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Krise und Wiederherstellung

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Hochedlinger, M. (2000). Krise und Wiederherstellung. Österreichische Großmachtpolitik zwischen Türkenkrieg und »Zweiter Diplomatischer Revolution« 1787–1791. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50023-9
Hochedlinger, Michael. Krise und Wiederherstellung: Österreichische Großmachtpolitik zwischen Türkenkrieg und »Zweiter Diplomatischer Revolution« 1787–1791. Duncker & Humblot, 2000. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50023-9
Hochedlinger, M (2000): Krise und Wiederherstellung: Österreichische Großmachtpolitik zwischen Türkenkrieg und »Zweiter Diplomatischer Revolution« 1787–1791, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50023-9

Format

Krise und Wiederherstellung

Österreichische Großmachtpolitik zwischen Türkenkrieg und »Zweiter Diplomatischer Revolution« 1787–1791

Hochedlinger, Michael

Historische Forschungen, Vol. 65

(2000)

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Abstract

Die Maria-Theresianische Staatsreform im Anschluß an die Krise des Österreichischen Erbfolgekrieges (1740-1748) und die Niederlage gegen Preußen waren der Auftakt zu einem beispiellosen Reformzeitalter, das die barocke Habsburgermonarchie für den Überlebenskampf im internationalen Wettbewerb fit machen sollte. Am chronologischen Endpunkt des österreichischen aufgeklärten Absolutismus stand jedoch unter Kaiser Joseph II. 1789/90 wieder eine schwere Staatskrise, die zu beweisen schien, daß auch ein halbes Jahrhundert tiefgreifender Strukturreformen die Fragilität der österreichischen Großmachtstellung letztlich nicht wirklich zu beheben vermochte.

Die europäische Mächtepolitik hatte sich nach dem definitiven Scheitern habsburgischer Hegemonialbestrebungen 1648/1659 längst an ein Österreich gewöhnt, das auf Grund seiner schwachen, weil schlecht organisierten Machtbasis nach innen und nach außen den Konsens suchen und daher prinzipiell defensiv agieren mußte. Die Modernisierung und Militarisierung der mariatheresianischen und josephinischen Ära vergrößerte zwar das Machtpotential und erlaubte damit zugleich ein selbstbewußteres Mitmischen im ost- und mitteleuropäischen Umverteilungskampf zwischen Wien, Berlin und Petersburg. Außenpolitisch konnte die Habsburgermonarchie aber weiterhin nicht so konsensfrei agieren wie Rußland als nahezu unverwundbare Flankenmacht oder der Außenseiter Preußen. Die Kaiserkrone mit ihren Verpflichtungen zu Ausgleich und Mäßigung machte ein ungehemmtes Ausleben machtpolitischer Instinkte zum rufschädigenden Wagnis, und die ungünstige geopolitische Konfiguration mit gefährdeten Außenposten in den Niederlanden und Italien verwies auf die unbedingte Notwendigkeit von bündnispolitischen Rückversicherungen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungen und Siglen 11
Einleitung 15
I. „Diplomatiegeschichte" oder „Geschichte der internationalen Beziehungen"? 15
II. Joseph II. und Leopold II. – Krise und Wiederherstellung einer Großmacht 18
III. Die Habsburgermonarchie als außenpolitisches Phänomen 23
IV. Das „alte Gerümpel der Geopolitik" 26
A. Voraussetzungen 44
I. Der institutionelle Rahmen österreichischer Außenpolitik 44
1. Die obersten Beratungsorgane: Geheimer Rat, Deputierte Räte, Geheime Konferenz, Kommissionen 44
2. Die Exekutivbehörden: Reichshofkanzlei, Österreichische Hofkanzlei und Staatskanzlei 47
a) Der Siegeszug der Österreichischen Hofkanzlei 47
b) Die Gründung der Staatskanzlei und die „Ära Kaunitz" 50
c) Die Auflockerung der Kaunitzschen „Alleinherrschaft" 52
d) Wie arbeitete die Staatskanzlei? 55
e) Das Verhältnis zwischen Staatskanzlei und Reichshofkanzlei nach 1753 56
Anhang I: Die Herrscher 60
Anhang II: Der Personalstand der k. k. Geheimen Hof- und Staatskanzlei 1787 – 1792 61
Anhang III: Der Personalstand der Reichshofkanzlei 1787 – 1792 64
3. Das Kabinett 65
4. Die k.k. Auslandsvertretungen 67
5. Die Sprache des diplomatischen Verkehrs 71
6. Technische Voraussetzungen der Kommunikation zwischen Wien und den Auslandsvertretungen: Der Kurierdienst 73
7. Postlogen und Geheime Ziffernkanzlei 76
II. Bündniskonstellationen 80
1. Das „gescheiterte Experiment" – Die französisch-österreichische Allianz 1756 – 1787 80
a) Erste Ausgleichsversuche 82
b) Die Versailler Verträge 1756 – 1757 – 1758 84
c) „Chacun à son goût": Das Auseinanderdriften der Bündnispartner 88
d) Allianzfreier Raum: Der „Secret du Roi" und die antiösterreichische Publizistik 91
e) Die Ära Vergennes 1774 – 1787 94
f) Die Allianz in der öffentlichen Meinung Frankreichs 98
g) Die Vorteile der Allianz 103
2. Neue Bündniskonstellationen 105
a) Der französisch-spanische „pacte de famille" von 1761 105
b) Das russisch-österreichische Geheimbündnis von 1781 106
III. Krisenherde und Bruchzonen 109
1. „... daß Preussen muß übern Hauffen geworffen werden, wann das durchlauchtigste Ertzhauss aufrecht stehen soll" – Die österreichischpreußische „Erbfeindschaft" 110
2. Das Reich als Austragungsort der österreichisch-preußischen Rivalität: Der Fürstenbund 112
3. Die britisch-französische Rivalität 116
4. Die „Unruhe des Nordens" 119
5. Die „orientalische Frage" 120
6. Die „polnische Frage" 123
B. Krise 125
I. Frankreichs machtpolitischer Verfall im Zeichen der inneren Krise 125
1. Die österreichischen Versuche einer Fernsteuerung Frankreichs 126
a) „L'Autrichienne" 126
b) Das Ringen um die Nachfolge Vergennes' 131
2. Die „Prérévolution" – Frankreichs Weg in die Revolution 135
II. Internationale Konflikte 138
1. Der „Kalte Krieg" – Die Resistenz des österreichisch-preußischen Erbfeindparadigmas 141
a) Neu bleibt Alt 141
b) Das Reich als Kampfplatz 147
2. Die preußische Intervention in Holland und die Formierung der Tripelallianz 150
a) Die „Revolution" in den Vereinigten Niederlanden im Schnittpunkt der europäischen Mächtepolitik 150
b) Die preußische Intervention 155
c) Die Bildung der Tripelallianz 162
3. Die Hypothek der russischen Allianz: Österreichs Eintritt in den Türkenkrieg 1787 - 1788 168
a) Die taurische Reise 168
b) Krisensymptome – Der belgische Verfassungskonflikt von 1787 173
c) Der Beginn des Türkenkriegs: Frankreichs Orientpolitik am Scheideweg 182
4. Vom Türkenkrieg zum Mehrfrontenkrieg 202
a) Der „Hertzberg-Plan" und die Eröffnung des Türkenfeldzugs 1788 202
b) Die schwedische Diversion 208
c) Tripelallianz gegen Tripelallianz: Die Bemühungen um ein russisch- französisches Bündnis 213
d) „Une paix quelconque ..." 219
e) Die österreichische Friedensoffensive 228
III. Die Katastrophe 231
1. Mißerfolge 231
a) Das Scheitern der russisch-französischen Allianzgespräche 231
b) Der Schiffbruch der österreichischen Friedensbemühungen in Konstantinopel 235
c) Die Erneuerung der russisch-österTeichischen Allianz 243
2. Kein Weg zum Frieden 245
a) Polens Erwachen 245
b) Schwedens „Reaktivierung" 252
c) Letzte Erfolge 253
d) Die zweite österreichische Friedensinitiative in Konstantinopel 259
3. Frankreich „en révolution" 263
a) Das neue Frankreich 263
b) Die Explosion der anti-österreichischen Stimmung in Frankreich 270
c) Zwischenbilanz: Der Verlust eines Alliierten 275
4. Revolution im eigenen Hause 279
a) Sezessionistische Tendenzen in Ungarn 279
b) Der Abfall der Österreichischen Niederlande 281
c) Revolution in Lüttich 287
5. Systemwechsel? 289
a) Die Mission des Herzogs von Orléans nach London 289
b) Österreichische Annäherungsversuche in London 294
6. Der außenpolitische Bankrott des Josephinismus 298
a) Wettlauf um Frieden 298
b) „... das Unglück kömmt bey uns Schlag auf Schlag" 303
c) Die Wiederbelebung der Geheimen Konferenz 309
C. Wiederherstellung 315
I. Krisenbewältigung 315
1. Eine neue Ära? 315
a) Die Distanzierung von der „josephinischen Erblast" 315
b) Von der „Grauen Eminenz" zum „lästigen Alten": Die Entmachtung des Fürststaatskanzlers Kaunitz in der Regierungszeit Leopolds II. 318
c) Leopold II. – „Hirtenkönig" und „Friedensfürst" 327
d) Neubeginn in Belgien? 331
2. Die österreichisch-preußische Krieg-in-Sicht-Krise 338
a) Die Sicherung der sächsischen Neutralität 338
b) Hinhaltetaktik 340
3. Reichenbach 353
4. Der Schiffbruch der österreichisch-französischen Allianz 368
a) Die Revolution geht weiter 368
b) Thronwechsel – Systemwechsel? 374
c) Das Auseinanderbrechen des „pacte de famille": Die „Nootka- Sound-Controversy" 377
5. Die Konferenz von Den Haag und die Wiedereingliederung Belgiens 385
6. Der Abschluß der Krisenbewältigung: Lüttich, Ungarn, die Kaiserkrone und der Zerfall des Fürstenbundes 398
II. Das Staatensystem im Umbruch 402
1. Neuorientierung der preußischen Politik? 402
a) Frankreich ein zweites Polen? 402
b) Die „Mission Ephraim" in Paris 405
2. Die Krise der „orientalischen Frage" 409
a) Der Waffenstillstand von Giurgiu und der Beginn der Friedensverhandlungen in Sistow 409
b) Pitts „Russian Armament" 411
c) Die Lockerung der österreichisch-russischen Allianz 413
d) Die Geheimmission Bischoffwerders nach Wien 422
3. Stillstand und Ablenkung 431
a) Die österreichisch-preußische Annäherung in der Sackgasse 431
b) Die polnische „Revolution" 436
c) Die Mission Elgin in Italien 443
4. Die „zweite diplomatische Revolution" 449
a) Die 2. Mission Bischoffwerders und der Friede von Sistow 449
b) Der österreichisch-preußische Präliminarvertrag 455
Quellen und Literatur 462
Ungedruckte Quellen 462
Gedruckte Quellen 467
Nachschlagewerke, Behelfe, Bibliographien 470
Literatur 474
Personenverzeichnis 513