Schutzpflichten der Mitgliedstaaten für die Grundfreiheiten des EG-Vertrags unter besonderer Berücksichtung des Grundrechtsschutzes in der Gemeinschaft
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Schutzpflichten der Mitgliedstaaten für die Grundfreiheiten des EG-Vertrags unter besonderer Berücksichtung des Grundrechtsschutzes in der Gemeinschaft
Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 121
(2006)
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Abstract
Claudia Stachel beschäftigt sich in der vorliegenden Dissertation mit Störungen des Europäischen Binnenmarktes, die ausschließlich von den Unionsbürgern selbst und nicht von den Mitgliedstaaten ausgehen. Untersucht wird, ob der EG-Vertrag die Pflicht der Mitgliedstaaten vorsieht, Beschränkungen der Grundfreiheiten, die von Privaten ausgehen, zu unterbinden und wie sich die Schutzpflichten in das System des EG-Vertrags einfügen, insbesondere wie sie sich zu der Annahme einer unmittelbaren Drittwirkung der Grundfreiheiten und zum Europäischen Wettbewerbsrecht verhalten.Darüber hinaus unternimmt die Autorin auch den Versuch, das vom Europäischen Gerichtshof entwickelte allgemeine Beschränkungsverbot tatbestandlich zu begrenzen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 3 | ||
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Einleitung und Gang der Untersuchung | 13 | ||
Erster Teil: Begriff der Schutzpflichten und seine Abgrenzung zu ähnlichen Funktionen der Grundfreiheiten | 16 | ||
A. Begriff der Schutzpflichten | 16 | ||
B. Abgrenzung zu Teilhabe- und Verfahrensrechten | 17 | ||
I. Teilhaberechte | 17 | ||
II. Verfahrensrechte | 19 | ||
Zweiter Teil: Kurzer Überblick über Schutzpflichten in anderen Rechtsordnungen | 20 | ||
A. Deutschland | 20 | ||
B. Andere Mitgliedstaaten der Europäischen Union | 23 | ||
C. EMRK | 25 | ||
D. Schutzpflichten im universellen Volkerrecht | 27 | ||
E. Zusammenfassung | 29 | ||
Dritter Teil: Bedürfnis für die Herleitung von Schutzpflichten | 30 | ||
A. Das Binnenmarktziel und die Bedeutung des Verhaltens Privater im Binnenmarkt | 30 | ||
I. Die Wirtschaftsordnung der EG | 30 | ||
II. Das Verhalten Privater im Binnenmarkt | 33 | ||
III. Die Verordnung 2679 798/EG | 35 | ||
B. Die unmittelbare Drittwirkung der Grundfreiheiten | 37 | ||
I. Unmittelbare Verpflichtungen der Unionsbürger durch Gemeinschaftsrecht | 37 | ||
II. Rechtsprechung des EuGH zu einer unmittelbaren Drittwirkung der Grundfreiheiten | 38 | ||
III. Die unmittelbare Drittwirkung im System des EG-Vertrags | 40 | ||
1. Wortlaut des EG-Vertrags | 40 | ||
2. Historisch | 42 | ||
3. Systematische Auslegung | 43 | ||
a) Die Rechtfertigungsgründe | 44 | ||
b) Das Wettbewerbsrecht | 46 | ||
aa) Das Wettbewerbsrecht als Ausnahme vom Prinzip der Selbstregulierung | 46 | ||
bb) Übertragung des Spürbarkeitskriteriums auf die Drittwirkungsfälle | 48 | ||
4. Teleologische Auslegung | 49 | ||
5. Ausnahmen für intermediäre Gewalten? | 55 | ||
a) Übertragung von Hoheitsaufgaben | 55 | ||
b) Public Private Partnerships | 58 | ||
6. Zusammenfassung | 59 | ||
IV. Verhältnis zwischen Drittwirkung und Schutzpflicht | 60 | ||
1. Das „Drei- Ebenen-Modell" von Alexy | 60 | ||
2. Doppelbindung | 61 | ||
V. Gegenüberstellung von unmittelbarer Drittwirkung und Schutzpflichten | 64 | ||
C. Abwehrrechtliche Lösung | 67 | ||
D. Das Wettbewerbsrecht als Ausdruck eines bewussten Regulierungsverzichts | 69 | ||
I. Vollständige Erfassung von Störungen des Binnenmarktes durch Privatpersonen? | 69 | ||
II. Verhältnis zwischen Schutzpflichten und Wettbewerbsrecht | 72 | ||
Vierter Teil: Dogmatische Herleitung der Schutzpflichten | 77 | ||
A. Die Rechtsprechung des EuGH zu den Schutzpflichten | 77 | ||
B. Wortlautinterpretation | 79 | ||
I. Der Wortlaut der Grundfreiheiten | 79 | ||
II. Der Wortlaut der Bestimmungen über die Vertragsziele der Gemeinschaft | 81 | ||
C. Systematische Betrachtung | 82 | ||
I. Die Pflichten der Mitgliedstaaten aus Art. 10 EGV | 82 | ||
II. Sonstige Vorschriften des EG-Vertrags | 87 | ||
D. Teleologische Erwägungen | 88 | ||
I. Die Notwendigkeit der effektiven Verwirklichung der Vertragsziele | 89 | ||
II. Die Grenzen der dynamischen Auslegung | 92 | ||
III. Die objektive Wirkung der Grundfreiheiten | 94 | ||
IV. Das den Grundfreiheiten übergeordnete Binnenmarktziel | 95 | ||
E. Schutzpflichten für alle Grundfreiheiten des EG-Vertrags? | 96 | ||
F. Zusammenfassung | 97 | ||
Fünfter Teil: Die tatbestandlichen Voraussetzungen der Schutzpflicht | 98 | ||
A. Grundfreiheiten als Diskriminierungs- und Beschränkungsverbote | 98 | ||
B. Das Problem des weiten Tatbestandes der Grundfreiheiten in ihrer negatorischen Funktion | 100 | ||
C. Bestimmung des schutzpflichtauslösenden Tatbestandes | 102 | ||
I. Rechtsprechung des EuGH | 103 | ||
II. Probleme des weiten Beschränkungsverbotes bei den Schutzpflichten | 104 | ||
III. Versuch der Beschränkung des Tatbestandes | 107 | ||
1. Ziel der Beschränkung vor dem Hintergrund der Wirtschaftsverfassung der EG | 107 | ||
a) Verständnis der Grundfreiheiten als Marktzugangsrechte | 110 | ||
b) Ansätze im Schrifttum | 112 | ||
c) Vornahme einer Einschränkung auf der Grundlage des Meinungsspektrums | 113 | ||
d) Auswirkung auf die Schutzpflichten | 114 | ||
2. Weitere Möglichkeiten zur Begrenzung des Tatbestandes | 117 | ||
a) Kriterium der Rechtswidrigkeit | 117 | ||
b) Berücksichtigung der Grundrechte auf der Tatbestandsebene | 118 | ||
c) Das Erfordernis eines Ereignisses | 121 | ||
d) Das Unterlassen privater Marktteilnehmer | 122 | ||
e) Eingriffe in den institutionellen Kern der Privatautonomie | 123 | ||
f) Spürbarkeitskriterium | 125 | ||
aa) Spürbarkeitskriterium zur Vermeidung eines Wertungswiderspruches? | 126 | ||
bb) Das Spürbarkeitskriterium als sachgerechte Tatbestandsbeschränkung | 127 | ||
3. Stellungnahme | 130 | ||
D. Gefahrenquellen | 133 | ||
I. Ausschluss des Staates als Urheber der Beeinträchtigung | 133 | ||
II. Gemeinschaftsrechtlich determinierte Abgrenzung | 134 | ||
1. Nicht hoheitliches Handeln von Staatsorganen | 135 | ||
2. Dem Staat zurechenbare Maßnahmen aufgrund seiner Einflussnahme | 136 | ||
3. Vom Staat Beliehene und intermediäre Gewalten | 137 | ||
4. Maßnahmen Privater, die sich auf mitgliedstaatliches Zivilrecht stützen | 138 | ||
5. Hoheitliche Genehmigungen | 140 | ||
6. Subventionen und andere staatliche Begünstigungen | 142 | ||
III. Zusammenfassung | 142 | ||
IV. Störungen durch andere Ursachen | 143 | ||
1. Schutzpflichten auch bei anderen als von Personen hervorgerufenen Störungen? | 143 | ||
2. Natürliche Ursachen | 145 | ||
3. Störungen durch Drittstaaten | 147 | ||
4. Störungen anderer Mitgliedstaaten | 149 | ||
E. Wahrscheinlichkeit der Beeinträchtigung | 150 | ||
I. Gefahrenbegriff im deutschen Recht | 151 | ||
II. Möglicher Gefahrenbegriff im Gemeinschaftsrecht | 152 | ||
1. Schutzpflichten im Vorfeld eines Schadenseintritts | 152 | ||
2. Wahrscheinlichkeitsgrad | 153 | ||
Sechster Teil: Die Rechtsfolgen der Schutzpflichten | 156 | ||
A. Adressaten der Schutzpflichten | 156 | ||
I. Die Mitgliedstaaten als alleinige Adressaten der Grundfreiheiten | 156 | ||
II. Die Adressaten der Schutzpflichten innerhalb des Gefüges der Gewaltenteilung | 158 | ||
B. Inhalt und Reichweite der Schutzpflichten | 159 | ||
I. Gestaltungsspielraum der Mitgliedstaaten | 159 | ||
1. Entschließungsermessen | 161 | ||
2. Auswahlermessen | 162 | ||
a) Weites Auswahlermessen der Mitgliedstaaten | 162 | ||
b) Kontrolldichte des EuGH | 164 | ||
II. Allgemeine Erwägungen zum möglichen Inhalt der Schutzpflichten | 165 | ||
1. Schutz durch Eingriff | 167 | ||
2. Bestehen einer Erfolgspflicht? | 168 | ||
Siebter Teil: Die Rechtfertigung von Schutzpflichtverletzungen | 170 | ||
A. Geschriebene und ungeschriebene Rechtfertigungsgründe | 170 | ||
B. Rechtfertigung und staatliches Unterlassen | 171 | ||
I. Grundrechte als Rechtfertigungsgrund | 173 | ||
1. Einordnung des Grundrechtsschutzes in die bestehende Dogmatik | 174 | ||
2. Nationale Grundrechte oder europäische Grundrechte? | 175 | ||
a) Begriff und Geltungsgrund der europäischen Grundrechte | 176 | ||
b) Unterschiedliche Gewährleistungsgehalte europäischer und nationaler Grundrechte | 177 | ||
c) Ansicht des EuGH | 178 | ||
d) Die verschiedenen Auffassungen im Schrifttum | 179 | ||
e) Die Verordnung 2679/98/EG über das Funktionieren des Binnenmarktes | 181 | ||
f) Gemeinschaftsrechtliche Determinierung der Ausnahmeklauseln | 181 | ||
g) Gewährleistungsgehalte von Grundrechten und Grundfreiheiten | 182 | ||
aa) Grundfreiheiten als Grundrechte? | 183 | ||
(1) Ähnliche Dogmatik und Bedeutung in der Gemeinschaftsrechtsordnung | 184 | ||
(2) Grundfreiheiten als institutionelle Gewährleistung | 185 | ||
(3) Grundfreiheiten als Marktzugangsrechte | 186 | ||
(4) Überschneidungen ihrer Gewährleistungsgehalte | 188 | ||
bb) Rangverhältnis | 188 | ||
(1) Auffassungen im Schrifttum | 189 | ||
(2) Rangverhältnis nach der Rechtsprechung des EuGH | 191 | ||
(3) Schaffung eines Ausgleichs im Rahmen von Schutzpflichten | 194 | ||
II. Andere Rechtfertigungsmöglichkeiten | 197 | ||
1. Störungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung | 197 | ||
2. Schadenskompensation | 199 | ||
3. Schutzmaßnahmen nach Art. 297 EGV | 199 | ||
4. Vertragsverstöße anderer Mitgliedstaaten | 200 | ||
Achter Teil: Rechtsschutz | 201 | ||
A. Subjektives Recht auf Wahrnehmung der Schutzpflichten? | 201 | ||
B. Prozessuale Geltendmachung | 203 | ||
I. Anspruch auf Vornahme einer Schutzhandlung | 203 | ||
II. Staatshaftung | 203 | ||
III. Vertragsverletzungsverfahren | 207 | ||
Zusammenfassung und Ausblick | 209 | ||
Literaturverzeichnis | 213 | ||
Sachverzeichnis | 236 |