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Promotoren und Prozesse institutionellen Wandels: Agrarreformen im Kanton Zürich im 18. Jahrhundert

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Rásonyi, P. (2000). Promotoren und Prozesse institutionellen Wandels: Agrarreformen im Kanton Zürich im 18. Jahrhundert. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50005-5
Rásonyi, Peter. Promotoren und Prozesse institutionellen Wandels: Agrarreformen im Kanton Zürich im 18. Jahrhundert. Duncker & Humblot, 2000. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50005-5
Rásonyi, P (2000): Promotoren und Prozesse institutionellen Wandels: Agrarreformen im Kanton Zürich im 18. Jahrhundert, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50005-5

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Promotoren und Prozesse institutionellen Wandels: Agrarreformen im Kanton Zürich im 18. Jahrhundert

Rásonyi, Peter

Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vol. 60

(2000)

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Abstract

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat sich die Landwirtschaft im Kanton Zürich stark gewandelt. Die Strukturen der Dreizelgenwirtschaft wurden zunehmend durchbrochen; eine individuelle und innovative Bewirtschaftung fand vermehrte Verbreitung. Peter Rásonyi untersucht die institutionellen Veränderungen, welche dieses Abweichen von der alten Ordnung erlaubten. Darauf stellt er die Frage nach den städtischen und ländlichen Promotoren des institutionellen Wandels sowie nach deren Interessenlagen und Beweggründen.

Die Modernisierung der Landwirtschaft wurde vor allem durch eine Koalition bestimmter bäuerlicher Interessengruppen und einiger Mitglieder der politischen und wirtschaftlichen Elite der Stadt vorangetrieben. Letztere waren in der 1746 gegründeten Naturforschenden Gesellschaft organisiert. Ihr Engagement kann nicht allein auf private Interessen zurückgeführt werden. Vielmehr ist es als Teil des europäischen Aufklärungsdiskurses zu verstehen, der in jener Zeit die Vorstellungen der Elite von Identität, Erneuerung und Fortschritt prägte.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 11
I. Theoretische Vorbemerkungen 15
1. Institutionen und wirtschaftliche Entwicklung 15
a) Zum Institutionenbegriff 15
b) Dezentralisierung und Selbstregulierung von Gemeinschaften 21
c) Die Pfadabhängigkeit des Institutionenwandels 24
2. Evolutorische Ansätze des Institutionenwandels 28
3. Institutionenwandel: Ein Nachfrage-Angebots-Ansatz 35
a) Die Nachfrage nach Institutionenwandel 36
b) Das Angebot von Institutionenwandel 37
c) Exogen induzierte Veränderungen der Nachfrage nach institutionellem Wandel 41
d) Bildung von neuen Interessenorganisationen 42
e) Lernprozesse in Regierungskreisen und Interessenorganisationen 43
4. Die soziale Konstruktion der Interessen 44
II. Die alte Agrarordnung der Dreizelgenwirtschaft 50
1. Die Dreizelgenwirtschaft 50
a) Die Ackerzelgen und die Zelgwegrechte 51
b) Der gemeine Weidgang 51
c) Die Allmenden 53
d) Die Zehnten und Grundzinsen 54
2. Die Verbreitung der Dreizelgenwirtschaft im Kanton Zürich 57
III. Die Naturforschende Gesellschaft, die „Ökonomen“ und die Reform der Dreizelgenwirtschaft 60
1. Die Naturforschende Gesellschaft, die Ökonomische Kommission und die „Ökonomen“ 61
2. Das Reformprogramm der Zürcher Ökonomen im 18. Jahrhundert 66
3. Produktivitätsgewinne der Reformmassnahmen im 18. Jahrhundert 68
IV. Anreize und Restriktionen zur Reform der Dreizelgenwirtschaft 71
1. Wirtschaftliche, rechtliche und soziale Differenzierungen der bäuerlichen Gesellschaft 73
2. Die Gemeindeautonomie und der Staat 76
3. Anreize zur Abschaffung des gemeinen Weidgangs (Anbau der Brache, Sommerstallfütterung, Kunstwiesen) 79
a) Die Interessen der Grossbauern 80
b) Die Interessen der Tauner und der übrigen Landleute 82
c) Die Interessen der Zehntherren 84
d) Die Interessen der Regierung 87
4. Anreize zur Aufhebung der Allmenden 89
a) Die Interessen der Tauner 90
b) Die Interessen der Grossbauern 91
c) Die Interessen der Zehntherren und der Regierung 94
V. Innovationen und bäuerliche Handlungsspielräume vom 16. bis 18. Jahrhundert 95
1. Einhegungen und Allmendteilungen in Luzern vom 16. bis 18. Jahrhundert 97
2. Die Zelgeinhegungen in Basel im 18. Jahrhundert 102
3. Innovative Bauern – restriktive Herrschaften 107
VI. Der Beitrag der Zürcher Ökonomen und der Regierung zur Modernisierung der Landwirtschaft 111
1. Forschungs- und Aufklärungsarbeit der Ökonomen 112
a) Vorträge und Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft 114
b) Die Preisfragen und „Anleitungen“ an die Landleute 116
c) Statistiken und Bauerngespräche 120
d) Landwirtschaftliche Versuche und Expertisen 124
2. Reformmassnahmen der Regierung durch Gesetzgebung, Rechtsprechung und Vermittlung in ländlichen Konflikten 128
a) Die Ökonomen und die Regierung 132
b) Massnahmen der Regierung zur Abschaffung des allgemeinen Weidgangs 136
aa) Vermittlung in dörflichen Nutzungskonflikten 136
bb) Die Regelung der Zehntfrage 142
cc) Mandate und Verordnungen zur Einschränkung des Weidgangs 146
dd) Einhegungen im Kanton Zürich 148
c) Massnahmen der Regierung zur Verteilung der Allmenden 149
3. Zusammenfassung 155
VII. Beweggründe der Ökonomen für ihr reformerisches Handeln 159
1. Landwirtschaftsmodernisierung als öffentliches Gut 159
a) Keine „Hungerkrise“ 1757 / 58 als auslösendes Ereignis 161
b) Offenheit der Problemwahrnehmung und Handlungskonsequenzen 163
c) Die Ökonomen und die Zürcher Oberschicht 164
2. Selektive Anreize zur Mitarbeit in der Naturforschenden Gesellschaft 166
a) Wirtschaftliche Interessen 166
b) Persönliche Weiterbildung, wissenschaftliche Interessen, Unterhaltung 171
c) Politische Karrieren 172
d) Gesellschaftliche Anerkennung und soziale Kontakte 175
3. Der Diskurs der Landwirtschaftsmodernisierung 185
a) Der aufkommende Landwirtschaftsdiskurs in der Naturforschenden Gesellschaft, 1757–1762 185
b) Die Naturforschende Gesellschaft im Kontext der Spätaufklärung in Europa 196
c) Reformdiskurs und politische Unruhen in Zürich in den 1760er Jahren 202
aa) Soziale und wirtschaftliche Dynamik in Zürich 202
bb) Patriotismus und Moral in Zürich 203
cc) Politische Unruhen 1762–1767 207
dd) Agrarreformen als vertrauenswürdige Zukunftsvision 212
ee) Zusammenfassung 217
VIII. Zusammenfassung 220
Bibliographie 230
Handschriftliche Quellen 230
Gedruckte Quellen 231
Darstellungen 231
Sachwortverzeichnis 251