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Stelljes, V. (2002). Zu Grundlage und Reichweite des allgemeinen Kündigungsschutzes. Probleme der Kleinbetriebsbeschlüsse des Bundesverfassungsgerichts. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50868-6
Stelljes, Volker. Zu Grundlage und Reichweite des allgemeinen Kündigungsschutzes: Probleme der Kleinbetriebsbeschlüsse des Bundesverfassungsgerichts. Duncker & Humblot, 2002. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50868-6
Stelljes, V (2002): Zu Grundlage und Reichweite des allgemeinen Kündigungsschutzes: Probleme der Kleinbetriebsbeschlüsse des Bundesverfassungsgerichts, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50868-6

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Zu Grundlage und Reichweite des allgemeinen Kündigungsschutzes

Probleme der Kleinbetriebsbeschlüsse des Bundesverfassungsgerichts

Stelljes, Volker

Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Vol. 206

(2002)

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Abstract

Die beiden Entscheidungen des BVerfG zu der sogenannten Kleinbetriebsklausel des § 23 Abs. 1 S. 2 und 3 KSchG haben nicht nur eine Diskussion über einen Kündigungsschutz im Kleinbetrieb entfacht. Über diesbezügliche Ausführungen hinaus lassen sie zudem ein Verständnis des allgemeinen Kündigungsschutzes offenbar werden, das dessen Zweck in dem Schutz der wirtschaftlichen und sozialen Existenzgrundlage des Arbeitnehmers erblickt.

Volker Stelljes fragt, ob sich diese Sichtweise von der Grundlage des allgemeinen Kündigungsschutzes vor allem angesichts ebenfalls schutzwürdiger Positionen Arbeitsuchender durchhalten läßt. Zu diesem Zweck unterzieht er die genannte Theorie - wie auch andere zum Wesen des Kündigungsschutzes vertretene Ansichten - einer Überprüfung am Maßstab der Berufsfreiheit (auch als Schutzpflicht) und des Sozialstaatsprinzips sowie am Maßstab des einfachen Kündigungsschutzrechts, dessen Erklärung die Theorie bezweckt.

Es zeigt sich, daß die h. M. mit dem Grundrecht Arbeitsuchender aus Art. 12 GG und dem Sozialstaatsprinzip in Konflikt steht und keine widerspruchsfreie Erklärung der Reichweite des allgemeinen Kündigungsschutzes (z. B. nur für Arbeitnehmer, nicht im Kleinbetrieb) erlaubt. Dies vermag dagegen die sogenannte Flankenschutztheorie, deren Konsequenzen für die Reichweite des allgemeinen Kündigungsschutzes wie auch für den Betriebsbegriff des § 23 Abs. 1 S. 2 KSchG aufgezeigt werden.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 15
A. Die Kleinbetriebsbeschlüsse des BVerfG 15
B. Bedeutung der Kleinbetriebsbeschlüsse des BVerfG 16
C. Ziel und Gang der Untersuchung 19
1. Kapitel: Theorien des allgemeinen Kündigungsschutzes 22
A. Rechtstheoretische Vorbemerkungen 23
B. Kündigungsschutz als wirtschaftlicher und sozialer Existenzschutz 24
C. Kündigungsschutz als Schutz der Betriebszugehörigkeit 26
D. Kündigungsschutz als Flankenschutz des betrieblichen Arbeitsverhältnisses 28
E. Vertragsdurchsetzung als Funktion des Kündigungsschutzes 29
F. Kündigungsschutz als Schutz vor Arbeitnehmerwettbewerb 31
2. Kapitel: Allgemeiner Kündigungsschutz im Kleinbetrieb 33
A. Die verschiedenen Auffassungen 33
I. Verfassungsrechtlich gebotener Mindestschutz des Arbeitsplatzes 34
II. Prinzip der grundrechtlich gebundenen Kündigungsfreiheit 36
III. Abgeschwächte Inhaltskontrolle 38
IV. Plausibilitätskontrolle 39
V. Evidente Sozialwidrigkeit 40
VI. Kein allgemeiner Kündigungsschutz außerhalb des KSchG 41
VII. Kündigungsschutz „zweiter Klasse“ 43
VIII. Diskriminierungsschutz 44
B. Zuordnung zu den Theorien des allgemeinen Kündigungsschutzes 45
I. Die Auffassung des BVerfG 45
II. Zu den übrigen Auffassungen 46
3. Kapitel: Die verfassungsrechtlich legitimierte Reichweite des allgemeinen Kündigungsschutzes 47
A. Art. 12 Abs. 1 GG und allgemeiner Kündigungsschutz 48
I. Art. 12 Abs. 1 GG und das Außenseiterproblem 48
1. Die These des BVerfG von der Zweischneidigkeit des Bestandsschutzes 49
2. Kündigungsschutz als Beeinträchtigung der Berufsfreiheit Arbeitsuchender 50
3. Die These vom Vorrang des Arbeitsplatzinhabers 52
II. Die Berufs- und Arbeitsplatzwahlfreiheit als Abwehrrecht 53
1. Gegenstand der verfassungsrechtlichen Prüfung 54
2. Schutzbereich der Berufsfreiheit 55
a) Die Berufsfreiheit und die Arbeitsuchenden 55
b) Zum Erfordernis der Konkretheit 56
3. Eingriff in die Berufsfreiheit Arbeitsuchender 57
a) Eingriffsqualität 58
b) Eingriffsintensität 59
4. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung der Bevorzugung von Arbeitsplatzinhabern 60
a) Regelung durch Gesetz? 61
b) Regelung aufgrund eines Gesetzes? 63
c) Stufenlehre 65
aa) Anwendbarkeit der Stufenlehre bei Außenseiterproblem? 66
bb) Zweck des Kündigungsschutzes im Kleinbetrieb 68
cc) Legitimität des Zwecks 69
dd) Erfordernis eines arbeitnehmerspezifischen Regelungszwecks 71
ee) Unzulässigkeit des Schutzes vor Konkurrenz 75
ff) Zur These vom Vorrang des Arbeitsplatzinhabers 75
5. Die verfassungsrechtliche Grenze und die Theorien zum allgemeinen Kündigungsschutz 78
a) Kündigungsschutz als Schutz vor Arbeitnehmerwettbewerb 78
b) Kündigungsschutz als Schutz der Betriebszugehörigkeit 79
c) Kündigungsschutz als Flankenschutz des betrieblichen Arbeitsverhältnisses 81
d) Kündigungsschutz als Vertragsdurchsetzung 82
III. Art. 12 Abs. 1 GG und grundrechtliche Schutzpflicht 82
1. Grundlagen der grundrechtlichen Schutzpflicht nach der Rechtsprechung des BVerfG 83
2. Ausdehnung der geschützen Güter 85
3. Die grundrechtliche Schutzpflicht im ersten Kleinbetriebsbeschluß 85
4. Grundrechtliche Schutzpflichten im rechtsgeschäftlichen Bereich? 86
a) Schutz vor Beendigung des Arbeitsverhältnisses als Anwendungsfall der Schutzpflicht? 88
b) Gefahr der Tendenz zur unmittelbaren Drittwirkung 89
c) Die grundrechtliche Schutzpflicht und die Arbeitsplatzwahlfreiheit Arbeitsuchender 91
5. Schutzpflicht und Kompetenz 94
a) Schutzpflichtunmittelbare Kompetenz? 95
b) Zur Kompetenz der Rechtsprechung 96
B. Sozialstaatsprinzip und allgemeiner Kündigungsschutz 98
I. Inhalt des Sozialstaatsprinzips für den Kündigungsschutz 99
II. Adressat des Sozialstaatsprinzips 101
III. Zur Anwendung des Sozialstaatsprinzips im ersten Kleinbetriebsbeschluß 103
1. Das Sozialstaatsprinzip und die These von der Zweischneidigkeit des Kündigungsschutzes 104
2. Sozialstaatsprinzip als Ermöglichung beruflicher Entfaltung 105
C. Das Außenseiterproblem im einfachen Kündigungsschutzrecht 108
I. Ablehnung der Berücksichtigung von Drittinteressen 109
II. „Aussichten auf dem Arbeitsmarkt“ als Gesichtspunkt der Interessenabwägung bei der Kündigung 110
1. Personen- und verhaltensbedingte Kündigung 110
2. Betriebsbedingte Kündigung 111
a) Berücksichtigung des Kriteriums 111
b) Ablehnung des Kriteriums bei der sozialen Auswahl 112
III. „Aussichten auf dem Arbeitsmarkt“ als Gesichtspunkt einer Richtlinie nach § 95 BetrVG 112
IV. „Aussichten auf dem Arbeitsmarkt“ als Ausdruck des Außenseiterproblems 113 V. Konsequenzen 115
VI. Zu Einwänden gegen die Berücksichtigung von Drittinteressen 116
4. Kapitel: Die personelle Reichweite des allgemeinen Kündigungsschutzes 118
A. Kein allgemeiner Kündigungsschutz trotz Schutzbedürfnisses? 119
I. Arbeitnehmerähnliche Personen 120
1. Allgemeine Charakteristik arbeitnehmerähnlicher Personen 120
2. Schutz vor Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses 122
a) Beendigungsschutz der in Heimarbeit Beschäftigten 122
b) Beendigungsschutz der arbeitnehmerähnlichen Handelsvertreter 126
c) Beendigungsschutz für arbeitnehmerähnliche Personen im allgemeinen 128
aa) Erweiterter Beendigungsschutz bei langer Einzelbefristung 128
bb) Beendigungsschutz bei unbefristeten Beschäftigungsverhältnissen 129
(1) Orientierung am Schutz nach BVerfG-Rechtsprechung zum Kleinbetrieb 130
(2) Orientierung am Schutz nach BVerfG-Rechtsprechung zum Einigungsvertrag 132
II. Beendigungsschutz für Arbeitnehmer während der Wartezeit (§ 1 Abs. 1 KSchG) 133
1. Rechtsprechung 136
2. Literatur 137
3. Beendigung durch Bedingungseintritt und Zeitablauf 139
III. Befund 140
IV. Ursache 143
V. Kritik 146
1. Kongruenz 146
2. Materieller Kündigungsschutz als Spezifikum des Arbeitsrechts 148
3. Bestandsschutztheorie und Abstandsgebot 149
4. Entscheidungen des BAG als Beispiele 151
B. Allgemeiner Kündigungsschutz trotz fehlenden Schutzbedürfnises? 153
I. Nebenbeschäftigung 154
1. Rechtsprechung 155
2. Ansichten in der Literatur 158
II. Doppelverdienst 161
1. Berücksichtigungsfähigkeit 161
2. Eingeschränkte Berücksichtigungsfähigkeit 162
III. Vermögen des Arbeitnehmers 163
1. Berücksichtigungsfähigkeit 163
2. Keine Berücksichtigungsfähigkeit 164
IV. Kritik 164
1. Nebenbeschäftigung – Bestandsschutztheorie contra Wortlaut des KSchG 165
a) Zum Lehrerfall des BAG 165
b) Nebenbeschäftigung und die Rechtsprechung zum Befristungsschutz 167
c) Status quo als Schutzgut des allgemeinen Kündigungsschutzes? 169
2. Doppelverdienst und Vermögenssituation des Arbeitnehmers als Kriterien der Sozialauswahl 170
C. Die personelle Reichweite des KSchG nach den Theorien zum allgemeinen Kündigungsschutz 173
I. Kündigungsschutz als Schutz der Betriebszugehörigkeit 174
II. Kündigungsschutz als Schutz vor Arbeitnehmerwettbewerb 176
III. Kündigungsschutz als Vertragsdurchsetzung 177
IV. Kündigungsschutz als Flankenschutz des betrieblichen Arbeitsverhältnisses 179
5. Kapitel: Die betriebliche Reichweite des allgemeinen Kündigungsschutzes 183
A. Zum Betriebsbegriff und Tendenzen in seiner Entwicklung 184
B. Erscheinungsformen des Betriebs 185
I. Unternehmen mit mehreren Betrieben 185
1. Der normzweckbestimmte Betriebsbegriff Joosts 186
2. Die Rechtsprechung 187
3. Der erste Kleinbetriebsbeschluß des BVerfG 189
4. Literatur 191
II. Gemeinsamer Betrieb mehrerer Unternehmen 193
1. Rechtsprechung und h.L. 195
2. Der normzweckbestimmte Betriebsbegriff Joosts 196
III. Betrieb eines konzernangehörigen Unternehmens 197
1. Berechnungsdurchgriff im Konzern 198
2. Ablehnung einer konzernweiten Schwellenzahlberechnung 199
IV. Nebenbetrieb (§ 4 S. 2 BetrVG a.F.) 200
V. Betriebsteil 201
C. Bewertung und Konsequenzen aus methodischer, historischer und objektiv-teleologischer Sicht 203
I. Wirkung des Betriebsbegriffs des BVerfG in der Rechtsprechung des BAG 204
II. Der Betriebsbegriff des BVerfG und die Methode der Auslegung 206
III. Kleinbetrieb und Kündigungsschutz in der historischen Entwicklung 209
1. Betriebsrätegesetz vom 4. 2. 1920 209
2. Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit vom 20. 1. 1934 211
3. Die Zeit nach Außerkrafttreten des AOG 212
a) Der Rechtszustand in den verschiedenen Zonen 213
b) Das Wirtschaftsratsgesetz vom 20. 7. 1949 („Frankfurter Entwurf“) 214
c) Der Hattenheimer Entwurf vom 13. 1. 1950 214
4. Das Gesetzgebungsverfahren des KSchG vom 10. 8. 1951 215
a) Der Regierungsentwurf vom 23. 1. 1951 215
b) Die Lesungen im Bundestag 216
5. Das KSchG vom 10. 8. 1951 und seine Neubekanntmachung vom 25. 8. 1969 218
6. Das Beschäftigungsförderungsgesetz vom 26. 4. 1985 219
7. Das Arbeitsrechtliche Beschäftigungsförderungsgesetz vom 25. 9. 1996 220
8. Das Gesetz vom 19. 12. 1998 (Korrekturgesetz) 223
9. Ergebnisse und Bewertung der Entwicklung 224
IV. Konsequenzen aus der historisch-teleologischen Untersuchung 229
V. Objektiv-teleologische Aspekte des Betriebsbegriffs 231
1. Gebot der Gleichbehandlung des Gleichartigen 231
2. Konkrete und abstrakte wirtschaftliche Belastbarkeit 232
VI. Konsequenzen für eine Rechtsfortbildung bei § 23 Abs. 1 S. 2 KSchG 234
D. Argumente für ein Verständnis des Betriebsbegriffs in § 23 Abs. 1 S. 2 KSchG im Sinne der arbeitsorganisatorischen Einheit 235
I. Erforderlichkeit als Grenze des allgemeinen Kündigungsschutzes 235
II. Die „besonders engen persönlichen Beziehungen“ und ihre Konsequenzen für den allgemeinen Kündigungsschutz 238
1. Charakteristik 238
2. Auswirkungen der engen persönlichen Beziehungen auf das Kündigungsverhalten im Kleinbetrieb 240
III. Von der technozentrischen zur anthropozentrischen Arbeitsorganisation 242
1. Bedeutung für das Verhältnis Arbeitnehmer – Arbeitgeber 243
2. Bedeutung für das Kündigungsverhalten im Kleinbetrieb 244
E. Die betriebliche Reichweite des KSchG nach den Theorien zum allgemeinen Kündigungsschutz 246
I. Das Kriterium der wirtschaftlichen Belastbarkeit als Implikation der Bestandsschutztheorie 246
II. Die Kleinbetriebsausnahme und Kündigungsschutz als Schutz der Betriebszugehörigkeit 248
III. Kündigungsschutz als Schutz vor Arbeitnehmerwettbewerb 249
IV. Kündigungsschutz als Vertragsdurchsetzung 250
V. Der Betriebsbegriff des § 23 Abs. 1 S. 2 KSchG aus der Sicht der Flankenschutztheorie 251
1. Bedeutung für die Kleinbetriebsklausel 251
2. Die aus engen persönlichen Beziehungen resultierende Selbstorganisationsfähigkeit des Kleinbetriebs als Bestätigung der Flankenschutztheorie 252
F. Ergebnis und Konsequenzen 254
I. Zum Einwand der Umgehungsgefahr 255
II. Konsequenzen für die Erscheinungsformen des Betriebs 257
1. Unternehmen mit mehreren Betrieben 257
2. Gemeinsamer Betrieb mehrerer Unternehmen 257
3. Betrieb eines konzernangehörigen Unternehmens 258
4. Nebenbetrieb (§ 4 S. 2 BetrVG a.F.) und Kleinstbetrieb (§ 4 Abs. 2 BetrVG n.F.) 259
5. Betriebsteil (§ 4 Abs. 1 S. 1 BetrVG) 260
6. Kapitel: Zur Frage eines allgemeinen Kündigungsschutzes außerhalb des KSchG 263
A. Überblick über wesentliche Ergebnisse 263
B. Konsequenzen für einen allgemeinen Kündigungsschutz außerhalb des KSchG 266
I. § 612a BGB als Ausdruck der Flankenschutztheorie 267
II. Bedeutung des § 612a BGB für Kündigungen außerhalb des KSchG 269
1. Kleinbetrieb 269
2. Wartezeit 271
III. Konsequenzen für die Kriterien des BVerfG zum Kündigungsschutz im Kleinbetrieb 272
1. Schutz vor willkürlichen oder auf sachfremden Motiven beruhenden Kündigungen 272
2. Gebot eines gewissen Maßes an sozialer Rücksichtnahme 274
3. Berücksichtigung eines durch langjährige Mitarbeit erdienten Vertrauens 278
IV. § 612a BGB als Grenze des allgemeinen Kündigungsschutzes außerhalb des KSchG 279
Literaturverzeichnis 280
Sachverzeichnis 296