Sechstes Kapitel: Voraussetzungen und Grenzen der Schadenswiedergutmachung in der Praxis 155
A. Schaden 155
I. Bandbreite der Kriminalitätsschäden 155
1. Kriminalitätsklassifizierung und Schaden 155
2. Mittelbare Schäden 156
3. Keine Beschränkung auf das Zivilrecht aus sanktionstechnischer Sicht 157
II. Immaterieller Individualschaden – Privatgenugtuung 158
1. Begriff 158
a) Einordnung der Genugtuung 158
b) Materieller Kern der Genugtuung 159
c) Dogmatische Einordnung als Zuweisungsproblem 160
2. Schadenswiedergutmachung und Genugtuung – ein Widerspruch? 160
3. Keine Beschränkung der Genugtuung auf bestimmte Rechtsgüter 162
4. „exemplary damages“ und „dommage moral“ 163
III. Abhängigkeit der Sanktionskraft der Schadenswiedergutmachung von der Schadensart 164
1. Verschiebungs- und Saldoschaden 164
2. Deliktsspezifische schadensbezogene Wiedergutmachungsprobleme 165
a) Wiedergutmachungsschwerpunkte in der Rechtswirklichkeit 165
b) Insbesondere: Wiedergutmachungsfähigkeit des Ladendiebstahls 166
c) Wiedergutmachungsfähigkeit von Nebenschäden bei Eigentumskriminalität 167
B. Tatgeschädigter 168
I. Vorhandensein eines Tatopfers 168
1. „Opferlose Kriminalität“ 168
2. Tendenzen zur „Opferverdünnung“ und Schadenswiedergutmachung 169
II. Mitwirkung des Opfers 170
1. Grundsätzliche Mitwirkungsbereitschaft 170
2. Deliktsart und Mitwirkungsbereitschaft 171
a) Zumutbarkeitsgrenzen 172
b) Wiedergutmachungsmöglichkeiten bei Verletzung höchstpersönlicher Rechtsgüter 172
3. Förderung der Mitwirkungsbereitschaft 174
III. Versicherungsschutz und Wiedergutmachung 174
1. Beeinträchtigungen der Wiedergutmachungsfähigkeit 174
2. Schadenswiedergutmachung an die Versicherung 175
a) Sicherung persönlicher Verantwortung allein durch das Strafrecht bei kollektiver Schadenshaftung 175
b) Leistungsmöglichkeiten trotz Versicherungsschutz 176
C. Leistungsvermögen des Täters 177
I. Leistungsfähigkeit 177
1. Strukturelle Leistungsschwäche klassischer Straftäter 177
2. Förderung der Leistungsfähigkeit als Bestandteil der Sanktionsgestaltung 177
3. Durchsetzungschancen 178
II. Leistungsbereitschaft 179
1. Wiedergutmachungsbereitschaft und Wiedergutmachungsbedürfnis 179
2. Beeinträchtigung der Wiedergutmachungsbereitschaft durch Bestrafung 179
III. Ungleichbehandlung durch Privilegierung leistungsfähiger Täter? 180
1. Grundproblem der Gesellschaftsstruktur 181
2. Privilegierung leistungsschwacher Täter 182
Siebentes Kapitel: Schadenswiedergutmachung als täterbezogenes Sanktionsmittel in Abgrenzung zu Systemen opferbezogener Wiedergutmachung 184
A. Adhäsionsverfahren 184
I. Funktion und Bedeutung 184
1. Rechtliche Konstruktion 185
2. Rechtswirklicher Stellenwert 185
II. Einseitige Nutzrichtung des Adhäsionsverfahrens 186
III. Konsequenzen für die Gestaltung sanktionierender Schadenswiedergutmachung 187
B. Opferentschädigung 188
I. Funktion und Bedeutung 188
II. Konkurrenz zwischen Opferentschädigung und Schadenswiedergutmachung 188
1. Grenzen der Opferentschädigung 189
2. Mängel der Opferentschädigung 190
a) Risiken sozialisierter Haftung 190
b) Verschärfung der Polarisierung zwischen Täter- und Opferrolle 191
III. Koexistenz von Opferentschädigung und Schadenswiedergutmachung 191
Achtes Kapitel: Einsatzmöglichkeiten der Schadenswiedergutmachung 193
A. „Utopische Modelle“ 193
I. Bianchi 193
II. Hulsman 194
III. Christie 195
IV. Plack 196
V. Barnett 196
B. „Realistische“ Modelle auf der Grundlage des vorhandenen Systems strafrechtlicher Sozialkontrolle 197
I. Honorierung außerhalb des Verfahrens erfolgter Schadenswiedergutmachung (Verfolgungsverzicht, Strafmilderung) 197
1. Erlöschen des Strafantrags 197
2. Sanktionslose Einstellung 197
a) Rechtliche Möglichkeiten 198
b) Rechtswirklichkeit 198
3. Tätige Reue 199
a) Prinzip 199
b) Tätige Reue durch Schadenswiedergutmachung 199
aa) § 167 ÖStGB 200
bb) Beurteilung 200
cc) § 371 AO 201
4. Strafzumessung 201
II. Einsatz als Sanktionsmittel 202
1. „Informelle“ Schadenswiedergutmachung 202
a) Schadenswiedergutmachung als Diversionsgegenstand 202
b) Einstellung des Verfahrens 203
aa) § 153 StPO 203
bb) § 45 Abs. 2 JGG 203
(1) Rechtslage 203
(2) Experimente 203
(a) Staatsanwaltschaft 204
(b) Polizei 205
2. Auflage der Schadenswiedergutmachung 207
a) Einstellung 207
aa) Allgemeines Strafrecht 207
bb) Jungendstrafrecht 207
(1) Jugendstaatsanwalt 207
(2) Jugendrichter 208
b) Verurteilung 208
aa) Schadenswiedergutmachung als Hauptsanktion 208
bb) Wiedergutmachungsauflage unter Strafaussetzung 209
(1) Grundregeln 209
(2) Schuldfeststellung unter Vorbehalt der Verurteilung 209
(3) Aussetzung des Strafrestes 210
3. Verbindung von Schadenswiedergutmachung und unbedingter Strafe 210
a) Geldstrafe 210
aa) Unzulänglichkeiten der Geldstrafe 210
bb) Verbindung mit Schadenswiedergutmachung 211
(1) Berücksichtigung bei Geldstrafenbemessung 211
(2) Verbindung und Anrechnung von Schadenswiedergutmachung und Geldstrafe 212
b) Freiheitsstrafe (Wiedergutmachung im Strafvollzug) 213
aa) „self-determinate-sentence“ 213
bb) Arbeitsentgelt 214
cc) Restitution Center 216
dd) Freigang 217
III. Implementationsbedingungen 218
1. Sachliche und organisatorische Vorausetzungen des justiziellen Einsatzes von Schadenswiedergutmachung 218
a) Information 218
b) Verhandlungen mit dem Geschädigten 218
c) Verdienstmöglichkeiten für den Auflageverpflichteten 219
d) Kreditbeschaffung 219
e) Schadenswiedergutmachung aus Erträgen gemeinnütziger Arbeit 220
f) Fonds als Inkassostelle 221
2. Institutionelle und personelle Durchführungshilfen 222
a) Soziale Dienste 222
b) Private gemeinnützige Einrichtungen 226
Neuntes Kapitel: Die Reichweite der Auflage der Schadenswiedergutmachung nach geltendem bundesdeutschem Recht 228
A. Rang im Auflagenkatalog 228
B. Rechtsnatur und Funktion 229
I. Auflage 229
II. Wiedergutmachungsauflage 231
C. Zumessungsprinzipien 233
I. Täter- und Opferorientierung 233
II. Leistung „nach Kräften“ 234
III. Zumutbarkeit 235
IV. Verhältnismäßigkeit 236
V. Wiedergutmachungsauflage und Zivilrecht 237
1. Keine Untergrenze 237
2. Obergrenze? 237
a) Herrschende Meinung 237
b) Gegenmeinung 238
c) Zum Streit: 238
aa) Entstehungsgeschichte 239
bb) Gesetzeswortlaut 239
cc) Funktion 240
(1) Sanktionscharakter 240
(2) Funktionssinn ziviler Haftungsbeschränkung 241
(a) Grundsätzlich 241
(b) Einzelfragen 242
(aa) Kausalität 242
(bb) Negatives Interesse 243
(cc) Organhaftung 243
(c) Ergebnis 244
dd) Richterliche Willkür? 244
3. Bindung des Strafrichters an zivilrichterliche Entscheidungen? 245
a) Das Problem 245
b) Unzuträgliche Divergenzen 245
c) Die anerkannte Ausnahme: Ausschluß der Verjährungseinrede 246
d) Der allgemeine Hintergrund dieser Ausnahme 246
aa) Leistungspflicht und Ersatzrecht 246
bb) Untersuchungs- und Verhandlungsgrundsatz 247
e) Strafprozessuale Bedeutungslosigkeit zivilprozessualer Aktivität und Kompetenz des Täters 247
f) Ergebnis 248
D. Weitere Rechtsprobleme der Wiedergutmachungsauflage 249
I. Art des Schadens 249
II. Art der Leistung 249
III. Gerichtskosten 250
IV. Einwirkung Dritter 252
1. Ersatz des Schadens durch Leistung Dritter 252
2. Schadenswiedergutmachung durch Leistung an den Dritten 252
a) Dritter im Organisationskreis des Täters 252
b) Dritter im Organisationskreis des Opfers (insb. Versicherungen) 253
c) Wiedergutmachungsfonds 253
V. Mehrere Straftatbeteiligte und gesamtschuldnerische Haftung 254
VI. Zivilprozessualer Pfändungsschutz 255
VII. Konkurs 255
VIII. Auflagentenor 256
IX. Nachträgliche Änderung der Auflage 257
X. Freiwilliges Anerbieten 259
Zehntes Kapitel: Empirischer Teil: Sanktionsbezogene Bedeutung der Schadenswiedergutmachung – Rechtswirklichkeit und Anwendungsprinzipien 261
A. Methode 261
I. Quantitativer Stellenwert der Wiedergutmachungsauflage 261
1. Staatsanwaltschaftliche Verfahrenseinstellung 262
2. Gericht 264
a) Verfahrenseinstellung 264
b) Bewährungsauflage 264
c) Jugendgericht 265
II. Materialzugang 265
1. Verfahrenssuche 266
a) Staatsanwaltschaftliche Registerbücher 266
b) Verurteilten-Zählkarten 266
2. Aktenauswertung und Materialstrukturierung 267
B. Ergebnisse 268
I. Material 268
1. Verteilung beteiligter Behörden 268
2. Täter 270
a) Demographie 270
b) Erwerbslage 271
c) Sozioökonomische Schicht 272
d) Kriminalitätsbelastung 274
3. Opfer 276
a) Demographie 276
b) Erwerbslage 277
c) Sozioökonomische Schicht 278
d) Nichtnatürliche Personen als Opfer 278
4. Täter-Opfer-Beziehung 279
5. Die Straftat 280
a) Art der Straftat 280
b) Modalitäten der Straftat 281
c) Komplexität der Straftat 284
d) Schaden 287
6. Schadensausgleich 289
a) Ersatzleistung 289
b) Leistungszeitpunkt 289
c) Streit außerhalb des Verfahrens 290
d) Leistungsmodalitäten 291
e) Versicherung 292
7. Täter-Opfer-Kontakt nach der Tat 293
8. Verfahrensbeteiligung des Opfers 294
9. Verfahrensbeteiligung des Täters 296
10. Strafbefehl 299
11. Anwaltliche Vertretung 300
a) Täter 300
b) Opfer 301
12. Beweis- und Rechtslage 302
a) Strafrechtliche Lage 302
b) Zivilrechtliche Lage 302
13. Schadensausgleich im Strafverfahren 304
14. Wiedergutmachungsauflagen 305
a) Erteilung 305
b) Gestaltung der Auflage 308
15. Andere Auflage 310
16. Sonstige Schlichtungsbemühungen 312
17. Entscheidung 312
18. Anträge 314
a) Staatsanwalt 314
b) Verteidigung 315
19. Einstellungsgründe 316
20. Widerruf einer Bewährungsauflage 317
21. Kosten 318
II. Gruppenprofile 319
1. Grp I.: „Förmliche Wiedergutmachungsauflage“ 319
2. Grp II.: „Informelle Schadenswiedergutmachung“ 321
3. Grp III.: „Schadensersatz außerhalb des Strafverfahrens“ 324
4. Grp IV.: „Keine Schadenswiedergutmachung“ 327
C. Relevanzkriterien der Schadenswiedergutmachung im Strafverfahren 329
I. Förmlichkeit der Schadenswiedergutmachung 329
1. Verfahrensstadien 329
2. Wiedergutmachungsförderlicher Disziplinierungsdruck der Verfolgung 330
3. Sanktionscharakter und Formalisierungsgrad 330
4. Stellung der förmlichen Auflage in der Bandbreite strafrechtlicher Schadenswiedergutmachung 331
II. Anordnende Instanzen 332
1. Bedingungen staatsanwaltlicher Anordnung der Schadenswiedergutmachung 332
2. Bedingungen richterlicher Anordnung der Schadenswiedergutmachung 333
a) allgemein 333
b) Jugendrichter 335
c) Richterliche Zuständigkeit für Überwachung und Abwicklung 335
III. Justizieller Umgang mit der Wiedergutmachungsauflage 336
1. Leistungsgegenstände der Schadenswiedergutmachung 336
a) Unspezifizierte Schadenswiedergutmachung 336
b) Wahlweise Schadensersatz oder Geldbuße 336
c) Komplexe Schäden 337
d) Immaterielle Schäden 337
e) Pauschaler Unkostenersatz 337
f) Verfahrenskosten 337
2. Justizielle Beharrlichkeit 338
3. Mehrere Tatbeteiligte 338
IV. Täter 339
1. Sozioökonomische Schicht 339
2. Lebensstil 340
3. Wiedergutmachungsauflage bei Leistungsunwilligkeit 340
4. Strafe bei Leistungsunfähigkeit 341
V. Deliktsstruktur 342
1. Aggressionstaten 342
a) Wiedergutmachungseignung wegen der Täterstruktur 342
b) Gruppenvergleich von Aggressionstaten mit und ohne Schadenswiedergutmachung 343
aa) Körperverletzung 343
(1) Erledigungsstufe 343
(2) Tatschwere 344
(3) Opferbeteiligung 344
(4) Richterliche Ausfilterungstätigkeit 344
bb) Sachbeschädigung 345
(1) Tatschwere 345
(2) Leistungsfähigkeit des Täters 346
2. Betrug 347
a) Deliktsspezifische Wiedergutmachungseignung 347
b) Gruppenvergleich mit und ohne Schadenswiedergutmachung 347
aa) Leistungsfähigkeit 347
bb) Tatschwere 347
cc) Summarisches Verfahren 348
dd) Bagatellen 349
3. Unterhaltspflichtverletzung 349
a) Wiedergutmachungseignung 349
b) Gruppenvergleich förmlicher und informeller Wiedergutmachung 349
aa) Gruppenzuordnung 349
bb) Tatkonstellationen 349
4. Verkehrsunfallflucht 350
5. Diebstahl 351
6. Deliktsvergleich Diebstahl/Betrug 352
a) Ungleiche Sanktionierung trotz vergleichbarer Schädigungsstruktur 352
b) Entreicherung als gemeinsame Voraussetzung strafrechtlicher Schadenswiedergutmachung 353
VI. Verfahrensbeteiligung des Täters 354
1. Handlungskompetenz und informelle Erledigung 354
2. Hilflosigkeit und förmliche Auflage 356
3. Einflußmöglichkeiten des Täters 356
VII. Verteidigung 357
1. Förderung der Kooperationsbereitschaft des Täters und Reduzierung der Sanktionsstrenge 357
2. Förderung der Befriedigung des Geschädigten 358
3. Gestaltungsmöglichkeiten des Verteidigers 359
VIII. Verfahrensbeteiligung des Opfers 359
1. Zivilrechtliche Befriedigung als vorrangiges Beteiligungsinteresse 359
2. Täterfreundlichkeit der Opferbeteiligung 360
3. Anwaltliche Vertretung des Opfers 361
IX. Versicherung 361
1. Schadensversicherung 361
2. Haftpflichtversicherung 361
X. Beweis- und Rechtslage 362
1. Niedriger Aufklärungsgrad bei förmlicher Auferlegung von Schadenswiedergutmachung 362
2. Problematisierung und Aufklärungsgrad 363
3. Lückenhafte Strafbarkeitsvoraussetzungen bei Wiedergutmachungsauflage 364
XI. Funktionen strafrechtlicher Schadenswiedergutmachung 365
1. Sanktionsfunktion 365
a) Tatsächliche Sanktionswirkung 365
b) Mangelnde Würdigung der Sanktionswirkung durch die Justiz 366
2. Zivilrechtliche Zusatzsanktion 367
3. Letzte Vollstreckungshilfe 368
4. Ausweichsanktion bei fragwürdiger Beweislage 370
5. Schlußfolgerungen 370
XII. Entfaltungsmöglichkeiten 371
1. Thematisierung 371
2. Schadenswiedergutmachung und Geldstrafe 372
a) Verwendung der Geldstrafe für Schadenswiedergutmachung 372
b) Wiedergutmachungsauflage neben Geldstrafe 373
3. Strafbefehl und Schadenswiedergutmachung 373
Elftes Kapitel: Schlußbewertung und Ausblick: Wiedergutmachungsfreundlichere Gestaltungsbedingungen des förmlichen Strafverfahrens 375
A. Sicherung rechtsstaatlicher Einsatzvoraussetzungen strafrechtlicher Schadenswiedergutmachung 375
I. Spannung zwischen Legalität und Opportunität 375
1. Handel um Gerechtigkeit 375
2. Handel um Gerechtigkeit durch Handel um Wiedergutmachung 377
II. Abhilfe: Entformalisierung des Handels um Wiedergutmachung – Formalisierung der Strafverfolgung 378
1. Auslagerung der Wiedergutmachungsverhandlung 378
a) Belebung des Sühneversuchs nach § 380 StPO 379
b) Allgemeines Sühneverfahren 379
2. Strafbarkeit und Schadenswiedergutmachung 380
a) Wiedergutmachung als Strafaufhebungsgrund und Verfahrenshindernis 380
b) Vereinfachte Verfahrensformen für minderschwere Kriminalität 381
c) Zweiteilung der Hauptverhandlung 382
B. Ausbau restitutiver Sanktionsmöglichkeiten in den Verfahrensstadien 382
I. Schuldspruch unter Auflagenerteilung 382
II. Verwarnung mit Strafvorbehalt 383
III. Schadenswiedergutmachung und Geldstrafe 383
IV. Schadenswiedergutmachung und Freiheitsstrafe 383
V. Hauptsanktion Schadenswiedergutmachung 384
C. Förderung der Thematisierung der Schadenswiedergutmachung 384
I. Mündlichkeit 385
II. Verfahrensbeteiligung des Verletzten 386
III. Problemlösungsorientierung des Strafverfahrens 386
Literatur 388
Materialien 436
Anhang: Der Aktenerhebungsbogen 438