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Wilhelm II. und die Religion

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Samerski, S. (Ed.) (2001). Wilhelm II. und die Religion. Facetten einer Persönlichkeit und ihres Umfelds. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50406-0
Samerski, Stefan. Wilhelm II. und die Religion: Facetten einer Persönlichkeit und ihres Umfelds. Duncker & Humblot, 2001. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50406-0
Samerski, S (ed.) (2001): Wilhelm II. und die Religion: Facetten einer Persönlichkeit und ihres Umfelds, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50406-0

Format

Wilhelm II. und die Religion

Facetten einer Persönlichkeit und ihres Umfelds

Editors: Samerski, Stefan

Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte. N. F. Beihefte, Vol. 5

(2001)

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Abstract

Die biographische Erforschung von Leben und Persönlichkeit Wilhelms II. steckt durch ihre politische Engführung (Untergang des Kaiserreiches, Kriegsschuld) in einer Sackgasse. Die Autoren des vorliegenden Sammelbandes versuchen daher, durch das Paradigma »Religion« neue Wege zu erschließen, um bisher unbekannte Facetten seiner Persönlichkeit und seines Umfelds zu beleuchten.

Daß die Wilhelminische Ära eine Zeit des wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen und sozialen Umbruchs war, wird kaum so deutlich wie unter dem Gesichtswinkel »Religion«. Dabei wird Religion weit über den konfessionellen Rahmen hinaus, der u. a. unter den Aspekten Christliche Soziallehre, Religionsunterricht, Katholikenemanzipation, Umgang mit evangelischen Polen thematisiert wird, verstanden: Wilhelm II. rezipierte Forschungsergebnisse über den Königsmythos aus der Kulturmorphologie, adaptierte ein ottonisch-mittelalterliches Kaiserverständnis und setzte solche Vorstellungen in seiner ausgreifenden sakralen Bautätigkeit um. Außerdem legten Zeitgenossen an seinen politischen und persönlichen Führungsstil quasi-religiöse Maßstäbe an.

Da man einer so komplexen und widersprüchlichen Persönlichkeit in ihrem spannungsreichen Kontext weder mit kompakten Synthesen noch mit monographischen Studien gerecht werden kann, kommen im vorliegenden Sammelwerk Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen (Historiker, Theologen, Kunsthistoriker, Kulturmorphologen) zu Wort, die das breite Bedeutungsspektrum »Religion« auf Wilhelm II. anwenden. Damit wird »Religion« zu einem Deutungsmuster politischen und gesellschaftlichen Handelns. In einer Zeit, in der religiöses Gedankengut zur Legitimation sozialer, politischer und konfessioneller Zustände verwandt wurde, zeigte sich der Kaiser als Institution und handelndes Subjekt je nach Kontext anachronistisch oder modern. Sowohl für die Biographie Wilhems II. als auch für ein tieferes Verständnis von Staat und Gesellschaft liefert das Werk einen bisher nicht berücksichtigten Beitrag.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort des Herausgebers 5
Inhaltsverzeichnis 7
Stefan Samerski: Der Kaiser und die Religion – eine Einleitung 9
Patrick Bahners: Der dämonische Mann. Wilhelm II. in Rudolf Borchardts poetisch-politischer Theologie 13
Martin Friedrich: Die Religion im Erziehungsprogramm Hinzpeters 59
I. 65
II. 69
III. 76
IV. 85
Klaus Erich Pollmann: Wilhelm II. und der Protestantismus 91
Norbert Friedrich: Die Christlich-soziale Bewegung und Wilhelm II. 105
I. 106
II. 120
III. 128
Bastiaan Schot: Wilhelm II., die Evangelische Kirche und die preußische Polenpolitik 133
I. Langfristige Voraussetzungen preußischer Polenpolitik 133
1. Strategische Bedeutung der polnischen Teilungsgebiete 133
2. Unterschiedliche Stellung des Landadels in Ost- bzw. Westpreußen 135
3. Das fundamentale Dilemma der preußischen Polenpolitik 139
4. Die Rolle der evangelischen Kirche 139
5. Das landesherrliche Kirchenregiment 141
II. Preußische Reformen und landesherrliches Kirchenregiment 143
1. Die Ansiedlungsvorlage 1886 und die evangelische Kirche 146
2. Haltung gegenüber der evangelischen Kirche 148
III. Wilhelm II. und die preußische Polenpolitik 152
1. Die Nachfolge Bismarcks 152
2. Neuer Kurs und evangelische Kirche in den polnischen Provinzen Preußens 155
3. Die HaKaTisten 156
4. Evangelische Kirche und Ostmarkenagitation 158
5. Rückgang des Deutschtums 159
6. Wilhelm II. zwischen Staat und Kirche 165
Schlußbetrachtung 168
Jürgen Strötz: Wilhelm II. und der Katholizismus 171
I. Die wilhelminische Epoche und ihr Herrscherverständnis 171
II. Die Religiosiät Wilhelms II. und der Katholizismus 172
III. Der Prinz und der Kulturkampf 174
IV. Kaiser Wilhelm II. und die Päpste Leo XIII. und Pius X. 176
V. Wilhelm II. und die deutschen Katholiken 181
1. Der Kaiser und die Zentrumspartei 182
2. Die Paritätsdiskussion 183
3. Der Kaiser und der deutsche Episkopat 185
4. Der Kaiser und die katholischen Herrscherhäuser 187
5. Die Gunsterweise an die deutschen Katholiken 188
6. Der „Fall Spahn“ 190
7. Der Kaiser und der Benediktinerorden 192
VI. Der Kaiser, die Katholiken und der Erste Weltkrieg 193
VII. Epilog und Resümee 197
Stefan Samerski: Papst und Kaiser 199
I. Romzug 203
II. Der Bärenführer und sein Strohmann 206
III. Die Soziale Frage als „Ort“ des universalistischen Kaisertums 210
IV. Die Palästina-Fahrt 221
V. Konversion? 224
Jürgen Krüger: Wilhelms II. Sakralitätsverständnis im Spiegel seiner Kirchenbauten 235
I. Wilhelm II. und die Soziale Frage 240
II. Wilhelm II. Imperator Rex Dei Gratia 244
III. Imitatio Constantini 252
Abbildungsnachweis 264
Walter Eykmann: Religionsunterricht: Stütze für König und Vaterland, Waffe gegen den Umsturz 265
I. 266
II. 276
Michael Spöttel: Leo Frobenius: Des letzten deutschen Kaisers Ethnologe 285
I. „Zu der von mir gesuchten Brücke zwischen Asien und Europa“ 285
II. Leo Frobenius: Kulturmorphologie im Zeichen der Weimarer Republik 287
III. Der sterbende Gott 292
IV. Schicksal oder die Idee des Sichselbstopferns 298
V. Symbolik des Blutes 306
VI. Von Mesopotamien nach Preußen 309
Biographische Daten zu Wilhelm II. 315
Autorenverzeichnis 316
Personen- und Ortsregister 317