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Müller, U. (2000). Infrastrukturpolitik in der Industrialisierung. Der Chausseebau in der preußischen Provinz Sachsen und dem Herzogtum Braunschweig vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49772-0
Müller, Uwe. Infrastrukturpolitik in der Industrialisierung: Der Chausseebau in der preußischen Provinz Sachsen und dem Herzogtum Braunschweig vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts. Duncker & Humblot, 2000. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49772-0
Müller, U (2000): Infrastrukturpolitik in der Industrialisierung: Der Chausseebau in der preußischen Provinz Sachsen und dem Herzogtum Braunschweig vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49772-0

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Infrastrukturpolitik in der Industrialisierung

Der Chausseebau in der preußischen Provinz Sachsen und dem Herzogtum Braunschweig vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts

Müller, Uwe

Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vol. 57

(2000)

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Abstract

Die Entwicklung des Chausseebaus im späten 18. sowie im 19. Jahrhundert ist von den deutschen Wirtschaftshistorikern bisher kaum beachtet worden. Und dies, obwohl die Befestigung der Straßen die Verkehrswertigkeit des Landverkehrsnetzes bereits vor dem Beginn des - wesentlich besser erforschten - Eisenbahnbaus vervielfachte und auch noch danach eine wichtige Grundlageninvestition für industrielles Wirtschaftswachstum darstellte.

Die Analyse der zahlreichen Wechselbeziehungen zwischen der Verbesserung der Straßenverkehrsinfrastruktur und den wirtschaftlichen Strukturveränderungen, vor allem den regionalen Industrialisierungsprozessen, stellt einen Schwerpunkt der Darstellung dar. Dabei kann die Entwicklung im Herzogtum Braunschweig und in der preußischen Provinz Sachsen in vielfältiger Hinsicht als exemplarisch für andere deutsche Staaten und preußische Provinzen angesehen werden. So bildeten die Chausseen die wesentliche infrastrukturelle Voraussetzung für die Intensivierung des Güterverkehrs in den zwanziger und dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts. Nach dem Beginn des Eisenbahnbaus beschränkte sich die unmittelbare Wirkung des Straßengüterverkehrs auf die Konstituierung lokaler Märkte. Gerade weil der Landstraßentransport zum Engpaßfaktor im Verkehrssystem wurde, waren Unterschiede und Veränderungen der hier anfallenden Kosten und der produzierten Qualität von zentraler Bedeutung für die Marktintegration auf volkswirtschaftlicher Ebene, wie eine Analyse der provinzialsächsischen Kreisdaten über Chausseenetzdichte, industriellen Beschäftigungsgrad sowie Bevölkerungswachstum zeigt.

Ausführlich werden die Veränderungen von Zielen und Instrumenten der Straßenbaupolitik sowie deren Stellenwert im Rahmen der allgemeinen Wirtschafts- und Sozialpolitik dargestellt. Generell sind im Zuge der Liberalisierung und Modernisierung der Wirtschaftspolitik macht- und fiskalpolitische Motive durch wohlfahrtsökonomische Intentionen zurückgedrängt worden. Die Straßenbaupolitik wird außerdem unter ordnungs- und finanzpolitischen Gesichtspunkten, im Rahmen der Verwaltungsgeschichte sowie hinsichtlich ihrer Stellung im allgemeinen gesellschaftlichen Transformationsprozeß untersucht.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen im Text 13
1. Verzeichnis der Tabellen 13
2. Verzeichnis der Abbildungen 15
Abkürzungsverzeichnis 16
Α. Theoretische Grundlagen und inhaltliche Schwerpunkte 17
I. Die Gründe für die Auswahl des Forschungsgegenstandes sowie die regionale und zeitliche Eingrenzung der Untersuchung 19
II. Die Rolle des Staates in der Industrialisierung 24
III. Die Theorie der Infrastruktur und ihr Nutzen für die historische Forschung 29
1. Die historische Entwicklung der Infrastrukturtheorie 30
2. Die Operationalisierbarkeit des Infrastrukturbegriffs für die historische Forschung 32
3. Die Merkmale der Infrastruktur 36
IV. Infrastrukturpolitik in der Modernisierung und Modernisierung der Infrastrukturpolitik 38
V. Untersuchungsschwerpunkte und Chronologie der Darstellung 46
Β. Entwicklung von Agrarkapitalismus sowie beginnende Industrialisierung in der preußischen Provinz Sachsen und im Herzogtum Braunschweig 47
I. Institutionelle Rahmenbedingungen 48
II. Die Herausbildung einer kapitalistischen Landwirtschaft in der Provinz Sachsen und im Herzogtum Braunschweig 58
III. Die Führungssektoren der Industrialisierung 63
IV. Die Entwicklung der anderen Wirtschaftszweige 72
1. Bergbau und Hüttenindustrie 72
2. Textilgewerbe 75
3. Nahrungs- und Genußmittelindustrie 77
4. Maschinenbau 78
5. Handel und Verkehr 79
V. Die demographische Entwicklung 84
C. Die Entwicklung der Straßenverkehrsinfrastruktur bis 1815 93
I. Veränderungen der Landstraßenfunktion im 18. Jahrhundert 95
II. Die Entwicklung der Chausseebautechnik und ihre ersten Anwendungen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation 101
III. Die Wirkung der territorialen Zersplitterung auf den beginnenden Chausseebau 111
IV. Die Regelung der Straßenbau- und -unterhaltungspflicht als Hauptbestandteil des Wegerechts 121
V. Der Aufbau von Wegeverwaltungen und die Entwicklung der Wegegesetzgebung in Kursachsen, Braunschweig und Preußen 124
VI. Die Gemeinwirtschaftlichkeit der Chausseen aus der Sicht der Gemeinen 133
VII. Technische und finanzielle Probleme des beginnenden Chausseebaus 136
D. Die Entwicklung des provinzialsächsischen und des braunschweigischen Chausseenetzes von 1815 bis in die siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts 142
I. Methodische Grundlagen und Quellensituation 142
II. Die Entwicklung des Chausseenetzes in der preußischen Provinz Sachsen von ihrer Gründung bis zur Überführung der Staatschausseen in die provinzielle Selbstverwaltung (1815-1876) 152
1. Die Chausseen als Fernhandelsträger und Mittel der preußischen Zollpolitik 152
2. Die Chausseenetzentwicklung unter dem Einfluß von Eisenbahnbau und beginnender Industrialisierung 166
3. Der Entwicklungsstand der Verkehrsinfrastruktur der preußischen Provinz Sachsen im Jahre 1862 175
III. Der Chausseebau im Herzogtum Braunschweig von 1815 bis in die siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts 179
1. Das im Jahre 1815 vorhandene Chausseenetz und sein Ausbau bis in die dreißiger Jahre 179
2. Die Verdichtung des Staatschausseenetzes in den dreißiger und vierziger Jahren 189
3. Der braunschweigische Staatschausseebau unter dem Einfluß des Eisenbahnbaus 191
4. Die Chaussierung der Kommunikationswege im Herzogtum Braunschweig 194
Ε. Ziele und Motive der Straßenverkehrsinfrastrukturpolitik 199
I. Das Verhältnis von allgemeiner Wirtschaftspolitik, Infrastrukturpolitik und Straßenbaupolitik 199
II. Die Modernisierung infrastrukturpolitischer Ziele 199
III. Das Verhältnis zwischen fiskalischen und gemeinnützigen Motiven 210
IV. Straßenbaumaßnahmen als Teil staatlicher Arbeitsmarktpolitik 212
V. Straßenbau als Mittel zur Verbesserung der Bevölkerungsversorgung 221
VI. Straßenbau als Mittel der Wirtschaftsforderung 223
VII. Straßenbau als Instrument regionaler Strukturpolitik 228
VIII. Die Bedeutung militärischer Motive für die Straßenbaupolitik 233
IX. Grundtendenzen des Motivwandels in der Straßenbaupolitik 237
F. Ordnungspolitische Grundsatzentscheidungen: Der Bau von Chausseen durch Gebietskörperschaften und Privatunternehmen 239
I. Die Trägerstruktur beeinflussende Faktoren 240
II. Die Entwicklung des Aktienchausseewesens in Preußen unter besonderer Berücksichtigung der Provinz Sachsen 243
III. Der Kreischausseebau in der preußischen Provinz Sachsen 263
IV. Der Gemeindechausseebau in der preußischen Provinz Sachsen 270
V. Die Stärkung der Selbstverwaltung in den siebziger Jahren und ihre Auswirkungen auf die Trägerschaft im Straßenwesen 272
VI. Die Übernahme der Kommunikationswege durch die braunschweigischen Kreiskommunalverbände im Jahre 1871 275
G. Der Staat als Gesetzgeber. Die Entwicklung des Wege- und Chausseerechts 278
I. Die Zersplitterung der Rechtsordnungen als Modernisierungshemmnis. Das Problem der fiskalischen Straßen in der preußischen Provinz Sachsen 278
II. Die Bemühungen um einheitliche Wegeordnungen 282
1. Die Diskussion um eine gesamtpreußische Wegeordnung 282
2. Die Diskussion um eine Wegeordnung für die Provinz Sachsen 287
3. Die Wegegesetzgebung im Herzogtum Braunschweig 288
4. Die Bedeutung der Wegegesetzgebung für den Chausseebau 289
III. Die Klassifizierung der unbefestigten Straßen und der Chausseen 290
IV. Die Bau- und Unterhaltungspflichten der Adjazenten 298
1. Die Unterhaltung der Gemeindewege und die Lastenverteilung innerhalb der Gemeinden 298
2. Die Beiträge der Anlieger zur Unterhaltung der fiskalischen Landstraßen sowie zum Bau und zur Unterhaltung der Staatschausseen in der preußischen Provinz Sachsen 299
3. Die Beiträge der Anlieger im Herzogtum Braunschweig 306
V. Regelungen über die Enteignung von Grundstücken und die Bereitstellung von Straßenbaumaterial 309
VI. Die Bedeutung technischer Vorschriften für die Entwicklung des Straßennetzes 316
1. Die Entwicklung der Straßenbautechnik 318
2. Technische Vorschriften über die Herstellung und Unterhaltung der Chausseen 320
3. Vorschriften über die Beschaffenheit der Straßenfahrzeuge 323
H. Die Entwicklung der Straßen- und Wegeverwaltung 327
I. Die Entwicklung der horizontalen Verwaltungsstruktur 328
1. Die Zentralbehörden in Preußen 328
2. Die Zentralbehörden im Herzogtum Braunschweig 331
II. Die vertikale Gliederung der Straßenbauverwaltung 333
1. Die Kompetenzverteilung in der preußischen Straßenbauverwaltung 336
2. Die vertikale Verwaltungsstruktur im Herzogtum Braunschweig 340
III. Die Tätigkeit der Wegeverwaltungen 343
IV. Bemühungen um die Senkung des Verwaltungsaufwandes 346
I. Die Finanzierung des Chausseebaus und der Chausseeunterhaltung 351
I. Die Kostenentwicklung bei Straßenbau und Straßenunterhaltung 352
II. Die Entwicklung der Staatsausgaben für Straßenbau und -Unterhaltung 364
1. Die Ausgaben für Straßenbau, Straßenunterhaltung und Subventionierung von Nichtstaatschausseen in Preußen 365
a) Die Finanzierung der Staatschausseeneubauten in Preußen 367
b) Die Entwicklung der Ausgaben für die Unterhaltung der preußischen Staatschausseen 371
c) Die Entwicklung der Staatsausgaben für die Subventionierung der preußischen Nichtstaatschausseen 375
2. Die Ausgaben für Straßenbau, Straßenunterhaltung und Subventionierung von Nichtstaatschausseen in der preußischen Provinz Sachsen 377
3. Die Ausgaben für Straßenbau und Straßenunterhaltung im Herzogtum Braunschweig 380
4. Die Ausgaben für das Straßenwesen im Rahmen der Gesamthaushalte 383
III. Die Finanzierung des Kreisstraßenbaus 389
1. Finanzierungsquellen des Kreischausseebaus in der preußischen Provinz Sachsen 389
2. Die Straßenbaufinanzierung in den braunschweigischen Kreiskommunalverbänden 396
IV. Die Chausseegelderhebung 399
1. Chausseegelder zwischen Wegezoll und Nutzungsgebühr 399
2. Chausseegeldtarife und Befreiungen von der Gebührenpflicht 401
3. Die Entwicklung der Chausseegeldeinnahmen im Königreich Preußen, der preußischen Provinz Sachsen und im Herzogtum Braunschweig 406
4. Die Einstellung der Chausseegelderhebung in Preußen und Braunschweig in den siebziger Jahren 412
J. Wechselwirkungen zwischen Straßenverkehrsinfrastruktur und regionaler Wirtschaftsentwicklung 417
I. Volks- und regionalwirtschaftliche Effekte von Straßenbauinvestitionen 419
1. Kopplungseffekte 419
2. Marktintegration 421
3. Regionale Konvergenz und Divergenz 422
4. Weitere Effekte 424
II. Die Messung wirtschaftlicher Effekte des Infrastrukturausbaus 425
1. Das Kausalitätsproblem. Verkehrsinfrastrukturinvestitionen als Vorleistung für und Reaktion auf Wirtschaftswachstum 425
2. Die Indikatorenwahl 428
III. Korrelationen zwischen Verkehrsnetzdichten sowie Industrialisierungsgrad und Bevölkerungsentwicklung 431
IV. Schlußfolgerungen für weitere quantitative Untersuchungen 436
Κ. Resümee 439
Tabellenanhang 451
Quellen- und Literaturverzeichnis 505
I. Verzeichnis der archivalischen Quellen 505
II. Verzeichnis der gedruckten Quellen 507
III. Sekundärliteratur 514
Personenregister 548
Ortsregister 551
Sachregister 561