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Vertrag und unlauterer Wettbewerb

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Alexander, C. (2002). Vertrag und unlauterer Wettbewerb. Eine Untersuchung der wechselseitigen Beziehungen von Vertragsrecht und Wettbewerbsrecht zueinander. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50693-4
Alexander, Christian. Vertrag und unlauterer Wettbewerb: Eine Untersuchung der wechselseitigen Beziehungen von Vertragsrecht und Wettbewerbsrecht zueinander. Duncker & Humblot, 2002. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50693-4
Alexander, C (2002): Vertrag und unlauterer Wettbewerb: Eine Untersuchung der wechselseitigen Beziehungen von Vertragsrecht und Wettbewerbsrecht zueinander, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50693-4

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Vertrag und unlauterer Wettbewerb

Eine Untersuchung der wechselseitigen Beziehungen von Vertragsrecht und Wettbewerbsrecht zueinander

Alexander, Christian

Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 147

(2002)

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Abstract

Vertragsrecht und Wettbewerbsrecht gehören zu den zentralen Rechtsmaterien einer marktwirtschaftlich ausgerichteten Wirtschaftsordnung. Ebenso wie Vertrag und Wettbewerb einander bedingen, stehen beide Rechtsgebiete nicht beziehungslos nebeneinander, sondern beeinflussen sich in vielfältiger Weise. Deshalb bedarf es einer möglichst präzisen Abgrenzung der Regelungsgegenstände einerseits und einer Untersuchung des Zusammenwirkens der unterschiedlichen Regelungsmechanismen andererseits. Der Verfasser der vorliegenden Arbeit unternimmt es, diese Aspekte näher zu beleuchten.

Dabei bildet die Vielfältigkeit individualvertraglicher Interessen des von einem Wettbewerbsverstoß betroffenen Abnehmers im Marktgeschehen den Schwerpunkt der Untersuchung. Berücksichtigt werden das bislang praktisch nahezu bedeutungslose wettbewerbsrechtliche Rücktrittsrecht nach § 13a UWG sowie die zentralen vertragsrechtlichen Regelungsinstrumente des BGB, einschließlich der zu erwartenden Änderungen durch die Umsetzung der Verbrauchsgüterkaufrichtlinie. Schließlich werden auch die wichtigsten verbraucherschützenden Widerrufsrechte einbezogen.

Der Autor würdigt kritisch die bisherigen Ansätze, Vertragsrecht und Wettbewerbsrecht sinnvoll aufeinander abzustimmen und versucht, Kriterien herauszuarbeiten, nach denen über den Einzelfall hinaus eine Harmonisierung beider Rechtsmaterien vorgenommen werden kann.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 14
I. Teil: Einleitung und Grundfragen 19
A. Einführung in die Problematik 19
I. Gegenstand der Untersuchung 19
II. Bedeutung der Erkenntnisse über die Wechselwirkungen zwischen Vertrag und Wettbewerb 21
III. Abgrenzung 22
1. Abreden mit wettbewerbswidrigem Inhalt 22
2. Individualansprüche des Abnehmers bei einem Wettbewerbsverstoß 23
IV. Terminologie 24
1. Wettbewerbs- und Vertragsrecht 24
2. Der Verbraucher 25
3. Der Folgevertrag 26
B. Die Komplexität des Verhältnisses von Vertragsrecht und Wettbewerbsrecht 28
I. Der Abnehmer als Marktbeteiligter 29
II. Die besondere Berücksichtigung der Interessenlagen auf Abnehmerseite 31
1. Rechtstatsächliche Befunde 31
2. Die wesentlichen Aspekte 32
a) Beeinträchtigung des Entscheidungsprozesses 35
b) Beeinträchtigung der Entscheidungsgrundlage 35
c) Haftungsrisiken des Abnehmers 36
II. Teil: Vertrag und Wettbewerb 38
A. Wettbewerb als Voraussetzung des Vertrages 38
I. Das rechtliche und das tatsächliche Phänomen Wettbewerb 38
II. Das Zusammenspiel von Vertrag und Wettbewerb 40
1. Wettbewerb als Basis optimaler Ressourcenverteilung 40
2. Wettbewerb als Voraussetzung „fairer“ Verträge 41
a) Wettbewerb als Korrektiv 41
b) Marktversagen als Legitimation für ein Eingreifen der Rechtsordnung 42
c) Die Verwendung unangemessener AGB als exemplarische Konstellation 44
B. Die Abgrenzung von Wettbewerbsrecht und Vertragsrecht 45
I. Deliktische Ausrichtung des UWG 46
II. Der regelungsbedürftige Interessenkonflikt 49
1. Die gegensätzlichen Interessen im Vertragsverhältnis 49
2. Die parallele Ausrichtung der Interessen im Wettbewerb 50
III. Der Aspekt der Breitenwirksamkeit 52
IV. Tatbestandliche Folgerungen 55
1. Handeln im geschäftlichen Verkehr 55
2. Handeln zu Zwecken des Wettbewerbs 56
a) Der Vertragsschluss als entscheidende Zäsur im Marktgeschehen 57
b) Keine Kompensation fehlender objektiver Marktrelevanz 59
III. Teil: Die Freistellung des Abnehmers von vertraglichen Verpflichtungen 62
A. Das Rücktrittsrecht des getäuschten Abnehmers, § 13 a UWG 63
I. Regelungskonzeption 64
II. Rechtsnatur 64
III. Die Relevanz des Rücktrittsrechts 65
1. Geringe Schlagkraft der Norm am Beispiel der ergangenen Rechtsprechung 66
a) OLG Nürnberg: „Alarmanlage“ 66
b) OLG Düsseldorf: „Top-Existenz“ 67
c) OLG Zweibrücken: „Absorbierende Wasserschutzkissen“ 68
2. Gründe für das Versagen der Norm 68
IV. Die Voraussetzungen im Einzelnen 69
1. Anwendungsbereich 69
a) Persönlich 69
b) Sachlich 70
2. Öffentliche Werbeangaben 71
3. Täuschendes Element 72
a) Unwahrheit 73
b) Eignung zur Irreführung 75
c) Die Einbeziehung täuschenden Verhaltens Dritter 75
aa) Zurechnung nach subjektiven Kriterien 76
bb) Zurechnung nach objektiven Kriterien 77
cc) Der Grundgedanke der Risikoverteilung bei unrichtiger Werbung 79
4. Vertragswesentlichkeit und Kausalität 80
V. Die Rechtsfolgen 82
1. Rücktritt 82
2. Besonderheiten bei der Rückabwicklung 83
VI. Konkurrenzen 83
1. Unwirksamkeitsgründe 83
2. Vertragslösungsrechte 83
3. Schadensersatzansprüche 84
B. Bürgerliches Vertragsrecht 85
I. Nichtigkeit von unlauter angebahnten Verträgen 85
1. Einzelfälle aus der Rechtsprechung 86
2. Wettbewerbsvorschriften als Verbotsgesetze gemäß § 134 BGB 88
a) Das UWG selbst 88
b) Wettbewerbsrechtliche Nebengesetze 91
aa) Preisangabenverordnung 91
bb) Rabattgesetz und Zugabeverordnung 91
c) Die entscheidenden Kriterien 92
aa) Der Aspekt des Verbraucherschutzes 92
bb) Der Sanktionsaspekt 93
cc) Gesetzgeberische Wertungen 95
dd) Folgen-Erwägungen 96
ee) Schlussfolgerungen 97
d) Einfluss des Verbotsgesetzes auf die Rückabwicklung 97
3. Sittenwidrigkeit und Wucher, § 138 BGB 98
II. Anfechtbarkeit der Willenserklärung des Abnehmers 100
1. Irrtümer bei der Willensentäußerung 100
a) Erklärungsirrtum, § 119 Abs. 1, 2. Alt. BGB 100
b) Fehlendes Erklärungsbewusstsein, § 119 Abs. 1, 2. Alt. BGB analog 101
c) Inhaltsirrtum, § 119 Abs. 1, 1. Alt. BGB 103
2. Der Irrtum über verkehrswesentliche Eigenschaften, § 119 Abs. 2 BGB 104
a) Eigenschaften 104
b) Verkehrswesentlichkeit 105
c) Die Bedeutung der Werbung zur Bestimmung der Verkehrswesentlichkeit 107
3. Besondere Irrtümer 109
a) Preisirrtum 109
b) Irrtum über die fremde Kalkulation 110
c) Rechtsirrtum 112
4. Die Schadensersatzpflicht des Anfechtenden, § 122 BGB 113
5. Täuschung und Drohung, § 123 BGB 115
a) Vorsätzliche Irreführung 116
b) Widerrechtliche Drohung 118
c) Drohungsähnliche Zwangslagen 118
6. Anfechtbarkeit bei Fremdveranlassung 119
III. Freistellung vom Vertrag als Naturalrestitution 121
1. Deliktische Haftung 122
a) Die explizit genannten Rechtsgüter 122
b) Das allgemeine Persönlichkeitsrecht als geschütztes Rechtsgut 123
c) Die Reichweite deliktischen Schutzes 126
d) Die Dispositionsfreiheit als Gegenstand besonderer Schutzgesetze 129
e) Deliktischer Vermögensschutz 130
aa) § 823 Abs. 1 BGB 130
bb) § 823 Abs. 2 BGB 130
(1) § 263 StGB 130
(2) Die Vorschriften des Wettbewerbsrechts 131
cc) § 826 BGB 133
2. Vorvertragliche Verschuldenshaftung 134
a) Schutz der Entscheidungsfreiheit oder des Vermögens? 136
b) Reichweite und Grenzen der Haftung für vorvertragliches Verschulden 140
aa) Das Verschuldenserfordernis 141
bb) Der maßgebliche Inhalt der Schutzpflichten 142
cc) Die besondere Nähebeziehung der Vertragsparteien 144
IV. Billigkeitslösungen 146
1. Treu und Glauben, § 242 BGB 146
a) Die Einrede der unzulässigen Rechtsausübung 146
b) Wegfall der Geschäftsgrundlage 147
2. Das „Sandhaufentheorem“ 149
C. Spezialgesetzliche Widerrufsrechte 152
I. Ausgangsüberlegungen 154
II. Geschäftsabschlüsse in unerwarteten Situationen 155
1. Ähnlichkeit der Schutzzwecke in HWiG und UWG 155
a) Situationsbezogener Verbraucherschutz 156
b) Die unterschiedliche Bewertung der Vertragsanbahnungssituationen in HWiG und UWG 157
2. Keine Ausdehnung des Widerrufsrechts aus § 1 Abs. 1 HWiG auf wettbewerbswidrig initiierte Verträge 158
III. Geschäfte mit gesteigertem Fehlinformationsrisiko 159
IV. Geschäfte mit weitreichenden Verpflichtungen 162
IV. Teil: Vertragliche Einstandspflicht und Informationsverantwortung 165
A. Erfüllungsanspruch des Verbrauchers bei Gewinnzusagen 167
I. Wettbewerbsrechtliche Ausgangslage 168
II. Die zivilrechtliche Beurteilung aleatorischer Werbung 169
III. Entstehung des § 661 a BGB 171
IV. Einzelheiten 172
1. Die Funktionsweise der Norm 172
2. Die Voraussetzungen des Gewinnanspruchs 174
a) Anwendungsbereich 174
b) Gewinnzusagen oder vergleichbare Mitteilungen 174
c) Eindruck eines Gewinns 174
3. Rechtsfolge: Erfüllungsanspruch des Gewinners 175
B. Haftung für die Vertragsgemäßheit der geschuldeten Leistung 176
I. Wettbewerbsrechtliche Ausgangslage 177
1. Täuschung über die Beschaffenheit des Leistungsgegenstandes 177
2. Täuschung über die Bereitschaft bzw. die Fähigkeit zur ordnungsgemäßen Erfüllung 178
II. Die vertragsrechtliche Ebene: Einbeziehung von Werbung in den Vertragsinhalt 182
1. Werbeangaben als Zusicherung von Eigenschaften 183
a) Rechtsprechung und herrschende Lehre 183
b) Abweichende Positionen 185
2. Werbeangaben und Vertragsgemäßheit 188
a) Rechtsprechung 190
b) Neuregelung durch die Verbrauchsgüterkauf-Richtlinie 191
c) Einzelheiten 192
aa) Konzept der Vertragsgemäßheit 193
bb) Der notwendige Informationsgehalt der Werbeangaben 194
(1) Verifizierbarkeit 195
(2) Objektiver Empfängerhorizont des Käufers 198
cc) Die Informationsverantwortung in der Absatzkette 200
(1) Gleichstellung von Verkäufer- und Drittwerbung 201
(2) Grenzen der Einstandspflicht 202
(3) Regressmöglichkeit des Verkäufers 203
dd) Die Rechte des Käufers im Überblick 204
C. Werbung und vertragliche Inhaltskontrolle 204
I. Ausgangsüberlegungen 205
II. Insbesondere: Garantien 207
1. Grundfragen 208
a) Zivilrechtliche Einordnung 208
b) Wettbewerbswidrige Garantieversprechen 209
2. Inhaltskontrolle von Garantie-AGB 211
a) Verkäufergarantien 211
b) Herstellergarantien 212
c) Die Bedeutung der Werbung für die Inhaltskontrolle 214
3. Neuregelung durch Art. 6 der Verbrauchsgüterkauf-Richtlinie 215
III. Unzulässige Preisklauseln 218
1. Verdeckte Preistäuschungen 219
2. Offene Preistäuschungen 220
IV. „Aushebelung“ des wettbewerbsrechtlichen Schutzes am Beispiel von Telefonklauseln 221
1. Wettbewerbsrechtliche Ausgangslage 222
2. Inhaltskontrolle nach dem AGBG 222
D. Informationsverantwortung und Informationspflichten 226
I. Bedeutung von Informationspflichten als Instrument des Verbraucherschutzes 226
II. Das Sanktionsproblem 227
1. Die Fehlerhafte Widerrufsbelehrung als Wettbewerbsverstoß 227
a) Verbraucherschutz als maßgeblicher Schutzzweck des wettbewerbsrechtlichen Verbots 229
b) Reichweite des wettbewerbsrechtlichen Schutzes 230
2. Anspruchsziel: Unterlassung der Unterlassung 232
III. Vorrang des § 22 AGBG 232
E. Beeinträchtigungen der Vertragsbeziehungen durch wettbewerbsrechtliche Verbote 233
I. Übertriebene Hinweispflichten 234
II. Vorvertragliche Informationen und vergleichende Werbung 235
1. Legitimes Bedürfnis nach einem Leistungsvergleich 235
2. Neuregelung durch § 2 UWG 237
a) Sachlichkeitsgebot 238
b) Der Begriff der Werbung in § 2 UWG 240
c) Zulässigkeit des Vergleichs auf Nachfrage 241
V. Teil: Der Ausgleich von Haftungsrisiken 245
A. Wettbewerbsrechtliches Durchsetzungsverbot bei systematischen Täuschungen 245
I. Ausgangssituation 246
1. Offerten für die Eintragung in Branchenverzeichnisse 246
a) Wettbewerbsrechtliche Beurteilung der Täuschung 247
b) Fruchtziehungsverbot 248
2. Bedenken 251
a) Kein Handeln zu Wettbewerbszwecken 252
b) Kein wettbewerbsrechtlicher Individualschutz 252
II. Individualvertragliche Beurteilung 254
1. Wirksamkeit der abgegebenen Willenserklärung 254
2. Anfechtbarkeit 256
3. Bereicherungsrechtliche Rückabwicklung 258
III. Übertragbarkeit der Rechtsprechung auf sonstige Wettbewerbsverstöße 258
B. Das Zusenden unbestellter Ware 260
I. Bisherige Rechtslage 261
1. Wettbewerbsrechtlich 261
2. Bürgerlich-rechtlich 262
II. Europäischer Anstoß zur Neuregelung 264
III. Umfassendes Haftungsprivileg des Empfängers unbestellter Waren 265
1. Anwendungsbereich 266
2. Keine vertragliche Verpflichtung 266
3. Keine quasivertragliche Verpflichtung 268
4. Keine außervertragliche Verpflichtung 269
5. Ausnahmen 271
IV. Kritische Würdigung der Vorschrift 272
1. Dingliche Rechtslage 272
2. Die dogmatische Konstruktion des Haftungsausschlusses 273
3. Strafrechtliche Aspekte 274
4. Notwendigkeit einer sachenrechtlichen Bereinigung der Problematik 275
VI. Teil: Zusammenfassung und Ausblick 277
Literaturverzeichnis 285
Stichwortverzeichnis 302